ANALYSEN ZUR DERZEITIGEN KORREKTUR. Wallstreet-Online.

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ANALYSEN ZUR DERZEITIGEN KORREKTUR. Wallstreet-Online.

 
05.01.00 17:03
05.01.00
wallstreet:online sprach aus aktuellem Anlass über die kurzfristigen Marktaussichten mit folgenden Analysten:

Der Analyst Horst Frey von Kant! Vermögensmanagement sieht die aktuelle Korrektur nicht als generellen Trendwechsel. Die im Markt herrschenden Zinsdiskussionen hält der Experte für etwas übertrieben, da der Spielraum nach oben begrenzt sei. Er sehe die Korrektur als ABC-Formation, die sich aus Abschwung, Erholung und Abschwung zusammensetze. "Aktuell befinden wir uns im A-Abschwung", erläuterte er.

Thomas Tetz von HSBC Trinkaus Burkhardt geht in den nächsten Tagen von einer anhaltenden nervösen Grundstimmung aus. Für realistisch hält er einen weiteren Kursrückgang um bis zu 10 Prozent, was jedoch nicht mit einer Trendwende oder einem Bärenmarkt gleichzusetzen sei. Ein Kursverfall von mehr als 10 Prozent sei in dieser Phase auch möglich, da eine Übertreibung hinsichtlich des Aufschwungs auch zu beobachten gewesen sei.

Carsten Jansing von Hornblower Fischer ist nach den heutigen steilen Kursrückgangen von einer kurzfristigen Erholung überzeugt, die 3 bis 4 Tage andauern und vom Tiefpunkt rund 4 bis 5 Prozent hochlaufen werde. Daraufhin setze sich dann die Korrektur fort, die sich über drei Wochen - und damit ungefähr bis Ende Januar - hinziehen werde. Maximal geht der Analyst von einem 30%-igen Kursrückgang aus.

Helmut Seidenstücker von der Investmentbank M.M. Warburg sieht den Kursrückgang am Neuen Markt als normale Reaktion auf den exorbitanten Anstieg der vergangenen Tage und bleibt weiterhin positiv gestimmt. Er sieht die Korrektur von rund 5 Prozent im grünen Bereich. Insgesamt betonte der Analyst die starke Abhängigkeit der Wachstumswerte von der amerikanischen Nasdaq sowie vom Zinsverlauf, denn die Zinsunsicherheit sei und bleibe im Markt enthalten.

"Die Rallye von Oktober bis Dezember ist zu heißgelaufen", so Christoph Tenhagen von Bankhaus Lampe. Da der Anstieg zu stark gewesen sei und damit die Bewertung der Aktien zu hoch, sei eine Konsolidierung mehr als fällig gewesen. Der Analyst geht von einer Fortsetzung der Abwärtsbewegung aus. Das Alltimehigh des Nemax All Share-Index, das vor dem Oktoberanstieg im Januar/Februar 1999 bei rund 4000 Punkten markiert wurde, wird als Unterstützung nach unten gesehen, die in den nächsten Wochen angetestet werde. Der Experte unterstrich zusätzlich noch die Abhängigkeit des Wachstumssegmentes von den amerikanischen Pendants.

Der Händler Martin Siegel von Sal. Oppenheim beschrieb auf Anfrage von wallstreet:online die Stimmung an der Börse als "unaufgeregt". Die Marktteilnehmer seien aufgrund der Vorgaben aus Amerika und Asien auf den Kursrutsch vorbereitet gewesen. Die schlimmsten Erwartungen seien nicht eingetreten. Der Händler hält den zeitweiligen Verlust von rund 10 Prozent für gravierend, meinte aber, "dass der Markt heute innere Stärke bewiesen habe". Insgesamt geht er von einer Erholung aus.

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