ANALYSE--Experten: Das Schlimmste überstanden

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Jayzzz:

ANALYSE--Experten: Das Schlimmste überstanden

 
05.01.01 13:59
Berlin (ddp). Der Neue Markt hat nach Ansicht von Beobachtern das
Schlimmste überstanden. Wer nach den heftigen Kursverlusten der
vergangenen Tage den Einstieg in das Börsensegment wagen will, sollte
jedoch nicht auf einzelne Werte, sondern Fonds oder Indexzertifikate
kaufen, riet das Berliner Bankhaus Löbbecke & Co. am Mittwoch.
Anleger, die bereits Aktien von Nemax-Werten besitzen, sollten diese
im Portfolio halten. Zurzeit herrsche auf Grund von Rezessionsängsten
Panik am Neuen Markt. Bis zum Ende des ersten Quartals werde sich die
Situation aber verbessert haben. Hans Jakob, Leiter der Abteilung
Anlagen-Strategie bei Löbecke, erwartet «demnächst eine kräftige
Aufwärtsbewegung» und dann eine langfristige Seitwärtsbewegung mit
Indexständen zwischen 2.000 und 4.000 Punkten. Höchststände um 9.000
Punkte werden nach Meinung des Experten allerdings erst wieder in
drei bis fünf Jahren erreicht.

Ein höheres Kursniveau am Neuen Markt zum Jahresende
prognostiziert auch Analyst Hans-Peter Kuhlmann von der
Baden-Württembergischen Bank. Der Nemax könne sich auf ein Niveau von
3.000 Punkten hocharbeiten. Jedoch sei eine solche Prognose noch mit
großer Unsicherheit behaftet, sagte Kuhlmann auf Anfrage. Bei vielen
soliden Werten habe es Abwärts-Übertreibungen gegeben, bei einigen
Werten gebe es jedoch «noch Luft nach unten». Den Anlegern rät
Kuhlmann in der derzeitigen Situation, eher in Neue-Markt-Fonds zu
investieren. Andernfalls sei ein «solides Stockpicking» notwendig.
Dabei sieht Kuhlmann Titel von Industrie (Spezialmaschinenbau),
Technologie und Biotechnologie chancenreich. Zurückhaltender ist der
Analyst für Aktien des Internet- und Softwarebereichs, da es hier in
weiten Teilen noch Korrekturbedarf gebe.

Skeptisch für den Neuen Markt bleibt hingegen Peter-Thilo Hasler
von der Münchener HypoVereinsbank. Angesichts der anhaltenden
Kurseinbrüche am Neuen Markt empfiehlt der Analyst, liquide Mittel zu
halten und ein Ende der Abwärtsbewegung abzuwarten. «Unserer
Einschätzung nach ist die Saison der Gewinnwarnungen, insbesondere
aus den USA, noch nicht beendet», sagte Hasler. Der hohe Dollarkurs
bringe vielen dortigen Unternehmen Probleme beim Export. Diese werden
sich seiner Ansicht nach in den Kursen an der US-Technologiebörse
Nasdaq und somit auch am Neuen Markt negativ niederschlagen. ++
rog/hpn
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