Analyse der Vorstandsgehälter (DAX 30)!

Beiträge: 13
Zugriffe: 1.373 / Heute: 1
das Zentrum d.:

Analyse der Vorstandsgehälter (DAX 30)!

2
02.05.02 09:17
„Total überbezahlt“
Von Markus Zydra


1. Mai 2002 Verdienen Spitzenmanager das, was sie verdienen? Nicht immer. Mancher sieht es gar ein. Yoshikatsu Ota, Präsident bei Minolta, ließ sich das Grundgehalt um 40 Prozent kürzen - angesichts der Verluste bei dem japanischen Kamerahersteller eine einleuchtende Maßnahme mit Vorbildcharakter.

In Deutschland sieht die Sache anders aus. Raffgier in den Vorstandsetagen herrsche vor, so ist von empörten Aktionären zu hören. So will die Schutzgemeinschaft der Kleinaktionäre der Führungsriege der Deutschen Telekom die Entlastung verweigern, wegen Missmanagements einerseits und zu hohen Vorstandsbezügen andererseits. Auf 17,4 Millionen Euro beliefen sich die Aufwendungen für Ron Sommer und die sieben Kollegen im Jahr 2001 - das entspricht einer Erhöhung um gut 90 Prozent. Angesichts des dramatischen Wertverfalls der T-Aktie im vergangenen Jahr tatsächlich ein starkes Stück.

Aktien fallen, Vorstandsaufwendungen steigen

FAZ.NET hat die Vorstandsbezüge der Jahre 2000 und 2001 in den Dax-30-Unternehmen untersucht und mit der Wertentwicklung der Aktie in Verbindung gesetzt, unter Berücksichtigung der Umsatz- und Ergebnisentwicklung. Fazit: Während Vorstandsaufwendungen mehrheitlich zunahmen, sind die Kurse in der Masse gefallen. Viele Manager, angetreten den Shareholder Value zu mehren, haben ihre Aufgabe nicht erfüllt - dennoch kostete ihre Arbeit in der Summe mehr Aktionärsvermögen als im Vorjahr.

Deutsche Telekom-Vorstände - Abkassierer?

Der T-Fall zementiert die größte Kluft zwischen Preis und Leistung. Während die Aktie im vergangenen Jahr um 38 Prozent einbrach, gingen die Vorstandsaufwendungen um 89 Prozent hoch. Auch die Commerzbank erhöhte trotz halbierter Marktkapitalisierung die Überweisungen an den Vorstand um 30 Prozent.

Ganz anders bei Infineon: Im Jahr 2000 kosteten die Vorstände um Ulrich Schumacher 28,3 Millionen Euro, 2001 fielen die Aufwendungen auf 1,1 Millionen Euro. Warum nicht, denn schließlich fiel der Aktienkurs in dieser Periode um mehr als Dreiviertel bei tiefroten Geschäftszahlen. Bei Infineon zeigen sich Fluch und Segen der Aktienoptionsprogramme am deutlichsten. Bei niedrigem Grundgehalt hängt der Geldsegen für die Vorstände hauptsächlich von der Kursentwicklung ab. Optionen fließen in aller Regel nur dann in die Aufwandsrechnung, wenn sie ausgeübt werden. Bezugsberechtigte erhalten entweder die Aktie oder einen Barausgleich.

Auch bei DaimlerChrysler halbierten sich so die Aufwendungen für die Konzernexekutive in der Summe nahezu, auch wenn man im Detail eben nicht weiß, ob Jürgen Schrempp nun mehr oder weniger verdient.

Vorstände legen Erfolgslatte immer niedriger

Gleichzeitig genehmigen sich die Chefetagen häufig neue, wertangepasste Optionen. Lag der Ausübungspreis für Optionen bei der Deutschen Telekom im Jahr 2000 bei 60,40 Euro, genehmigte der Aufsichtsrat für 2001 Optionen zum Ausübungspreis von 30 Euro bei einer Laufzeit bis 2011. Steigt die T-Aktie also innerhalb der nächsten neun Jahre über 30 Euro, was mehr als wahrscheinlich ist, dann rollt der Rubel für die Vorstände - und zwar nicht zu knapp.

Fazit: Ron Sommers Mannen, neben anderen Dax-Vorständen wie DaimlerChrysler, legen sich selbst die Erfolgslatte immer tiefer. „Die Erholung auf ein normales Kursniveau wird bereits als Leistung belohnt“, kritisiert Lars Labryga von der Schutzgemeinschaft der Kleinaktionäre die Aufwendungsentwicklung bei DaimlerChrysler.

Intransparenz - keiner blickt durch

Man muss in diesem Zusammenhang von Aufwendungen sprechen, denn die Frage, ob die einzelnen Manager eine dickere Brieftasche haben, lässt aufgrund der mangelnden Transparenz der Konzernangaben kaum beantworten. Bislang erfährt der Aktionär zumeist nur die Gesamtsumme der Vorstandsaufwendungen - und dahinter kann sich vieles verbergen: Beispielsweise auch die Höhe der Abfindungen für ausgeschiedene Mitglieder - es ist zudem nicht klar, wie hoch das Grundgehalt der einzelnen ist, und wie viel die variable Komponente ausmacht.

Furcht vor Neiddebatte?

Gerne weisen die Unternehmen auch darauf hin, dass die Vorstandsaufwendungen über die Jahre nicht vergleichbar seien, weil sich die Anzahl der Mitglieder verändert habe. Bei der Allianz, die 2001 die Übernahme der Dresdner Bank konsolidiert hat, mag das zutreffen. Doch insgesamt gilt: Egal wie sich die Anzahl der Vorstände verändert - die Kosten für die Aktionäre sind das Entscheidende. Gleichwohl deutsche Manager bei der Gehaltsentwicklung in die USA schielen, halten sie doch am deutschen Modell der Intransparenz bei der Offenlegung der Gehälter fest - aus Angst vor einer Neiddebatte. Doch Neid erfährt in aller Regeln nur der, von dem man annimmt, dass er etwas nicht verdient habe. Was ist also los in Deutschlands Chefetagen?

Cromme fordert Offenlegung der Gehälter

Einzig Gerhard Cromme, Aufsichtsratschef von ThyssenKrupp, macht Druck: „Die Einkommen der Manager müssen offengelegt werden“, so seine Forderung im Verhaltenskodex für Aktiengesellschaften. Ex-BDI-Chef Hans-Olaf Henkel hält einige seiner Kollegen für „total überbezahlt“ Und auch die Pensionsleistungen mit Dienstvilla, Auto und Fahrer nach dem Ausscheiden seien „daneben“ - Vorstandspensionen machen im Schnitt rund 50 Prozent der letzten Festbezüge aus.

Stille Aufsichtsräte

Bewilligt werden die Tantiemen von den Aufsichtsräten, und dort sitzt immer auch ein Gewerkschaftsvertreter. Aber irgendwie ist aus dem Kontrollgremium kein Murren zu vernehmen, obwohl deren eigene Bezüge seit 1960 im Schnitt gerade mal um 55 Prozent gestiegen sind, wie die Kienbaum Vergütungsberatung in einer Studie mit 1.700 Unternehmen berechnet hat, während die Vorstände seit damals 550 Prozent Gehaltszuwachs verzeichneten.

Das Spiel mit den Steuerungsgrößen

„Da wird der Aufsichtsrat beschwatzt, man setzt die Tantiemen an einer Ergebnisgröße an, die auf jeden Fall steigt, und schon steigen die Bezüge“, sagt Heinz Evers, Geschäftsführer der Kienbaum Vergütungsberatung. Das Ebitda (Ergebnis vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen) ist eine beliebte Steuerungsgröße, weil es gerne positiv ist, auch wenn insgesamt ein Jahresfehlbetrag anfällt, wie das Beispiel Deutsche Telekom zeigt. „In den Jahren 1998 bis 2000 sind die Bezüge der Vorstände um jährlich 30 Prozent gestiegen“, so Evers. Und die Entwicklung werde weitergehen, bis sich deutsche Gehälter an die hohen US-Niveaus angepasst hätten.

Vorbild Lufthansa

Nur die Lufthansa zieht Konsequenzen aus der schlechten Ertragslage und nimmt sich zumindest in Ansätzen ein Beispiel an der japanischen Minolta: Lufthansa-Vorstandschef Weber und weitere 1.000 Führungskräfte verzichten von Februar bis Juli 2002 auf zehn Prozent des Grundgehalts.

Analyse der Vorstandsgehälter (DAX 30)! 653010

Analyse der Vorstandsgehälter (DAX 30)! 653010
Zick-Zock:

welch eine frechheit !!!

 
02.05.02 09:38
danke, sehr interessant!
vega2000:

Das Böse ist immer & überall

 
02.05.02 09:47
Die deutsche Neidgesellschaft lebt, -mal abgesehen davon, dass ich persönlich die Gehälter einiger Vorstände für masslos überzogen halte, schüren solche Berichte nur den "Hass" auf alle die "mehr" haben als der sogenannte kleine Mann.

das Zentrum d.:

wo bleibt der Leistungsbezug?

 
02.05.02 09:57
Die Manager haben nun einmal sehr viel Verantwortung für viele tausend Mitarbeiter. Ebenso tragen sie die Verantwort für eine atraktive Verzinsung des eingesetzten Kapitals aller Miteigentümer. Deshalb sind Hohe Gehälter sicher gerechtfertigt, allerdings sollte der variable Anteil mindestens 40% ausmachen und sich zur Hälfte an der Kapitalverzinsung orientieren und zur anderen Hälfte am Unternehmenswert.  
007Bond:

Das ist doch wie bei den

 
02.05.02 10:16
Fußballspielern. Sobald es einer geschafft hat in die Bundesliga aufzusteigen, bekommt dieser ein Gehalt in Millionenhöhe. Warum auch danach noch anstrengen?

Es fehlt auch dort der direkte Bezug zur Leistung. Sicher, es gibt sie noch - die leider immer weniger werdenden Fußballspieler, die auch die Millionen wert sind, die sie erhalten.
007Bond:

Was geändert werden sollte:

 
02.05.02 10:30
Die Manager hier in Deutschland leben doch in einem Schlaraffenland! Die hohen Gehälter und der persönliche Haftungsausschluß ermöglichen es doch erst, dass Mißwirtschaft betrieben wird.

Das System sollte geändert werden! Würden Vorstände auch mit ihrem Privatvermögen haften (sog. Vollhafter) - dann wäre es auch nicht möglich, dass Vorstände sich - nach einer "Ruhestands-Insolvenz" - Millionen-Villen kaufen würden!
das Zentrum d.:

noch ein Grund nicht in die Telekom zu investieren

 
02.05.02 10:33
dort stimmt einfach gar nichts. Völlig überschuldet, schlechtes Management und keine Renditen. Wiso sollte der Aktienkurs sich auf kurze oder mittelfristige Sicht erheblich steigern? Das sit schon fast kriminell was dort passiert.
zombi17:

Das ist wieder typisch

 
02.05.02 10:48
Ob es gerechte Bezahlungen sind , lassen wir mal dahingestellt.
Ich möchte einen von Euch sehen , der nein sagt , wenn er viel Geld verdienen kann.
So blöd ist doch keiner .
Wenn zu mir einer kommt und sagt, du bekommst für den Job 3 Millionen , dann werde ich mich massiv wehren und das für 300 000 machen.
Aber das ist Deutschland , immer auf die anderen gucken und vor Neid zerfließen.
Gruß Zombi
HerbK:

Zombi17 absolut Deiner Meinung

 
02.05.02 11:09
und wenn der/die Eine oder Andere nicht immer seine Zeit damit verschwenden würde neidisch darauf zu sehen was Andere tun, könnte er/sie warscheinlich auch mehr erreichen.
HerbK
007Bond:

Auch US-Manager sahnen kräftig ab

 
02.05.02 13:28
Aktienoptionen helfen auch in der Krise

US-Manager sahnen kräftig ab

Amerika streitet über die Gehälter seiner Spitzenmanager. Jetzt eskaliert der Konflikt – viele Firmenchefs haben trotz Krise prächtig verdient. Die Vergütung gerät außer Kontrolle, sagen Kritiker.

NEW YORK. Thyssen-Krupp-Aufsichtsrat Gerhard Cromme fordert es. Die meisten anderen deutschen Firmenchefs ziehen aber nicht mit – gemeint ist die Veröffentlichung der Managerbezüge in börsennotierten Unternehmen. Wie in den USA soll alle Welt wissen können, wie viel der Chef verdient – und dann entscheiden, ob er es verdient.

Das birgt Zündstoff, wie die aktuelle Debatte in Amerika zeigt. „Die Vergütung der Manager in den USA gerät außer Kontrolle“, sagt Ann Yerger vom Council of Institutional Investors in Washington. Die Organisation vertritt 120 Pensionsfonds mit einem Anlagevermögen von rund 2 000 Mrd. $. Was Anleger und Öffentlichkeit aufbringt, ist die Entwicklung der Managergehälter in Krisenzeiten.

Auslöser der jüngsten Debatte ist der Enron-Skandal. Die Manager des Pleite gegangenen Energiehändlers sind mit vollen Taschen dem Zusammenbruch entkommen, während Aktionäre, Mitarbeiter und Pensionäre fast alles verloren haben. Seitdem schauen die Amerikaner noch genauer auf die Gehaltszettel der Bosse – und kommen aus dem Staunen nicht heraus. Da kassierte Joe Nacchio, Chef des Telekomanbieters Qwest, im vergangenen Jahr insgesamt mehr als 100 Mill. $. Neben seinen Jahresbezügen von 27,3 Mill. $ löste er noch zuvor erhaltene Aktienoptionen im Wert von 74,6 Mill. $ ein. Der warme Regen für Nacchio kommt zu einer Zeit, da Qwest unter sinkenden Gewinnen leidet, der Kurs im Jahresvergleich um 90 % gefallen ist, unter Schulden von 27 Mrd. $ ächzt und von der Börsenaufsicht SEC wegen angeblicher Bilanzmanipulationen untersucht wird.

Qwest ist nicht der einzige Konzern, in dem die Entlohnung des Chefs und der Erfolg des Unternehmens weit auseinanderklaffen. Ob John Chambers vom Netzwerkausrüster Cisco, Larry Ellison vom Softwaregiganten Oracle oder Douglas N. Daft vom Getränkekonzern Coca-Cola – sie alle haben prächtig verdient, während Gewinne und Börsenkurse ihrer Unternehmen in den Keller gingen.

Nun führt eine öffentliche Diskussion über die Bezahlung der Manager-Kaste nicht unbedingt zu gerechteren Bezügen. Es besteht aber die Chance, Fehlentwicklungen zu korrigieren.

Peter Chingos sieht die öffentliche Diskussion gelassen. Die Aufregung der Anleger kann der Experte von der Unternehmensberatung Mercer nicht recht nachvollziehen. Denn: „Noch nie war die Beziehung zwischen den Gehältern der Manager und dem finanziellen Erfolg ihrer Unternehmen so eng wie im vergangenen Jahr.“ Chingos verweist auf eine Untersuchung, die Mercer zusammen mit dem Wall Street Journal bei 350 US-Konzernen durchgeführt hat. Danach sind Basisgehälter und Boni im Jahr 2001 um 2,8 % zurückgegangen. Die Nettogewinne der Unternehmen sanken im gleichen Zeitraum um durchschnittlich 17,8 %.

Grundgehalt und Boni sind jedoch nur die eine Seite der goldenen Medaille in den Taschen der Manager. Wenn man langfristige Gehaltsbestandteile wie Pensionszusagen und Aktienoptionen berücksichtigt, zeigt sich nicht nur in Einzelfällen, sondern auch im Trend ein anderes Bild. So ist die Gesamtvergütung laut Mercer im Krisenjahr 2001 um 6,9 % gestiegen. Der Grund: Viele Firmen haben die Einbußen bei Basisgehältern und Boni insbesondere durch die Ausgabe zusätzlicher Aktienoptionen ausgeglichen. So erhielt Cisco-Chef Chambers 2001 zwei Millionen Optionen mehr als im Vorjahr – da fällt es ihm nicht schwer, sein Basisgehalt öffentlichkeitswirksam auf einen Dollar zu reduzieren.

Langfristige Vergütungen machen inzwischen mehr als 70 % des Gesamtgehaltes von Managern aus; mehr als 90 % dieser Zulagen sind Aktienoptionen. Leid Tragende sind die Aktionäre: Jede eingelöste Option verwässert den Wert ihrer Anteile. Wenn dann noch ein Boss wie Larry Ellison ein Aktienpaket von 29 Millionen Stück verkauft, drückt das zusätzlich auf den Kurs.

Unter Kontrolle lässt sich die versteckte Gehaltsexplosion nach Meinung von Kritikerin Ann Yerger nur durch eine verstärkte Kontrolle der Aktionäre bringen. „Vor allem die Board-Mitglieder, die über die Höhe der Managergehälter entscheiden, müssten unabhängiger werden“, sagt sie mit Blick auf die Interessenverquickung an der Unternehmenspitze. Helfen würde sicher auch, wenn mehr Manager mit gutem Beispiel vorangingen. „Wenn ich den Mitarbeitern Opfer abverlange, sollte ich ein Beispiel geben“, sagt Sidney Taurel, Chef des Pharmakonzerns Eli Lilly – seine Gesamtvergütung sank um fast 30 %.

Quelle: Handelsblatt
007Bond:

Das Versteckspiel der Topverdiener

 
02.05.02 13:33
Glasnost bei den Gehältern

Vorstände werden zu wenig an ihrer individuellen Leistung gemessen

Personalberater Hubert Johannsmann über das Versteckspiel der Topverdiener.

Lee DÜSSELDORF. Hubert Johannsmann, 57, ist Chef der Düsseldorfer Personalberatung Interconsilium und berät seit über 20 Jahren Konzerne bei der Besetzung von Vorstandsposten.

Warum tun sich deutsche Vorstände so schwer damit, ihre Gehälter offen zu legen?

Ganz einfach. Sie haben Angst davor, auf dem Titelblatt der „Bild“-Zeitung zerrissen zu werden – nach dem Motto „Deutsche-Bank-Chef zockt Millionen ab“. Außerdem graut ihnen davor, dass die Aktionäre sie auf den Hauptversammlungen wegen jeder Sonderzahlung in die Zange nehmen.

Macht nicht gerade ihre Verschwiegenheit die Aktionäre noch misstrauischer?

Ja. Und genau dieses Versteckspiel hinterlässt mitunter den Eindruck, dass sie selbst nicht glauben, ihr Geld wert zu sein. In den Geschäftsberichten ist zwar aufgeführt, wie viel das gesamte Vorstandsgremium verdient. Wofür aber wer was bekommen hat, bleibt geheim. Der Aktionär hat damit keine Chance, einen direkten Bezug zwischen Gehalt und Leistung herzustellen.

Um dem Anleger genau dies zu ermöglichen, wollen viele Unternehmen künftig das Verhältnis zwischen fixen und variablen Gehaltsanteilen gesondert ausweisen. Reicht das aus?

Auf keinen Fall. Es ist positiv, dass bei Unternehmen wie Siemens, SAP, Epcos oder Schering das Fixgehalt mittlerweile nur noch zwischen 10 und 20 Prozent der Vorstandsvergütung ausmacht. Das ist auch der Grund, warum die Chefgehälter je nach Konjunktur und Ertragslage deutlich schwanken. Aber: Sie schwanken nach wie vor im Kollektiv. Die einzelnen Vorstände werden immer noch zu wenig an ihrer individuellen Leistung gemessen.

Jeder Vorstand soll sich öffentlich die Frage gefallen lassen, was er für sein Geld geleistet hat?

Wir brauchen Glasnost bei den Gehältern. Denn es gibt natürlich auch Vorstände, die ihr Geld nicht wert sind. Die fallen heute aber kaum auf, weil sie sich hinter dem Argument verstecken, dass sie etwa als Personalvorstand hinsichtlich ihres Ergebnisbeitrages nicht messbar seien. Wenn die Unternehmen ihre Aktionäre ernst nehmen, sollten sie schon deshalb das Einkommen jedes einzelnen Spitzenmanagers detailliert aufschlüsseln und begründen.

Quelle: Wirtschaftswoche
das Zentrum d.:

007Bond - sehr interessante Artikel! danke :o) o.T.

 
03.05.02 10:27
zit1:

Interessant!

 
03.05.02 11:27
In den USA gibt es teilweise noch unverhältnismäßigere Zustände.
Eine Beispiel welches mich beeindruckt und geschockt hat: Das Einkommen von Sanford Weill, seines Zeichens CEO der Citigroup, bertug 1998 inklusive Gehalt und Aktienoptionen über 300.000.000 US-$, das entsprach grob geschätzt in etwa dem Einkommen von 7500 Mitarbeitern der mittleren Lohnklasse.  
Es gibt keine neuen Beiträge.


Börsen-Forum - Gesamtforum - Antwort einfügen - zum ersten Beitrag springen
--button_text--