Ich gehöre übrigens auch dazu :-((
Stock-Informer:
Snapshot
DAX
Dt. Freiverkehr
Dt. Neuer Markt
USA Big Board
USA NASDAQ
Lycos Europe: Kurs- und Kapitalmacher
Der Kommentar von w:o-Chefredakteur Martin Beier
Wie aus 24 Euro ein Kursziel von 15 Euro wird
Böse Spekulationen ranken sich immer wieder um Anlagefristen, die Großaktionäre einhalten müssen, ferner um Aktienpakete, von denen sie sich klamm heimlich trennen. Mitunter wird man den Verdacht nicht los, die gesamte Firmenstrategie sei darauf ausgerichtet, solche Großverkäufe zu ermöglichen. Informations-Taktik steckt allemal dahinter. Beispielsweise bei Lycos Europe (WKN 932728) endete am 22. September die gesetzliche Haltefrist (Lock up Period) nach dem Börsenstart vom 22. März. Am 21. September meldet das Unternehmen eine Großübernahme in Schweden und macht damit die heftige Verlustmeldung vom 5. September vergessen. Am 26. September stufen Analysten der Deutsche Bank die Lycos-Aktie von „kaufen“ auf „aggressiv kaufen“ herauf. Daraufhin steigt der Kurs bei hohen Umsätzen tatsächlich an.
Ein Lycos-Sprecher beteuert gegenüber w:o, die Großaktionäre hätten überhaupt kein Interesse daran zu verkaufen. Ob die schwedischen Verkäufer es genauso halten, ist unbekannt. Sie bekommen kein Bargeld für die Abgabe ihrer Spray Networks sondern neu auszugebende Lycos-Aktien im Gegenwert von 1,3 Mrd. DM. Zum Vergleich: Alle bisherigen Lycos-Aktien sind momentan reichlich 5,2 Mrd. DM wert, nachdem die Deutsche Bank sie beim Börsenstart auf mehr als 10 Mrd. DM veranschlagt hat.
Der Emissionskurs von 24 Euro war praktisch schon der höchste Kurs. 15 Euro gibt die Deutsche Bank nun als Kursziel auf Jahressicht an, weil Lycos mit Spray verschönt wird. Kapitalvernichtung nennen das gutgläubige Anleger, die bei 24 Euro auf damalige Schalmeientöne hereingefallen sind. Zu recht kritisiert die Deutsche Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz die rauen Sitten am Neuen Markt. Nach den dort geltenden Regeln müssen Großaktionäre nicht einmal mitteilen, wenn sie aussteigen. Sie müssen nur mit Meldungen dafür sorgen, dass sie Käufer für ihre Papiere finden.
14:17 27.09, Martin Beier
© wallstreet:online AG
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Wie aus 24 Euro ein Kursziel von 15 Euro wird
Böse Spekulationen ranken sich immer wieder um Anlagefristen, die Großaktionäre einhalten müssen, ferner um Aktienpakete, von denen sie sich klamm heimlich trennen. Mitunter wird man den Verdacht nicht los, die gesamte Firmenstrategie sei darauf ausgerichtet, solche Großverkäufe zu ermöglichen. Informations-Taktik steckt allemal dahinter. Beispielsweise bei Lycos Europe (WKN 932728) endete am 22. September die gesetzliche Haltefrist (Lock up Period) nach dem Börsenstart vom 22. März. Am 21. September meldet das Unternehmen eine Großübernahme in Schweden und macht damit die heftige Verlustmeldung vom 5. September vergessen. Am 26. September stufen Analysten der Deutsche Bank die Lycos-Aktie von „kaufen“ auf „aggressiv kaufen“ herauf. Daraufhin steigt der Kurs bei hohen Umsätzen tatsächlich an.
Ein Lycos-Sprecher beteuert gegenüber w:o, die Großaktionäre hätten überhaupt kein Interesse daran zu verkaufen. Ob die schwedischen Verkäufer es genauso halten, ist unbekannt. Sie bekommen kein Bargeld für die Abgabe ihrer Spray Networks sondern neu auszugebende Lycos-Aktien im Gegenwert von 1,3 Mrd. DM. Zum Vergleich: Alle bisherigen Lycos-Aktien sind momentan reichlich 5,2 Mrd. DM wert, nachdem die Deutsche Bank sie beim Börsenstart auf mehr als 10 Mrd. DM veranschlagt hat.
Der Emissionskurs von 24 Euro war praktisch schon der höchste Kurs. 15 Euro gibt die Deutsche Bank nun als Kursziel auf Jahressicht an, weil Lycos mit Spray verschönt wird. Kapitalvernichtung nennen das gutgläubige Anleger, die bei 24 Euro auf damalige Schalmeientöne hereingefallen sind. Zu recht kritisiert die Deutsche Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz die rauen Sitten am Neuen Markt. Nach den dort geltenden Regeln müssen Großaktionäre nicht einmal mitteilen, wenn sie aussteigen. Sie müssen nur mit Meldungen dafür sorgen, dass sie Käufer für ihre Papiere finden.
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