Allianz kämpft für eine Senkung des Garantiezinses

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Nassie:

Allianz kämpft für eine Senkung des Garantiezinses

 
23.02.03 17:18
Allianz: Niedrigerer Garantiezins für Lebensversicherungen nötig

Die größte deutsche Lebensversicherung, Allianz Leben  (Stuttgart), sieht eine Senkung des Garantiezinses für Lebensversicherungen als notwendig an. Vorstandschef Gerhard Rupprecht sagte der "Berliner Zeitung" (Montagausgabe): "Beim Garantiezins sind wir am Anschlag angelangt. Er wird bei einem weiterhin so niedrigen Zinsniveau entsprechend angepasst werden müssen." Betroffen davon seien aber nur Neukunden.

Auf die Frage, ob statt eines Garantiezinses von bisher 3,25 Prozent dann 2,75 Prozent realistisch wären, sagte Rupprecht: "Wie hoch der Zins sein wird, entscheidet das Bundesaufsichtsamt für Finanzdienstleistungen (BAFin). Vernünftig erscheint es mir, auf einen Wert herunterzugehen, der Bestand hat und nicht gleich wieder gesenkt werden muss."

Im vergangenen Jahr hatten fast alle Lebensversicherer ihre Überschussbeteiligungen für 2003 gesenkt. Außer den niedrigen Zinsen am Kapitalmarkt ist dafür die Börsenflaute verantwortlich.

Rupprecht verlangte, dass der Staat die private Altersvorsorge wesentlich stärker unterstützt als bisher. Er forderte eine Senkung der Sozialabgaben, sonst bliebe zu wenig Spielraum für private Vorsorge. Das Verfahren der Riester-Rente sei zu kompliziert. Sollte die sie weiterhin von der Bevölkerung schlecht angenommen werden, sei auch ein Zwang zur privaten Altersvorsorge denkbar. Wenn die "gesetzliche Rente immer weniger wird, muss man sicher über das Thema neu nachdenken", sagte Rupprecht dem Blatt./ra/DP/tw





volvic:

das ist ja geil

 
23.02.03 17:24
zitat: "sei auch ein Zwang zur privaten Altersvorsorge denkbar".

goil. jetzt soll man per gesetzlicher konvention dazu gezwungen werden verträge mit einer gewissen branche abzuschliessen.

und ich dachte sooperiert bisher nur der staat. wenn die kasse nicht stimmt werden einfach die gesetze zur kassenaufbesserung geändert.

willkommen im paradies. wie schön, dass ich als selbständiger davon nicht betroffen bin. wobei das der letzte schritt sein wird. das sie die selbständigen auch noch in die sozialkassen und sonstige regeln reinzwingen.

volvic
Grinch:

@Volvic: Na dann darfst du mal raten

 
23.02.03 17:49
welcher haufen uns die "Riester"-Rente aufs hirn gedonnert hat... bzw. wer da im Hintergrund gedrängelt hat... das waren nämlich niemals die Jungens vonner Alianz... nie... und wenn ich nie sage dann meine ich nie... oder vielleicht nicht ganz so nie...

Ausserdem wurde der Garantiezins schon einmal auf drängen einer Gewissen Gesellschaft gesengt. Damals aus gründen der Schönfärberei bei den Überschussbeteiligungen...

Im übrigen halte ich die Allianz für "fast behördlich", sprich ein riesen hintern aus verwaltung... dafür allerdings ein riesen vertriebsaparat und teure Produkte...

Nassie:

Wenn die es nicht einmal schaffen

 
23.02.03 17:55
diesen niedrigen Garantiezins mit ihren Möglichkeiten zu erwirtschaften dann sind sie
so unfähig dass man ihnen am besten gar kein Geld anvertraut.
volvic:

tststs grinch!

 
23.02.03 17:57
wir sprechen hier doch nieeeeeeeeee über die allianz!!! immer nur über die PFEFFERMINZIA *lol*. nacher fühlt sich noch einer persönlich angepisst ;-).

nein allianz ist immer wieder ein schönes thema für sich - was die leistungen und die prämie angeht. ich denke aber so schlecht machen die ihren job am markt nicht. nimm meine oma, meine freundin und noch locker ein dutzend weiterer leute ... *alle* werden dir sagen "ja aber bei der allianz, da hat man auch ne gute versicherung, auch wenn die ein bischen teurer ist". auf die nachfrage warum die denn so gut sei, bzw. was konkret ihre meinung dahingehen bestimmt .... *stille*. da wissen sie dann auch keine antwort. aber die allianz, die hat sich seit jahrzenten als der freundliche, kompetente und absolut "seriöse" versicherer bei den leuten ins hirn eingebrannt. und so ein image, das lösst sich nicht binnen monaten auf.

riester rente habe ich übrigens für mich nicht abgeschlossen. war mir zu lächerlich. sicherlich hätte es sich unterm strich vielleicht ein ganz bischen für mich gelohnt. mir kam das ganze dann aber viel zu unflexibel und vor allem nicht lohnen genug für meine gehaltsklasse vor.

volvic
DarkKnight:

Mal was zum Nachdenken:

 
23.02.03 17:57
wenn ich Euch jetzt sagen würde: ich versichere Euch alles und jeden, aber ihr müßt leider meine persönlichen Unkosten zahlen, weil ich machs ja nicht umsonst, dann würde doch kein normaler Mensch eine Versicherung bei mir abschließen.

Und jetzt wundert man sich über sowas? Eine Versicherung ist, wie die Einnahmen/Ausgaben-Denke der staatlichen Renten- und Krankenversicherung nicht mehr und weniger als eine Kapitalsammelstelle: jedes Jahr xyz an Geld rein und es darf nicht mehr als xyz minus Verwaltungskosten minus Vorstandsboni minus Dividenden rausgehen.

Und wenn die Luft dünner wird bei dieser Rechnung (allein die Umstellung auf neue Sterbetafeln war mal ein Riesentheam, das bisher nur wenige umgesetzt haben), muß irgendwann irgendeiner das Kind beim Namen nennen, und das heißt:

"Okay, Ihr habt ein Leben lang einbezahlt, aber der Deal war nicht so, daß man erwarten darf, dafür etwas wirklich zurückzubekommen. Das haben wir zwar nie direkt gesagt, aber wenn Ihr so blöd wart ... und überhaupt seid Ihr selbst schuld, wozu habt Ihr das kleine Einmaleins gelernt?"
Grinch:

Nassie... kleines Detail hinter vorgehaltener Hand

 
23.02.03 17:58
die haben zur einführung des euros ihre Verwaltungskostenpauschale 1:1 übernommen... nur mal so am rande... ich sach doch nur noch verwaltung... Man sollte aber auch nich vergessen das die brüder mit den Gewerkschaften über die Riester-Versorgung der Mitglieder gesprochen hat... tja...
Nassie:

Bei denen fällt mir nur noch

 
23.02.03 18:01
ein Spruch aus meiner Kindheit ein:

Den Schwanz verbrannt, die Nutte kichert. Hoffentlich Allianz versichert.
Grinch:

Darki: Brauchst du nen Sachbearbeiter???

 
23.02.03 18:03
Ich hab leider keine Erfahrung im ablehnen... aber im ableben!

volvic:

@DK

 
23.02.03 18:05
naja - ganz so einfach ist es dann doch nicht. die rein/rausformel beschreibst du schon richtig.

idealerweise verwaltet aber eine versicherung die einlagen so erfolgreich, dass es ausreicht die einlagen auch noch vernünftig zu verzinsen.

wobei mir nie richtig klar war - und wohl auch nicht mehr wird - wozu eine kapitallebensversicherung gut sein soll? das kann ja nur steuerliche gründe haben!

wenn ich irgendwas versicherung will, dann geh ich zur versicherung. kfz, hausrat, risiko-leben, haftpflicht, rechtsschutz, kranken, etc. etc.

und wenn ich mein geld anlegen will, dann gehe ich zur bank - oder, noch besser, zur mafia ;-).

was die verwaltungskosten angeht: mein bruder ist aus der VV branche. hat mich umfassend aufgeklärt. achte seit dem nur dort versichert zu sein, wo die verwaltungskosten extrem gering sind. da bekomme ich per saldo sehr viel leistung für mein geld, der overhead ist gering. aber fragt mich jetzt nicht bei welchen versicherungen ich bin, sonst geht danach gleich das für und wieder gekloppe los.

volvic
DarkKnight:

@Grinch: dann setz ich noch einen drauf:

 
23.02.03 18:08
wenn ein Mittelständler heute einen Kredit will, und ich rede von richtig großen Summen, wird eine Risikoanalyse gefahren. Dazu gehört auch die Beurteilung des Versicherungswesens.

Und nur mit der Allianz darf man sich Hoffnung machen, daß überhaupt noch mit einem gesprochen wird. Grund: "Ja, sehen Sie sich doch die Branche an, da geht ein Versicherer nach dem anderen pleite und wir haben unsere Vorgaben und deshalb ... blablabla".

Ich denke, wir leben in der DDR, nur auf einem sprachlich anderen Niveau: was früher das Einheitsauto Trabbi als Zeichen der fortgesetzten Inkompetenz war ist bald bei uns der Spruch: "Ja, wir müssen uns auf Kernkompetenzen konzentrieren und wir können dann nicht mehr soviele ... blablabla". BMW baut seit 1981 mit einem Fahrgestell, egal wie toll die 3er Reihe in der Werbung verkauft wird.

Es ist alles so peinlich, überhaupt noch ein Wort darüber zu verlieren ..
volvic:

hihi

 
23.02.03 18:13
DK, wir sind uns aber einig, dass der 3´er BMW auch mit fahrwerk von 1981 besser fährt als ein trabbi oder? ich denke niemand aus der ex-DDR wünscht sich ernsthaft die zeit von damals zurück.

was den einheitsbrei angeht: dann muss man versuchen möglichst ohne fremdkapital auszukommen, bzw. stille teilhaber zu finden die das eigenkaptial erhöhen. banken sind sowieso blutsauger. man sollte immer möglichst unabhängig von denen sein.
versicherungen gibts aber genug. und auch günstige. da muss man nicht zur allianz. mal von den kreditvergabe kriterien abgesehen.

volvic
clip:

darkknight welcher versicherer ist pleite?

 
23.02.03 18:14
nur weil sie die mindestzinsen nicht erwirtschaften sind sie noch nicht pleite!

oder täusch ich mich da *g

Allianz kämpft für eine Senkung des Garantiezinses 950196

DarkKnight:

@volvic: schon klar. Ich wollte nur niemanden

 
23.02.03 18:14
überfordern.

Anno 88 bis 90 habe ich auch, u. a. an die Allianz, Anleihen verkauft und versicherungsmathematische Annahmen sind i. d. R. korrekt, müssen aber nur permanent überprüft werden.

Letzteres, gepaart mit Überalterung der Verwaltung und der endgültigen Überversicherung unserer Gesellschaft ohne Hoffnung auf Neugeschäft, hat m. E. neue Spielregeln erschaffen.

neo andersson:

ahäm, hüstel

 
23.02.03 20:08

"jedes Jahr xyz an Geld rein und es darf nicht mehr als xyz minus Verwaltungskosten minus Vorstandsboni minus Dividenden rausgehen."

meiner unwesentlichen meinung nach gibt es in deutschland ein gesetz, das 90% der erwirtschafteten überschusbeteilung aus dem anlagekapital einer kapitallebensversicherung eigentum des versicherungsnehmers ist und seinem vertrag zuzuschreiben ist. sieh z.b. : www.gdv.de/fachservice/19633.htm
da besteht kein spielraum für eine summe xyz zum rausgehen.

und zu
"allein die Umstellung auf neue Sterbetafeln war mal ein Riesentheama, das bisher nur wenige umgesetzt haben"

von welcher auf welche meinst du? im moment ist dav94 mehr oder weniger handelsüblich. die ist dann aber deutlich nach deiner aktiven andieallianzanleihenverkäufer zeit entstanden.

was die allianzleben sich allerdings bei dem mist denkt, jetzt öffentlich über eine senkung des garantiezinses zu reden, ist mir schleierhaft. 2,75 garantieverzinsung auf einen 20 oder 30 jahre lang laufenden vertrag halte ich nicht gerade für ein durchschlagendes verkaufsargument. andererseits funktioniert es in anderen ländern ja auch ganz gut mit minimalen oder gar keinen garantien.

über bett hänge ich mir jetzt folgendes:
"Rupprecht verlangte, dass der Staat die private Altersvorsorge wesentlich stärker unterstützt als bisher. [...] Sollte die sie weiterhin von der Bevölkerung schlecht angenommen werden, sei auch ein Zwang zur privaten Altersvorsorge denkbar."

VIVA LA FREIE MARKTWIRTSCHAFT.

ich werde mir das selbst laut vorlesen, wenn ich mir mal wieder die "wir-haben-zuviel-gesetzliche-gängelung-um-noch-erfolgreicher-zu-­sein" predigt von nen allianzfuzzi anhöre.

in dieser planwirtschaft
Grinch:

@Neo: Na das is ganz einfach...

 
23.02.03 21:14
Sie werden das nich erwirtschaften und befürchten das es ihnen geht wie der Hannoverschen Leben (hatte die nich mal ne auszeichnung von Finanztest?)... die dürfen jetzt überhaupt nix mehr machen...

Eine möglichkeit gäbe es da auch noch...

Der Kunde will zur Zeit eher Sicherheit als hohe Rendite.
Die Allianz hat die Dresdner Bank anner Backe...
Die Dresdner Bank ist für die Fondspolicen verantwortlich... also genauer für die Fonds!
Die Dresdner Bank is zur zeit a weng schwach auffer Brust!
Die Allianz senkt jetzt mal eben die Garantiezinsen...
Fondspolice wird wieder attraktiver!
Alle sind glücklich...
ausser der Kunde in 30 Jahren!
ecki:

@neo, das ist nicht anders als in der Industrie:

 
23.02.03 21:26
Dort heißt es doch auch immer:

"Die Marktwirtschaft wird zu sehr gegängelt."

Und am nächsten Tag:
"Wieviel Subvention kriegen wir, wenn wir investieren? Wenns nicht genug ist, in blblaland gibts doppelt soviel!"

Ausserdem war doch Rupprecht ganz marktwirtschaftlich! Er hat doch nicht gefordert, dass alle eine Zwangsversicherung der Allianz nehmen müssten!?

Grüße
ecki  
Nassie:

Es ist schon beschämend

 
23.02.03 22:14
wie die Wirtschaftsliberalen nach dem Staat schreien wenns nicht läuft obwohl sie ihn vorher verteufelt haben.
Nassie:

Das Spreu trennt sich vom Weizen

 
24.02.03 14:28
Moody's - Bei Lebensversicherern trennt sich Spreu vom Weizen~  

London, 24. Feb (Reuters) - Unter Deutschlands 120
Lebensversicherern wird sich die Kluft zwischen finanzstarken
Branchengrößen und kleineren Konkurrenten einer Studie der
Ratingagentur Moody's nach weiter vergrößern. Die Folge seien
sinkende Überschussbeteiligungen und eine noch schnellere
Konsolidierung in der Branche, heißt es in dem am Montag
veröffentlichten Papier.
Wenn sich der Aktienmarkt nicht kräftig erhole, brauche der
Sektor etliche Jahre, bis die Kapitalausstattung das Niveau der
Vergangenheit wieder erreiche. Der Abbau der Aktienbestände
bremse den Kapitalaufbau zusätzlich, warnt die Ratingagentur. Zu
der Schwächung der Kapitalbasis habe auch die aggressive Politik
im Blick auf die Überschussbeteiligung beigetragen. Diese seien
trotz der jüngsten, teils drastischen Senkungen immer noch hoch.
"Sollte die Niedrigzinsphase anhalten (...), gehen wir davon
aus, dass die Überschussbeteiligungen noch weiter reduziert
werden müssen - in manchen Fällen vielleicht sogar erheblich",
schreibt einer der Autoren der Studie, Simon Harris. Einige
größere und kapitalkräftige Versicherer nutzten die Situation
aus, um sich durch anhaltend hohe Renditeversprechen zusätzliche
Marktanteile zu sichern. Dies könne aber die positiven Wirkungen
des wachsenden Neugeschäfts wieder zunichte machen. Aus der
jährlich neu festgelegten Überschussbeteiligung - der Verzinsung
auf den Sparanteil der Versicherungsprämie - ergibt sich der
Ertrag aus der Police am Ende ihrer Laufzeit.
Den meisten deutschen Lebensversicherungen traut Moody's zu,
die Konjunkturflaute zu überstehen. Gerade die kleinen Vertreter

der Branche seien aber nicht flexibel genug, um ihre Kapitalnot
zu beseitigen. Die geschwächte Kapitalbasis einiger Unternehmen
werde die Konsolidierung beschleunigen und die Kluft zwischen
großen und kleinen Versicherungen vergrößern. "Die jüngsten
Zahlen zur Entwicklung der Marktanteile der größten deutschen
Lebensversicherer lassen darauf schließen, dass die 'Flucht' in
die Produkte erstklassiger Anbieter bereits 2002 begonnen hat",
schreibt Harris.
Marktführer Allianz [ALV.GER]   Leben [ALL.GER]   hatte 2002 sein
Neugeschäft um fast 30 Prozent ausgebaut und seinen Marktanteil
nach eigenen Berechnungen auf 18,3 von 15,1 Prozent gesteigert.


Nassie:

2002 positives Neugeschäft

 
24.02.03 15:45
Stuttgart, 24. Feb (Reuters) - Deutschlands größter
Lebensversicherer Allianz [ALV.GER]   Leben [ALL.GER]   hat 2002 vom
abgeflauten Börsen-Boom profitiert und seine Marktposition zu
Lasten finanzschwächerer Versicherer ausgebaut. In diesem Jahr
soll sich der steile Aufwärtstrend fortsetzen.
Die Neubeiträge seien im vergangenen Jahr um 29,9 Prozent
auf 2,6 Milliarden Euro gestiegen, teilte der Lebensversicherer
am Montag in Stuttgart mit. Der Marktanteil in Deutschland sei
damit auf 18,3 (15,1) Prozent ausgebaut worden. Dabei kam dem
Marktführer der Trend zu sicheren Anlagen zugute: "Als
finanzstarker Versicherer profitieren wir besonders von dieser
Entwicklung", erklärte Vorstandschef Gerhard Rupprecht. Für das
laufende Jahr setzt die Allianz vor allem auf die betriebliche
Altersvorsorge: "Ich rechne mit deutlichen Impulsen für das
Neugeschäft", so Rupprecht. Der Verkauf von Riester-Verträgen
läuft weiterhin schleppend.
Das Geschäft mit Lebensversicherungen erlebte im vergangenen
Jahr einen regelrechten Boom. 1,1 Millionen neue Verträge seien
bei Allianz Leben unterzeichnet worden, 82 Prozent mehr als ein
Jahr zuvor, teilte die Allianz mit. Die Brutto-Beitragseinnahmen
hätten mit 9,6 Milliarden Euro um 7,8 Prozent höher gelegen als
2001. Im Januar 2003 habe sich das Wachstum fortgesetzt, sagte
ein Sprecher. Die Neubeiträge seien um 13,7 Prozent gestiegen.
Vor allem die betriebliche Altersvorsorge laufe nun richtig an.
Dort waren die Neubeiträge bereits 2002 um 36,7 Prozent auf 851
Millionen Euro gestiegen und hatten sich damit besser entwickelt
als das Privatkundengeschäft.
 
FLAUTE BEI RIESTER-RENTEN IM JANUAR

Hinter den Erwartungen zurück bleibt dagegen weiterhin das
Geschäft mit privaten Renten-Policen nach dem Riester-Modell.
Nach dem Jahresendspurt 2002 sei der Januar nicht berauschend
gewesen, sagte ein Sprecher. Mit 598.000 Policen sei 2002 zwar
jeder fünfte Riester-Vertrag bei Allianz Leben abgeschlossen
worden, doch hatte der Konzern Anfang des Jahres mit 1,3
Millionen Verträgen gerechnet. "Betrachtet man den Gesamtmarkt,
stehen wir zwar gut da - aber insgesamt haben sich bisher zu
wenige Bürger an der Riester-Rente beteiligt", erklärte
Rupprecht. In einem Interview forderte er mehr Aufklärung, um
die Bürger von der Notwendigkeit eigener Vorsorge zu überzeugen.
Die Zuwächse bei den großen Versicherern sind nach Ansicht
der Ratingagentur Moody's kein Zufall. Die Kluft zwischen den
großen, finanzstarken Unternehmen, die noch mit relativ hohen
Überschussbeteiligungen aufwarten könnten, und den kleineren
Branchenvertretern, die angesichts der geringeren Renditen am
Kapitalmarkt in Kapitalnöte gerieten, werde noch wachsen, hieß
es in einer Studie. Die "Flucht in die Produkte erstklassiger
Anbieter" habe 2002 bereits begonnen.
Insgesamt müssten die jährlichen Überschussbeteiligungen,
aus denen sich für die Kunden der Ertrag am Ende der Laufzeit
einer Lebensversicherung ergibt, der Studie zufolge aber weiter
sinken. Die Allianz Leben hatte ihre Gesamtverzinsung für 2003
zwar auf 5,3 von 6,8 Prozent gesenkt, liegt damit aber immer
noch am oberen Ende der Rangliste der 120 Lebensversicherer in
Deutschland. Einige Versicherer können nur noch den gesetzlich
vorgeschriebenen Mindestzins von 3,25 Prozent bieten.
 
GARANTIEZINS SOLL ERST 2005 SINKEN
Allianz-Leben-Chef Rupprecht forderte, den zuletzt im Jahr
2000 verringerten Garantiezins noch einmal deutlich zu senken.
"Beim Garantiezins sind wir am Anschlag angelangt. Er wird bei
einem weiter so niedrigen Zinsniveau angepasst werden müssen",
sagte Rupprecht der "Berliner Zeitung". Der Gesamtverband der
Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) erwartet eine Senkung
erst für das Jahr 2005. Die Deutsche Aktuarsvereinigung (DAV),
in der sich die Versicherungsmathematiker zusammengeschlossen
haben und die das Vorschlagsrecht hat, halte für 2004 an der
geltenden Verzinsung fest. Die endgültige Entscheidung trifft
das Bundesfinanzministerium.
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