Aldi stoppt Aufschwung der Woolworth-Aktie
26. Aug. 2002 Die Aktien der größten australischen Lebensmittelkette Woolworth haben am Montag ihren tiefsten Fall seit dreieinhalb Jahren verzeichnet. Hintergrund sind sinkende Gewinnmargen. Nach dem Erwerb von weniger profitablen Geschäften und durch zunehmenden Wettbewerb auf dem australischen Markt verdiente Woolworth im abgelaufenen Geschäftsjahr an jedem eingenommenen Dollar weniger. Die Kette leidet unter anderem unter der Konkurrenz der deutschen Aldi-Kette und der südafrikanischen Pick'n'Pay-Supermärkte, die erst vor kurzem in den australischen Markt eingetreten sind.
Nach Bekanntgabe der Woolworth-Geschäftsdaten für das abgelaufene jahr fielen die Aktien um acht Prozent. Zum Handelsschluss lag ihr Kurs bei 11,50 Australischen Dollar, ein Dollar unter dem Vortageswert. Dabei hat das Papier in der Vergangenheit eine ordentliche Wertentwicklung verzeichnet. Sein Wert hat sich in den vergangenen zwei Jahren fast verdoppelt. Selbst im laufenden Jahr, in dem der Branchenindex um 7,5 Prozent und die Aktie des Woolworth-Rivalen Coles um 31 Prozent gefallen sind, hat der Woolworth-Titel bislang um knapp zwei Prozent zugelegt - die Kursverluste vom Montag bereits eingerechnet.
Aldi setzt Woolworth unter Druck
Das könnte sich nach dem Eintritt von Aldi in den australischen Markt ändern. Auslöser des Kursverfalls vom Montag war die Mitteilung, Woolworths Gewinnmarge vor Steuern sei im am 30. Juni abgelaufenen Geschäftsjahr von 3,38 Prozent im Vorjahr auf nur 3,40 Prozent gestiegen. Im Jahr zuvor hatte die Woolworth-Gewinnspanne noch um das sechsfache zugelegt. Hätte Woolworth die weniger profitablen Filialen der Franklin-Kette nicht gekauft, wäre die Marge auf 3,49 Prozent gestiegen, so das Unternehmen. Die Franklin-Läden sind noch nicht so produktiv wie die bisherigen Woolworth-Filialen, sollen aber mit der Zeit das gleiche Niveau erreichen.
Wie sein Rivale Coles Myer hat Woolworth in den vergangenen Monaten seine Werbeanstrengungen erhöht und die Preise gesenkt, um seine neuen Konkurrenten zu bekämpfen. Das drückt die Gewinnmargen. Das wiederum belaste den Aktienkurs, sagte Robert Patterson, Chef der Argo Investments, die ihr Kapital unter anderem auch in Woolworth angelegt hat. Patterson denkt darüber nach, im Fall eines weiter fallenden Woolworth-Kurses mehr Aktien der Kette zu kaufen. Die Analysten von Macquarie Equities hingegen sagen der Aktie ein geringeres künftiges Kurswachstum voraus. Sie senkten ihre Einschätzung des Wertes auf „Market Perform“.
Woolworth will trotz härterem Wettbewerb den Umsatz steigern
Im zweiten Halbjahr hat Woolworth 246 Millionen Australische Dollar Gewinn verbucht. Im gleichen Vorjahreszeitraum waren es noch 211 Millionen Dollar. Im gesamten Jahr stieg das Nettoeinkommen der Kette auf 563 Millionen Dollar oder 49,3 Cents je Aktie. Im Vorjahr waren es 476 Millionen Dollar oder 39,65 Cents je Aktie. Die Verkaufszahlen sind im gerade abgelaufenen Geschäftsjahr um 15,5 Prozent gestiegen.
„Die Ergebnisse zeigen, dass der Nahrungsmittel-Einzelhandel unter Druck steht“, sagte Chris Williams, Investmentanalyst bei Portfolio Partners. „Es ist nicht ihr bestes Ergebnis.“ Er hatte von Woolworth einen höheren Gewinn vor Zinsen und Steuern erwartet.
Woolworth läßt sich zwar vom härteren Wettbewerb nicht einschüchtern. Nach Unternehmensangaben soll der Gewinn je Aktie im laufenden Jahr um mindestens zehn Prozent steigen, der Absatz ebenfalls um zehn Prozent. Ob das angesichts der neuen Konkurrenz aber realistisch ist, dürfte dahingestellt sein. Die Bewertung hat sich nach dem Kursverlust zwar auf ein Kurs-Gewinn-Verhältnis von knapp 20 reduziert. Aber auch hier dürfte sich die Frage stellen, ob die Gewinnschätzungen nicht etwas zu optimistisch sind. Auch die Charttechnik macht wenig Mut. Der seit Anfang 2000 anhaltende, steile Aufwärtstrend ist längst gebrochen.
26. Aug. 2002 Die Aktien der größten australischen Lebensmittelkette Woolworth haben am Montag ihren tiefsten Fall seit dreieinhalb Jahren verzeichnet. Hintergrund sind sinkende Gewinnmargen. Nach dem Erwerb von weniger profitablen Geschäften und durch zunehmenden Wettbewerb auf dem australischen Markt verdiente Woolworth im abgelaufenen Geschäftsjahr an jedem eingenommenen Dollar weniger. Die Kette leidet unter anderem unter der Konkurrenz der deutschen Aldi-Kette und der südafrikanischen Pick'n'Pay-Supermärkte, die erst vor kurzem in den australischen Markt eingetreten sind.
Nach Bekanntgabe der Woolworth-Geschäftsdaten für das abgelaufene jahr fielen die Aktien um acht Prozent. Zum Handelsschluss lag ihr Kurs bei 11,50 Australischen Dollar, ein Dollar unter dem Vortageswert. Dabei hat das Papier in der Vergangenheit eine ordentliche Wertentwicklung verzeichnet. Sein Wert hat sich in den vergangenen zwei Jahren fast verdoppelt. Selbst im laufenden Jahr, in dem der Branchenindex um 7,5 Prozent und die Aktie des Woolworth-Rivalen Coles um 31 Prozent gefallen sind, hat der Woolworth-Titel bislang um knapp zwei Prozent zugelegt - die Kursverluste vom Montag bereits eingerechnet.
Aldi setzt Woolworth unter Druck
Das könnte sich nach dem Eintritt von Aldi in den australischen Markt ändern. Auslöser des Kursverfalls vom Montag war die Mitteilung, Woolworths Gewinnmarge vor Steuern sei im am 30. Juni abgelaufenen Geschäftsjahr von 3,38 Prozent im Vorjahr auf nur 3,40 Prozent gestiegen. Im Jahr zuvor hatte die Woolworth-Gewinnspanne noch um das sechsfache zugelegt. Hätte Woolworth die weniger profitablen Filialen der Franklin-Kette nicht gekauft, wäre die Marge auf 3,49 Prozent gestiegen, so das Unternehmen. Die Franklin-Läden sind noch nicht so produktiv wie die bisherigen Woolworth-Filialen, sollen aber mit der Zeit das gleiche Niveau erreichen.
Wie sein Rivale Coles Myer hat Woolworth in den vergangenen Monaten seine Werbeanstrengungen erhöht und die Preise gesenkt, um seine neuen Konkurrenten zu bekämpfen. Das drückt die Gewinnmargen. Das wiederum belaste den Aktienkurs, sagte Robert Patterson, Chef der Argo Investments, die ihr Kapital unter anderem auch in Woolworth angelegt hat. Patterson denkt darüber nach, im Fall eines weiter fallenden Woolworth-Kurses mehr Aktien der Kette zu kaufen. Die Analysten von Macquarie Equities hingegen sagen der Aktie ein geringeres künftiges Kurswachstum voraus. Sie senkten ihre Einschätzung des Wertes auf „Market Perform“.
Woolworth will trotz härterem Wettbewerb den Umsatz steigern
Im zweiten Halbjahr hat Woolworth 246 Millionen Australische Dollar Gewinn verbucht. Im gleichen Vorjahreszeitraum waren es noch 211 Millionen Dollar. Im gesamten Jahr stieg das Nettoeinkommen der Kette auf 563 Millionen Dollar oder 49,3 Cents je Aktie. Im Vorjahr waren es 476 Millionen Dollar oder 39,65 Cents je Aktie. Die Verkaufszahlen sind im gerade abgelaufenen Geschäftsjahr um 15,5 Prozent gestiegen.
„Die Ergebnisse zeigen, dass der Nahrungsmittel-Einzelhandel unter Druck steht“, sagte Chris Williams, Investmentanalyst bei Portfolio Partners. „Es ist nicht ihr bestes Ergebnis.“ Er hatte von Woolworth einen höheren Gewinn vor Zinsen und Steuern erwartet.
Woolworth läßt sich zwar vom härteren Wettbewerb nicht einschüchtern. Nach Unternehmensangaben soll der Gewinn je Aktie im laufenden Jahr um mindestens zehn Prozent steigen, der Absatz ebenfalls um zehn Prozent. Ob das angesichts der neuen Konkurrenz aber realistisch ist, dürfte dahingestellt sein. Die Bewertung hat sich nach dem Kursverlust zwar auf ein Kurs-Gewinn-Verhältnis von knapp 20 reduziert. Aber auch hier dürfte sich die Frage stellen, ob die Gewinnschätzungen nicht etwas zu optimistisch sind. Auch die Charttechnik macht wenig Mut. Der seit Anfang 2000 anhaltende, steile Aufwärtstrend ist längst gebrochen.
