Geldanlage: Albtraum für Fondsmanager
Indexfonds schlagen die meisten aktiv gemanagten Fonds, sind dazu billiger und an der Börse wie Aktien zu haben.
Fondsmanager sind eine überschätzte Spezies. Sie bekommen ihr Geld schließlich dafür, dass sie ihre Fonds mit Aktien bestücken, deren Kurs voraussichtlich am stärksten in die Höhe schießen wird. Doch eben dies misslingt den meisten.
90 Prozent der Fonds, das haben Untersuchungen ergeben, schneiden schlechter ab als die selbst gesetzten Benchmarks. Warum also, denken sich viele Anleger, soll ich Manager für derart miese Arbeit bezahlen? Sie setzen stattdessen auf Index-Fonds. Die bilden die Benchmark 1:1 ab. Wer beispielsweise auf deutsche Blue Chips setzen möchte, greift zum Indexfonds des Dax 30, wer Europas Große bevorzugt, nimmt einen Fonds zum EuroStoxx 50, wer sich für Mid-Caps interessiert, wird bei einem MDax-Indexfonds fündig. Nur von Indexfonds, die sich mit dem Neuen Markt beschäftigen, sollten Anleger die Finger lassen: Dort ist derzeit so viel Schrott notiert, dass jeder Nemax-Fonds besser abschneidet als der Index.
Seit April 2000 werden die Exchange Traded Funds in Deutschland gehandelt. Die Wertentwicklung dieser Produkte richtet sich streng nach den Indizes, die sie widerspiegeln. Jede Kursbewegung nach oben oder unten macht der Indexfonds in gleicher Intensität mit, er kann weder besser noch schlechter abschneiden als der Index.
Der Ausgabeaufschlag entfällt
Weil Manager bei Indexfonds kaum etwas zu tun haben, sind diese Fonds unvergleichlich billig: Die jährliche Managementgebühr liegt bei 0,5 Prozent, ein Ausgabeaufschlag fällt überhaupt nicht an. Anleger müssen nur den Spread, also die Differenz zwischen Ankaufs- und Verkaufskurs zahlen. Dieser liegt bei unter einem Prozent. Die niedrigen Gebühren sind möglich, weil die Manager nur dann das Portfolio umbauen, wenn eine Aktie neu in einen Index aufgenommen wird. Ein weiterer Pluspunkt für Anleger besteht darin, dass der Kurs für die Papiere laufend ermittelt wird und nicht wie bei den traditionellen Fonds nur einmal am Tag.
Der Handel der Anteile kann börsentäglich zu jeder Zeit zwischen 9 und 20 Uhr an der XTF-Plattform der Deutschen Börse zu handelsüblichen Konditionen stattfinden. Zusätzlich zum Börsenhandel auf Xetra können die Fonds neuerdings auch über die Handelsplattform VWD Tradelink (www.vwd-is.de) außerbörslich gehandelt werden.
Somit verlängern sich die Handelszeiten für die Produkte auf börsentäglich von 8 bis 23 Uhr, samstags von 10 bis 16 Uhr und sonntags von 17 bis 20 Uhr. Beim außerbörslichen Handel der Fondsanteile über VWD Tradelink fällt, wie auch beim Börsenhandel über Xetra, kein Ausgabeaufgeld an.
Vorsicht ist allerdings beim außerbörslichen Geschäft über die Hausbank geboten: Kauft der Anleger die Papiere an einem normalen Handelsplatz zu Börsenzeiten, wird ein Ausgabeaufschlag in Höhe von fünf Prozent fällig. In der Vergangenheit führte dies zu fehlerhaften Abrechnungen, so- dass man besser auf genaue Angaben achtet. Das Ordern über die Börse sollte daher in jedem Fall im Xetra-Handel erfolgen.
16 Indexaktien gelistet
Indexfonds werden an der Börse wie Aktien (daher auch der Name "Indexaktien") gehandelt, eine Mindestanlagesumme gibt es nicht. Die Anteilwerte der Indexfonds entsprechen einem Hundertstel des jeweiligen Indexstandes. Notiert der Dax bei 6000 Punkten, ist ein Anteil an diesem Indexfonds für 60 Euro zu haben.
Der Börsenhandel ermöglicht nicht nur flexibles Reagieren, sondern auch das Limitieren von Aufträgen, um erst zu einem bestimmten Kurs kaufen oder verkaufen zu können. Beim Erwerb sind wie bei jedem Aktiengeschäft Bank- und Maklerprovision zu entrichten - im Schnitt ein Prozent der Ordersumme, bei Abwicklung über Direktbanken weniger.
Derzeit sind 16 Indexaktien gelistet, bislang ausnahmslos von Merrill Lynch und der HypoVereinsbank-Tochter Indexchange. Und das Interesse ist ungebrochen. Bis zum Jahresende könnte es dreimal so viele Indexfonds geben. Das gehandelte Volumen ist an einzelnen Tagen überraschend hoch: Mit einem Umsatz von bis zu 300 Mio. Euro gehört das Dax-Papier zu den meistgehandelten Titeln am Markt und lässt den Großteil der Dax-Werte hinter sich.
Aus der FTD vom 20.7.2001
Indexfonds schlagen die meisten aktiv gemanagten Fonds, sind dazu billiger und an der Börse wie Aktien zu haben.
Fondsmanager sind eine überschätzte Spezies. Sie bekommen ihr Geld schließlich dafür, dass sie ihre Fonds mit Aktien bestücken, deren Kurs voraussichtlich am stärksten in die Höhe schießen wird. Doch eben dies misslingt den meisten.
90 Prozent der Fonds, das haben Untersuchungen ergeben, schneiden schlechter ab als die selbst gesetzten Benchmarks. Warum also, denken sich viele Anleger, soll ich Manager für derart miese Arbeit bezahlen? Sie setzen stattdessen auf Index-Fonds. Die bilden die Benchmark 1:1 ab. Wer beispielsweise auf deutsche Blue Chips setzen möchte, greift zum Indexfonds des Dax 30, wer Europas Große bevorzugt, nimmt einen Fonds zum EuroStoxx 50, wer sich für Mid-Caps interessiert, wird bei einem MDax-Indexfonds fündig. Nur von Indexfonds, die sich mit dem Neuen Markt beschäftigen, sollten Anleger die Finger lassen: Dort ist derzeit so viel Schrott notiert, dass jeder Nemax-Fonds besser abschneidet als der Index.
Seit April 2000 werden die Exchange Traded Funds in Deutschland gehandelt. Die Wertentwicklung dieser Produkte richtet sich streng nach den Indizes, die sie widerspiegeln. Jede Kursbewegung nach oben oder unten macht der Indexfonds in gleicher Intensität mit, er kann weder besser noch schlechter abschneiden als der Index.
Der Ausgabeaufschlag entfällt
Weil Manager bei Indexfonds kaum etwas zu tun haben, sind diese Fonds unvergleichlich billig: Die jährliche Managementgebühr liegt bei 0,5 Prozent, ein Ausgabeaufschlag fällt überhaupt nicht an. Anleger müssen nur den Spread, also die Differenz zwischen Ankaufs- und Verkaufskurs zahlen. Dieser liegt bei unter einem Prozent. Die niedrigen Gebühren sind möglich, weil die Manager nur dann das Portfolio umbauen, wenn eine Aktie neu in einen Index aufgenommen wird. Ein weiterer Pluspunkt für Anleger besteht darin, dass der Kurs für die Papiere laufend ermittelt wird und nicht wie bei den traditionellen Fonds nur einmal am Tag.
Der Handel der Anteile kann börsentäglich zu jeder Zeit zwischen 9 und 20 Uhr an der XTF-Plattform der Deutschen Börse zu handelsüblichen Konditionen stattfinden. Zusätzlich zum Börsenhandel auf Xetra können die Fonds neuerdings auch über die Handelsplattform VWD Tradelink (www.vwd-is.de) außerbörslich gehandelt werden.
Somit verlängern sich die Handelszeiten für die Produkte auf börsentäglich von 8 bis 23 Uhr, samstags von 10 bis 16 Uhr und sonntags von 17 bis 20 Uhr. Beim außerbörslichen Handel der Fondsanteile über VWD Tradelink fällt, wie auch beim Börsenhandel über Xetra, kein Ausgabeaufgeld an.
Vorsicht ist allerdings beim außerbörslichen Geschäft über die Hausbank geboten: Kauft der Anleger die Papiere an einem normalen Handelsplatz zu Börsenzeiten, wird ein Ausgabeaufschlag in Höhe von fünf Prozent fällig. In der Vergangenheit führte dies zu fehlerhaften Abrechnungen, so- dass man besser auf genaue Angaben achtet. Das Ordern über die Börse sollte daher in jedem Fall im Xetra-Handel erfolgen.
16 Indexaktien gelistet
Indexfonds werden an der Börse wie Aktien (daher auch der Name "Indexaktien") gehandelt, eine Mindestanlagesumme gibt es nicht. Die Anteilwerte der Indexfonds entsprechen einem Hundertstel des jeweiligen Indexstandes. Notiert der Dax bei 6000 Punkten, ist ein Anteil an diesem Indexfonds für 60 Euro zu haben.
Der Börsenhandel ermöglicht nicht nur flexibles Reagieren, sondern auch das Limitieren von Aufträgen, um erst zu einem bestimmten Kurs kaufen oder verkaufen zu können. Beim Erwerb sind wie bei jedem Aktiengeschäft Bank- und Maklerprovision zu entrichten - im Schnitt ein Prozent der Ordersumme, bei Abwicklung über Direktbanken weniger.
Derzeit sind 16 Indexaktien gelistet, bislang ausnahmslos von Merrill Lynch und der HypoVereinsbank-Tochter Indexchange. Und das Interesse ist ungebrochen. Bis zum Jahresende könnte es dreimal so viele Indexfonds geben. Das gehandelte Volumen ist an einzelnen Tagen überraschend hoch: Mit einem Umsatz von bis zu 300 Mio. Euro gehört das Dax-Papier zu den meistgehandelten Titeln am Markt und lässt den Großteil der Dax-Werte hinter sich.
Aus der FTD vom 20.7.2001