Alarmstufe Rot auf der CeBIT

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Happy End:

Alarmstufe Rot auf der CeBIT

 
18.03.02 13:30
Schlagen in diesem Jahr die Phonebasher zu?

Die CeBIT hat ein Problem. Wie uns kürzlich aus den Tiefen und Weiten des Internet zugeflüstert wurde, drohen auf der diesjährigen Computermesse gar schlimme Dinge. Und bei den danach von uns natürlich sofort eingeleiteten und gewohnt penible geführten Recherchen wurde uns schlagartig klar, warum die  www.polizei.niedersachsen.de/ target="_new" rel="nofollow">Police of Lower Saxony ausgerechnet zur CeBIT ihr Cybercrime-Project scheinbar ohne Sinn und Verstand aus den Boden gestampft hat.

Nein, nicht um uns und die Welt vor Hackern, Pornografen, Scheckbetrügern und schlechten Witzerzählern zu schützen. Das sind alles nur Schutzbehauptungen, mit denen eine Massenpanik auf dem CeBIT-Gelände verhindert werden soll. Sondern in Wahrheit will die schnelle Hightech-Einsatztruppe der niedersächsischen Polizei die Messegäste vor den heimtückischen Attacken einer international operierenden Gang schützen.

Gewiss, mit den Zielen dieser Gruppe können wir zwar irgendwie sympathisieren, ja manchmal möchten wir sogar selbst handgreiflich werden oder wenigstens rhetorisch Backpfeifen verteilen. Beispielsweise als wir kürzlich in einem heruntergekommenen Kino saßen und plötzlich mitten aus dem Zuschauerraum eine gar lächerliche Melodie erklang. Und das war dann auch noch ausgerechnet in dem Moment, als Robert Redford seinen Kumpel Brad Pitt gerade mittels einer US-Militärhubschrauberstaffel aus einem chinesischen Knast befreien ließ.

Aber trotz aller Sympathie mit den Zielen müssen auch wir das Vorgehen dieser Leute aufs Schärfste verurteilen. Dass sie jetzt ausgerechnet auf der CeBIT ihr schmutziges Handwerk verrichten möchten, macht aber dennoch Sinn. Schließlich hat das Messegelände während der Computermesse wohl die größte Handy-Dichte Europas, wenn nicht gar der Welt. Und wenn man es genau nimmt, ist der fesch bekleidete und achwiebinichheutewiederwichtig Jungmanager mit dem Handy am Ohr das eigentliche Symbol der CeBIT.

Doch das Symbol ist in höchster Gefahr, wenn die so genannten Phonebasher nun auch bei uns zu den Mitteln greifen, die sie auf ihrer www.phonebashing.com/ target="_new" rel="nofollow">Netzseite ausführlich dokumentieren. Dabei gehen sie ­ wie dort auf mehreren provokanten Videofilmbeispielen zu sehen ist - immer auf die gleiche Art vor: Um nicht weiter aufzufallen, kostümieren sie sich als überdimensional große Handys, schleichen sich dann meist zu zweit an einen Handybesitzer heran, reißen ihm plötzlich das Gerät aus der Hand und schlagen es kurzerhand kaputt. Anschließend verschwinden die Phonebasher wieder in den Tiefen und Weiten unserer Städte und lassen ihre Opfer hilf- und vor allem sprachlos zurück.

Ohne Handy heißt es dann eben auch und gerade für den fesch bekleideten achwiebinichheutewiederwichtig Jungmanager: Schluss mit lustig. Oder: Aus die Maus (Günter Jauch). Schließlich hat er sich fest darauf verlassen, dass für ihn der Messe-Abend ein www.messebabes.de/ target="_new" rel="nofollow">voller Erfolg wird, weil er dank des Service von www.messeparty.de/ target="_new" rel="nofollow">www.messeparty.de über sein Handy stets mit den neusten und tollsten Partytipps versorgt wird.

Daher können wir allen CeBIT-Besuchern wirklich nur eins raten: Seien sie bitte vorsichtig und wachsam, wenn sie bei einem Messeinfobummel mit Menschen konfrontiert werden, die als wandelndes Handy kostümiert sind. Nicht immer steckt in dieser komischen Verkleidung nämlich ein unschuldiger Student.

Und auch für die schnelle Hightech-Einsatztruppe der niedersächsischen Polizei haben wir einen Tipp. Nach Informationen unseres Special-Agent führt die Spur der Phonebasher angeblich nach England, ja, er will sie sogar schon einmal im Fernsehen als Comedytruppe verkleidet auf dem Kanal von Pro7 gesehen haben. Was erneut beweist, dass diese internationale Gang wirklich vor nichts zurückschreckt.  
Happy End:

Angriff der Air Control

 
20.03.02 15:08
Ein total subjektiver CeBIT-Rundgang

Eine CeBIT ohne Regentag? Ich kann mich nicht erinnern. 2002 wäre fast zur Ausnahme geworden, doch die Veranstalter haben den Beginn der CeBIT genau um eine Schlechtwetterfront nach vorne verlegt. Mein Fahrrad muss trotzdem mit: Zwischen der so neuen wie abgelegenen Halle 27 (locker gefüllt mit wichtigen Telekommunikationsanbietern) und der CeBIT-Keimzelle Halle 1 befinden sich so viele Kilometer, dass sich die Terminplanung ohne fahrbaren Untersatz als unhaltbar erweisen würde.

Dem Pförtner an der Einfahrt West 4 scheine ich in meiner Kluft aus Gummistiefeln und Mikrofaser-Vollschutzmontur schon vom letzten Jahr bekannt vorzukommen. Nur andeutungsweise brauche ich den Presseausweis zu zeigen, und eigenhändig wuchtet er das Gittertor für mich und mein genehmigungsfreies Fahrzeug auf. Sein Kollege an Nord 1 hat es mit motorisiertem Gatter und der in der Uniform verborgenen Fernbedienung leichter. Dafür ist sein Tor nicht überbaut und er braucht einen Unterstand gegen die Unbilden des CeBIT-Klimas. Nord 3 meide ich seit einem Disput mit dem Torwächter ("Einfahrt nur für Kraftfahrzeuge!"), der angesichts des Hupkonzertes hinter dem trotzigen Radfahrer so tat, als ob er per Funk eine Sondergenehmigung einholte. Die Akkus seiner Handquetsche waren leer, wie mir ein Parkplatzanweiser, der die Szene beobachtet hatte, grinsend zuraunte. Seis drum - die Durchquerung der Parkebene unter Halle 1 ist mir eh zu gruselig.

Den fast noch gruseligeren und keineswegs stillen Örtchen der CeBIT kann man wegen des Überangebots an Kaffee leider nicht so einfach ausweichen. Zusammengenommen sind die Toiletten mit laufend mehreren Hundert Besuchern der größte und notwendigste Messestand. Noch vor Microsoft und IBM rangieren somit Villeroy&Boch, Grohedal, Geberit und leider auch ein Produkt namens Air Control, eine automatische Duftschleuder. Groß gewachsene Menschen tun gut daran, sich beim Öffnen der Klotür zu ducken, um nicht mit dem nasenbetäubenden Inhalt des meist in Richtung Besucher zielenden Luftverbesserers angesprüht zu werden. Dass das Standpersonal trotz des Publikumserfolges zum griesgrämigsten der ganzen Messe gehört, ist bei der Duftmischung und dem krassen Missverhältnis zwischen Dreck- und Trinkgeld-Hinterlassenschaften verständlich.

Zum Glück gibt es wesentlich angenehmere Aufenthaltsorte auf der CeBIT. Und Gute-Laune-Profis, die die schreibende Zunft mit Informationen über strategische Allianzen, richtungsweisende Innovationen und optimistischen Ausblicken für Q4 versorgen. Gelegentlich finde ich es schade, mit dem Gegenüber nur von Berufs wegen zu sprechen. Einmal kommt für Sekunden so etwas wie Privatatmosphäre im Gespräch mit einer Pressesprecherin auf, doch dann rattert der hinzueilende Produktmanager seinen Text über die brandneuen Enterprise-Lösungen herunter. Auf dieser CeBIT kümmert sich auffallend viel Ausstellerpersonal auffallend geduldig um Journalisten, sogar wenn sie unangemeldet erscheinen. Dass es diesmal weniger Besucher gibt, ist bekannt, doch sie müssen - bepackt mit .NET-Tüten und idiotischen Heliumballons - überdies mehr Zeit auf den langen Wegen zwischen den Ausstellern verbringen als je zuvor. Per Fahrrad aufs Messegelände - der Standortvorteil schlechthin für Hannoveraner. Auch wenn man ab und zu Gummistiefel braucht.

Neben dem Gefährt hilft mir ein schlichter Zettel mit einem Ausdruck meines Terminplans dabei, keine Verabredung platzen zu lassen. Nach ein paar Tagen sieht er vollgekritzelt und zerfleddert aus. Doch das ist immer noch besser als unzuverlässige Computertechnik: Schon am ersten Tag haben sich Terminkalender und Aussteller-Übersicht im Palm eines Kollegen in Wohlgefallen aufgelöst. Schuld sei aber wohl nicht der Palm an sich, sondern die Messe-Software. Beruhigend zu wissen. Während der Palm-Anwender noch ratlos den Resetknopf seines Taschencomputers anstarrt, eile ich schon zum nächsten Treffen, nur noch ab und zu gehindert von schwergängigen Hallentüren. Hat man sie erst einmal von außen aufgewuchtet, ist zusätzlich das gnadenlos herausströmende Publikum zu überwinden.

Obwohl das Rad nicht mit in die Hallen kommt, addiert mein Kilometerzähler im Laufe eines CeBIT-Tages leicht 10 km und mehr auf dem Gelände. Den Speicherplatz für die Höchstgeschwindigkeit überschreibt er in der Regel zuletzt auf der Ver- und Entsorgungsstraße ganz im Osten des Geländes, auf dem Heimweg zwischen Müllbergen und Münchner Halle. Die vom Dopplereffekt verzerrte Blasmusik ist dieses Mal nicht so gut zu hören wie sonst, denn am Lenker flattern die beiden Ballons eines koreanischen Herstellers für meine Söhne.
ReWolf:

*ggg o.T.

 
20.03.02 15:16
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