Neuer Downmove vorprogrammiert Der Dow sollte in den nächsten Tagen nochmals bis in den unteren 10.000-er Bereich fallen. Es gibt eine Vielzahl von Hinweisen, dass in der zweiten Wochenhälfte eine Trendwende nach oben gelingt. Allerdings muss strategisch wegen des hohen Marktrisikos (Verlustpotenzial bis 9.500) ein Umkehrsignal abgewartet werden.
Mittelfristiger Wochenchart mit (alten) Grobszenarien:
Wochenchart Dow Jones mit P/C-Ratio (unverändert):
Seit Anfang April hat der Dow die Konsolidierung ab Mitte März weiter fortgesetzt. Das Korrekturpotenzial bis 10.600 wurde nicht ausgeschöpft, sondern der Abwärtsmove nach einer kleiner dimensionierten Mini-Korrektur fortgesetzt. Aktuell notiert der Dow knapp unterhalb des entscheidenden Supports bei rund 10.200 Punkte, wobei dieser bislang noch nicht signifikant durchbrochen wurde.
Sollte es an dieser Stelle in den nächsten Tagen zu einen signifikanten Bruch kommen, so verschlechtert sich die technische Chartlage enorm. Im Hinblick auf das mittelfristige Szenario wird nämlich das immer noch bestehende Gewinnpotenzial bis über 11.000 Punkte sofort zerstört. Grundsätzlich sollte beachtet werden, dass das markierte Hoch im Wochenchart den Anforderungen für eine vollständige Aufwärtsbewegung seit September genügt. Lediglich aus zyklischer und kurzfristiger Wellensicht lässt sich noch ein letzter Anstieg bis Anfang Juni ableiten.
Das bisherige Grobszenario sah den Dow immer noch in der Aufwärtswelle seit September 2001. Der Idealfall sah so aus, dass Mitte April an der Haussetrendbegrenzung der Index wieder nach oben abdreht und bis Ende Mai deutlich zulegen kann. Erst ab den Sommermonaten ist wieder mit großen Verlusten zu rechnen, die bis November andauern. Ein möglicher Grobverlauf (keine direkte Prognose, sondern nur zur Visualisierung) wurde im obigen Wochenchart skizziert. Ob es dann im Herbst bereits gelingt bei knapp unter 9.000 Punkten ein markantes Low auszubilden oder der Index direkt bis 7.500 Punkte fällt ist momentan noch offen.
Im dem Fall, dass bereits ein markantes Top vorliegt muss der Anstieg seit September als Double-Zigzag abgezählt werden. Im Rahmen der nächsten Aufwärtsbewegung in der zweiten Aprilhälfte wird es dann nicht gelingen wieder über die Haussetrendlinie zu steigen. Eine Wave 3' führt dann im Mai/Juni zu Abgaben bis 9.500 Punkte.
Was spricht eigentlich für eine bevorstehende Trendwende in der nächsten Handelswoche?
Beginnend bei der klassischen Charttechnik kann (noch) keine klare Aussage darüber getroffen werden, ob es sich nun um einen signifikanten Bruch der zentralen Trendbegrenzung handelt oder nicht. Viele andere (eng korrelierende) amerikanische, aber auch europäische Indizes notieren bei ähnlichen Korrekturverlauf immer noch deutlich oberhalb der Haussetrendbegrenzung.
Mit Hilfe des Put/Call-Ratios konnten bereits die letzten Extremas beim Dow relativ gut ausgemacht werden. Im obigen Wochenchart kann man die Verbindung des P/C-Ratio zum Dow Jones ablesen. Der Anstieg der vergangenen Woche macht ein weiteres Extrema wahrscheinlich. Ratios, wie im Februar, wurden noch nicht erreicht, so dass man über die Aussagekraft der aktuellen Konstellation streiten darf. Unter Umständen verbessert sich ja das Verhältnis zu Wochenbeginn nochmals, so dass eine gute Chance besteht, dass der Dow unmittelbar vor einer Trendwende nach oben steht. Das Ausmaß des anschließenden Anstieges kann aber nicht abgeleitet werden.
Zyklik: Sowohl einfache Fibo-Zyklusstudien (nachfolgender Tageschart), als auch komplexere Zyklen auf Tagesbasis deuten für die nächste Handelswoche auf ein signifikantes Extrema hin. Das Zeitfenster für einen Turnday ist, wie schon Ende Februar, verhältnismäßig groß: 16.-19. April, also die zweite Wochenhälfte. Sofern der Dow zu Beginn der nächsten Wochen nicht unerwartet kräftig ansteigt, wird es sich aller Voraussicht nach um einen Tiefpunkt handeln.
Elliottwaves: Wie später noch detailliert dargestellt wird, hat der Dow Jones seit dem Top Mitte März nur dreiwellige, also korrektive Einzelwellen ausgebildet. Außer in sehr seltenen Spezialmustern (Diagonal Triangle), die in der Regel auch an anderen Wellenpositionen zu finden sind, treten solche Muster nur in Zwischenkorrekturen auf. Unterstellt man also den Regelfall, sollte der Dow in einigen Tagen die Korrektur beenden.
Tageschart Dow:
Chart Dow Jones vs. NYSE Composite:
Im Tageschart kann man beim Dow Jones jedenfalls nicht auf den ersten Blick erkennen, ob es sich beim jüngsten Rückgang um eine Korrektur handelt oder um einen Abwärtsimpuls. Tatsächlich kann man im Intraday-Chart eine Vielzahl von Einzelimpulsen identifizieren. Da es aber eine Vielzahl von (bei Impulsen regelwidrigen) Wellenüberschneidungen gibt, bleibt nur die Möglichkeit eines komplexen Musters. Erfahrungsgemäß sind solche zusammengesetzten Wellen nur schwer prognostizierbar, da jederzeit sowohl auf Zeit- als auch Preisebene eine Ausdehnung möglich ist.
Besser sind die Wellenstrukturen bei anderen Indizes, wie z.B. den NYSE Composite erkennbar. Beim Vergleich zum Dow (siehe obigen Tageschart) werden die jeweils nur dreiwelligen Einzelmoves besser ersichtlich, da die Ratios der Subwaves untereinander idealtypischer ausgebildet wurden.
Elliottwaves Intraday: Im nachfolgenden Intraday-Chart sind die genannten dreiwelligen Einzelmuster gut erkennbar. Zusammengesetzt ergeben sich das Wellenmuster eines Triple-Zigzag (5-3-5-x-5-3-5-x-5-3-5). Am 03. April endete die Welle c' des zweiten Zigzags, wobei die mehrtägige Seitwärtsbewegung bis zum Donnerstag selbst als komplexe Einzelwelle abzuzählen ist. Für den weiteren Verlauf hat dies analytisch zur Folge, dass ausgehend vom Wochenhoch bei 10.379 zwei weitere Abwärtsimpulse notwendig sind, damit technisch überhaupt die Mindestvoraussetzungen für eine Trendwende vorliegen.
Mit dem Zwischentief am Donnerstag bei 10.154 endete die Wave a' der letzten a'-b'-c'-Sequenz. Da die Preisbewegung zu Wochenschluss wellentechnisch nicht bullisch interpretiert werden können, scheint es nur eine Frage von Stunden zu sein, bis die letzte Wave c' folgt. Im Minimum sollte dieser Downmove in der bevorstehenden Handelswoche Preise bis 10.120 Punkte mit sich bringen, wobei problemlos Verluste bis in den unteren 10.000-er Bereich möglich sind.
Kritisch wird es bei diese Kursentwicklung aber auf Tagesbasis, da die Differenz zur bisherigen Haussetrendbegrenzung dann als signifikant bezeichnet werden muss. Ob sich die daraus zwingend ergebenden Implikationen (auf Tagesbasis) vermeiden lassen, bleibt abzuwarten (Intraday-Reversal?). Es ist aus aktueller Sicht jedenfalls davon auszugehen, dass insbesondere zur Wochenmitte das Marktrisiko enorm steigt.
Intraday-Chart Dow:
Kurzfristiger 10-Minuten-Chart Dow Jones:
Unterstützungen: Die letzte wichtige Unterstützung befindet sich bei rund 10.000 Punkte. Neben einigen Retracements verläuft hier beispielsweise die flachere Haussetrendbegrenzung oder der 200-Tage-MA. Kann der Dow auch diesen Support nicht halten, sind sofort Verluste bis 9.500 Punkte realistisch.
Und schon ist man beim Thema Alternativcount: Eingangs wurde im Zusammenhang mit der mittelfristigen Entwicklung dieser Wellencounts bereits erwähnt. Hier wäre der Dow seit März bereits in einer neuen, großen Abwärtswelle. Mit dem Wochentief bei 10.122 endete die erste Impulswelle 1' und am Mittwoch bei 10.379 die Korrekturwelle 2'. In den nächsten Tagen sollte der Dow auf Grund des Sell-Signals (Break des Haussetrendbegrenzung) die Trenddynamik vergrößern und bis 9.620, idealerweise aber bis rund 9.500 Punkte fallen.
Widerstände/Umkehrsignale: Kurzfristig gibt es drei Preisbereiche, bei deren Break weiteres Gewinnpotenzial generiert wird. Vor allem die erste Chartmarke bei 10.285 sollte sehr kurzfristig zu weiteren Erholungstendenzen führen. Danach sind die wichtigen Resistances bei 10.395 und 10.494 Punkte zu finden.
Markttechnik: Verkaufssignale bestimmen auf Tagesbasis das markttechnische Bild. Umkehrsignale oder signifikante Divergenzen sind nicht vorhanden, so dass dieses Sediment fallende Preise favorisiert.
Fazit: Der Dow sollte in den nächsten Tagen nochmals bis in den unteren 10.000-er Bereich fallen. Es gibt eine Vielzahl von Hinweisen, dass in der zweiten Wochenhälfte eine Trendwende nach oben gelingt. Allerdings muss strategisch wegen des hohen Marktrisikos (Verlustpotenzial bis 9.500) ein Umkehrsignal abgewartet werden.
wo.de
Gruß
Happy End