Aktion gegen die Grauzone beim Optionsscheinhandel

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Speculator:

Aktion gegen die Grauzone beim Optionsscheinhandel

 
15.08.01 11:25
Sehr interessant finde ich.

mfG: Speculator

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13.8.01 17:15 Uhr

Aktion gegen die Grauzone beim Optionsschein-Handel: (tradewire.de) - Als Heavy-Trader ist es Ihnen sicherlich auch schon einmal passiert: Sie haben einen Call oder Put-Optionsschein direkt beim Emittenten gekauft und das Underlying hat sich für Sie in die gewinnbringende Richtung bewegt. Hurra! Und dann kommt das böse Erwachen - der "Schein" fällt, obwohl er eigentlich steigen sollte. "Implizite Volatilität" heisst das Zauberwort der Emittenten um sich gegen Verluste abzusichern.
Beispiel: Ein aktueller und vor allem anschaulicher Fall für das unfaire Verhalten von Emittenten waren zum Beispiel die Call-Optionsscheine auf Broadcom (BRCM, 913684,  ) von der Citibank am 13. August.
Mit einer Schlusstaxe (Freitag, 10. August) von 0.63 auf 0.64 Euro wird da zum Beispiel der Call mit der WKN 538443 im Kurssystem angezeigt. Die Aktie steigt im Tagesverlauf etwa 4% und besitzt ein Omega von etwa 4. Der Optionsschein sollte also etwa 16% steigen. Doch - oh wundersame Fügung des Traderschicksals - plötzlich verlässt die implizite Volatilität der Citibank die Kraft und der Schein - bleibt unverändert! Das Schlimme: Der Trader sieht dabei völlig hilflos zu.
Dabei legen aber nach einer Umfrage mit mittlerweile über 1.000 Teilnehmern auf tradewire mehr als 30% der Trader den grössten Wert auf ein faires Pricing (siehe Homepage, rechte Spalte unten). Doch die Zeiten sind hart und selbst die grossen Emittenten wie die Citibank (Marktanteil bei Optionsscheinen über 50%) kämpfen um jeden Pfennig.

Wir sind der Frage nach der Zuständigkeit im Streitfall nachgegangen und haben herausgefunden, dass es sich beim Direkthandel von Optionsscheinen mit Emittenten um eine unvergleichliche Grauzone im Börsengeschehen handelt. Denn wo sonst die Handelsüberwachungsstelle (z.B. Frankfurt - kostenlose Rufnummer: 0800 / 23 020 23), oder die entsprechenden Aufsichtsstellen den Handel auf dem Parkett überwachen, bleibt bei Problemen mit den Emittenten nur das Bundesaufsichtsamt für den Wertpapierhandel. Eine Ungleichstellung für den Privatanleger, wie wir finden.
Von daher rufen wir Sie auf, uns Unregelmässigkeiten beim Direkthandel mit Emittenten von Optionsscheinen mitzuteilen. Senden Sie uns die relevanten Daten (Optionsschein-WKN, Taxen usw. - bitte so ausführlich wie möglich!) per E-Mail und wir werden jedem Fall nachgehen und zusätzlich die interessantesten Fälle (auf Wunsch natürlich anonym) veröffentlichen. Vielleicht bringt das ein wenig Licht & Farbe in das graue Treiben...

Quelle: www.tradewire.de
Email: info@tradewire.de
HUSSI:

guter artikel,danke ! o.T.

 
15.08.01 14:16
hjw2:

danke..lesenswert o.T.

 
15.08.01 15:17
Puffy77:

interessant!

 
15.08.01 15:45
kann mir jemand den begriff der impl. vola noch mal genauer erklaeren?

danke
puffy
Speculator:

Implizite Volatilität (Briefkurs)

 
15.08.01 16:17
Implizite Volatilität (Briefkurs)  

Die implizite Volatilität ermöglicht es, Optionsscheine auf denselben Basiswert und mit vergleichbaren Charakteristika in Bezug auf die Restlaufzeit und den Basispreis hinsichtlich ihrer Preiswürdigkeit zu klassifizieren. Dabei ist grundsätzlich der Optionsschein mit der niedrigsten impliziten Volatilität am günstigsten bewertet und somit zu bevorzugen.

Die Volatilität ist ein statistisches Maß für die Schwankungsintensität des Basiswerts und definiert somit die Chance, daß sich der Kurs des Basiswerts innerhalb der Laufzeit in eine für den Optionsschein-Investor "positive" Richtung entwickelt. Für den Anleger ist es in diesem Zusammenhang relevant zu wissen, daß eine sich verringernde Volatilität des Basiswerts einen sinkenden Optionsscheinkurs bedeutet, ohne daß sich der Kurs des Basiswerts selbst verändern muß.

Der theoretische Wert eines Optionsscheins wird wesentlich durch die in die Optionspreisbewertung eingehende historische Volatilität bestimmt. Bewertungsunterschiede zwischen dem Marktpreis und dem theoretischen Wert sind häufig insbesondere mit Differenzen zwischen der historischen Volatilität und der vom Markt bzw. dem Emittenten zukünftig erwarteten Volatilität - die sogenannte implizite oder eingepreiste Volatilität - zu erklären. Um Optionsscheine im Rahmen von Kennzahlenanalysen sinnvoll vergleichen zu können, wird daher die implizite Volatilität ermittelt.

Zur Berechnung der impliziten Volatilität wird im Gegensatz zur Ermittlung des theoretischen Werts nicht die historische Volatilität des Basiswerts, sondern der am Markt gehandelte Kurs des Optionsscheins (Briefkurs) in das zugrundegelegte Optionspreismodell eingesetzt und die Gleichung im Rahmen eines Iterationsverfahrens nach der Volatilität aufgelöst. Die Eingabeparameter lauten somit:


-aktueller Kurs des Basiswerts
-Basispreis
-Restlaufzeit des Optionsscheins
-Zinssatz für risikolose Kapitalanlagen
-Marktpreis des Optionsscheins (Briefkurs)

Der so ermittelte Wert stellt, da er auf dem aktuellen Marktpreis basiert, die aus Sicht des Investors wahrscheinlich relevanteste Kennzahl zur Beurteilung der Preiswürdigkeit von Optionsscheinen dar. Da ein Optionsschein bei Konstanz aller anderen Bewertungsparameter mit einer Erhöhung der Volatilität teurer wird, bedeutet die niedrige implizite Volatilität eines Optionsscheins aus Sicht des Käufers eine vergleichbar günstige Bewertung und der Optionsschein sollte daher präferiert werden. Dabei muß der Anleger jedoch beachten, daß nur Optionsscheine auf denselben Basiswert und mit ähnlichen Charakteristika hinsichtlich der Restlaufzeit und des Basispreises miteinander verglichen werden.

Weiter muß sich der Investor darüber bewußt sein, daß auch eine niedrige implizite Volatilität noch keine Aussage über den positiven Verlauf eines Investment in Optionsscheine erlaubt. Entscheidend für den Anlageerfolg des Investors ist die von ihm prognostizierte Entwicklung des Basiswerts. In einem zweiten Schritt sollte jedoch die implizite Volatilität einzelner Optionsscheine in die Überlegungen des Investors einbezogen werden, da sie die relative Attraktivität innerhalb vergleichbarer Optionsscheine transparent macht und somit eine Verbesserung der Rendite bei Eintreten der erwarteten Kursentwicklung des Basiswerts erwarten läßt.

Schließlich kann es für den Anleger sinnvoll sein, die implizite Volatilität eines Optionsscheins mit den eigenen Erwartungen bezüglich der zukünftigen Volatilität des Basiswerts zu vergleichen und daraus Kauf- bzw. Verkaufsstrategien abzuleiten.



implizite Volatilität kleiner als erwartete Volatilität = Kauf


implizite Volatilität größer als erwartete Volatilität = Verkauf  
Puffy77:

@speculator

 
15.08.01 16:25
vielen dank!

habs mir grad mal ausgedruckt!

gruss
puffy
zit1:

ich habe es hier schon x-mal erwähnt:

 
15.08.01 19:58
die citibank ist bezüglich os ein betrügerischer scheißverein!!!
große quantität bei miserabler qualität. die überschütten den markt mit müll-produkten, betreiben mieseste kurspflege und manipulationen ihrer os.  vergleicht doch mal z.b. mit ubs.
noch ein tip: finger weg von os mit hohen theta, außer ihr wollt intraday traden. das geheimnis von gewinnbringenden os-geschäften liegt wie so oft an der börse in der bescheidenheit. wer gierig wird rennt blind ins offne messer.
gruß und viel glück,
zit
blindfish:

Kann Zit nur zustimmen...

 
15.08.01 20:13
...und wenn die City-Banker ihre Scheine mal nicht manipulieren, handeln sie sie zeitweise einfach gar nicht - vorzugsweise in hochvolantilen Phasen intraday. Saubande!

Gruß, blindfish.
sfor:

hey blindfish

 
15.08.01 20:18
stimme voll zu, bei os hat nicht nur den käufer/verkäufer als gegner, sondern zusätzlich die bank.
versuchs doch mal mit futures, pro dax future 25 euro je punkt, s&p future 2500 $ je punkt und kontrakt natürlich ;-), aber frag mich nicht wie hoch die margin sein muss.
blindfish:

hallo sfor...

 
15.08.01 20:34
...hab gerade schon einen anderen Beitag von Dir gelesen. Kommt ja selten genug vor, daß Du (vermutlich kurzfristig) bullish bist :-)) Futures hab ich mir auch schon überlegt!

Noch ein kurzes Beispiel zur City-Bank: OS 651544 Bid: 0.001€ - Ask: 0.011€!!! Ist ein riskanter Schein, ich weiß! Aber ein Spread von 1 Cent...!?!?

Nächste Woche behalten wir im Auge!

Gruß, blindfish :-))
AlanG.:

SKAAAAAAAANDAAAAALLLLLLLL

 
16.08.01 18:11
Ich habe heute über FIMATEX einen Siemens Call gekauft. (mache ich öfter, klar ...)
Kurz bevor die Aktie den kleinen hype hatte - 17.45 ca.  - schaltete die Societe Generale alles ab. Handel war nicht mehr  möglich (online und telefonisch!!). Ich hatte ein Verkaufslimit gesetzt, was mit Sicherheit hätte ausgeführt werden müssen.

gruss Euer AlanG.
ecki:

Bei den Amis gibts doch genormte Optionen

 
16.08.01 18:14
So ganz ohne Emitentenwillkür. Wer kennt sich aus?
Warum gibts die Dinger nicht auch bei uns?
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