Aktienmärkte dämpfen weltweites Wachstum

Beitrag: 1
Zugriffe: 189 / Heute: 1
sir charles:

Aktienmärkte dämpfen weltweites Wachstum

 
06.08.02 14:52
Aktienmärkte dämpfen weltweites Wachstum

Wien - Die jüngsten Kursverluste an den Aktienbörsen haben die Unsicherheit über die weitere Wirtschaftsentwicklung, insbesondere in den USA und Europa, merklich erhöht. Die Prognose des Wirtschaftsforschungsinstitutes (Wifo) für die Entwicklung der Weltwirtschaft bis 2006 geht aber davon aus, dass die Kurse nicht weiter einbrechen.

Das Wifo führt hiefür drei Gründe an: Erstens seien die Aktienkurse gegenüber ihren Höchstwerten vor zwei Jahren bereits so stark gefallen, dass der Wert der Aktiengesellschaften zu laufenden Kursen wieder annähernd ihrem "realen" Gesamtwert entspreche (Realkapital plus Nettofinanzvermögen). Zweitens dürften das äußerst niedrige Zinsniveau und die hohen Anleihenkurse Anleger veranlassen, Finanzvermögen wieder zu den nunmehr viel billigeren Aktien umzuschichten. Drittens werde die Wirtschaftspolitik alle Anstrengungen zu einer "Beruhigung" der Aktienmärkte unternehmen.

Rückgang der Sparquote

Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) der Industrieländer dürfte bis 2006 um durchschnittlich 2,5 Prozent pro Jahr expandieren und damit etwas langsamer als im Zeitraum 1995/2001. Dies führt das Wifo ausschließlich auf eine merkliche Wachstumsabschwächung in den USA zurück.

Nicht zuletzt als Folge des Aktienbooms und des dadurch mitverursachten Rückgangs der Sparquote der privaten Haushalte sei die Wirtschaft in den USA zwischen 1995 und 2001 besonders kräftig (um jährlich 3,6 Prozent) gewachsen. Zwar werde die Sparquote in den USA wieder steigen, eine weiterhin expansive Geld- und Fiskalpolitik (Budgetdefizit wird deutlich erhöht), sowie ein niedrigerer Dollarkurs als 2000/01 würden der Wirtschaft jedoch ein mittelfristiges Wachstum von 2,9 Prozent pro Jahr ermöglichen. Dabei geht das Wifo von Dollarzinsen von "kaum drei Prozent" und einem deutlich erhöhten Budgetdefizit der USA aus.

Gedämpfte Dynamik

In der EU werde die Wirtschaft bis 2006 weiterhin schwächer expandieren als in den USA, nämlich um 2,5 Prozent pro Jahr. Dafür seien im Wesentlichen drei Gründe bestimmend: Das Zinsniveau des Euro werde im Durchschnitt um mehr als einen Prozentpunkt höher sein als jenes des Dollars, die Fiskalpolitik werde angesichts der deutlichen Abweichung des Budgetdefizits wichtiger Länder wie Deutschland, Italien und Frankreich von den EU-Stabilitätszielen weiterhin restriktiv sein, und schließlich werde die Dynamik der EU-Exporte durch die Euro-Aufwertung gedämpft.

Es gibt keine neuen Beiträge.


Börsen-Forum - Gesamtforum - Antwort einfügen - zum ersten Beitrag springen
--button_text--