Die Gewinnsicherung rückt ins Rampenlicht
Gemessen an der Performance waren Aktienfonds im dritten Quartal die Königsklasse unter den Anlagefonds. Besonders gut entwickelten sich die Märkte in Asien, doch auch in Europa erzielten die Investoren ausserordentliche Renditen. Angesichts dieses Erfolgs sollten Anleger langsam an die Gewinnsicherung denken.
ra. Aktienfonds sind gemessen an der Performance und auf Frankenbasis die grossen Gewinner im dritten Quartal. Dagegen enttäuschten die auf der Stelle tretenden Obligationenfonds. Diese erzielten mickrige Renditen zwischen 0,1% und 0,6% und wurden noch von Immobilienfonds abgehängt. Bei den Aktienanlagen erreichten besonders jene Vehikel, die sich auf die Region Asien/ Pazifik konzentrierten, mit 13,6% eine ausserordentliche Rendite. Doch nicht nur die Märkte im Fernen Osten bescherten den Anlegern Glücksgefühle. In den letzten drei Monaten galt auch der Satz: Das Gute liegt so nah. Mit 10,5% legten Aktienfonds auf Schweizer Papiere zweistellig zu und liessen ihre europäischen Konkurrenten deutlich hinter sich. Dagegen wirkten die Kursavancen von Aktienfonds, die in Nordamerika das Geld anlegten, bescheiden, wenngleich 4,5% ebenfalls eine mehr als ordentliche Rendite sind.
US-Anleger als Globetrotter
Angesichts der unterschiedlichen Verteilung der Kursgewinne an den weltweiten Aktienmärkten erstaunt es nicht, dass sich die amerikanischen Anleger zu wahren Globetrottern entwickelten. In den USA flossen laut dem Anlegermagazin «Barron's» von Jahresbeginn bis Ende August fast 84 Mrd. $ in internationale Fonds, während Aktienfonds, die auf die Vereinigten Staaten von Amerika fokussieren, lediglich rund 83 Mrd. $ an Neugeldern erhielten. Im vergangenen Jahr zogen US-Aktienfonds mit 191 Mrd. $ noch mehr als doppelt so viele Gelder an als international ausgerichtete Vehikel, die gut 97 Mrd. $ von den Investoren anvertraut bekamen. Allerdings stellen amerikanische Beobachter inzwischen die Frage, ob die Anleger ihre Liebe zu Europa und Asien nicht etwas zu spät entdeckt haben. Erste Experten, wie beispielsweise der an den Finanzmärkten als notorischer Schwarzseher bekannte Stephen Roach, Chefökonom der Investmentbank Morgan Stanley, erwarten, dass 2006 angesichts der immensen globalen volkswirtschaftlichen Ungleichgewichte ein schwieriges Finanzjahr werden wird. Dies wiederum dürfte aber sowohl die USA als auch Europa betreffen.
Daher müssen sich zumindest jene Anleger, die eher kurzfristig orientiert sind und ihr Depot aktiv bewirtschaften, Gedanken machen, ob sie die erzielten Gewinne sichern sollten. Dies ginge beispielsweise durch ein Umschichten in Obligationen- oder Geldmarktfonds. Doch auch solchen Produkten sagen derzeit viele Beobachter angesichts steigender Zinsen keine rosige Zukunft voraus. Daher könnten Garantiefonds für Investoren eine Ausweichmöglichkeit sein. Diese Vehikel sind meist geschlossene Fonds mit einer begrenzten Laufzeit. Den Anlegern wird garantiert, dass sie am Laufzeitende entweder das gesamte Geld oder zumindest einen gewissen Prozentsatz, etwa 90% oder 95%, zurückerhalten. Allerdings bergen die Fonds auch Nachteile. Das Garantieversprechen bezieht sich meist auf das Laufzeitende. Somit sinkt durch die Investition in einen Garantiefonds tendenziell die Liquidität eines Depots.
Darüber hinaus wird der ruhige Schlaf durch teilweise erhebliche Renditeeinbussen bei einer guten Börsenentwicklung erkauft, und die Gebühren liegen über jenen eines reinrassigen Aktienfonds. Zudem sind die Fondsanteile oft in relativ grosse Tranchen gestückelt. Die Rendite von Garantiefonds liegt ferner in der Tat häufig in der Nähe der Performance von Anleihefonds. Für Börsen-Altmeister André Kostolany waren die Produkte eine «Irreführung der Anleger», und auch andere Beobachter sind kritisch: Null Risiko gebe es bei Garantiefonds nur für die Bank bzw. die Fondsgesellschaft, denn für diese sind die Produkte attraktiv, da man sie - auch aufgrund des grösseren Aufwandes - mit hohen Gebühren belasten kann. Eine Alternative sind Garantiezertifikate. Diese strukturierten Produkte kombinieren derivative Vehikel mit einem oder mehreren Basiswerten, meist Aktien. Sie bieten ebenfalls einen Kapitalschutz, weshalb Anleger bei einem günstigen Aktienkursverlauf auch nicht vollständig am Anstieg des Basiswertes partizipieren.
Obligationenfonds an erster Stelle
An die Absicherung des Portefeuilles bzw. das Mitnehmen von Gewinnen haben möglicherweise auch im vergangenen Quartal viele Schweizer Anleger gedacht, denn Obligationenfonds erhielten mit gut 8 Mrd. Fr. gemäss dem Datenanbieter Lipper mehr als doppelt so viele Neugelder wie Aktienfonds mit knapp 4 Mrd. Fr. Abgezogen wurde hingegen erneut Vermögen aus Geldmarktfonds, wenngleich sich dieser Trend der vergangenen drei Jahre merklich verlangsamte. Darüber hinaus fällt bei den Marktanteilen der grössten Schweizer Fondsanbieter auf, dass der unangefochtene Spitzenreiter UBS im vergangenen Jahr rund 2 Prozentpunkte verloren hat.
Gemessen an der Performance waren Aktienfonds im dritten Quartal die Königsklasse unter den Anlagefonds. Besonders gut entwickelten sich die Märkte in Asien, doch auch in Europa erzielten die Investoren ausserordentliche Renditen. Angesichts dieses Erfolgs sollten Anleger langsam an die Gewinnsicherung denken.
ra. Aktienfonds sind gemessen an der Performance und auf Frankenbasis die grossen Gewinner im dritten Quartal. Dagegen enttäuschten die auf der Stelle tretenden Obligationenfonds. Diese erzielten mickrige Renditen zwischen 0,1% und 0,6% und wurden noch von Immobilienfonds abgehängt. Bei den Aktienanlagen erreichten besonders jene Vehikel, die sich auf die Region Asien/ Pazifik konzentrierten, mit 13,6% eine ausserordentliche Rendite. Doch nicht nur die Märkte im Fernen Osten bescherten den Anlegern Glücksgefühle. In den letzten drei Monaten galt auch der Satz: Das Gute liegt so nah. Mit 10,5% legten Aktienfonds auf Schweizer Papiere zweistellig zu und liessen ihre europäischen Konkurrenten deutlich hinter sich. Dagegen wirkten die Kursavancen von Aktienfonds, die in Nordamerika das Geld anlegten, bescheiden, wenngleich 4,5% ebenfalls eine mehr als ordentliche Rendite sind.
US-Anleger als Globetrotter
Angesichts der unterschiedlichen Verteilung der Kursgewinne an den weltweiten Aktienmärkten erstaunt es nicht, dass sich die amerikanischen Anleger zu wahren Globetrottern entwickelten. In den USA flossen laut dem Anlegermagazin «Barron's» von Jahresbeginn bis Ende August fast 84 Mrd. $ in internationale Fonds, während Aktienfonds, die auf die Vereinigten Staaten von Amerika fokussieren, lediglich rund 83 Mrd. $ an Neugeldern erhielten. Im vergangenen Jahr zogen US-Aktienfonds mit 191 Mrd. $ noch mehr als doppelt so viele Gelder an als international ausgerichtete Vehikel, die gut 97 Mrd. $ von den Investoren anvertraut bekamen. Allerdings stellen amerikanische Beobachter inzwischen die Frage, ob die Anleger ihre Liebe zu Europa und Asien nicht etwas zu spät entdeckt haben. Erste Experten, wie beispielsweise der an den Finanzmärkten als notorischer Schwarzseher bekannte Stephen Roach, Chefökonom der Investmentbank Morgan Stanley, erwarten, dass 2006 angesichts der immensen globalen volkswirtschaftlichen Ungleichgewichte ein schwieriges Finanzjahr werden wird. Dies wiederum dürfte aber sowohl die USA als auch Europa betreffen.
Daher müssen sich zumindest jene Anleger, die eher kurzfristig orientiert sind und ihr Depot aktiv bewirtschaften, Gedanken machen, ob sie die erzielten Gewinne sichern sollten. Dies ginge beispielsweise durch ein Umschichten in Obligationen- oder Geldmarktfonds. Doch auch solchen Produkten sagen derzeit viele Beobachter angesichts steigender Zinsen keine rosige Zukunft voraus. Daher könnten Garantiefonds für Investoren eine Ausweichmöglichkeit sein. Diese Vehikel sind meist geschlossene Fonds mit einer begrenzten Laufzeit. Den Anlegern wird garantiert, dass sie am Laufzeitende entweder das gesamte Geld oder zumindest einen gewissen Prozentsatz, etwa 90% oder 95%, zurückerhalten. Allerdings bergen die Fonds auch Nachteile. Das Garantieversprechen bezieht sich meist auf das Laufzeitende. Somit sinkt durch die Investition in einen Garantiefonds tendenziell die Liquidität eines Depots.
Darüber hinaus wird der ruhige Schlaf durch teilweise erhebliche Renditeeinbussen bei einer guten Börsenentwicklung erkauft, und die Gebühren liegen über jenen eines reinrassigen Aktienfonds. Zudem sind die Fondsanteile oft in relativ grosse Tranchen gestückelt. Die Rendite von Garantiefonds liegt ferner in der Tat häufig in der Nähe der Performance von Anleihefonds. Für Börsen-Altmeister André Kostolany waren die Produkte eine «Irreführung der Anleger», und auch andere Beobachter sind kritisch: Null Risiko gebe es bei Garantiefonds nur für die Bank bzw. die Fondsgesellschaft, denn für diese sind die Produkte attraktiv, da man sie - auch aufgrund des grösseren Aufwandes - mit hohen Gebühren belasten kann. Eine Alternative sind Garantiezertifikate. Diese strukturierten Produkte kombinieren derivative Vehikel mit einem oder mehreren Basiswerten, meist Aktien. Sie bieten ebenfalls einen Kapitalschutz, weshalb Anleger bei einem günstigen Aktienkursverlauf auch nicht vollständig am Anstieg des Basiswertes partizipieren.
Obligationenfonds an erster Stelle
An die Absicherung des Portefeuilles bzw. das Mitnehmen von Gewinnen haben möglicherweise auch im vergangenen Quartal viele Schweizer Anleger gedacht, denn Obligationenfonds erhielten mit gut 8 Mrd. Fr. gemäss dem Datenanbieter Lipper mehr als doppelt so viele Neugelder wie Aktienfonds mit knapp 4 Mrd. Fr. Abgezogen wurde hingegen erneut Vermögen aus Geldmarktfonds, wenngleich sich dieser Trend der vergangenen drei Jahre merklich verlangsamte. Darüber hinaus fällt bei den Marktanteilen der grössten Schweizer Fondsanbieter auf, dass der unangefochtene Spitzenreiter UBS im vergangenen Jahr rund 2 Prozentpunkte verloren hat.