Liebling 2001
Viva mit neuer Größe nach Kölner Medien-Ehe
von Ralf Andreß
Die sonst so schillernde Medienwelt gehörte im Börsenjahr 2001 zum Trübesten was der deutsche Aktienmarkt überhaupt zu bieten hatte. Einst märchenhaft anmutende Erfolgsgeschichten erwiesen sich am Ende als Horrorklamotten mit mäßiger B-Movie-Qualität - stellvertretend hierfür stehen Namen wie Em.TV ETV.ETR oder Kinowelt KNM.ETR. Beide stiegen am Börsenhimmel auf wie Kometen und sind inzwischen fast im Orbit der Anekdoten einer vergangenen Hausse verglüht. Aber das Großreinemachen bei Medienaktien traf auch große und klangvolle Namen wie Pro Sieben SAT 1 Media PSM.ETR. Die Fernseh-Aktie brach seit Januar um mehr als 80 Prozent ein.
Gründe für den Kursverfall der Fernseh-Aktie gibt es zwar mehrere, eine wichtige Rolle spielte aber in jedem Fall der brachliegende Werbemarkt mit dem die Privatsender unrettbar verbunden sind. Die Werbeeinnahmen brachen 2001 ein und verhagelten den Fernsehsendern die Bilanzen. Bei Pro Sieben SAT 1 spiegelt sich dies in einer imposanten Kette von Umsatz- und Gewinnwarnungen wider. In mehreren Schritten wurde aus einem erwarteten Ergebnisplus im zweistelligen Prozentbereich ein prognostizierter Einbruch von beinahe 50 Prozent beim Gewinn und ein Umsatzrückgang von rund sieben Prozent. Und damit steht die Kirch-Senderfamilie nicht allein da. Auch bei der RTL Group RTL.ISE AUO.ETR wird der Gewinn deutlich hinter dem Vorjahr zurückblieben. Trübe Aussichten im ganzen Fernsehland...
Im ganzen Fernsehland? Nein! Ein von unbeugsamen Kölnern betriebener Kleinsender hört nicht auf Widerstand zu leisten und sich gegen die maue Lage am TV- und Aktienmarkt zu stemmen. Im Gegensatz zu den übrigen Medien-Titel steht die Aktie der Viva Media AG VVM.ETR heute annähernd da, wo sie auch zu Jahresbeginn stand, angesichts der desaströsen Lage am Neuen Markt ein schöner Erfolg, der auch von den Geschäftszahlen untermauert wird. Statt in das allgemeine Wehklagen einzustimmen, konnte Viva seinen Umsatz in den ersten neun Monaten des „ach-so-schlechten“-Jahres um mehr als 12 Prozent steigern. Zu verdanken ist dies zwar vor allem der Auslandsexpansion, aber auch im Deutschland-Geschäft konnte Viva nach eigenen Angaben einen kleinen Zuwachs vorweisen. Damit trotzte der Musikkanal-Betreiber nicht nur dem negativen Markttrend sondern auch den Spöttern, die beim Börsengang im Sommer 2000 am Erfolg des Konzeptes von Viva-Chef Dieter Gorny gezweifelt hatten und sich im Wettstreit der Musiksender unmissverständlich auf die Seite von MTV stellten.
Sie haben sich getäuscht. Marktstudien zufolge hat Viva seinen härtesten Kontrahenten bei der für die Werbung hochattraktiven Zielgruppe der 14- bis 49-Jährigen deutlich abgehängt und auch den meisten anderen beim Börsengang genannten Zielen ist Dieter Gorny deutlich näher gekommen. So steht der Einstieg ins Radiogeschäft jetzt unmittelbar bevor und die Internationalisierung geht zügig voran. Nach den bereits in 2000 realisierten Markteintritten in Polen und der Schweiz folgte in diesem Jahr die Expansion nach Österreich, Ungarn und Italien. Weitere Schritte werden mit Sicherheit folgen.
Aber auch da, wo die Pläne zunächst nicht aufgingen, haben die Kölner Wege und Lösungen gefunden, die zum Teil sogar geschickter erscheinen als die einstigen Absichten. Dies gilt etwa für das bislang nicht realisierte Projekt einer eigenen Viva-Zeitschrift. An deren Stelle ist eine wöchentliche Beilage in der Bild am Sonntag getreten, womit Viva einen intelligenten und kostengünstigen Ersatz für ein eigenes Kiosk-Abenteuer gefunden hat. Gut gelöst wurden auch die Probleme der Verlustgeschäfte Internet und Viva Zwei. Für beide hat Viva mit AOL Time Warner AOL.NYS AOL.FSE einen potenten Joint-Venture-Partner gefunden, der zudem noch einen großzügigen 30-Millionen-Euro-Scheck in die ohnehin gut gefüllte Viva-Kasse (Cash-Bestand rund 50 Mio. Euro) legen wird. Der Startschuss für den neuen, gemeinsam mit AOL betriebenen Sender Viva plus fällt im Januar.
Das ist allerdings noch nicht alles, was der umtriebige Gorny im Jahr 2001 auf die Beine gestellt hat. Den letzten Coup landete Viva mit der inzwischen erfolgreich abgeschlossenen Übernahme der ebenfalls am Neuen Markt notierten Brainpool TV BTV.ETR. Durch den Zusammenschluss mit dem Produktionsunternehmen (TV-Total, Die Wochenshow) entsteht ein kleines aber feines Kölner Medienhaus, in dem auch mancher Querdenker eine Heimstatt findet, der mit den Glamour–Attitüden anderer Medienhochburgen wenig oder gar nichts am Hut hat. Für den Brainpool-Erfolg stehen Namen wie Stefan Raab oder Anke Engelke, die über ein Beteiligungsmodell am Erfolg ihrer eigenen Sendungen profitieren. Neu hinzu gekommen ist jetzt die ehemalige Big-Brother-Moderatorin Aleksandra Bechtel, für die im Hause Brainpool ebenfalls neue Programm-Konzepte entwickelt werden. Bemerkenswert ist dies vor allem deshalb, weil potenzielle Bechtel-Shows vermutlich nicht im Comedy-Genre angesiedelt sein dürften – für Brainpool bedeutet dies den Schritt aus der Lach- und Klamauk-Ecke in Richtung allgemeine Abendunterhaltung.
Die Verbindung der Kölner Nachbarn scheint dabei durchaus sinnvoll, was sich schon darüber erklären ließe, dass sich sowohl Viva als auch die Brainpool-Produktionen vor allem bei den werberelevanten Jung-Sehern großer Beliebtheit erfreuen. Aber auch darüber hinaus ergeben sich einige überzeugende Vorteile. So kann Brainpool auf den nationalen und internationalen Viva-Kanälen neue Sendeformate oder neue Gesichter testen. Viva indes bleibt am Erfolg seiner Eigengewächse beteiligt, wenn diese in höhere Medien-Sphären aufsteigen (erinnert sei daran, dass etwa Stefan Raab oder Heike Makatsch ihre Karriere bei dem Musik-Sender begonnen haben). Gleichzeitig macht sich Viva durch das Lizenz-Geschäft von Brainpool unabhängiger von dem wankelmütigen Werbemarkt, der bis dato für weit über 90 Prozent der Erlöse verantwortlich war. Entscheidend ist dabei, dass keiner der beiden Partner den anderen subventioniert.
Im Gegenteil. Unternehmen und Analysten gehen davon aus, dass sowohl Viva als auch Brainpool im kommenden Jahr schwarze Zahlen vorlegen werden, was im Falle von Viva eine Vorziehung des angepeilten Break-Even um mehr als ein Jahr bedeutet. In der Summe soll die „neue“ Viva in 2002 einen Umsatz von rund 125 Millionen Euro und ein Ergebnis von 40 Millionen Euro vor Steuern und Zinsen erwirtschaften. Darin enthalten ist allerdings die einmalige Sondereinnahme aus dem Joint-Venture mit AOL Time Warner in Höhe von 30 Millionen Euro, so dass sich ein bereinigter Gewinn von gut 10 Millionen Euro ergibt.
Aber auch aus aktientechnischer Sicht wird der bislang oft vernachlässigte Medien-Titel attraktiver, da sich mit der Übernahme der Streubesitzanteil erhöht. Gleichzeitig steigt Viva auch mit Blick auf die Börsenkapitalisierung in eine neue Liga auf, die in zunehmendem Maße auch institutionelle Investoren anlocken könnte. Wenn damit auch eine Belebung der Börsenumsätze einhergeht, dann kann Viva in absehbarer Zeit auch ein Kandidat für den Nemax-50 werden. Die ersten Reaktionen auf Analystenseite waren in jedem Fall sehr positiv und sowohl nationale als auch internationale Adressen bescheinigen der Aktie weitere Kurs-Chancen. Sowohl die Commerzbank als auch HSBC empfehlen die Kölner zum Kauf, Merrill Lynch rät zu akkumulieren, während WestLB Panmure zum Ergebnis "Outperformer" kommt.
Ob und wann das Potential erschlossen wird, dürfte nicht zuletzt davon abhängen, wie sich der weitere Nachrichtenfluss aus Köln gestaltet. Mögliche Themen gibt es genug: Im Laufe des ersten Halbjahres sind erste Erkenntnisse über den Erfolg des neuen Fernsehsenders Viva plus und der Radio-Aktivitäten zu erwarten. Mit Spannung warten die Börsianer auf die Verwendungspläne des hohen Cash-Bestandes und die Bestätigung der Break-Even-Prognose. Hinzu kommt die Wette auf die Konjunkturerholung, bei der die werbeabhängigen Fernseh-Werte zu den ersten Gewinnern gehören könnten, und die Hoffnung auf eine breitere Beobachtung durch die Analystengemeinde mit der Viva endgültig aus dem Schatten treten könnte. Möglich, dass damit die mit Blick auf die Wertentwicklung beste deutsche Medien-Aktie des Jahres 2001 auch im neuen Jahr zu den Gewinnern zählt.
von Ralf Andreß
Die sonst so schillernde Medienwelt gehörte im Börsenjahr 2001 zum Trübesten was der deutsche Aktienmarkt überhaupt zu bieten hatte. Einst märchenhaft anmutende Erfolgsgeschichten erwiesen sich am Ende als Horrorklamotten mit mäßiger B-Movie-Qualität - stellvertretend hierfür stehen Namen wie Em.TV ETV.ETR oder Kinowelt KNM.ETR. Beide stiegen am Börsenhimmel auf wie Kometen und sind inzwischen fast im Orbit der Anekdoten einer vergangenen Hausse verglüht. Aber das Großreinemachen bei Medienaktien traf auch große und klangvolle Namen wie Pro Sieben SAT 1 Media PSM.ETR. Die Fernseh-Aktie brach seit Januar um mehr als 80 Prozent ein.
Gründe für den Kursverfall der Fernseh-Aktie gibt es zwar mehrere, eine wichtige Rolle spielte aber in jedem Fall der brachliegende Werbemarkt mit dem die Privatsender unrettbar verbunden sind. Die Werbeeinnahmen brachen 2001 ein und verhagelten den Fernsehsendern die Bilanzen. Bei Pro Sieben SAT 1 spiegelt sich dies in einer imposanten Kette von Umsatz- und Gewinnwarnungen wider. In mehreren Schritten wurde aus einem erwarteten Ergebnisplus im zweistelligen Prozentbereich ein prognostizierter Einbruch von beinahe 50 Prozent beim Gewinn und ein Umsatzrückgang von rund sieben Prozent. Und damit steht die Kirch-Senderfamilie nicht allein da. Auch bei der RTL Group RTL.ISE AUO.ETR wird der Gewinn deutlich hinter dem Vorjahr zurückblieben. Trübe Aussichten im ganzen Fernsehland...
Vivas Erfolg verspottet die Spötter
Im ganzen Fernsehland? Nein! Ein von unbeugsamen Kölnern betriebener Kleinsender hört nicht auf Widerstand zu leisten und sich gegen die maue Lage am TV- und Aktienmarkt zu stemmen. Im Gegensatz zu den übrigen Medien-Titel steht die Aktie der Viva Media AG VVM.ETR heute annähernd da, wo sie auch zu Jahresbeginn stand, angesichts der desaströsen Lage am Neuen Markt ein schöner Erfolg, der auch von den Geschäftszahlen untermauert wird. Statt in das allgemeine Wehklagen einzustimmen, konnte Viva seinen Umsatz in den ersten neun Monaten des „ach-so-schlechten“-Jahres um mehr als 12 Prozent steigern. Zu verdanken ist dies zwar vor allem der Auslandsexpansion, aber auch im Deutschland-Geschäft konnte Viva nach eigenen Angaben einen kleinen Zuwachs vorweisen. Damit trotzte der Musikkanal-Betreiber nicht nur dem negativen Markttrend sondern auch den Spöttern, die beim Börsengang im Sommer 2000 am Erfolg des Konzeptes von Viva-Chef Dieter Gorny gezweifelt hatten und sich im Wettstreit der Musiksender unmissverständlich auf die Seite von MTV stellten.
Sie haben sich getäuscht. Marktstudien zufolge hat Viva seinen härtesten Kontrahenten bei der für die Werbung hochattraktiven Zielgruppe der 14- bis 49-Jährigen deutlich abgehängt und auch den meisten anderen beim Börsengang genannten Zielen ist Dieter Gorny deutlich näher gekommen. So steht der Einstieg ins Radiogeschäft jetzt unmittelbar bevor und die Internationalisierung geht zügig voran. Nach den bereits in 2000 realisierten Markteintritten in Polen und der Schweiz folgte in diesem Jahr die Expansion nach Österreich, Ungarn und Italien. Weitere Schritte werden mit Sicherheit folgen.
Innovative Konzepte füllen die Kasse
Aber auch da, wo die Pläne zunächst nicht aufgingen, haben die Kölner Wege und Lösungen gefunden, die zum Teil sogar geschickter erscheinen als die einstigen Absichten. Dies gilt etwa für das bislang nicht realisierte Projekt einer eigenen Viva-Zeitschrift. An deren Stelle ist eine wöchentliche Beilage in der Bild am Sonntag getreten, womit Viva einen intelligenten und kostengünstigen Ersatz für ein eigenes Kiosk-Abenteuer gefunden hat. Gut gelöst wurden auch die Probleme der Verlustgeschäfte Internet und Viva Zwei. Für beide hat Viva mit AOL Time Warner AOL.NYS AOL.FSE einen potenten Joint-Venture-Partner gefunden, der zudem noch einen großzügigen 30-Millionen-Euro-Scheck in die ohnehin gut gefüllte Viva-Kasse (Cash-Bestand rund 50 Mio. Euro) legen wird. Der Startschuss für den neuen, gemeinsam mit AOL betriebenen Sender Viva plus fällt im Januar.
Das ist allerdings noch nicht alles, was der umtriebige Gorny im Jahr 2001 auf die Beine gestellt hat. Den letzten Coup landete Viva mit der inzwischen erfolgreich abgeschlossenen Übernahme der ebenfalls am Neuen Markt notierten Brainpool TV BTV.ETR. Durch den Zusammenschluss mit dem Produktionsunternehmen (TV-Total, Die Wochenshow) entsteht ein kleines aber feines Kölner Medienhaus, in dem auch mancher Querdenker eine Heimstatt findet, der mit den Glamour–Attitüden anderer Medienhochburgen wenig oder gar nichts am Hut hat. Für den Brainpool-Erfolg stehen Namen wie Stefan Raab oder Anke Engelke, die über ein Beteiligungsmodell am Erfolg ihrer eigenen Sendungen profitieren. Neu hinzu gekommen ist jetzt die ehemalige Big-Brother-Moderatorin Aleksandra Bechtel, für die im Hause Brainpool ebenfalls neue Programm-Konzepte entwickelt werden. Bemerkenswert ist dies vor allem deshalb, weil potenzielle Bechtel-Shows vermutlich nicht im Comedy-Genre angesiedelt sein dürften – für Brainpool bedeutet dies den Schritt aus der Lach- und Klamauk-Ecke in Richtung allgemeine Abendunterhaltung.
Break-Even für 2002 erwartet
Die Verbindung der Kölner Nachbarn scheint dabei durchaus sinnvoll, was sich schon darüber erklären ließe, dass sich sowohl Viva als auch die Brainpool-Produktionen vor allem bei den werberelevanten Jung-Sehern großer Beliebtheit erfreuen. Aber auch darüber hinaus ergeben sich einige überzeugende Vorteile. So kann Brainpool auf den nationalen und internationalen Viva-Kanälen neue Sendeformate oder neue Gesichter testen. Viva indes bleibt am Erfolg seiner Eigengewächse beteiligt, wenn diese in höhere Medien-Sphären aufsteigen (erinnert sei daran, dass etwa Stefan Raab oder Heike Makatsch ihre Karriere bei dem Musik-Sender begonnen haben). Gleichzeitig macht sich Viva durch das Lizenz-Geschäft von Brainpool unabhängiger von dem wankelmütigen Werbemarkt, der bis dato für weit über 90 Prozent der Erlöse verantwortlich war. Entscheidend ist dabei, dass keiner der beiden Partner den anderen subventioniert.
Im Gegenteil. Unternehmen und Analysten gehen davon aus, dass sowohl Viva als auch Brainpool im kommenden Jahr schwarze Zahlen vorlegen werden, was im Falle von Viva eine Vorziehung des angepeilten Break-Even um mehr als ein Jahr bedeutet. In der Summe soll die „neue“ Viva in 2002 einen Umsatz von rund 125 Millionen Euro und ein Ergebnis von 40 Millionen Euro vor Steuern und Zinsen erwirtschaften. Darin enthalten ist allerdings die einmalige Sondereinnahme aus dem Joint-Venture mit AOL Time Warner in Höhe von 30 Millionen Euro, so dass sich ein bereinigter Gewinn von gut 10 Millionen Euro ergibt.
Hoffnungen auf Nemax-50 Kandidatur
Aber auch aus aktientechnischer Sicht wird der bislang oft vernachlässigte Medien-Titel attraktiver, da sich mit der Übernahme der Streubesitzanteil erhöht. Gleichzeitig steigt Viva auch mit Blick auf die Börsenkapitalisierung in eine neue Liga auf, die in zunehmendem Maße auch institutionelle Investoren anlocken könnte. Wenn damit auch eine Belebung der Börsenumsätze einhergeht, dann kann Viva in absehbarer Zeit auch ein Kandidat für den Nemax-50 werden. Die ersten Reaktionen auf Analystenseite waren in jedem Fall sehr positiv und sowohl nationale als auch internationale Adressen bescheinigen der Aktie weitere Kurs-Chancen. Sowohl die Commerzbank als auch HSBC empfehlen die Kölner zum Kauf, Merrill Lynch rät zu akkumulieren, während WestLB Panmure zum Ergebnis "Outperformer" kommt.
Ob und wann das Potential erschlossen wird, dürfte nicht zuletzt davon abhängen, wie sich der weitere Nachrichtenfluss aus Köln gestaltet. Mögliche Themen gibt es genug: Im Laufe des ersten Halbjahres sind erste Erkenntnisse über den Erfolg des neuen Fernsehsenders Viva plus und der Radio-Aktivitäten zu erwarten. Mit Spannung warten die Börsianer auf die Verwendungspläne des hohen Cash-Bestandes und die Bestätigung der Break-Even-Prognose. Hinzu kommt die Wette auf die Konjunkturerholung, bei der die werbeabhängigen Fernseh-Werte zu den ersten Gewinnern gehören könnten, und die Hoffnung auf eine breitere Beobachtung durch die Analystengemeinde mit der Viva endgültig aus dem Schatten treten könnte. Möglich, dass damit die mit Blick auf die Wertentwicklung beste deutsche Medien-Aktie des Jahres 2001 auch im neuen Jahr zu den Gewinnern zählt.
Viva-Barometer
- Break-Even für 2002 erwartet
- hoher Cash-Bestand
- erfolgreiche Übernahme von Brainpool TV
- Partnerschaft mit
AOL Time Warner
- Innovative Konzepte
- Werbemarkt weiterhin unsicher
- Realisierung des Potentials hängt stark von weiterem Newsflow ab
- Wert von Analysten noch unbeachtet