Aktien: grundsätzliche Bewertung

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ER2DE2:

Aktien: grundsätzliche Bewertung

2
28.09.06 13:52
folgender, nicht mehr ganz taufrischer, Artikel kann zur Orientierung dienen wie es mit DAX (aktuell 5996) & Co weitergeht:

14. Februar 2005:
Deutsche Aktien sind immer noch nicht teuer. Obwohl der Deutsche Aktienindex Dax am Montag mit 4397 Punkten ein neues Jahreshoch aufstellte, sind Aktien zumindest im Vergleich mit Anleihen so günstig bewertet wie seit 20 Jahren nicht mehr. Dies signalisiert eine sehr große Risikoscheu der Anleger. Die Unterbewertung der Aktien im Vergleich zu den Anleihen ist derzeit so groß wie im März 2003. Damals hatte der Dax seinen Tiefpunkt bei 2200 Punkte erreicht.

Die gegenwärtige Unterbewertung zeigt ein Renditevergleich zwischen Aktien- und Anleihemarkt. Als erwartete Aktienrendite läßt sich das Kurs-Gewinn-Verhältnis heranziehen. Nach Angaben des Datendienstes Ibes schätzen Analysten im Schnitt, daß die Unternehmensgewinne aller 30 Dax-Unternehmen in zwölf Monaten um 17 Prozent höher sein werden als heute.

Das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) des Dax auf Basis dieser geschätzten Unternehmensgewinne beträgt knapp 13. Bundesanleihen mit zehn Jahren Laufzeit werfen derzeit eine Rendite von 3,49 Prozent ab. Das entspricht einem Kurs-Rendite-Verhältnis (KRV) von knapp 29. Dividiert man das Dax-KGV durch das KRV, ergibt sich ein Verhältnis von 0,44. Die Abweichung von eins läßt sich als Unterbewertung des Dax interpretieren.

Das „Fed-Modell“

Der Vergleich von KGV und KRV unterstellt, daß Aktien und Anleihen um das Geld der Anleger konkurrieren. Wenn im Anleihemarkt die Renditeaussichten schlechter sind als im Aktienmarkt, wird - so die Theorie - solange Geld in den Aktienmarkt umgeschichtet, bis die Renditeaussichten auf beiden Märkten gleich groß sind. Entsprechend wären dann KGV und KRV gleich groß.

In den neunziger Jahren und vor allem auf dem Höhepunkt des Internet-Aktienbooms übertraf das Dax-KGV das KRV erheblich. Dies veranlaßte Ende der neunziger Jahre Alan Greenspan, den Chairman der amerikanischen Notenbank Federal Reserve, vor einem irrationalen Überschwang (“irrational exuberance“) am Aktienmarkt zu warnen. Seither wird dieser Renditevergleich auch als Fed-Modell bezeichnet.

„Anleger blenden die Chancen am Aktienmarkt aus“

Anstatt eines Überschwanges am Aktienmarkt ist derzeit nach Einschätzung von Analysten das Gegenteil der Fall. Viele Privatanleger wollen von Aktien nach den hohen Kursverlusten der Jahre 2000 bis 2003 nichts mehr wissen. Und viele institutionelle Anleger müssen angesichts fehlender Risikotragfähigkeit ihre Aktienquote gering halten und investieren in Anleihen. So hat zum Beispiel die Allianz-Gruppe in der vergangenen Woche angekündigt, ihre Aktienquote von 13 auf demnächst 10 Prozent zu drücken.

„Die Anleger blenden die Chancen am Aktienmarkt weitgehend aus. Die Risiken am Anleihemarkt haben sie dagegen kaum im Blick“, sagt Carsten Klude von M.M.Warburg in Hamburg. Ein Renditeanstieg von 50 Basispunkten bei zehnjährigen Bundesanleihen würde bereits ausreichen, um bis zum Jahresende die jährliche Zinszahlung (Kupon) durch Kursverluste aufzuzehren, rechnet der Volkswirt vor.

Keine „normalen“ Bewertungsrelationen

Klude rät Anlegern, die Risikoscheu abzuschütteln. „Das Fed-Modell signalisiert, daß das Chance-Risiko-Verhältnis der Aktien besser ist als das der Anleihen.“ Gernot Müller, Kapitalmarktstratege von der WestLB, weist indes daraufhin, daß KGV und KRV nur in „normalen Zeiten“ gleich sein dürften. „Aktien sind derzeit billig, wenn sich normale Bewertungsrelationen wieder durchsetzen“, sagt Müller.

Die Unterbewertung von Aktien im Vergleich zu Anleihen sei kein deutsches oder europäisches Phänomen, sondern lasse sich auch für Amerika feststellen. Müller führt dies darauf zurück, daß Anleger seit dem 11. September 2001 wegen der größeren geopolitischen Risiken nur dann Aktien kaufen, wenn sie eine deutlich höhere Rendite versprechen als Anleihen.

Text: ham.,F.A.Z., vom 15.02.2005, Nr. 38 / Seite 19
Bildmaterial: F.A.Z.

Aktien: grundsätzliche Bewertung 59214
louplu:

Dieses Modell wurde gerade in der Welt aufgewärmt

 
28.09.06 14:03
Ich werde immer vorsichtig, wenn in zahlreichen Publikationen für Aktien getromelt wird.

Gestern oder vorgestern ''Bild'' ! Dies ist eigentlich ein Warnsignal; denn nun sollte die "Dienstmädchenralley" beginnen. Das treibt zwar noch ein wenig, aber die "Großen" nutzen diese Zeit zum abstoßen ihrer billig erworbenen Bestände.

Ich bin gespannt, welche Q-zahlen demnächst aus USA kommen werden. Zahlreiche Gewinnwarnungen werden derzeit völlig negiert.
ER2DE2:

Aktien nach wie vor unterbewertet?

 
28.09.06 14:25
DAX-KGV 2007e: 11,9
Umlaufrendite: 3,68%

==> Monatswert für Grafik in #1 wäre 0,43
====> DAX-Aktien nach wir vor unterbewertet!!??

01.09.2006 - 15:47 Uhr

DAX-Zusammensetzung wird sich ändern
Frankfurt (aktiencheck.de AG) - In drei Wochen wird sich die Zusammensetzung des Deutschen Aktienindex ändern, weil Schering nach der Übernahme durch Bayer die notwendigen Kriterien für einen Indexverbleib (Marktkapitalisierung und Börsenumsatz) nicht mehr erfüllt, so die Analysten der DZ BANK.

Bereits am 5. September werde der Arbeitskreis Aktienindices der Deutschen Börse über die Zusammensetzung des Indexes entscheiden. In den letzten Wochen habe es ein Kopf-an-Kopf-Rennen von Deutsche Postbank und Merck um den freien Platz im DAX gegeben. Auch PUMA habe sich anfangs noch Hoffnung auf den Aufstieg machen können. Nach der Analyse der Marktkapitalisierungs- und Umsatzdaten erwarte man den Aufstieg der Deutschen Postbank, da der Freefloat der Deutschen Postbank im Juli auf rund 50% angestiegen sei. Das Unternehmen belege hinsichtlich der Marktkapitalisierung Rang 28 und hinsichtlich des Börsenumsatzes Rang 35 und sei damit im Vergleich zu den Aufstiegskonkurrenten Merck (29/33) und PUMA (31/34) aufgrund der höheren Marktkapitalisierung in einer etwas besseren Ausgangslage.

Während sich aus dieser erwarteten Änderung für die Deutsche Postbank eine Trading-Chance ergebe, weil die designierten Aufsteiger in der Vergangenheit regelmäßig eine überdurchschnittliche Kursentwicklung gezeigt hätten, ändere sich für die Erwartung der Analysten der DZ BANK bezüglich des DAX nichts. Die KGV-Bewertung des DAX (KGV 2007e: 11,9) zeige weiterhin eine deutliche Unterbewertung gegenüber der Historie an. Der Abschlag des aktuellen DAX-KGV gegenüber dem historischen Durchschnitt seit 1970 (15,5) betrage aktuell 24%. Mit Ausnahme von TUI liege bei allen 30 DAX-Werten die KGV-Bewertung deutlich unter den historischen Durchschnittswerten, was ein Indikator für die Breite der Unterbewertung sei. (01.09.2006/ac/a/m) Marktbericht-Datum: 01.09.2006

Quelle: Finanzen.net
ER2DE2:

die aktuell hohe Eigenkapitalrendite

 
28.09.06 18:18
der DAX-Unternehmen treibt/trieb die Kurse:

Die Heusinger-Wetten

Die ultimative Dax-Wette

Die Wahrheit will ich nicht verschweigen. Ich habe eine Dax-Wette gegen meinen Kollegen Marcus Rohwetter verloren. Er tippte vor einem Jahr den Dax zum Jahresende auf 4.900 Punkte, ich auf 4.700 Punkte. Das Schlimme daran: Wir wetten seit drei Jahren und ich habe das dritte Mal in Folge verloren.

Jedes Jahr war ich zu pessimistisch. Wie peinlich, der vermeintliche Börsenexperte und Kapitalismusversteher blamiert sich Jahr für Jahr gegen den Einzelhandelsexperten. Ja, Sie haben richtig gelesen. Marcus ist für so knallige Unternehmen wie KarstadtQuelle, Metro und Lidl verantwortlich, für Tiefkühlkost, Sonnencreme und Genfood. Er liest nie so spannende Studien über Liquiditätsflüsse, Bewertungen, Stimmungsindikatoren – und trotzdem schlägt er mich jedes Mal.

Meine ZEIT-Kollegen rufen schon längst nicht mehr in Frankfurt an, wenn sie wissen wollen, ob sie Aktien kaufen sollen oder lieber nicht. Mein einziger Trost: Die 37 Bankanalysten, die das Handelsblatt Dezember für Dezember befragt, lagen im Schnitt noch schlechter als ich. 4.558 Punkte lautetet ihre gemittelte Wette. Und dann denke ich an die schöne Geschichte in Amerika, wo die drei erfolgreichsten Fondsmanager des Jahres ihre drei besten Aktientipps für das folgende Jahr nennen sollten. Zum Vergleich ließ man einen Schimpansen, oder war es ein Gorilla, mit Dart-Pfeilen auf den Kursteil einer Zeitung werfen. In der Regel gewann der Affe mit seine zufällig durchstochenen Werten. Nein, Marcus ist kein Affe, aber seine Wetten sind affenstark.

Hier sein Tipp für Ende 2006: 6104 Zähler. Ich halte dagegen mit 5.789 Zählern. Der Einsatz wie jedes Jahr: eine Flasche Champagner.

Und hier seine Begründung: Dass der Dax sich im vergangenen Jahr auf knapp 5500 Punkte hochschleppt, also knapp 30 Prozent Plus macht, hat niemand vorhergesagt. Kein Würfel-Orakel, Tarot-Kartenleger und auch kein Ich-verdiene-an-einem-Tag-soviel- wie-Du-im-ganzen-Jahr-Goldman-Sachs-Chefanalyst.
Die praktische Frage aber lautet: Jetzt (noch) einsteigen? Hier hilft der Blick in die Sterne, auch wenn dieser aktuell durch Winterwolken leicht getrübt ist. Auch ohne astrologische oder ökonomische Grundausbildung lässt sich zweifelsfrei feststellen: In diesem Jahr können Fische über mangelnde Liquidität nicht klagen. Waagen bringen sich durch den gleichzeitigen Kauf von Put- und Call-Optionen um jede Gewinnchance. Im Zeichen des Geiers Geborene nutzen die Möglichkeit zum schnellen Profit, der Aszendent Heuschrecke sorgt bei ihnen für 25 Prozent Mindestrendite. Alle anderen können beruhigt sein, auch sie verdienen mit. Der Dax steigt bis Ende 2006 auf, sagen wir, 6104 Punkte. Performance ist kein Schicksal – die Sterne wollen es so.

Meine Begründung habe ich im letzten Eintrag gegeben: In den vergangenen Wochen wurde oft argumentiert, dass deutsche/europäische Aktien weiter gut laufen werden, weil sie noch immer günstig sind. Das Kursgewinnverhältnis (KGV) betrage für den MSCI Europe bei rund 15, was historisch betrachtet sogar etwas unterhalb der durchschnittlichen Bewertung liege. Was mich an dieser optimistischen Betrachtung stört: Aktien sind gut bezahlt, sie sind keine Schnäppchen mehr wie vor drei und vor eineinhalb Jahren. Ben Funell, der Stratege von Morgan Stanley, weist auf einen interessanten Punkt hin: Europäische Aktien seien nur dann günstig bewertet, wenn man den laufenden Return on Equity (ROE) beim KGV in den Nenner packe. Zur Zeit verdienen die großen europäischen Konzerne eine Eigenkapitalrendite von 16 Prozent (Wahnsinn). Historisch liegt dieser Wert dagegen bei 12 Prozent. Und mit 12 Prozent gerechnet beträgt das KGV 20. So hoch war es seit 1974 nur in den Jahren 1996 ff. Erinnern Sie sich noch, was der große Alan Greenspan 1996 zum Aktienkursniveau gebrummelt hat? „Irrationaler Überschwang“. Genau.

Wenn man davon ausgeht, dass 16 Prozent Eigenkapitalrendite übertrieben hoch sind, 12 Prozent so schnell nicht drohen, weil „China, Globalisierung, Osteuropa“ die Löhne noch etwas in Schach halten werden, dann landen wir vielleicht bei 14 Prozent ROE. Dann sind die Aktien ordentlich bezahlt und die Kurssteigerungen nur noch im Einklang mit dem nominalen Wachstum der Volkswirtschaft zu erwarten – ganz im Sinne der Theorie.

Robert von Heusinger

blog.zeit.de/herdentrieb/?p=36
ER2DE2:

Gegenüberstellung DAX - VDAX-New

 
06.10.06 19:24
auch mal wieder interessant .. vor allem für die Euphoriker hier am Board

Euphorie = Frohsinn vor dem Ende

;-)

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Aktien: grundsätzliche Bewertung 60682
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