ACG unter Wert oder übertriebene Hoffnung?

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Falcon2001:

ACG unter Wert oder übertriebene Hoffnung?

 
28.10.01 15:53
ACG: Unter Wert oder übertriebene Hoffnung?

Vorwort
Nachdem ja gestern überraschenderweise und ohne jede Nachricht ACG nach oben ausgerissen ist, fragt man sich doch berechtigt, ob ein Kauf von ACG Aktien derzeit sinnvoll erscheint oder nicht. In der wahren Flut von Informationen und Pressemeldungen mit denen man bei ACG erschlagen wird fehlt eines gänzlich: Der Durchblick.  So kann das meiner Meinung nach nicht bleiben. Ich kann halbgare Dinge eh nicht leiden. ACG steht bei mit als Konkurrenz zu meiner CE Consumer selbstverständlich auch auf der Watchlist. Ich habe sogar schon wie bei der Thiel/Dlogistic Kombination daran gedacht auch ACG in mein Depot zu nehmen. Mal sehen, was das Research so mit sich bringt. Wird es uns etwas genaueren Durchblick verschaffen oder wenden wir uns hinterher mit einer menge neuen Fragen eher wieder ab? Ehrlich gestanden, während ich diese Zeilen schreibe muss ich gestehen: Ich weis, das ich nichts weis. (Schlauer Spruch vermutlich von Platow, der echte, nicht der Platowbrief. Obwohl auch zu denen passt es wunderbar).
Also wieder einmal begebe ich mich an einem Samstag in die Niederungen und Abgründe des Neuen Marktes, um die Wahrheit schonungslos ans elektrische Licht des Ariva Board zu zerren. Ich hoffe Ihr da draußen zerrt nachher mit euren Postings fleißig mit.

Ihr kennt es schon. Dieser Beitrag soll und will keine Kauf- oder Verkaufsentscheidung für eine Aktie darstellen. Auch bilde ich mir nicht ein ein allwissender Marktbeobachter zu sein und nicht auch mal einen Fehler zu begehen. Darum auch gleich der Aufruf, Mitmachen und Eure Meinungen, Beiträge und Informationen bitte auch in diesen Thread rein stellen. Ich werde versuchen fair und unvoreingenommen an diesen Beitrag zu gehen. Eigene Meinungen findet Ihr in (Klammern) bei den einzelnen Textbeiträgen. So nun aber losgelegt. Da Euch der Zeitindex das letzte Mal gut gefallen hat, werde ich Ihn zukünftig beibehalten.

So, es ist mal wieder Samstag 14.00 Uhr. Das deutsche Fernsehprogramm bietet wieder einmal auf 40 Kanälen Schwachmatentum und geistige Tieffliegerei ohne Ende. Was könnte es da besseres geben als einen schönen Tee und dazu etwas Real-Life Wirtschaftsinformatik? Das ist zumindest für mich jedes Mal wieder ein bisschen Spannung und eigentlich auch das Salz in der ansonsten derzeit recht faden Neue Markt Suppe. Ich muß mich heute etwas Sputen, denn um 21.00 Uhr habe ich ein Date. Ja auch ein Falke hat ein Privatleben ;-) Also ans Werk.

Quellenangabe:
Ariva News Archiv
Comdirect Informer
Homepage des Unternehmens
Onvista
Quartalsberichte d. Unternehmens
Unendlich viele Böresenboards

1.) Schritt: Das Unternehmen oder was machen denn Die?
Es sollt immer das bestreben eines Aktionärs (ausgenommen natürlich Daytrader) sein, über sein Unternehmen bescheid zu wissen. Schließlich erwirbt man mit einer Aktie nicht eine art bedruckten Geldersatz, sondern ein Teil eines real existierenden Wirtschaftsbetriebes. Oder würde es Euch gefallen, wenn man mit Euren Arbeitsplatz nur als kurzfristiges Investment ohne Sinn und Ziel betrachten würde? Also sollte ein genauer Blick auf das Unternehmen schon gestattet sein.

Die ACG AG vertreibt Chipkarten und auf chipkarten basierende Systeme, Smart Cards ect.  und sieht sich als Chipbroker und Wiederverkäufer. Sie kaufen und verkaufen also je nach Bestandslage der Unternehmen Chips und zugehörige Technologie und verkaufen Sie wieder an Dritte. Dabei bietet ACG auch Ihre Mithilfe bei Nachfragepoos, bei Chipkartenanwendungen oder kundenspezifischen Produktentwicklungen an.
Das Unternehmen konzentriert sich dabei auf Produktlösungen in der Telekommunikations- und Informationstechnologie sowie in Internet Lösungen und Logistik.
Gegenüber dem direkten Konkurrenten CE Consumer der sich wesentlich breiter aufstellt will ACG hier durch eine Konzentration auf diesen Kernbereich eine führende Position in diesem Segment erreichen. Auch will man durch Beteiligungen und Joint Ventures innovative Technologien und internationale Märkte erschließen um die Palette von Produkten zu ergänzen und zu erweitern.  Das bedeutet, anstelle einer Horizontalen Diversifizierung ,wie beim Konkurenten CE, durch neue Geschäftsfelder, möchte man eher eine vertikale Diversifizierung durch ein höheres Angebot an Produkten zu einem speziellen Geschäftsfeld erreichen und somit in diesem speziellen Segment zum größten High Tech Broker werden.  

(Interessant finde ich hierbei die Strategische Ausrichtung. Man bleibt in einem Marktsegment, versucht sich aber darin so zu verstärken, das speziell in dieser einen Marktposition die AG eine Marktführerschaft anstrebt. Falls die Rechnung der AG aufgeht, würde das zu einer Oligopol Stellung (Nur wenige Anbieter bedienen einen breiten Kundenkreis) führen, was zu höheren Margen führen kann. Allerdings liegt die Gefahr bei dieser Art von Strategie im Markt selber. Wie ACG ja schon leidvoll erfahren musste, ist die AG dann bei einer Abkühlung des Chipgeschäftes auch am stärksten betroffen).

2.) Die Geschichte der AG.
Na, bislang war mein Research Zeitlich gesehen recht kurz angelegt. Da ACG seine Geschäftsfelder auf o.g. beschränkt, ist auch nicht viel zu beschreiben. Also ist es jetzt gerade mal 14.30 Uhr und ich habe mich gerade warm geschrieben. Ohne es wirklich zu wollen habe ich im obigen Absatz auch schon die Zukünftige Strategie des Unternehmens beschrieben: "Marktführerschaft". Also brauche ich diesen Punkt nicht mehr extra zu erwähnen. Ich kann also direkt mit der Geschichte des Unternehmens weiter machen. Noch einen tiefen Schluck aus der Teetasse (diesmal ordinärer Pfefferminztee) - schlüüüüüürf -
Leider gibt sich die AG weder bei Ihren Zielen noch bei Ihrem Werdegang bescheiden. Überall spricht man von sich selbst in Superlativen. Dazu kommt eine fast schon brutal komplizierte Sprache mit Tonnenweisen Fremdwörtern, Englischen Spezialbegriffen und Fachjargon. Um das ganze also nicht zu ausufernd zu gestalten, werde ich mich versuchen kurz zu fassen. Die Unternehmensgeschichte wird auf der Homepage der AG kurz und schillern dargestellt. Harte Fakten sind aber leider Mangelware, so dass ich die meisten Informationen hierzu aus anderen Quellen besorgen muss.

1991 wird die Vorgängergesellschaft, die Sabeco GmbH gegründet. Die Vorstände waren Dr. Cornelius Boersch und kurz darauf auch Friedrich von Diest. Die beiden hatten sich während ihres Studiums der Betriebswirtschaft kennen gelernt.
1995 Theodor Prümm ergänzt mit seiner Erfahrung das noch junge Unternehmen. Aus der Sabeco GmbH geht am 28. November dabei die  ACG AG hervor. Das Grundkapital der AG beträgt rund 103.000 DM.
1998 Am 5. Mai wird eine erste Kapitalerhöhung auf 128.235 DM beschlossen.
1999 Im April erfolgt eine erneute Kapitalerhöhung auf  146.425 DM. Danach wird die Umstellung auf Euro beschlossen. Am 03. Juni erfolgt nochmals eine Erhöhung auf 1,8 Mill. Euro Diese wird von den Venture-Capital-Firmen 3i und Wellington Finanz begleitet, mit denen die ACG an die Börse geht. Dabei werden rund 17 Millionen Euro frische Mittel dem Unternehmen zugeführt. Der erste Kurs am Neuen Markt lautet auf 70 Euro.
Noch im selben Jahr verschmilzt die w.w. Chip AG mit der noch jungen AG. Die multitape GmbH & Co. KG,  
die NedCard B.V, die Semiconsult GmbH und die CardChannel GmbH wird ebenfalls noch im selben Jahr hinzu gekauft.

Fazit:
Damit ist die ACG abgesehen von der Vorgängerin der Sabeco GmbH die hier nur als Kleines bestenfalls Mittelständisches Unternehmen gesehen werden kann eines der noch jungen Unternehmen am Neuen Markt. Allerdings mit der Gründung der AG im November 1995 auch nicht ein gänzlich unerfahrenes. Die AG sollte also auch hier erste Erfahrungen gesammelt haben. Leider gibt es nichts bahnbrechendes aus den Gründerjahren zu berichten. Allerdings gibt es aus dieser Zeit noch eine Altlast. Wie mich der Comdirect Informer aufklärt. Hier ein Auszug: "Einer der Gründer, der zu Beginn 23,8% des Grundkapitals besaß, befindet sich in Auseinandersetzungen mit anderen Gründungsgesellschaftern über eventuelle Schadenersatzforderungen, die im Zusammenhang mit dem Ausscheiden des Gründers als Aktionär und Vorstandsmitglied stehen. Der heutige Vorstand der Gesellschaft hält die Ansprüche für unbegründet."
Inwiefern sich hier noch irgendwelche Prozesse entwickeln bleibt leider unbeantwortet. Nachdem die AG am Neuen Markt Geld eingesammelt hatte wurde offensichtlich nicht lange gefackelt. Der Kauf bzw. die Verschmelzung von 5 Unternehmen nach dem Börsengang noch im selben Jahr sind dafür eindeutig ein Indiz. Wobei die verschmelzung mit der w.w. Chip AG den eigentlichen Kern der ACG, nämlich das Chip Brokerage Geschäft ausmacht. Leider finden  sich diese, zumindest für mich, wichtigen Informationen nicht auf der Homepage. Auch bedenklich stimmt diese noch ausstehende Streiterei mit einem Gründer. Ob da nicht noch irgend welche Regress Ansprüche ausstehen bleibt abzuwarten. Und Unsicherheiten mag ich nicht.

3.) Die Geschäftsentwicklung:
Ui Ui, die Jungs vom Vorstand hatten aber mächtig Druck im Socken. Das kommt mir irgendwie vor, wie das erste Taschengeld. Kaum gehabt, schon Süßigkeiten davon gekauft. Tja auch ich war mal Jung und Aktie war damals natürlich ein Fremdwort. Ach war ich damals noch weise. Hätte ich doch lieber im April Süßigkeiten von meinem Geld gekauft, dann hätte ich wenigstens noch Jahrelang was davon. 20 % mehr auf der Wage und nicht 40% Minus im Depot. Das mühlsame zusammensuchen von Informationen über das Internet ist nicht annähernd so schnell gelaufen wie Punkt 1. Inzwischen ist es schon 16.00 Uhr und es nervt mich, wenn ich so wichtige Informationen erst zusammentragen muss und das Unternehmen es nicht selber auf die Reihe bringt das in Ihrer Historie darzustellen. Inzwischen brauche ich wohl etwas härteres "Dope" um weiter zu Recherchieren. Darum umstieg auf einen "Kaffee o Lait", brühfertig, nur noch heiß Wasser drauf. Naja, ein weiteres Konvinience Produkt für einen Jungesellen unentbehrlich.
Wie ist es dem Unternehmen denn nun seit seinem Debüt am Neuen Markt ergangen?
Ein Blick ins Ariva Archiv gibt Aufschluss: Schreck lass nach, 32 Seiten Nachrichten. Na denn mal Prost.
Ganz kurz umrissen hier das wichtigste:
29.12.1999
ACG AG erwirbt AEG Identifikationssysteme GmbH (AEG ID)
05.01.2000
ACG AG plant Verdopplung des Umsatzes im Jahr 2000 High-Tech Broker nach Rekordumsatz von ueber DM 160 Mio. Weiter auf Expansionskurs
21.01.2000
ACG AG erhoeht das Kapital um 200.000 Aktien High-Tech Broker auf dem Weg auf den amerikanischen Markt
(Anmerkung: Was denn, schon keine Mittel mehr vom Börsengang übrig? )
22.02.2000
ACG: Wachstumsdynamik und Ergebnis 1999 weit ueber Plan.
(Anmerkung: Ich brauche ja nicht zu sagen, das die Analysten begeistert waren)
24.02.2000
AG Peter Bohn neuer Vorstandsvorsitzender bei ACG / Fortfuehrung der internationalen Expansion, der Internet-Strategie und Eroeffnung neuer Maerkte.
(Anmerkung: Richtig, das ist jener Peter Bohn, der jetzt im Vorstand von CE Consumer sitzt).
23.03.2000
ACG plant Ausgabe von Gratisaktien
Fuehrender High Tech Broker wird noch attraktiver fuer Privatanleger
(Anmerkung: Aktiensplit erfolgte 31.07.2000 im Verhältnis 1:3)
10.04.2000
ACG verzeichnet starkes Umsatzwachstum im ersten Quartal 2000.
13.04.2000
ACG AG uebernimmt US - Chip Broker MGI
27.04.2000
ACG und Utimaco gruenden die OMNIKEY  AG
18.05.2000
Die ACG AG - Gruppe hat sich mit 56% an der Bluefish Technologies AG, mit Sitz in Paderborn, beteiligt
23.05.2000
Der HighTech-Broker ACG beendet das erste Quartal 2000 deutlich über seinen Planungen
31.05.2000
ACG Gruender als Entrepreneur des Jahres ausgezeichnet
08.06.2000
ACG AG beauftragt Koelner Portal AG mit Internetportal-Bau
03.07.2000
Die ACG AG, Wiesbaden, erwirbt mit sofortiger Wirkung 51% der Logos Smart Card A/S
12.07.2000
Die ACG AG, Wiesbaden übernimmt 100 % der ATC S.A
28.08.2000
ACG AG: Umsatz und Ergebnis im ersten  Halbjahr ueber Plan
(Anmerkung: So jetzt ein kleiner Gedanke zwischendurch. Hier erreicht die ACG Schlussendlich Ihren Höchststand von Splitbereinigten 120 Euro. Allerdings ist wohl damals keinem Analysten aufgefallen, das die ACG Ihre hervorragenden Gewinnsteigerungen durch eine enorme Menge an Zukäufen generiert. So sind seit Börsengang bislang insgesamt 10 Neue Unternehmen oder Beteiligungen zugekauft. Das hier Umsatz und Gewinn explodieren ist doch eigentlich klar. Aber alle Analysten sind sich in einem ganz klar: Selbst auf dem Niveau von 120 Euro. Damals war ein Gewinn pro Aktie von rund 6 Eurocents erzielt worden. Damit war das KGV auf knapp 670. An dieser Stelle darf ich doch wohl einmal kritisch hinterfragen, wie erfahrene Analystenhäuser überhaupt dazu kommen, eine Aktie auf einem derartigen Niveau noch als Kauf mit Kurszielen von 190 Euro zu empfehlen?
Ich darf mal die Headlines zitieren:
ACG kaufenswert - Neuer Markt Inside
ACG kaufen - Hornblower Fischer
ACG kaufen (Mainvestor)
ACG Tagestipp (Hornblower Fischer)
ACG - Kaufen - Hornblower Fischer A
Tagestipp: ACG Wallstreet Online
ACG - Kaufen - HSBC Trinkaus & Burk
ACG Kursziel 90 Euro - HSBC Trinkaus & Burkhardt
ACG attraktiv - Finanzen Neuer Markt

ACG kaufen - Berliner Börsenbrief
ANALYSE/INVERA empfiehlt ACG zum "Kauf"
ACG langfristig kaufen - Neuer Markt Inside
ACG 125 Euro gerechtfertigt - KERN Neuer Markt
ACG interessant - Wertpapier
ACG interessant (Finanzen Neuer Markt)
ACG kaufen - Stock-World
ACG unterbewertet - Der Aktionär
ACG weiterhin klarer Kauf - Neuer Markt Inside
ACG Kaufgelegenheit - Berenberg Bank
ACG sofort kaufen - NewTec-Investor
Unglaublich aber leider wahr. Hier wurde der Kleinaktionär von den Analysten zur Schlachtbank geführt. Mit Sprüchen wie sofort kaufen, unterbewertet ect. Dabei hätten gerade die Herren Analysten genau wissen müssen, das eine Hausse auch einmal zu Ende geht.)
30.10.2000
ACG erwirbt groessten britischen Chip-Broker
(Anmerkung: Der Kaufrausch geht weiter)
20.11.2000
ACG steigert Neunmonats-EBlTDA auf ueber 8,7 Mio. Euro - Planzahlen angehoben.
(Anmerkung; Trotz angeblich toller Zahlen und Neuaquisitionen brach der Kurs der ACG langsam weg. Die Institutionellen Anleger verabschiedeten sich und ließen den Kleinanleger im Wert allein, während die Analysten immer noch vom Schnappchen und Seitwärtsbewegung redeten. Sogar die Nachricht das ACG in den Nemax50 aufsteigen würde nutzte dem Kurs nichts. Die Kursziele sanken von 120 Euro auf 100 Euro, 75 Euro und so weiter. Aber immer noch war ACG in den Augen der Analysten der sichere Kauf).
01.12.2000
Die Wiesbadener ACG AG gab heute die Übernahme der australischen BCDS mit Sitz in Sydney bekannt.
04.12.2000
ACG baut Geschaeftsbereich Smart Cards weiter aus
03.01.2001
ACG erfuellt Planzahlen fuer 2000 - operativer Gewinn (EBITDA) waechst um rund 370%, der Umsatz um 200%
13.02.2001
ACG gewinnt Patentstreit.
28.02.2001
ACG Kursziel 150 Euro - Credit Suisse First Boston
(Anmerkung: Nur ein Beispiel der Analystenstimmen ist hier die Credit Suisse First Boston. Bei einem Kurs von rund 30 Euro gibt Sie ein Kursziel von 500% an. Auch die anderen Analysten sind noch immer von ACG überzeugt. Keinem fällt auf, das ACG bei hohen Umsätzen über Monate hinweg fällt wie ein Stein. Man schiebt das ganze auf belastende Goodwill Abschreibungen und tröstet den Kleinanleger, das es bald wieder aufwärts geht).
06.03.2001
ACG AG continues strong growth over plan:
Kurserholung bei geringen Umsätzen (Anmerkung: Die Invstoren blieben ACG weiterhin fern, der Kleinanleger kaufte nach).
26.03.2001
Der High-Tech-Broker ACG AG
wurde von der griechischen Niederlassung der Siemens AG, Siemens
Hellas, und der griechischen Namako S.A. mit der Lieferung von über
150 Millionen Smart Cards an die griechische
Telekommunikationsgesellschaft OTE (Hellenic Telecommunications
Organization) beauftragt. Der Auftrag mit einer Laufzeit von fünf
Jahren umfasst mehr als Euro 45 Millionen.
(Anmerkung: Wirklich Gute Nachrichten. Der größte Auftrag der Firmengeschichte und trotz allem, der Kurs sackte weiter ab. Nach einem kurzen Anstieg wurden schon 2 Wochen später wieder neue Tiefstände getestet).
03.04.2001
ACG wird in einem Chipschieber Prozess mit genannt und Räume werden durchsucht, die Ermittlungen ergeben jedoch das ACG nichts mit dem geschehen zu tun hat. Natürlich sieht das die Prior Börse wieder anders.
Die Meinungen der Analysten schwenken um. ACG wird zum Verlierer gemacht.
03.05.2001
Vorläufigen Berechnungen zufolge hat der Chipbroker ACG die Konsensschätzungen der Finanzanalysten für das erste Quartal im Geschäftsjahr 2001 erreicht.
(Anmerkung: Keine Gewinn und Umsatzexplosionen mehr. ACG erreicht nun einfach nur die geplanten Zahlen. Die Steigerungen über die Aquisitionen der letzten Jahre verlieren zusehends an Macht).
10.05.2001
Bei ACG wechselt der Vorstand. Der Aufsichtsrat des High-Tech-Brokers ACG AG wählte auf seiner
konstituierenden Sitzung am 9. Mai Dr. Jens-Jürgen Böckel (58) zum neuen Aufsichtratsvorsitzenden. Böckel, der seit November 1999 Mitglied im Aufsichtsrat des am Neuen Markt notierten Unternehmens ist, tritt die Nachfolge von Peter B. Záboji (57) an..... Böckel zeichnet seit Anfang 2000 als Holding-Geschäftsführer für die Finanzen der Unternehmensgruppe Tengelmann verantwortlich. Von 1995 bis 1999 war er Vorstandsmitglied der Schickedanz Holding.
.... Als neues Mitglied tritt Karl Hopfner (49) in das Kontrollgremium der ACG ein. Er ist seit 1983 Geschäftsführer des FC Bayern München und seit 1994 auch der FC Bayern Sport-Werbe GmbH. Vor seiner Tätigkeit bei dem Fußballverein war Hopfner bei einem Münchener Familienunternehmen beschäftigt, für das er unter anderem ein Tochterunternehmen in Braunschweig leitete.
..... Darüber hinaus stimmte das Gremium dem Wechsel von Theodor Prümm (47), Gründungsmitglied der ACG AG, vom Vorstand in den Aufsichtsrat des High-Tech-Brokers zu.
(Anmerkung: Ein Trauerspiel das noch länger andauern sollte. Der Wirtschaftliche Werdegang des neuen Vorsitzenden ist eher mäßig mit 5 Jahren Erfahrung bei mehreren Holding Gesellschaften. Von Karl Hopfner ganz zu schweigen, Geschäftsführer der FC Bayern Sport Werbe GmbH das ist natürlich eindrucksvoll und vorher Leiter eines Familienunternehmens, die Konkurrenz zitterte ).
21.05.2001
Der High-Tech-Broker ACG AG konnte in den ersten drei Monaten des Geschäftsjahres 2001 einen Umsatz von 105,69 Mio. Euro erwirtschaften, was einer Steigerung von 151 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum entspricht. Der operative Gewinn (EBITDA) stieg dabei auf 3,94 Mio. Euro. Dies kommt einem Wachstum von 250 Prozent gegenüber dem Vorjahr gleich. Das Unternehmen hat somit die Erwartungen der Analysten übertroffen.
30.05.2001
Der High-Tech Broker ACG AG hat mit Philips Semiconductors einen Vertriebs-Vertrag geschlossen.
11.06.2001
Der High-Tech-Broker ACG AG und sein Partnerunternehmen OTO haben einen Großauftrag aus Polen erhalten. Dies meldete das Unternehmen am heutigen Tag.
09.07.2001
Der High-Tech-Broker ACG AG korrigiert seine Umsatz- und Ergebnisprognose für das Geschäftsjahr 2001.
(Anmerkung: Zum ersten Mal werden die Ziele nicht mehr erreicht. Doch das war nur eine erste Gewinnwarnung. Es sollte noch eine zweite im nächsten Quartal folgen. Die Analysten sind sich jedoch bis auf SES Research einig. Verkaufen, verkaufen).
18.07.2001
ACG-Tochter gewinnt Nichtigkeitsklage
19.07.2001
Veränderung im Vorstand der ACG AG. Peter Bohn, Vorsitzender des Vorstands (CEO) der ACG Aktiengesellschaft für Chipkarten und Informationssysteme, hat im Einvernehmen mit dem Aufsichtsrat  mit sofortiger Wirkung sein Amt niedergelegt und wird zum 31. Juli 2001 aus den Diensten der Gesellschaft ausscheiden, um sich einer neuen beruflichen Tätigkeit  zuzuwenden.
(Anmerkung: Mit neuer beruflicher Tätigkeit ist sein Wechsel in den Vorstand von CE Consumer gemeint).
20.08.2001
Die ACG AG baut ihren Umsatz im ersten Halbjahr 2001 um 21% auf 186,3 Mio. EUR aus (Vorjahr: 154,3 Mio. EUR). Der operative Gewinn (EBITDA) liegt trotz des schwierigen Marktumfelds mit einem Anstieg von rund 2% knapp über dem Vorjahresergebnis.
20.08.2001
Die ACG AG will das Tochterunternehmen Smartident an die Börse bringen.  Smartident stelle kontaktlose Smartcards für Zahlungsverkehr, Zutrittskontrolle und Paketbeschilderung her, teilte ACG am Montag in Wiesbaden mit. Ein Zeitpunkt für den Börsengang wurde nicht genannt.
(Anmerkung: Ausgerechnet der Profitable Bereich der Smartcards soll ausgegliedert und als eigenes Unternehmen an die Börse geführt werden. Vielleicht seht Ihr das anderst. Ich persönlich glaube fast, das hier das Profitable Geschäft in eine neue AG und die unrentable Chipbroker Sektion getrennt werden soll. Es bleibt abzuwarten, ob nicht auch noch weitere Vermögensbestände der ACG somit in die neue AG integriert werden. Wenn ich alleine das eine Segment mit 4 Mio Gewinn pro Jahr aus den ACG Zahlen heraus rechne verbleibt bei wesentlich verringertem Firmenwert ein dickes Minus. Bislang ging man beim EBITDA von plus von 2 Mio Euro in diesem Jahr aus (incl. Sonderabschreibungen -8 Mio Euro). Dieses würde dann ins minus sinken bzw. mit Sonderabschreibungen sogar ein stärkeres Minus generieren. Was anschließend noch ACG verbleibt ist noch nicht so richtig klar. Das ist wieder eine Unsicherheit die mir ganz und gar nicht gefallen will).
20.08.01
ACG gibt Halbjahresergebnis 2001 bekannt / Umsatz und operativer Gewinn trotz schwierigem Marktumfeld leicht über Vorjahresniveau.
(Anmerkung: Die Zahlen wollen den Analysten nicht so recht gefallen. Nicht zuletzt wegen enormer Abschreibungen, die jetzt natürlich von den Zukäufen der letzten Jahre auf das Ergebnis drücken. Aber auch hier wäre eine solche Entwicklung schon längst Sichtbar gewesen. Wenn ein Unternehmen in 2 Jahren 12 Unternehmen kauft, kommen halt auch hohe Abschreibungen auf das Unternehmen zu. Die Gewinnexplosionen der Vorjahre die durch Zukäufe Generiert wurden werden auch weg fallen und alles in allem bleibt ein negatives Vorzeichen hinter dem Ergebnis. Eigentlich sollte dies nichts neues für einen Analysten sein. Aber die Herren scheinen hier wohl doch etwas oberflächlich bei Ihren Einschätzungen gewesen zu sein. So zeigen sich viele Analysten maßlos überrascht. Was mich aber hier auch bedenklich stimmt ist die EBITDA Zahl. So geht das Unternehmen von 5,1 Mio Plus beim EBITDA aus. Gerade mal 2 Monate später geht man dann in einer zweiten Gewinnwarnung von 2 Mio Euro , mit Sonderabschreibungen sogar 8 Mio Minus, im Schlussquartal aus).
27.08.2001
Die ACG AG hat Sven Janssen von Puttkamer (35) neu in den Vorstand des Unternehmens berufen. Er leitet zukünftig den Vorstandsbereich Halbleiter und wird das Business Development des Unternehmens aufbauen und führen.
(Anmerkung: Vorstandsumbesetzung und kein Ende in Sicht)
06.09.2001
ce-Vorstandschef Erich Lejeune führt Ex-ACG-Boss Peter Bohn als designierten Nachfolger ein - Gespräche mit ACG über mögliches Zusammengehen.
(Anmerkung: Hier tauchen nun auch erste Gerüchte über eine Fussion zwischen CE Consumer und der ACG AG auf. Diese werden allerdings bald darauf von Seiten der ACG heftig bestritten. Unzweifelhaft ein hinwerfen des Fehde Handschuhs seitens der CE. In späteren Interviews (Auch im Ariva Forum zu finden) wird der ACG Vorstand jegliche Cooperation mit CE auf das Entschiedenste ablehnen. Man will auch keinerlei Kontakt mehr mit Peter Bohn unterhalten).
28.09.2001
Friedrich von Diest, bis dato zuständig für Personal, Organisation und Unternehmenentwicklung und ein Gründungsmitglied des Unternehmens, wechselt in den Aufsichtsrat.
(Anmerkung: Und noch ein Wechsel)
17.10.2001
ACG: Ausbau des Smart-Card-Geschäfts, Aktie +17%
Die ACG AG, ein unabhängiger Solution Provider für die Beschaffung und den Vertrieb von Halbleiter- und Smart-Card-Komponenten, baut ihr internationales Vertriebsnetz im Bereich Smart-Cards weiter aus.
(Anmerkung: Schön das bei ACG das Smartcard Geschäft so gut läuft. Schade nur, das just dieses Geschäft bald schon als eigenständige AG ausgegliedert werden soll).
22.10.2001
Die ACG AG gibt bekannt, dass die Umsatz- und Gewinnerwartungen für das Jahr 2001 schwächer ausfallen als prognostiziert.
(Anmerkung: Da haben wir den Salat. Eine zweite Gewinnwarnung innerhalb kürzester Zeit. Und plötzlich sind die Zahlen der ACG mehr als schlecht. Auszüge aus einer "Aus Vorsichtsgründen nimmt die ACG im vierten Quartal zusätzlich einmalige Sonderabschreibungen auf das Umlaufvermögen in Höhe von ca. EUR 10 Mio. vor, so dass mit einem negativen EBITDA von bis zu EUR 8 Mio. zum Jahresende gerechnet wird"

Fazit: Soweit die Unternehmensentwicklung. Meines Erachtens ist ACG noch viel zu weit von einer Trendwende entfernt. Der Vorstand wurde zwar inzwischen komplett erneuert, jedoch nicht mit Erfahrenen Profis besetzt. Solange nicht endlich eine Ruhe in dem Personalkarussell der ACG einkehrt und sich die Zahlen wieder verbessern, möchte ich nicht an eine Trendwende glauben. Ein weiterer Punkt der mir aufstößt ist die Ausgliederung der Erfolgversprechenden Smart-Card Sparte als eigenständige AG. Hiermit scheint sich ACG die besten Wachstumschanchen selbst zu verbauen. Ganz davon abgesehen, das die AG dann wieder rote Zahlen schreiben dürfte. Kurzfristig interessant finde ich den Sprunghaften Kursanstieg am letzten Freitag. Wer das Xetra Orderbuch diesbezüglich etwas beobachten konnte, stellte fest, das es immer ein einzelner Anbieter war. Schon um 9.00 Uhr stellte Dieser seine Order rein und zog den Kurs langsam nach oben, ohne jedoch Stücke im größeren Stil zu verkaufen. Am Ende hatte sich seine Position um gerade 300 Stück abgebaut, der Kurs war aber um mehr als ein Euro gestiegen. Ein Zufall? Dann ist es wahrscheinlich auch Zufall, das just am Ende des Tages ein bislang völlig unbekannter Börsenbrief, der bislang nie über ACG schrieb, in einem Meer von schlechten Analystenstimmen plötzlich die AG als billig bezeichnet und zum Kaufen rät. Hier bitte ein wenig skeptisch bleiben. Als reine Vermutung würde ich hier sagen, dass wohl jemand einen noch einigermaßen guten Ausstiegskurs sucht. Die Unternehmensentwicklung gibt nämlich keinen Grund für einen Einstieg von Fonds. Die Umsatzzahlen sprechen auch dagegen, das Institutionelle Anleger eingestiegen wären. Ich rate hier dazu eher einen kühlen Kopf zu bewahren und eine echte Trendwende abzuwarten.

4.) Die Homepage:
Uff Schwitz, ich hätte nicht geglaubt, das es so viele Unternehmensmeldungen zu Analysieren gibt. Inzwischen ist es schon 20.00 Uhr durch. Meine Verabredung rückt näher und ich habe mich mal wieder gründlich in der Zeit verschätzt. Somit verschiebe ich den Rest des Research auf Morgen. Ich bin wohl über ACG etwas besser im Bilde und was ich bislang sehe will mich noch nicht begeistern. Aber ich möchte nicht zu früh ein Urteil über das Unternehmen abgeben. Darum werfe ich morgen einen Blick auf die Homepage.

Inzwischen ist es 13.00 Uhr am Sontag. Das heißt eigentlich ist es 14.00 Uhr nach gestrigem Maßstab. Ich habe zwar nie so richtig begriffen, warum vernunftbegabte Wesen die Uhr ständig umstellen müssen, aber vielleicht ist das ja auch gut so. Schließlich kommt man so auf weniger dumme Gedanken, wenn man ständig mit solchen Banalitäten beschäftigt ist.  Hier nun der versprochene Blick auf die Homepage:

Die Homepage lädt recht zügig und ist auch vom Aufbau recht nett gemacht. Man findet was man such. In der Unternehmenssektion finden sich ein paar Informationen über das Geschäftsmodell die recht brauchbar sind. Leider sind diese recht schwierig zu lesen, denn ACG scheint sich das Vergnügen zu gönnen den geneigten Aktionär hier mit möglichst vielen Fremdbegriffen und Fachjargon-Wörtern erschlagen zu wollen. Wer nicht gerade ein Licht in Englischen Terminologien ist, wird sich mühsam durch kämpfen. Ein bisschen weniger geschwollen hätte man schon schreiben können.  Unter Geschichte des Unternehmens finden sich genau 8 Punkte, die sich lediglich auf die Gründung von Tochterunternehmen und Zukäufe bis ins Jahr 2000 erstrecken. Weitere Hintergrundinfos finden sich vorerst nicht. Bei den Kennzahlen sind die gröbsten Positionen der Jahre 1997 bis 2000 abgebildet. Mitarbeiterzahlen, Ertragslage ect. Sind vorhanden. Einen Ausblick auf 2001 fehlt mir hier ein wenig. Unter Erfolgsfaktoren wird erläutert, warum ACG so erfolgreich arbeiten soll. Auch bei Strategie und Ziele findet sich im üblichen Stil geschrieben eine Wortreiche Schöpfung aus allen möglichen Fachbegriffen. Wer also Vormulirungen wie

                    §In den Märkten, in denen wir als High-Tech-Broker aktiv sind, wollen wir immer den "First
Mover"-Vorteil nutzen, um die angestrebte Marktführerschaft zu erreichen
      oder          §
Die ACG fordert und fördert "Intrapreneurship" als "Unternehmertum im Unternehmen".
    Organisatorisch unterstützen wir mit einer Produkt & Branchen / Regionen-Matrix mit über-
schaubaren  Teamgrößen die Flexibilität der ACG.

ohne Probleme meistert, kann durchaus gefallen an der Seite finden. Aber mir fehlt ein wenig der Kick in diesen Vormulirungen. Sie sind mir zumindest einfach ein wenig zu oberflächlich und drücken nicht wirklich eine Unternehmensphilosophie aus. Unter dem Punkt Management findet sich das Team um ACG überraschend detailiert und bebildert, mit werdegang und allen wichtigen Informationen. Auch die angebotene Unternehmenspräsentation ist gut bebildert und sachlich geschrieben. Ein wohltuender Kontrast  zu der überzogenen Schreibe der oben genannten Sektionen. Bei ACG Gruppe finden sich nochmals ergänzende Informationen bezüglich der Partner, Kunden ect. Wobei mir auffällt, das unter Kunden nur lediglich 27 Firmen aufgeführt sind. Ich möchte hoffen, das dies nicht der ganze Kundenstamm von ACG ist. Denn darunter sind nicht etwa Intel, Infineon, Siemens oder Motorol

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Perf. 12M: +46,18%
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Perf. 12M: +45,51%

Falcon2001:

Nanu, der Rest ist abgehackt? Also hier Teil 2

 
28.10.01 16:11
Bei ACG Gruppe finden sich nochmals ergänzende Informationen bezüglich der Partner, Kunden ect. Wobei mir auffällt, das unter Kunden nur lediglich 27 Firmen aufgeführt sind. Ich möchte hoffen, das dies nicht der ganze Kundenstamm von ACG ist. Denn darunter sind nicht etwa Intel, Infineon, Siemens oder Motorola, bei denen ich sofort bei Chipbrokerage denke, sondern eher solche Kunden wie Telecom Ghana, Jordanien, Pakistan oder ARD. Sogar die Brauerei Beck´s, bei der mir nun wirklich nicht einfallen will, was diese mit Smartcards oder Chipbroker im größeren Stil anfangen will. Dennoch, einige klangvolle Namen sind auch dabei. So findet sich auch die Deutsche Telekom, IBM, Daimler Chrisler und einige andere. Ein bunt gemischtes Publikum also.  Schauen wir uns mal unter Investoren um.
Der Aktuelle Kurs ist mit verschiedenen Charts abrufbar. Sehr schön gemacht und sogar mit Handelsvolumina. Unter Basisdaten findet sich lediglich die WKN und einige andere allgemeine Daten zur Aktie. Aktueller Stand ist der Juli 2000. Hier hätte ich mir durchaus mehr erwartet. Auch bei den Kennzahlen der Aktie hört die Aktualität mit dem Jahr 2000 auf. Schade, denn gerade das wäre als Kaufentscheidung wichtig.  So nutzt dem Kleinanleger schwerlich das Ergebnis pro Aktie aus dem vergangenen Jahr etwas beim berechnen von KGV und anderen Kennzahlen. Ein Ausblick auf die nächsten Jahre entfällt auch gänzlich. Die Anlegerstruktur ist neueren Datums. Hier ist der letzte Stand Juli 2001. Hier fällt als erstes der hohe Free Float von über 51% auf. Auf dem jetzigen niedrigen Niveau ist die ACG also durchaus angreifbar. 38% verbleiben beim Management und 10% in Händen derer Familien. Unter Pressetexte finden sich die herausgegebenen AdHoc Meldungen. Unter AdHoc findet sich der selbe Inhalt. Unter Aktionärsbriefe finden sich Stellungnahmen des Unternehmens z.B. zum Thema Goodwill Abschreibungen und auch Positive Pressestimmen. Negative Schlagzeilen sucht man vergebens. Im Archiv kann man nach Texten suchen. Negativ hierbei: Nur die Texte des aktuellen Jahres sind verfügbar. Unter Newsletter wird dem Aktionär angeboten, die Unternehmensnachrichten direkt in sein Mailpostfach zu versenden. Ein positiver Service, der nicht überall zu finden ist. Unter Analysten Reports finden sich durchaus aktuelle Research Ports namhafter Analystenhäuser, wobei hier auch negative Stimmen zu Wort kommen. Das ergibt bei mir einen weiteren Pluspunkt für Ehrlichkeit. Hauptversammlungsberichte, Finanzkallender und sogar ein Börsenlexikon sind vorhanden. Und unter der Sektion Presse findet sich sogar das von mir andauernd angemeckerte Forum, das leider bei den meisten anderen Werten fehlt. Das Forum zum Meinugsaustausch ist in etwa ähnlich einem allgemeinen Board, bei dem Aktionäre Texte zur Diskussion stellen können. Das habe ich auch schon getan, habe jedoch das Schicksal vieler Boardteilnehmer geteilt. Es erfolgen nämlich keine oder bestenfalls nur oberflächlich kurze Antworten von Seiten der PR Abteilung. Schade eigentlich, denn sonst wäre das Forum ein echter Hit.

Fazit zur Homepage:
Auf der ACG Homepage kann man sich Stundenlang umsehen und hat noch immer nicht alles erfasst. Eine enorme Menge an Pages, Berichten und Infos. Eigentlich sehr löblich, wäre da nicht diese unselig komplizierte Schreibe der Macher der Homepage. Es ergibt sich so ein gemischtes Bild von Plus und Minus, wobei aber doch das Plus noch überwiegt. Eine relativ gut gemachte Homepage also, bei der aber noch immer viel verbessert werden kann. Inzwischen ist es doch noch 15.00 Uhr geworden, Zeit für eine Kaffeepause. Diesen werde ich mir, da Sonntag etwas gemütlicher genehmigen, so dass mein Research noch etwas warten kann. 30 Minuten Auszeit also. Als nächster Punkt werde ich die Kennzahlen etwas beleuchten. Mal sehen ob ACG wirklich "billig" ist.


5.) Die Fundamental Analyse:
Die Fundamental Analyse ist manches mal ein zweischneidiges Schwert. Einerseits soll Sie uns Aktionären sagen, ob ein Unternehmen billig zu haben ist, andererseits sagt sie in schwierigem Umfeld einfach zu wenig aus. Im Falle von ACG wird das deutlich. Auch wenn die AG derzeit unterbewertet sein sollte, kann man bei der momentanen Firmenlage nur etwas zurückhaltung empfehlen. Ich wäre sicherlich der erste, der ACG wieder empfiehlt, wenn man von einer echten Trendwende sprechen kann. Z.B. wenn der Chipmarkt wieder anzieht und die Unsicherheiten über den Spinn Off aus der Welt geschafft sind. Aber werfen wir dennoch einen Blick auf die Zahlen.

Der derzeitige Schlusskurs vom Freitag lautete 5,55 Euro.
Der Gewinn pro Aktie laut Gewinnwarnung 2 liegt ohne einmalige Sonderabschreibungen bei 2 Mio Euro. Mit Sonderabschreibungen bleibt ein Verlust von 8 Mio Euro, wodurch sich ein berechnen des KGV unmöglich macht. Nehmen wir also an, der Gewinn 2002 liegt die angestrebten 15% über dem Gewinn dieses Jahres und wird nicht durch Abschreibungen belastet oder durch den geplanten Spinn off der Smartkart Sparte ins Minus gedrückt. Dann ergäbe sich, optimistisch geschätzt, ein Gewinn von 2,3 Mio Euro. Bei einem derzeitigen Volumen von 14,6 Mio Aktien bedeutet das einen Gewinn pro Aktie von 15 Cent für das Gesamtjahr 2002.
Das KGV würde sich auf derzeitigem Niveau auf  33 belaufen. Also gerade an der Grenze des Kaufbaren. Das KUV, welches den Kurs in Relation mit dem geplanten Umsatz setzt können wir ähnlich berechnen. Der geplante Umsatz in diesem Jahr liegt bei 340 Mio Euro. Auch hier gehen wir mal von einem Wachstum von 15% aus. Dann ergibt sich ein Umsatz 2002 von 391 Mio Euro. Auch hier wieder den Spinn off nicht mitgerechnet.
Der Umsatz pro Aktie läge dann bei 26,78 Euro. Das zeigt auch Spiegelbildlich die niedrigen Margen mit denen zur Zeit operiert werden muss. Bei fast 27 Euro Umsatz pro Aktie gerade mal 15 Cent Gewinn. Daher halte ich das KUV für nicht besonderst Aussagekräftig. Aber da ja ein ganz bestimmter Börsenbrief so darauf herum reitet, will ich mal Rechnen. Das KUV würde bei 0,185 liegen. Ein klasse Wert, wäre nicht ACG schon längst profitabel gewesen. Bei einem Jungunternehmen das noch mit dreistelligen Prozentzahlen wächst wäre das KUV sicherlich ein Hit. Bei einem Unternehmen mit moderatem Wachstum wie ACG sicherlich nicht. Schauen wir uns das PEG an. Wie wächst das Unternehmen? Eine genaue Aussage kann man derzeit nicht unbedingt machen. Dazu fehlen die genauen Prognosen für das Wachstum im nächsten Jahr. Bemühen wir mal den Analysedienst von Onvista für eine Aussage. Dort wird das PEG mit 0,09 angegeben. Ein relativ niedriger Wert, der jedoch zum Kauf der Aktie einen Anreiz schafft. Beim Berechnen des Kurs Buchwert Verhältnisses stehen laut letztem Quartalsbericht 220 Mio an Vermögenswerten rund 70 Mio an Verbindlichkeiten gegenüber. In den 220 Mio Vermögenswerten sind allerdings rund 68 Mio an Imateriallen Vermögenswerten eingerechnet, die nicht zum Buchwert hinzugezählt werden dürfen. Damit würde der Buchwert 82 Mio betragen. Bei der derzeitigen Marktkapitalisierung von 81,03 Mio Euro ist der Kurs der ACG also fast gleichlautend mit dem derzeitigen Buchwert. Das KBV beträgt 0,988.

Fassen wir noch einmal zusammen:
Derzeitiger Kurs: 5,55 Euro
Marktkapitalisierung: 81,03 Mio
KGV                     2001: negativ          KGV 2002:  etwa 33
PEG                      2001: rückläufig      PEG 2002:  etwa 0,09 Euro
Gewinn/Akt:        2001:  negativ           G/A 2002: etwa 0,15 Euro
Dividende:           2001: keine               Div; 2002: keine
Kurs Buchwert Verhältnis: 0,988

Kurzerklärungen zu den Kennzahlen: (Quelle: diverse Fachliteratur )
KGV: Kurs Gewinn Verhältnis. Hiermit wird klassischerweise ein Unternehmen bewertet. Ein KGV von unter 30-40 gilt bei anerkannten Börsenexperten als günstig. Je nach Branche kann dieses KGV allerdings höher oder niedriger als günstig bewertet anzusehen sein. Leitregel hier: Mit der Konkurrenz vergleichen. Je nach Marktsegment sollte für ein höheres Risiko (Neuer Markt) auch ein niedrigeres KGV eingepreist sein. Das KGV ist ein Zukunfts Indikator. Berechnet werden sollte also immer das KGV des nächsten Jahres.  
PEG: Das PEG misst das Verhältnis des derzeitigen Kurspreises mit dem Wachstum eines Unternehmens. Auch hier sollte ein Unternehmen ein PEG von etwa 0,5-1 aufweisen. Auch hier ist wieder ein höheres Risiko mit einem geringeren PEG einzurechnen.
Gewinn pro Aktie: Hier wird sichtbar, wie sich die Unternehmenszuwächse auf die einzelne Aktie auswirken. Der Gewinn pro Aktie sollte immer positiv sein. Wird er negativ bedeutet das, das ein Unternehmen unterm Strich nicht Wächst, sondern an Wert verliert. Das Verhältnis von Gewinn pro Aktie*100/Aktienkurs gibt die Kursrendite an. Diese sollte möglichst immer oberhalb der aktuellen Zinssätze liegen.
Wachstum: Bei einem Unternehmen des Neuen Marktes (auch Wachstumssegment genannt) sollte das Firmenwachstum generell höher als bei einem Dax oder Mdax Wert sein. Da meist keine Renditen, oder wenn doch, nur geringe Renditen bezahlt werden. Die Unternehmen befinden sich noch im Aufbau. Die Gewinne werden für Neuinvestitionen genutzt. Damit sichergestellt ist, das eines Tages aus den Neuinvestitionen auch Gewinne entstehen sollte das Unternehmen solide Wachstumsraten über 30% generieren.
Kurs Buchwert Verhältnis: Es gibt ja immer Untergangspropheten, die am NM nur noch Unternehmen nach Ihrem Buchwert bewerten. Hierbei geht man davon aus, das bei einer Auflösung des Unternehmens nur noch die reinen Vermögenswerte übrigbleiben. Das Verhältnis dieser Vermögenswerte in Relation mit dem Kurs und der Menge der verfügbaren Aktien ist das Kurs Buchwert Verhältnis. Einen festen Bezugswert dafür zu generieren ist nur dann sinnvoll, wenn das Unternehmen wirklich vor einer Pleite steht. Ein Verhältnis von 1 oder weniger bedeutet, das der Kurs der Aktie gleich oder weniger Wert ist als der reine Buchwert bei einer Geschäftsauflösung wäre.

Fazit zu den Fundamentalzahlen:
Aus rein Fundamentaler Sicht ist die ACG AG derzeit ein Kauf. Der Kurs des Unternehmens liegt nahe beim absoluten Kurswert. Das bedeutet, bei einer Geschäftsauflösung würde der Aktionär den jetzigen Kurs nahezu ausbezahlt erhalten. Dieses Verhältnis beweist auch, das es derzeit kaum oder gar keine Phantasie in dem Wert gibt. Diese zu finden dürfte in der derzeitigen Situation auch recht schwierig sein. Der Wert ist von der Zukünftigen Entwicklung her einfach zu unsicher. Erst wenn ACG nachhaltig beweist, das mit dem neuen Management auch wieder Geld verdient werden kann, wird der Kurs anspringen. Der Einstieg in den Wert ist momentan sicherlich günstig. Allerdings sollte man eine Menge Geduld mitbringen können und den Wert wenn schon, dann auf die nächsten 3 Jahre anlegen.


6.) Die Hard Facts: Der Letzte Geschäftsbericht.

Ausnahmsweise verzichte ich hier auf das ausführliche Beschreiben der Quartalsberichte und bescheide mich mit der Liquiditätssituation. Warum liegt auf der Hand. Aufgrund der neuerlichen Gewinnwarnungen wäre ein Blick auf alte Quartalsberichte reine Makulatur. Eine Analyse der Umsätze oder des Gewinns kann man momentan getrost vergessen. Wir werden wohl erst in sechs oder 12 Monaten wirklich wissen, wie sich die Halbleiterkriese auf die ACG ausgewirkt hat. Die Umsätze sind mit 340 Mio Euro nach wie vor unverändert hoch. Allerdings ist bei den derzeitigen Margen kein Blumentopf zu gewinnen. Sollte der lohnende Smart Card Sektor demnächst aus der AG ausgegliedert werden ist sogar ein Minus zu erwarten. Das bei solchen Vorzeichen der Wert nicht gerade explodieren dürfte steht zu erwarten. Zur Liquiditätssituation ist auf jeden Fall zu sagen, das sie unverändert gut ist. Rund 35 Mio Euro befinden sich in der Kasse. Nocheinmal 35 Mio Euro bestehen aus Forderungen aus Lieferungen und Leistungen. Und da ist auch ein wenig unsicherheit gegeben. Diese Forderungen müssen in der derzeitig schwierigen Lage erst wieder eingetrieben werden. Hier gilt es zukünftig auch ein Auge auf die Abschreibungen aus Forderungen zu haben. Auch die Lagerhaltung macht hier etwas unbehagen. Auch hier sind knapp 34 Mio Euro als Mittel gebunden. Und wie jeder weis, werden Chips nicht teurer. Hoffen wir, das diese Lagerbestände bald wieder abgebaut werden. Der Posten sonstige Vermögensgegenstände schlägt mit rund 23 Mio zu Buche. Es wäre schön, wenn diese Sonstigen Posten in Zukunft etwas aufgeschlüsselter dargestellt würden. Bei 2 Mio Gewinn pro Jahr wäre es schon nett gewesen einen 23 Mio Posten nicht einfach unter Sonstiges zu verbuchen. Bei dem Sachvermögen sind rund 20 Mio Sachanlagen eingebucht. Weiterhin ein (festhalten) 68 Mio Posten Immaterielle Vermögensgegenstände. Sicher sind hier Dinge wie Kundenstämme und Know-How ect. Eingepreist. Mir kommt die Höhe jedoch recht übertrieben vor. Aber da es auf der Verbindlichkeiten Seite nicht allzu viel gibt, ist auch dies verschmerzlich. Schließlich muss die AG nicht aufgelöst werden oder ist auch nur annähernd an so einem Punkt. Wenn wir es schon ansprechen, die Verbindlichkeiten bewegen sich in einem guten Rahmen. Bei rund 77 Mio insgesamt Verbindlichkeiten schlagen die Vblk aus Lieferungen und Leistungen mit 21,6 Mio Euro und wieder die unseligen Sonstigen Verbindlichkeiten als größter Posten von 30 Mio Euro zu buche.

Fazit zu den Hard Facts:
ACG ist kein Peitekandidat. Die Vermögenssituation ist gut, die Verbindlichkeiten gemäßigt. Das dem Unternehmen auch längerfristig die Puste ausgeht ist nicht zu befürchten. Insofern kann man von der Buchhalterischen Seite Entwarnung geben. Eine detailliertere Aufschlüsselung der Sonstigen Posten wäre zu wünschen.


Schlusswort:
Unglaublich aber wahr, auch dieser Text hat ein Ende. Ich entschuldige mich mal wieder bei den ungeduldigeren von Euch. Aber ich glaube ein mal im Jahr sollte man sich so richtig mit so einem Unternehmen beschäftigen. Eigentlich wollte ich ja einen Blick auf Cybernet werfen, aber der seltame Ausbruch von ACG am Freitag hat mich doch bewogen hier genauer hin zu sehen. Für Anleger wäre zu sagen, das ich derzeit keine Eile für einen Einstieg in den Wert sehe. Noch gibt es keine Anzeichen für eine Nachhaltige Erholung der Aktie oder eine Trendumkehr des Wertes. Eine Empfehlung für die Watchlist ist ACG jedoch sicherlich. Wenn sich wieder ein ordentliches Wachstum und eine gute Perspektive für die AG zeigen, ist es sicher ein Wert, den man sich antun sollte. Derzeit ist das ganze Umfeld, die Unsicherheiten mit dem Spinn Off der Smartcards, die eventuell noch anhängige Schlammschlacht mit einem Altvorstand, die andauernden Vorstandswechsel ect. Grund genug, noch ein wenig skeptisch zu bleiben. Den Aktionären von ACG sei gesagt, drin bleiben Jungs. Auf derzeitigem Niveau wird sich nach unten nichts mehr tun. Und ein Pennystock wird ACG nicht werden. Also nur Ruhe. Allerdings wird es lange brauchen bis ACG aus dem Keller wieder hoch kommt.

Jetzt, da mein Kaffee langsam wieder aufhört zu wirken und es auch schon fast 16.00 Uhr ist, werde ich mein neues Baby ins Board stellen und ab und zu am Montag zur Diskussion stellen. Ich hoffe Ihr beteiligt euch rege daran. Dann hat sich für mich die Mühe auch gelohnt. Lobt mich, beschimpft mich, Kritisiert mich oder was ich mir am allermeisten wünsche, bringt noch mehr Infos in den Thread oder stellt einen netten Chart und ein paar Erklärende Worte zur Charttechnik hier rein. Ich freue mich auf Eure Antworten. Und solange ich solch ein tolles Feedback erhalte, werdet Ihr öfters solch ein Research von mir bekommen (ups, das könnte als Drohung aufgefasst werden). Ich würde mich auch freuen wenn es den einen oder anderen Nachahmer für solche Resarches geben würde. Schließlich kann auch ich nicht 397 Aktien auf einmal durchsuchen.

Euer Börsenfalke - Falcon2001 -                 .....schönen Sonntag und eine gute nächste Woche.











catweezel:

Wär soll das lesen ?

 
28.10.01 16:24
dau greigst ja aungkrebs

gruss

cat..
Rheumax:

Wer das lesen soll?

 
28.10.01 16:35
Leute, die ACG im Depot liegen haben, z. B.
Oder auf der Watchlist.
Danke, Falcon! Dein Research ist so, wie wir das von Dir gewohnt sind.
Ausführlich und gut.

Gruß Rheumax
josua1123:

Danke Falcon

 
28.10.01 17:14
So ein langer Text und wird nicht fad beim lesen
wie machst du das?

Ausführlich, gut und vor allem Glaubwürdig

jo.

tom68:

Spitze Falcon, auch ich habe ACG im Depot

 
28.10.01 18:33
und noch mal bei 3,55€ nachgelegt, denn ich denke, die werden wieder kommen...
Antizyklisch gesehen kann man wohl bei den Kursen wenig falsch machen, da die Chipbranche spätestens ab Quartal III/2002 wieder besser laufen sollte.
Dazu kommt noch die Kursphantasie, die der Bösengang div. Töchter mit sich bringt. Besser als bei CE gefällt mir die breitere Ausrichtung --> Smartcards werden der Renner, sobald die Konjunktur wieder anzieht, vor allem sind die Margen besser.
Zum Schluß noch eine äußerst gewagte Hypothese...Bohn legt sein Amt einvernehmlich und über Nacht nieder und geht ausgerechnet zu CE, nur um es seiner alten Firma so richtig zu zeigen...?! Ich glaube eher, hier läuft ein von langer Hand vorbereitetes Spielchen, welches zumindest in einer Kooperation, wenn nicht sogar in einem gleichberechtigten Zusammengehen mündet...die Dementis waren mir zu resolut.
Langfristig sind beide Firmen auf dem gegenwärtigen Niveau klare Käufe, für mich jedenfalls!

mfg tom68
Falcon2001:

Aha, die ersten Stimmen...

 
28.10.01 21:03
Danke erstmal an Euch.

@catweezel: Gut Ding will Weile haben :-)

@Rheumax: Danke schön. Es scheint fast so, daß Du fast die selben Werte beobachtest wie ich.

@josua1123: Ich versuche immer neutral zu bleiben und die trockene Materie mit meinem Humor, aber auch mit Kritischem Hinterfragen, ein klein wenig zu würzen.  Bislang kam das ganz gut an. Meine Meinung kommt dann eher in der anschließenden Diskussion zu tage.

@tom68: Hallo Tom, schön das Du hier vorbei schaust. Du hast  schon recht. Bei dem derzeitigen Niveau kann man nicht viel  falsch machen. Aber Eile braucht man derzeit auch nicht. Ich werde in ACG einsteigen, wenn ich so wie bei meinen IXOS  endlich wieder Morgenluft wittere. Mag sein, das die Aktie dann vielleicht schon ein wenig höher steht, aber so spart man sich viel warterei. Mit 3,55 könntest Du fast schon den "golden buy" gemacht haben. Na mal Abwarten.
Übrigens glaube ich auch an ein zusammengehen der CE und ACG. Fällig ist das allemal. Und vor allem die Hartnäckigkeit mit der das allesabgestritten wird ist schon fast ein Zeichen dafür. Anscheinend hat der EX Vorstand ja nicht mal mehr telefonischen Kontakt zu seinen ehemaligen Kollegen. Wer´s glaubt. Auf seiten von CE wird viel offener über das Thema diskuttiert. Dort wurde sogar schon bestätigt, das man bei einer Fussion der Weltmarktführer im Chipbroaker Bereich werden würde. Warum macht sich CE also Gedanken darum, wenn doch angeblich nicht läuft? Schau auch mal in den CE Thread von Mir. Dort findest Du dazu ein interessantes Interview.

Weiter so, scheint eine interessante Diskussion zu werden :-)
DarkKnight:

Die Chance, daß ACG Vorsteuererschleicher

 
28.10.01 21:07
sind und das undurchsichtige Umsatzsteuerrecht ausnutzen, beziffere ich auf 9:1: sobald mal ne Betriebsprüfung kommt, wird es ACG nicht mehr geben.

M. E. ....... ich sage das Wort jetzt nicht: wir leben ja jetzt unter Totalüberwachung
Falcon2001:

@DK

 
28.10.01 21:11
Hallo Freund der Nacht,

kannst Du Dich ausnahmsweise mal nicht auf 2 Zeilen beschränken und uns schreiben was Du damit genau meinst? Ich  verspreche Dir auch, das ich nicht beiße. :-)
Ich habe es im Gegenteil gerne, wenn auch mal Kritische Stimmen auftauchen. Was meinst Du mit undurchsichtiges Steuerrecht ausnutzen? Sonderabschreibungen, die von mir schon angeführten Immateriellen Vermögen oder was?
Und solange Du nicht das Böse "Bin..." Wort schreibst, tauchst Du sicher nicht in der Rasterfahndung auf.
Also ich warte mal gespannt auf Deine Ausführung. (Bitteeeeeeee)  
DarkKnight:

@Falcoon: Umsatzsteuerecht, Beteiligungen

 
28.10.01 21:30
in U.K., Vorsteuerabzug hier, den Rest habe ich vergessen, sorry ...
Falcon2001:

@DK

 
28.10.01 21:41
Also wenn ich Dich richtig verstehe meinst Du das für die Beteiligungen in UK noch Steuern ausstehen?
Kann sowas eventuell unter den Tisch gefallen sein oder ist das schon Bilanziert worden? Und wenn nicht, wie hoch wären die Steuerabzüge? Kann das jemand hier beantworten?  
DarkKnight:

Nein Falcoon, hier werden Vorsteuer-

 
28.10.01 21:52
erstattungen Cash-mäßig gezogen, obwohl keine Berechtigung dazu besteht ... Betriebsprüfungen finden im $-Jahres-Turnus statt ... incl. Prüfungszeit und Bescherdemaßnahmen kann das bis zu 20 Jahren dauern, bis eine Entscheidung gefallen ist.

Ich unterstelle hier ausdrücklich kein gesetzeswidriges Verhalten von ACG, aber ich habe mich immer gefragt, woher die "Margen" kommen, die in der gesamten Branche schwinden ... eine Möglichkeit wäre obige Konstellation ... die ich nur vom Hörensagen kenne und in keinem Fall meine Meinung darstellt.

ACG ist natürlich für mich "strong buy"
Falcon2001:

Moin Moin

 
29.10.01 08:16
Hallo meine Lieben. Da gestern am Sonntag natürlich nicht allzuviele im Board waren, stelle ich den Beitrag heute nochmal zur Diskussion und werde ab und an mal reinschauen. Was haltet Ihr von ACG. Gibt es noch News die ich nicht im Beitrag drin habe, und vor allem, kann mir mal einer Erklären, was der Spinn-off der Smartcard Sparte für Auswirkungen hat? Auch auf meinem Wunschzettel wäre die Charttechnik, derer ich nicht besonders mächtig bin. Ihr aber schon, gell?  
Falcon2001:

Kein Interesse an ACG? o.T.

 
29.10.01 08:47
tom68:

SmartCard-Nutzung legt 20 Prozent jährlich zu

 
29.10.01 11:45
SmartCard-Nutzung legt 20 Prozent jährlich zu
 

 
Die Marktforscher von Frost & Sullivan haben eine neue Studie zur Entwicklung des SmartCard-Marktes vorgelegt. Demnach soll sich die Zahl der jährlich weltweit genutzten Karten von 1,8 Milliarden Stück im vergangenen Jahr auf nahezu 3,7 Milliarden im Jahre 2004 mehr als verdoppeln. Während die Preise für die Karten selbst sich eher flach bis fallend entwickeln, gewinnen leistungsfähige Komplettlösungen immer mehr an Boden.

Europa soll der Studie zufolge auch 2004 noch dominieren. Im vergangenen Jahr lag der Weltmarktanteil hier bei 53 Prozent. Lediglich 2 Prozent des Umsatzes waren in den USA erzielt worden. Diese Region wird sich allerdings in den nächsten Jahren durch hohe Wachstumsraten auszeichnen.

Der SmartCard-Umsatz in Europa soll im Zeitraum von 1999 bis 2006 von 1,2 auf 4,2 Mrd. Dollar steigen. Die Stückzahlen legen im gleichen Zeitraum unterproportional von knapp 800 Millionen auf 2 Milliarden Stück zu. Hierin drückt sich der Trend aus, dass teurere Multifunktionskarten künftig sehr viel stärker gefragt sind als etwa die einfachen SIM-Karten für Handys. „Multifunktion“ weist darauf hin, dass eine Karte gleichermaßen im Bank-, Freizeit- und im Mobilfunk-Bereich eingesetzt werden kann.


Falcon2001:

Danke Tom68

 
29.10.01 13:43
Eine verlockende Zukunftsaussicht. Aber es bleibt die Frage, inwieweit sich bei einem Spinn off, der ACG Aktionär betroffen ist. Erhält man an der neuen AG Aktien, wenn ja in welchem Verhältniss und was macht ACG dann. Schliesslich wäre die AG dann nicht mehr länger profitabel. Gibt es hier denn keinen, der schon mal einen Spinn off mitgemacht hat?  
tom68:

Ein Spinn off ist meiner Meinung nach positiv zu

 
29.10.01 13:50
sehen, denn erstens bleibt ja eine Beteiligung bestehen, siehe Telekom und Töchter oder auch Siemens...weiterhin spühlt so ein Börsengang natürlich auch frisches Geld in die Kasse, was auch, bei den Verbindlichkeiten von ACG positiv zu bewerten ist.

mfg tom68
Falcon2001:

@tom68

 
29.10.01 14:23
Aber die Verbindlichkeiten (die übrigens gar nicht so doll sind) bleiben doch bei der ACG, aber die frischen Mittel fliessen der neuen AG zu. Dagegen fliesst das Anlagevermögen von der ACG ab und mindert so deren Wert. Wie ist das mit den Aktien? Bleibt nur eine Beteiligung oder erhalten die Aktionäre im Regelfall auch Aktien des neuen Unternehmens?  
Falcon2001:

Rechenfehler????

 
29.10.01 14:57
Die Analysten von Independent Research stufen die Aktien von ACG in ihrer heutigen Studie mit „Untergewichten“ ein.

Für den führenden Broker von elektronischen Bauteilen sei 2001 kein gutes Jahr gewesen. Die vielen Prognoserücknahmen seitens des Management veranlasse die Analysten zu der Annahme, dass in den kommenden Jahren der Umsatz mit einer geringeren Dynamik wachsen werde, als ursprünglich angenommen. Auch die noch nicht beendeten Veränderungen beim Vorstand würden den Analysten Sorgen bereiten.

Die Analysten würden für 2001 mit einem Umsatz von 342 Mio. Euro (2002: 404 Mio. Euro) rechnen. Beim Jahresüberschuss ginge man von –54 Mio. Euro bzw. –5,6 Mio. Euro aus.



Wie kommen Die auf -54 Mio Miese beim Jahresüberschuss?????

Falcon2001:

Ich starte noch einen letzten Versuch....

 
29.10.01 18:41
Keine ACG Aktionäre mehr hier, die meine Fragen beantworten könnten?  
Prosecco:

Danke! Falcon super gemacht wirklich

 
30.10.01 13:56
interessant.

Prosecco
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