04.04.2001
ACG Outperformer
SES Research
Die ACG AG (WKN 500770) hat gestern Abend ad hoc über die staatsanwaltliche Durchsuchung von Geschäftsräumen der ACG München (vormals w.w.Chip) informiert, berichten die Analysten von SES Research.
Hintergrund seien Ermittlungen der Staatsanwaltschaft Landshut wegen des Verdachts auf Umsatzsteuerverkürzungen im Handel mit CPUs. Insgesamt seien mehr als 300 Unternehmen in Deutschland und 7 Nachbarländern durchsucht worden. Der Verdacht richte sich unter anderem gegen 3 Mitarbeiter der ACG, nicht gegen die Gesellschaft selbst. Die Problematik um Steuerbetrug durch Deklaration eines Handels als Auslandsgeschäft sei in der Branche bekannt.
Bereits 1999 habe es eine Steuerprüfung im Hause der damaligen w.w.Chip gegeben, die allerdings ohne Beanstandung geblieben sei. Vor diesem Hintergrund betreibe ACG ein Risikomanagement, um möglichst sämtliche Fehler zu vermeiden. Ein Fehlverhalten der ACG als Gesellschaft werde daher ausgeschlossen. Nicht 100%ig könnten gesetzeswidrige Handlungen einzelner Mitarbeiter ausgeschlossen werden.
Obwohl der ACG offenbar kein Vorwurf aus den staatsanwaltlichen Ermittlungen gemacht werden könne, bleibe ein fader Beigeschmack aus dieser Nachricht. Die Analysten würden es zwar für unwahrscheinlich erachten, könnten es jedoch nicht vollständig ausschließen, dass aus den beschriebenen Vorgängen Schaden für einzelne Geschäftsbeziehungen der ACG hervorgehen könnten. Vor dem Hintergrund der aktuellen Marktsituation würden derartige Meldungen zu weiteren Vertrauensverlusten beitragen.
Da die Analysten unabhängig von der heutigen Meldung von den weiteren Geschäftsaussichten der ACG überzeugt seien und da die Gesellschaft nach den Kursverlusten insbesondere der letzten Wochen deutlich unterbewertet erscheine, belasse man das Rating auf Outperformer.
Good Trades !
