Die Wall-Street-Kolumne von Ralph Acampora - Top-Analyst bei Prudential Sec.
Leitzinsen im Keller
Zunächst schmeckte den Börsianern die Zinssenkung nicht - dann aber plötzlich doch. Zum 13. Mal seit 2001 nahm die US-Notenbank Fed die Zinsen zurück. So niedrig lag das Leitzins-Niveau in den USA zuletzt 1958. Das schlug Wellen. Den einen waren die 25 Basispunkte zu wenig, anderen zu viel. Chef-Notenbanker Alan Greenspan konnte mit seinem Entscheid eigentlich nur verlieren.
Dass die Börse die Woche dennoch mit einem Plus beendete, lag dann an mehreren Faktoren. Zum einen an der guten Stimmung insgesamt. Die Börsianer wollen einfach kaufen. Da werden dann Nachrichten und Entscheidungen einfach passend gemacht. Ein kleiner Zinsschritt sei der Beweis dafür, dass die Wirtschaft auf dem Weg der Besserung sei, tönte es plötzlich ab Donnerstag, nachdem die Stimmung am Mittwoch noch recht mau war. Ein zweiter Grund ist das Ende des Quartals, das Fondsmanager dazu nutzen, ihre Portfolios aufzupeppeln, optisch zu verschönern. Gewinneraktien werden reingekauft, Verlierertitel abgestoßen - Window Dressing nennt sich das Procedere. Und vermutlich werden wir am Montag noch mehr davon sehen.
Trotzdem und genau deswegen ist nicht alles in Butter. Die dünnen Umsätze zum Wochenschluss und das Window Dressing vernebeln die Lage an der Börse etwas. Klarer werden wir erst ab kommender Woche sehen, wenn die ersten Unternehmen einen Ausblick auf ihre Gewinnzahlen für das dritte Quartal liefern. Stehen positive Überraschungen an oder wird es Gewinnwarnungen geben? Das wird der Börse den Weg weisen, und dann wird sich zeigen, wie gut die Entscheidung der Fed wirklich war.
Ralph Acampora ist Leiter der technischen Analyse bei der US-Investmentbank Prudential Securities. Er tritt in den USA regelmäßig in verschiedenen Fernsehkanälen auf und gehört aufgrund seiner Treffsicherheit zu den bekanntesten Analysten der Welt. Der obige Text spiegelt die Meinung des jeweiligen Kolumnisten wider. Die Smarthouse Media GmbH übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schließt jegliche Regressansprüche aus.
-ra- / -red-
Leitzinsen im Keller
Zunächst schmeckte den Börsianern die Zinssenkung nicht - dann aber plötzlich doch. Zum 13. Mal seit 2001 nahm die US-Notenbank Fed die Zinsen zurück. So niedrig lag das Leitzins-Niveau in den USA zuletzt 1958. Das schlug Wellen. Den einen waren die 25 Basispunkte zu wenig, anderen zu viel. Chef-Notenbanker Alan Greenspan konnte mit seinem Entscheid eigentlich nur verlieren.
Dass die Börse die Woche dennoch mit einem Plus beendete, lag dann an mehreren Faktoren. Zum einen an der guten Stimmung insgesamt. Die Börsianer wollen einfach kaufen. Da werden dann Nachrichten und Entscheidungen einfach passend gemacht. Ein kleiner Zinsschritt sei der Beweis dafür, dass die Wirtschaft auf dem Weg der Besserung sei, tönte es plötzlich ab Donnerstag, nachdem die Stimmung am Mittwoch noch recht mau war. Ein zweiter Grund ist das Ende des Quartals, das Fondsmanager dazu nutzen, ihre Portfolios aufzupeppeln, optisch zu verschönern. Gewinneraktien werden reingekauft, Verlierertitel abgestoßen - Window Dressing nennt sich das Procedere. Und vermutlich werden wir am Montag noch mehr davon sehen.
Trotzdem und genau deswegen ist nicht alles in Butter. Die dünnen Umsätze zum Wochenschluss und das Window Dressing vernebeln die Lage an der Börse etwas. Klarer werden wir erst ab kommender Woche sehen, wenn die ersten Unternehmen einen Ausblick auf ihre Gewinnzahlen für das dritte Quartal liefern. Stehen positive Überraschungen an oder wird es Gewinnwarnungen geben? Das wird der Börse den Weg weisen, und dann wird sich zeigen, wie gut die Entscheidung der Fed wirklich war.
Ralph Acampora ist Leiter der technischen Analyse bei der US-Investmentbank Prudential Securities. Er tritt in den USA regelmäßig in verschiedenen Fernsehkanälen auf und gehört aufgrund seiner Treffsicherheit zu den bekanntesten Analysten der Welt. Der obige Text spiegelt die Meinung des jeweiligen Kolumnisten wider. Die Smarthouse Media GmbH übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schließt jegliche Regressansprüche aus.
-ra- / -red-