Ich denke man sollte sich damit wieder eindecken!!!
Die deutschen Medien haben wieder Mut zum Risiko das muss belohnt werden - oder?!!!?
s.o.
Kapitalspritze für Pro Sieben Sat 1
Details unklar - Gläubigerbanken und Kirch Media bereit - Hauptversammlung steht an
von Wolfgang Ehrensberger
München - Wenige Tage vor der Hauptversammlung der Pro Sieben Sat 1 Media AG am kommenden Montag zeichnet sich ab, dass sich sowohl die Kirch-Media-Gläubigerbanken als auch Kirch Media selbst an einer geplanten Kapitalerhöhung bei der Senderkette beteiligen werden. Die Details und der genaue Zeitpunkt für die Kapitalmaßnahme stehen jedoch noch nicht fest. Der Verlag Axel Springer, der 11,48 Prozent des Pro-Sieben-Sat-1-Kapitals hält, hat noch nicht mitgeteilt, ob er sich an der Kapitalerhöhung beteiligen will.
Pro-Sieben-Sat-1-Großaktionär Kirch Media stärkt unterdessen dem Vorstandschef der Senderkette, Urs Rohner, den Rücken. Ein Kirch-Media-Sprecher sagte, es gebe keinerlei Bestrebungen, die Position von Rohner zur Disposition zu stellen. Entsprechende Spekulationen waren im Zuge der inzwischen geplatzten Übernahmeverhandlungen mit dem US-Unternehmer Haim Saban aufgetaucht.
Die Hauptversammlung soll zunächst die Schaffung eines genehmigten Kapitals von rund 97 Mio. Aktien beschließen, was auf Basis des gegenwärtigen Börsenkurses einem Mittelzufluss von rund 460 Mio. Euro entspräche. Ganz ausgeschöpft wird dieser Rahmen vermutlich nicht. Werner Schmidt, Chef der Bayerischen Landesbank, hatte diese Woche angekündigt, die vier Gläubigerbanken - darunter auch Commerzbank, Hypo-Vereinsbank und DZ Bank - würden sich mit jeweils rund 50 Mio. Euro an der Kapitalmaßnahme beteiligen. Nach Angaben eines Sprechers würde daraus eine Beteiligung der Bayerischen Landesbank an der Senderkette von maximal vier Prozent resultieren.
Auch die insolvente Kirch Media, hat durchblicken lassen, dass sie ihre Mehrheitsbeteiligung (durchgerechnet 52,5 Prozent) im Fall einer Kapitalerhöhung nicht verwässern lassen und in jedem Fall Mehrheitseigner bleiben will.
Auf der Hauptversammlung wird auch über eine personelle Erneuerung des Aufsichtsgremiums entschieden, nachdem zum Tag des Aktionärstreffens mehrere Mitglieder ihre Mandate niederlegen. Nach dem Scheitern des Verkaufs des Kirch-Media-Kerngeschäfts an den Medienunternehmer Saban in der vergangenen Woche wird bei der Besetzung des Aufsichtsrats über eine Alternativliste abgestimmt. Neben den früheren Kirch-Media-Geschäftsführern Wolfgang van Betteray und Hans-Joachim Ziems ist in der Liste auch Kirch-Media-Insolvenzverwalter Michael Jaffé aufgeführt. Er leitet bei Kirch Media inzwischen die Geschäfte, nachdem die Insolvenz in Eigenverwaltung aufgehoben wurde und das Unternehmen sich in einer regulären Insolvenz befindet. Nicht mehr in dieser Liste geführt wird im Übrigen der Kölner Medienberater Helmut Thoma.
Unterdessen hat sich die Senderkette die TV-Rechte an den Fußballspielen der Champions League gesichert. Der Vertrag mit der Uefa soll bis zum Jahr 2006 laufen. Der Sender Sat 1 soll die Spiele übertragen.
Artikel erschienen am 13. Jun 2003