5. Geburtstag des Neuen Marktes - Requiem mit Katerstimmung
Neuanfang oder Requiem, Freudenfest oder Katerstimmung, der
Neue Markt sieht ganz schön alt aus, obwohl er am 10. März erst
fünf Jahre alt wird. Am 10. März 1997 startete das Segment mit
einem Punktestand von 505,28 Punkten in eine goldene, aber sehr
kurze goldene Zukunft. An seinem dritten Geburtstag, dem 10.
März 2000, erreichte der Nemax 50 im Zuge einer unglaublichen
Euphorie und Goldgräbermentalität seinen absoluten Höhepunkt bei 9.694
Punkten. Kleine Rückschläge waren damals schon eingeplant. Nur wenige
Superoptimisten glaubten, dass es im gleichen Tempo weiter aufwärts gehen
würde.
Jedoch nicht einmal die größten Skeptiker konnten sich vorstellen, dass ein
Absturz des Nemax 50 auf 912 Punkte möglich wäre. Bis auf 345 Unternehmen
hat sich das Wachstumssegment aufgeblasen, mittlerweile hat es davon schon
26 Unternehmen vom Parkett gefegt. Im Augenblick stehen mehr Unternehmen
auf der Abschuß- als auf der Aufnahmeliste. Der letzte, der den Versuch
gewagt hat, der Porno-Dienstleister Private Media, hat wie so viele vor ihm,
das ehrgeizige Vorhaben wieder abgeblasen.
In den kommenden Wochen verlassen zwei weitere Ur-Nemax-Werte das
Börsen-Segment. Mehr oder weniger freiwillig gehen Heyde (602670) und
SER Systeme (724190) an den Geregelten Markt. Glanzlichter wie
Kabel New Media (622950), Kinowelt (628590),
Met@box (692120) und Infomatec (622200) haben ihren Gang zum
Insolvenzrichter hinter sich und werden sich kaum noch erholen. Stars wie
LetsBuyIt.com (938006), MobilCom (662240) und EM.TV (568480)
sind verblasst und kämpfen um ihre Existenz. Die Marktkapitalisierung der
Nemax-50-Firmen ist von etwa 95 Mrd. auf 26 Mrd. Euro geschrumpft. Der Wert
von EM.TV war einst höher als der von Lufthansa. Jetzt sind alle Nemax
50-Werte zusammen nur noch etwa so viel wert wie der Chemiekonzerns BASF
Auf der Gästeliste zur Geburtstagfete mit 700 Gästen sucht man
wahrscheinlich die Namen der Ex-Börsengurus E. Prior und B. Förtsch
vergebens. Eher könnte ich mir vorstellen, dass die Nutznießer des
Kursdebakels wie Günter Ogger, der Autor von "Der Börsenschwindel" auf der
Gästeliste auftauchen.
Um das Vertrauen der Anleger wieder zurückzugewinnen, hat man die
Deutsche Börse mit den unterschiedlichsten Vorschlägen bombardiert. Sie
selbst versuchte mit einer Verschärfung der Delistingregeln den Markt zu
bereinigen, ist jedoch mit dieser Idee von Deutschen Gerichten in ihre
Schranken verwiesen worden.
Von einer neuen Idee berichtet rechtzeitig zum fünften Geburtstagsfest die
Zeitschrift "Wirtschaftswoche" Die angeschlagene Wachstumsbörse soll
danach zweigeteilt werden, um den Neuen Markt zu stabilisieren. Der erste
Markt, das "Premium Segment", umfasse die hoch kapitalisierten, liquiden
Aktien von Unternehmen, die sich harten Regeln unterwerfen Die übrigen
Wertpapiere könnten in einem "Startup-Segment" gehandelt werden. Im zweiten
Markt sei der Risikocharakter klar zu erkennen.
Die Deutsche Börse dementierte jedoch sofort den Bericht der
"Wirtschaftswoche". Bleibt zu hoffen, dass die zunehmende Vergreisung nach
fünf Jahren bald ein Ende hat und sich die Wert im Zuge einer bevorstehenden
Konjunkturerholung wenigstens in Richtung 9.694 Punkte bewegen. Erreichen
werden sie diesen Höchststand in den nächsten Jahren so schnell nicht wieder.
Eigentlich möchte ich ja sagen "nie", aber den Absturz hätte ich mir auch nicht
vorstellen können....
Rückblick in eine teure Vergangenheit
Neuanfang oder Requiem, Freudenfest oder Katerstimmung, der
Neue Markt sieht ganz schön alt aus, obwohl er am 10. März erst
fünf Jahre alt wird. Am 10. März 1997 startete das Segment mit
einem Punktestand von 505,28 Punkten in eine goldene, aber sehr
kurze goldene Zukunft. An seinem dritten Geburtstag, dem 10.
März 2000, erreichte der Nemax 50 im Zuge einer unglaublichen
Euphorie und Goldgräbermentalität seinen absoluten Höhepunkt bei 9.694
Punkten. Kleine Rückschläge waren damals schon eingeplant. Nur wenige
Superoptimisten glaubten, dass es im gleichen Tempo weiter aufwärts gehen
würde.
Jedoch nicht einmal die größten Skeptiker konnten sich vorstellen, dass ein
Absturz des Nemax 50 auf 912 Punkte möglich wäre. Bis auf 345 Unternehmen
hat sich das Wachstumssegment aufgeblasen, mittlerweile hat es davon schon
26 Unternehmen vom Parkett gefegt. Im Augenblick stehen mehr Unternehmen
auf der Abschuß- als auf der Aufnahmeliste. Der letzte, der den Versuch
gewagt hat, der Porno-Dienstleister Private Media, hat wie so viele vor ihm,
das ehrgeizige Vorhaben wieder abgeblasen.
In den kommenden Wochen verlassen zwei weitere Ur-Nemax-Werte das
Börsen-Segment. Mehr oder weniger freiwillig gehen Heyde (602670) und
SER Systeme (724190) an den Geregelten Markt. Glanzlichter wie
Kabel New Media (622950), Kinowelt (628590),
Met@box (692120) und Infomatec (622200) haben ihren Gang zum
Insolvenzrichter hinter sich und werden sich kaum noch erholen. Stars wie
LetsBuyIt.com (938006), MobilCom (662240) und EM.TV (568480)
sind verblasst und kämpfen um ihre Existenz. Die Marktkapitalisierung der
Nemax-50-Firmen ist von etwa 95 Mrd. auf 26 Mrd. Euro geschrumpft. Der Wert
von EM.TV war einst höher als der von Lufthansa. Jetzt sind alle Nemax
50-Werte zusammen nur noch etwa so viel wert wie der Chemiekonzerns BASF
Auf der Gästeliste zur Geburtstagfete mit 700 Gästen sucht man
wahrscheinlich die Namen der Ex-Börsengurus E. Prior und B. Förtsch
vergebens. Eher könnte ich mir vorstellen, dass die Nutznießer des
Kursdebakels wie Günter Ogger, der Autor von "Der Börsenschwindel" auf der
Gästeliste auftauchen.
Um das Vertrauen der Anleger wieder zurückzugewinnen, hat man die
Deutsche Börse mit den unterschiedlichsten Vorschlägen bombardiert. Sie
selbst versuchte mit einer Verschärfung der Delistingregeln den Markt zu
bereinigen, ist jedoch mit dieser Idee von Deutschen Gerichten in ihre
Schranken verwiesen worden.
Von einer neuen Idee berichtet rechtzeitig zum fünften Geburtstagsfest die
Zeitschrift "Wirtschaftswoche" Die angeschlagene Wachstumsbörse soll
danach zweigeteilt werden, um den Neuen Markt zu stabilisieren. Der erste
Markt, das "Premium Segment", umfasse die hoch kapitalisierten, liquiden
Aktien von Unternehmen, die sich harten Regeln unterwerfen Die übrigen
Wertpapiere könnten in einem "Startup-Segment" gehandelt werden. Im zweiten
Markt sei der Risikocharakter klar zu erkennen.
Die Deutsche Börse dementierte jedoch sofort den Bericht der
"Wirtschaftswoche". Bleibt zu hoffen, dass die zunehmende Vergreisung nach
fünf Jahren bald ein Ende hat und sich die Wert im Zuge einer bevorstehenden
Konjunkturerholung wenigstens in Richtung 9.694 Punkte bewegen. Erreichen
werden sie diesen Höchststand in den nächsten Jahren so schnell nicht wieder.
Eigentlich möchte ich ja sagen "nie", aber den Absturz hätte ich mir auch nicht
vorstellen können....
Rückblick in eine teure Vergangenheit