Im Jahr 2000 nutzten 24,8 Millionen Deutsche oder 39 Prozent der Bevölkerung ab 14 Jahren mindestens einmal das Internet. Das ergab die 7. Euro.net-Studie der Marktforschungsgesellschaft Infratest Burke. Von Mitte bis Ende 2000 wuchs die Zahl der Internet-Benutzer jedoch nur noch um fünf Prozent, im ersten Halbjahr war die Nutzerzahl noch um 37 Prozent gestiegen. Diese Entwicklung fanden die Marktforscher auch in Frankreich und Großbritannien. In allen drei Ländern zusammen gab es Ende 2000 insgesamt 53,5 Millionen Surfer und damit 40 Prozent mehr als ein Jahr zuvor (1999: 38,4 Millionen). In Frankreich waren zu diesem Zeitpunkt nur 20,9 Prozent aus der Bevölkerungsgruppe ab 14 Jahren im Internet aktiv und damit deutlich weniger als in Großbritannien (41,3 Prozent) und Deutschland (38,9 Prozent).
Im laufenden Jahr beabsichtigen der Umfrage zufolge 11,5 Millionen Menschen in Frankreich, Deutschland und Großbritannien den Einstieg ins Internet. Damit dürfte es bis Ende 2001 einen erneuten Anstieg um rund 22 Prozent auf dann insgesamt 65 Millionen Nutzer geben.
Die höchsten Zuwächse bei der Internet-Nutzung gab es bei Frauen und älteren Menschen. 1997 betrug der Frauenanteil unter den Surfern in Deutschland nur ein Drittel, Ende 2000 lag er bei 42 Prozent. Die Gruppe der 45- bis 54-Jährigen ist inzwischen zu 41 Prozent auch Internetnutzer. 1997 lag der Anteil der Surfer in diesem Alterssegment noch bei zwölf Prozent. Unter den 18- bis 24-Jährigen ist die Nutzungsquote mit 70 Prozent am höchsten.
Infratest Burke diagnostizierte insgesamt eine "stetige Annäherung der Internetnutzer-Struktur an die Bevölkerungsstruktur". Die Gruppe der älteren Menschen biete auch künftig das größte Wachstumspotenzial. Bis Jahresende rechnen die Meinungsforscher in der Altersgruppe ab 55 Jahren mit einem Anstieg um 42 Prozent. In Frankreich soll sich die Zahl sogar verdoppeln, in Großbritannien um 29 Prozent steigen.
In Deutschland bestehen deutliche Gefälle in Richtung West-Ost und Süd-Nord. In Ostdeutschland lag die Nutzerquote bei 34,8 Prozent, in den alten Bundesländern bei 39,9 Prozent. Absoluter Spitzenreiter ist Baden-Württemberg mit 44,3 Prozent. Das Schlusslicht bildet die Region Mecklenburg-Vorpommern/Brandenburg/Sachsen-Anhalt. Die Befragung basiert auf 15.000 Personen in Großbritannien, 9.000 in Frankreich und 6.000 in Deutschland. (hod/c't)