Reuters
Zeitung- 20.000 weniger bestellte Neuwagen durch Steuer-Debatte
Samstag 18. Januar 2003, 17:26 Uhr
Aktienkurse
Bayerische Motoren-W...
519000.DE
27.89
-0.71
DaimlerChrysler AG
710000.DE
28.36
-1.19
Volkswagen AG
766400.DE
36.68
-0.94
Berlin, 18. Jan (Reuters) - Die Diskussion um die geplante Anhebung der Steuer für Dienstwagen hat einem Medienbericht zufolge zum Rückgang bei Neuwagen-Bestellungen im November und Dezember von insgesamt etwa 20.000 Fahrzeugen geführt. Die Ministerpräsidenten von Niedersachsen und Bayern, in denen die Autohersteller Volkswagen und BMW (Xetra: 519000.DE - Nachrichten - Forum) ihren Sitz haben, kündigten die Ablehnung der Steuerpläne an.
Die Zeitung "Automobilwoche" berichtete am Samstag vorab unter Berufung auf eine Umfrage des Forschungsinstituts AutoFuture, die Neuwagen-Bestellungen seien in den letzten beiden Monaten 2002 je nach Hersteller zwischen zehn und 30 Prozent zurück gegangen. Dies entspreche einer Gesamtzahl von rund 10.000 Fahrzeugen je Monat. Grund dafür sei die Diskussion, die Dienstwagen-Steuer auf 1,5 von derzeit 1,0 Prozent anzuheben. In der Branche wachse aber die Hoffnung, dass die Steuerpläne noch gestoppt würden. Hier setzten Hersteller und Verbände auf die Ministerpräsidenten der "autofreundlichen" Länder, allen voran Sigmar Gabriel (SPD) aus Niedersachsen.
Gabriel sagte der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung" einem Vorab-Bericht zufolge, er werde den Steuerplänen im Bundesrat keinesfalls zustimmen. Er lehne eine Anhebung ab, weil dies negative Folgen für die Automobilwirtschaft habe. Die Mehrheit der Dienstwagennutzer seien Versicherungsvertreter, die ein Fahrzeug der unteren Mittelklasse fahren würden. Gabriel steht derzeit in Niedersachsen im Wahlkampf und die SPD liegt Umfragen zufolge deutlich hinter der CDU. Europas größter Autohersteller VW hat seinen Stammsitz im niedersächsischen Wolfsburg.
Stoiber, in dessen Bundesland der Autobauer BMW seinen Stammsitz hat, kündigte eine Initiative gegen die Steuerpläne an. Die Pläne würden 10.000 Arbeitsplätze gefährden und in diesem Jahr zu einem Absatzrückgang von 100.000 Fahrzeugen führen, sagte der CSU-Politiker der "Bild am Sonntag" einem Vorab-Bericht zufolge.
Die Finanzexperten von SPD und Grünen hatten in dieser Woche nochmals über die Steuerpläne von Finanzminister Hans Eichel (SPD) beraten und einige Änderungen an dem Paket angekündigt. Ob aber die geplante Anhebung der Dienstwagensteuer doch noch gestrichen wird, ist nach Angaben aus Koalitionskreisen offen. Die Anhebung soll Eichel zunächst 435 Millionen und später 500 Millionen Euro Mehreinnahmen im Jahr bringen. Die Autoindustrie hat die Planungen kritisiert und erklärt, dies würde den Abbau von 10.000 Arbeitsplätzen und einen Umsatzausfall von bis zu drei Milliarden Euro bedeuten.
Die Anhebung beträfe nach früheren Angaben des Autoverbandes VDA fast zwei Millionen Fahrer von privat genutzten Dienstwagen. Allein im ersten Halbjahr 2002 waren in Deutschland 800.000 gewerblich genutzte Pkw zugelassen worden, ein großer Teil davon darf von den Besitzern auch außerhalb der Dienstzeit gefahren werden. Die Erhöhung der Pauschalsteuer auf 1,5 von derzeit 1,0 Prozent würde bei einem Neupreis des Autos von 25.000 Euro im Monat 125 Euro ausmachen, die zusätzlich versteuert werden müssten. Dazu kommt eine Pauschale für gefahrene Kilometer. In der Hitliste der Dienstwagen vorne liegen Mittelklasse-Fahrzeuge wie der VW Passat, Audi A4 und A6 sowie die C- und E-Klasse von DaimlerChrysler (Xetra: 710000.DE - Nachrichten - Forum
Zeitung- 20.000 weniger bestellte Neuwagen durch Steuer-Debatte
Samstag 18. Januar 2003, 17:26 Uhr
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DaimlerChrysler AG
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Berlin, 18. Jan (Reuters) - Die Diskussion um die geplante Anhebung der Steuer für Dienstwagen hat einem Medienbericht zufolge zum Rückgang bei Neuwagen-Bestellungen im November und Dezember von insgesamt etwa 20.000 Fahrzeugen geführt. Die Ministerpräsidenten von Niedersachsen und Bayern, in denen die Autohersteller Volkswagen und BMW (Xetra: 519000.DE - Nachrichten - Forum) ihren Sitz haben, kündigten die Ablehnung der Steuerpläne an.
Die Zeitung "Automobilwoche" berichtete am Samstag vorab unter Berufung auf eine Umfrage des Forschungsinstituts AutoFuture, die Neuwagen-Bestellungen seien in den letzten beiden Monaten 2002 je nach Hersteller zwischen zehn und 30 Prozent zurück gegangen. Dies entspreche einer Gesamtzahl von rund 10.000 Fahrzeugen je Monat. Grund dafür sei die Diskussion, die Dienstwagen-Steuer auf 1,5 von derzeit 1,0 Prozent anzuheben. In der Branche wachse aber die Hoffnung, dass die Steuerpläne noch gestoppt würden. Hier setzten Hersteller und Verbände auf die Ministerpräsidenten der "autofreundlichen" Länder, allen voran Sigmar Gabriel (SPD) aus Niedersachsen.
Gabriel sagte der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung" einem Vorab-Bericht zufolge, er werde den Steuerplänen im Bundesrat keinesfalls zustimmen. Er lehne eine Anhebung ab, weil dies negative Folgen für die Automobilwirtschaft habe. Die Mehrheit der Dienstwagennutzer seien Versicherungsvertreter, die ein Fahrzeug der unteren Mittelklasse fahren würden. Gabriel steht derzeit in Niedersachsen im Wahlkampf und die SPD liegt Umfragen zufolge deutlich hinter der CDU. Europas größter Autohersteller VW hat seinen Stammsitz im niedersächsischen Wolfsburg.
Stoiber, in dessen Bundesland der Autobauer BMW seinen Stammsitz hat, kündigte eine Initiative gegen die Steuerpläne an. Die Pläne würden 10.000 Arbeitsplätze gefährden und in diesem Jahr zu einem Absatzrückgang von 100.000 Fahrzeugen führen, sagte der CSU-Politiker der "Bild am Sonntag" einem Vorab-Bericht zufolge.
Die Finanzexperten von SPD und Grünen hatten in dieser Woche nochmals über die Steuerpläne von Finanzminister Hans Eichel (SPD) beraten und einige Änderungen an dem Paket angekündigt. Ob aber die geplante Anhebung der Dienstwagensteuer doch noch gestrichen wird, ist nach Angaben aus Koalitionskreisen offen. Die Anhebung soll Eichel zunächst 435 Millionen und später 500 Millionen Euro Mehreinnahmen im Jahr bringen. Die Autoindustrie hat die Planungen kritisiert und erklärt, dies würde den Abbau von 10.000 Arbeitsplätzen und einen Umsatzausfall von bis zu drei Milliarden Euro bedeuten.
Die Anhebung beträfe nach früheren Angaben des Autoverbandes VDA fast zwei Millionen Fahrer von privat genutzten Dienstwagen. Allein im ersten Halbjahr 2002 waren in Deutschland 800.000 gewerblich genutzte Pkw zugelassen worden, ein großer Teil davon darf von den Besitzern auch außerhalb der Dienstzeit gefahren werden. Die Erhöhung der Pauschalsteuer auf 1,5 von derzeit 1,0 Prozent würde bei einem Neupreis des Autos von 25.000 Euro im Monat 125 Euro ausmachen, die zusätzlich versteuert werden müssten. Dazu kommt eine Pauschale für gefahrene Kilometer. In der Hitliste der Dienstwagen vorne liegen Mittelklasse-Fahrzeuge wie der VW Passat, Audi A4 und A6 sowie die C- und E-Klasse von DaimlerChrysler (Xetra: 710000.DE - Nachrichten - Forum