Baader Bank - Neue Zertifikate ermöglichen Partizipation an den Substanzperlen

Dienstag, 04.09.2012 11:03 von Aktiencheck - Aufrufe: 470

Unterschleissheim (www.zertifikatecheck.de) - Nach der Kurskorrektur an den Märkten sind Substanztitel niedrig bewertet, so Christian Grabbe, Derivateexperte bei der Baader Bank AG.

Banken hätten regelbasierte Auswahlverfahren entwickelt, um die Value-Papiere zu finden. Neue Zertifikate würden die Partizipation an den Substanzperlen ermöglichen.

Die Aktienmärkte hätten in den vergangenen Monaten wegen der Unsicherheiten durch die Bankenkrise und das Staatsschuldenproblem in Europa stark unter Druck gestanden. Bei den Verkäufen hätten die Anleger nicht auf die Qualität der Unternehmen geachtet. Dadurch seien auch die Kurse von Qualitätsaktien unter die Räder gekommen, obwohl sich diese Unternehmen auch in harten Zeiten bewähren würden und der Geschäftsverlauf trotz der Abschwächung der Konjunktur weiterhin positiv verlaufe.

Nach der Kurskorrektur seien die Bewertungen vieler europäischer Aktienmärkte niedrig. Obwohl sich der deutsche Leitindex DAX vom allgemeinen Negativtrend habe abkoppeln können und rund 18 Prozent im laufenden Jahr gestiegen sei, werde er von Bloomberg-Analysten lediglich mit einem für 2012 geschätzten Kurs-Gewinn-Verhältnis von durchschnittlich 10,6 bewertet. Für 2013 werde sogar ein nur einstelliger Wert von 9,7 erwartet.

Auch der österreichische ATX komme lediglich auf ein geschätztes KGV von 10,2. Für 2013 seien es gar nur noch geschätzte 8,8. Auch die britischen Aktien würden aktuell auf rund 11 geschätzt, die Bloomberg-Analysten würden für 2013 einen Wert von rund 10 angeben. Einen anderen Hinweis auf die Bewertung würden die Dividendenrenditen geben. So liege die Rendite bei den Blue Chips im DAX bei aktuell 3,8 Prozent, im Schweizer SMI betrage sie 3,7 Prozent und im ATX 3,9 Prozent. Die Dividendenrendite sei also höher als die Verzinsung von erstklassigen Anleihen.

Es sei nicht einfach, die entsprechenden Substanzperlen mit Kriterien wie einem stabilen Geschäft, einer starken Marke, einem stabilen Cashflow und einer hohen Dividende herauszufiltern. Die Société Générale habe nun einen Index auf ergebnisstarke Qualitätsaktien aufgelegt, der dem Anleger die Qual der Wahl von aussichtsreichen Aktien abnehme. Der Index enthalte zwischen 25 und 75 internationale Aktien.

Neben den üblichen Kriterien wie einer ausreichend hohen Streubesitz-Marktkapitalisierung würden die Werte mithilfe der Dividendenhöhe, der Profitabilität, des Anteils der langfristigen Verbindlichkeiten an der Bilanzsumme, der Liquidität, der Mittelherkunft und der operativen Effizienz ausgewählt. In dem Index seien dadurch Werte wie AT&T, Coca-Cola, Hennes & Mauritz, Total, Unilever und Vodafone enthalten. Die Zusammensetzung werde quartalsmäßig überprüft und angepasst.

Dieser Index zeige in den Rückrechnungen eine überdurchschnittlich gute Rendite. So verzeichne er im Fünfjahreszeitraum eine Rendite von 6,4 Prozent p.a. Die Société Générale habe diesen Index nun durch ein Partizipationszertifikat (SG3JGQ) handelbar gemacht. Der Anleger partizipiere mit diesem Produkt nicht nur an den reinen Kurssteigerungen, sondern auch an den Nettodividendenzahlungen der Unternehmen. Das sei wichtig, denn eine Reihe von Untersuchungen zeige, dass Dividenden langfristig mindestens ein Drittel der gesamten Aktienrenditen ausmachen würden.

Schätze der Anleger eher den diskretionären Ansatz von Value-Experten wie der Investmentlegende Warren Buffett, der mit seinem Beteiligungsunternehmen Berkshire Hathaway seit 1965 ein jährliches Anlageergebnis von 20,2 Prozent erzielt habe, habe er die Möglichkeit, über ein Partizipationszertifikat (Open End Zertifikat auf Solactive Value Investoren TR [UBS AG (London)]) auf den Solactive Value Investoren-Index an der Kursentwicklung von Investment-Unternehmen zu partizipieren, die eine Value-Strategie verfolgen würden.

Der Solactive Value Investoren-Index spiegle die größten und liquidesten internationalen Unternehmen wider, die in diesem Bereich tätig seien. Der Index enthalte 14 Unternehmen wie beispielsweise Hutchinson Whampoa, Invesco, Gamco Investors sowie Berkshire Hathaway. Der Index werde als Performanceindex berechnet, Dividendenzahlungen würden also bei der Berechnung berücksichtigt. Während der Index in Euro berechnet werde, würden die Werte in ihrer Heimatwährung notieren. Hier bestünden also Aufwertungschancen bzw. Abwertungsrisiken.

Nicht nur in den Ländern mit einer AAA-Bewertung würden sich Substanzperlen finden. Auch in den Problemländern Südeuropas seien nach der Kurskorrektur die Bewertungen von Qualitätsaktien unter den langjährigen Durchschnitt gefallen. Das RBS Euro-Peripherie Value Select-Zertifikat (Partizipations-Zertifikat auf Euro Periphery Value Select TR Basket [The Royal Bank of Scotland PLC])/ WKN, AA5BF2) erlaube Anlegern, die einen Contrarian-Ansatz verfolgen würden, in der aktuellen Marktphase preiswert in Substanzwerte einzusteigen. Ein regelbasierter Auswahlprozess suche aus einem Universum von 20.000 Aktien aus den Problemländern Italien, Spanien und Portugal 15 Werte mit den besten Kennzahlen aus. Finanzwerte würden nicht berücksichtigt.

Zur Bewertung würden Kennzahlen wie Cashflow bezogen auf den Aktienpreis, Free Cashflow bezogen auf die Marktkapitalisierung, EBIT bezogen auf den EV (Enterprise Value, d.h. Unternehmenswert) und EBITDA bezogen auf den EV herangezogen. Jede dieser Kennzahlen werde für jedes Unternehmen relativ zum gesamten Branchendurchschnitt gesetzt. Als aussichtsreiche Werte seien Unternehmen wie Endesa, ENI, Mediaset und Telefónica gefunden worden. Da es sich um ein Total-Return-Zertifikat handle, würden die Dividendenzahlungen bei der Berechnung berücksichtigt.

Das Swiss-Value-Basket-Zertifikat (Partizipations-Zertifikat auf Swiss Value 2012 Basket [Vontobel Financial Products GmbH]) von Vontobel solle den Anlegern die Suche nach Substanzperlen abnehmen. Die Analysten von Vontobel hätten dabei eine Strategie entwickelt, um mit fundamentalen Daten wie dem Buchwert, der Dividendenrendite und dem KGV entsprechende Werte am Schweizer Aktienmarkt zu finden. Es würden zweimal jährlich Anpassungen vorgenommen, jeweils im Abstand von ca. sechs Monaten.

Der Basket enthalte Unternehmen wie Clariant, Forbo Holding, Swiss Re oder die UBS. Die Werte würden in Schweizer Franken notieren, sodass die Kursbewegungen gegenüber dem Euro den Wert des Baskets ebenfalls beeinflussen würden. Die Laufzeit des Zertifikats sei allerdings begrenzt und ende bereits am 22. Februar 2013. Allerdings sei zu erwarten, dass Vontobel wie bereits seit 2009 geschehen, Nachfolgeprodukte auflege. (04.09.2012/zc/a/a)

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