„Zyklische Aktien sind langfristig uninteressant“
Von Peter Schillinger
17. Mai 2002 Entscheidend bei Investments in zyklische Unternehmen ist das richtige Timing. Doch dahinter steht einer der ältesten Mythen der Börsen: der (Irr-)Glaube, Einstiegs- und auch Ausstiegszeitpunkte exakt treffen zu können. Dies ist bei zyklischen Aktien unbedingt notwendig, da es ja nicht sinnvoll ist, diese Aktien langfristig zu halten; das ständige Auf und Ab bietet auf Dauer keinen Mehrwert!
In unregelmäßigen Zeitabständen, insbesondere in und nach rezessiven Wirtschaftsphasen, werden Kaufempfehlungen für zyklische Unternehmen von unzähligen Analysten ausgesprochen, unabhängig davon glänzen manche dieser Aktien tatsächlich mit interessanten Kursanstiegen. Aber nur zwischenzeitlich. Ist die erste Euphorie vorbei, werden die ernüchterten Marktteilnehmer realisieren müssen, dass es sich um keine nachhaltigen Kursgewinne handelt.
Kurzfristige Modeerscheinung
In den letzten Wochen sind derartige Kaufempfehlungen wieder verstärkt aufgetaucht. Natürlich erst, nachdem einige Zykliker bereits zum Teil imposante Kurssprünge vollzogen haben. Doch schon in wenigen Monaten wird sich kaum noch ein Verfasser daran erinnern wollen.
Die Praxis zeigt, dass kurz- und mittelfristig agierende Marktteilnehmer in der Regel zu spät auf vorherrschende Trends aufspringen und wiederum zu spät ihre zyklischen Papiere verkaufen. Ein richtiges Signal wäre hier natürlich hilfreich - doch es überwiegen bei weitem die Fehlsignale. Denken Sie daran, wie lange im Jahr 2001 von einer Stabilisierung der Märkte die Rede war; währenddessen verschärfte sich der wirtschaftliche Abschwung. Plötzlich sprach die Medienwelt von der Rezession - in Wirklichkeit war sie schon wieder vorüber.
All diese konjunkturellen Bewegungen können zwar durch reale Wirtschaftdaten bestätigt werden - aber eben erst im Nachhinein! Ein Investment in zyklische Aktien würde hingegen einer Prognose über die künftige, kurzfristige Wirtschaftsentwicklung bedürfen. Über die Trefferquote von derartigen Prognosen haben wir bereits ausführlich berichtet. Zur Erinnerung: Seit Anfang 1999 sind sich Analysten weitgehend einig, dass der Euro gegenüber dem Dollar nur steigen kann....
Langfristig zählt nur Kontinuität
Dafür gibt es eine Reihe ausgewählter Unternehmen, welche weitgehend unabhängig von Konjunkturzyklen Gewinne und Umsätze steigern können. Wir nennen diese Spitzenunternehmen „Wachstumswerte“. Auf zyklische Unternehmen kann getrost verzichtet werden, denn mit Wachstumswerten lässt sich ein Depot optimal streuen. Es finden sich diese Unternehmen in vielen Branchen - Pharma/Gesundheit, Konsum/Lebensmittel und Handel, aber auch Banken und Versicherungen sowie ausgewählte Technologie- und Energieunternehmen zählen wir dazu.
Auf Dauer wird ein derart gestreutes Depot einen höheren Ertrag einbringen. Außerdem ersparen Sie sich die ständige Suche nach der Antwort auf die Frage: „Wann kommt die nächste Konjunkturbewegung?“
Wie würden Sie sich entscheiden?
Nachfolgend haben wir einen Vergleich zwischen zyklischen Unternehmen und Wachstumswerten angestellt (Angaben auf Dollar-Basis). Natürlich können diese Zahlen nicht in die Zukunft projiziert werden, doch die klar ablesbare Tendenz ist eine weitere Begründung für unsere Skepsis gegenüber zyklischen Unternehmen.
www.faz.net/IN/INtemplates/faznet/inc/in/...6C6}&mode=picture" style="max-width:560px" >
Peter Schillinger ist Leiter des Asset Management Akten bei der SKWB Schoellerbank
Text: @JüB
Bildmaterial: AP
Von Peter Schillinger
17. Mai 2002 Entscheidend bei Investments in zyklische Unternehmen ist das richtige Timing. Doch dahinter steht einer der ältesten Mythen der Börsen: der (Irr-)Glaube, Einstiegs- und auch Ausstiegszeitpunkte exakt treffen zu können. Dies ist bei zyklischen Aktien unbedingt notwendig, da es ja nicht sinnvoll ist, diese Aktien langfristig zu halten; das ständige Auf und Ab bietet auf Dauer keinen Mehrwert!
In unregelmäßigen Zeitabständen, insbesondere in und nach rezessiven Wirtschaftsphasen, werden Kaufempfehlungen für zyklische Unternehmen von unzähligen Analysten ausgesprochen, unabhängig davon glänzen manche dieser Aktien tatsächlich mit interessanten Kursanstiegen. Aber nur zwischenzeitlich. Ist die erste Euphorie vorbei, werden die ernüchterten Marktteilnehmer realisieren müssen, dass es sich um keine nachhaltigen Kursgewinne handelt.
Kurzfristige Modeerscheinung
In den letzten Wochen sind derartige Kaufempfehlungen wieder verstärkt aufgetaucht. Natürlich erst, nachdem einige Zykliker bereits zum Teil imposante Kurssprünge vollzogen haben. Doch schon in wenigen Monaten wird sich kaum noch ein Verfasser daran erinnern wollen.
Die Praxis zeigt, dass kurz- und mittelfristig agierende Marktteilnehmer in der Regel zu spät auf vorherrschende Trends aufspringen und wiederum zu spät ihre zyklischen Papiere verkaufen. Ein richtiges Signal wäre hier natürlich hilfreich - doch es überwiegen bei weitem die Fehlsignale. Denken Sie daran, wie lange im Jahr 2001 von einer Stabilisierung der Märkte die Rede war; währenddessen verschärfte sich der wirtschaftliche Abschwung. Plötzlich sprach die Medienwelt von der Rezession - in Wirklichkeit war sie schon wieder vorüber.
All diese konjunkturellen Bewegungen können zwar durch reale Wirtschaftdaten bestätigt werden - aber eben erst im Nachhinein! Ein Investment in zyklische Aktien würde hingegen einer Prognose über die künftige, kurzfristige Wirtschaftsentwicklung bedürfen. Über die Trefferquote von derartigen Prognosen haben wir bereits ausführlich berichtet. Zur Erinnerung: Seit Anfang 1999 sind sich Analysten weitgehend einig, dass der Euro gegenüber dem Dollar nur steigen kann....
Langfristig zählt nur Kontinuität
Dafür gibt es eine Reihe ausgewählter Unternehmen, welche weitgehend unabhängig von Konjunkturzyklen Gewinne und Umsätze steigern können. Wir nennen diese Spitzenunternehmen „Wachstumswerte“. Auf zyklische Unternehmen kann getrost verzichtet werden, denn mit Wachstumswerten lässt sich ein Depot optimal streuen. Es finden sich diese Unternehmen in vielen Branchen - Pharma/Gesundheit, Konsum/Lebensmittel und Handel, aber auch Banken und Versicherungen sowie ausgewählte Technologie- und Energieunternehmen zählen wir dazu.
Auf Dauer wird ein derart gestreutes Depot einen höheren Ertrag einbringen. Außerdem ersparen Sie sich die ständige Suche nach der Antwort auf die Frage: „Wann kommt die nächste Konjunkturbewegung?“
Wie würden Sie sich entscheiden?
Nachfolgend haben wir einen Vergleich zwischen zyklischen Unternehmen und Wachstumswerten angestellt (Angaben auf Dollar-Basis). Natürlich können diese Zahlen nicht in die Zukunft projiziert werden, doch die klar ablesbare Tendenz ist eine weitere Begründung für unsere Skepsis gegenüber zyklischen Unternehmen.
Peter Schillinger ist Leiter des Asset Management Akten bei der SKWB Schoellerbank
Text: @JüB
Bildmaterial: AP