Zwölf-Punkte-Programm für Soforthilfe

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Zwölf-Punkte-Programm für Soforthilfe

 
14.08.02 16:40
Mit einem Zwölf-Punkte-Programm will die Bundesregierung den Opfern der Hochwasserkatastrophe helfen. Dazu gehören Kreditprogramme in Höhe von mehreren 100 Millionen Euro, aber auch finanzielle Soforthilfe.

Berlin - Gerhard Schröder sagte nach der Kabinettssitzung in Berlin, der Bund habe außerdem 3500 Helfer im Einsatz gegen die Fluten.

Im Einzelnen erklärte der Kanzler, die Notlage erfordere eine nationale Verantwortung. Das umfassende Hilfsprogramm soll durch Anstrengungen der Länder ergänzt werden. Die Bundesregierung wisse um die besonderen finanziellen Schwierigkeiten vor allem der ostdeutschen Länder. Hilfe solle es in erster Linie für die geben, die Hab und Gut und ihre Häuser verloren haben. Ihnen müsse schnell und unbürokratisch geholfen werden.

Das Zwölf-Punkte-Programm besteht aus folgenden Komponenten:

  • Einsatz von 1000 Bundeswehrsoldaten, 1500 Beamten des Bundesgrenzschutzes und 1000 Helfern des Technischen Hilfswerkes. Diese Zahl könne auf Anforderung der Länder aufgestockt werden.

  • Die Kräfte bleiben in der Region und helfen bei Aufräumarbeiten.

  • Der Bund verzichtet auf Kostenersatz.

  • Ein Kreditprogramm der Kreditanstalt für Wiederaufbau mit subventionierten
  • Zinssätzen, Umfang 100 Millionen Euro

  • Ein Soforthilfeprogramm Barleistungen von 100 Millionen Euro für diejenigen, die Hausrat verloren haben.

  • Sondermittel für die schnelle Behebung von Schäden an Infrastruktur in Höhe von 25 Millionen Euro. "Wir wollen eben Geld schnell zur Verfügung stellen", sagte der Kanzler zu diesem Bereich.

  • Ein Sonderprogramm der Bundesanstalt für Arbeit mit 5000 Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen, Umfang 50 Millionen Euro.

  • Bundesfinanzminister Hans Eichel wird den Länderfinanzbehörden nahe legen, steuerliche Erleichterungen wie Stundungen von Steuern in Gang zu setzen.

  • Die Landwirtschaft erhält eine Soforthilfe von zehn Millionen Euro.

  • Verbraucherministerin Renate Künast will über die Landwirtschaftliche Rentenbank ein sehr viel größeres Kreditfinanzierungsprogramm auflegen. Davon steht die erste Tranche von 100 Millionen Euro ab sofort zur Verfügung.

  • Spendenaufruf mit ARD und ZDF an die Bevölkerung

  • Eine Briefmarke mit Zuschlägen soll symbolisch deutlich machen, dass jeder eine Hilfeleistung anbieten kann.


  • Zur Koordination der Hilfsmaßnahmen wird ein Staatssekretärsausschuss eingesetzt.  
Peet:

Ostdeutschland soll früher Solidarpakt-Gelder erha

 
14.08.02 18:50
Hochwasser-Katastrophe

Bundeskanzler Schröder
Ostdeutschland soll früher Solidarpakt-Gelder erhalten

Das Finanzierungsprogramm "Solidarpakt II" für Ostdeutschland soll eventuell vorgezogen werden. Das sagte Bundeskanzler Gerhard Schröder auf einer Pressekonferenz, nachdem er sich selbst ein Bild von den Überschwemmungen vor Ort gemacht hatte. "Wir werden im Grunde wohl ein Vorziehen von Solidarpakt II in Betracht ziehen müssen", sagte Schröder.
Solidarpakt II ab 2005
Bislang sollte der neue Solidarpakt zur weiteren Finanzierung des Aufbaus Ost erst 2005 einsetzen. Doch angesichts der Überschwemmungen ist dieser Zeitplan nicht einzuhalten. Es sei eine Sache für ganz Deutschland, die verheerenden Schäden zu reparieren, betonte Schröder. Bei der Wiederherstellung der Infrastruktur gelte es von vorn anzufangen.

Schröder besuchte Grimma
"Das Werk von zehn Jahren ist in einer Nacht zerstört worden", hatte zuvor Schröder in der schwer betroffenen sächsischen Kreisstadt an der Mulde selbst festgestellt. Diese hatte er in Begleitung mit Ministerpräsident Georg Milbradt (CDU) besucht.

Zwölf-Punkte-Notprogramm
Mit einem Zwölf-Punkte-Programm will die Regierung nach Worten Schröders "schnelle, umfassende und unbürokratische Hilfe" leisten. Im Mittelpunkt des Programms stehen 100 Millionen Euro Soforthilfe für jene Opfer, die bei den Überschwemmungen Hab und Gut verloren haben und Schäden nicht aus Eigenmitteln oder Versicherungen begleichen können. Das Landwirtschaftsministerium stellt weitere 10 Millionen Euro Soforthilfe für die Bauern bereit. Schröder und Innenminister Otto Schily (SPD) appellierten an die Hilfsbereitschaft der Bevölkerung und riefen zu Spenden auf.

Ausmaß der Schäden nicht abzusehen

Das volle Ausmaß der Schäden wird nach Worten von Schily erst mit Beginn der Aufräumarbeiten zu überblicken sein. Derzeit werde noch mit einer weiteren Verschärfung der Situation gerechnet. Ein Staatssekretärsausschuss unter Leitung von Schily koordiniert in Abstimmung mit den Ländern die Hilfsmaßnahmen. Das THW ist seit Beginn der Katastrophe mit 1060 Helfern im Einsatz. Die Bundeswehr hat 1000 Soldaten abgestellt. Der BGS ist mit 1500 Helfern vor Ort. 21 Hubschrauber konnten bis Mittwoch nach Angaben des Innenministeriums 770 Personen bergen.




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