Erholung in erster Linie technische Reaktion. Angst vor Gewinnwarnungen und schlechten US-Konjunkturdaten
Berlin - Wer in der zurückliegenden Handelswoche noch nicht wieder am Aktienmarkt engagiert war, dürfte sich geärgert haben: Mit einem Plus von fast 14 Prozent oder 520 Punkten erlebte der Dax die beste Woche seiner Geschichte, der Nemax-50 legte sogar um mehr als 17 Prozent zu. Langfristig orientierte Anleger haben nach Ansicht von Händlern und Strategen aber nichts verpasst. Die Mehrheit geht davon aus, dass die Indizes in dieser Woche wieder deutlich zurückfallen. Einigen Investmentprofis scheint auch ein erneuter Test der Tiefstände in der nahen Zukunft nicht ausgeschlossen.
"Die Aufholjagd ging viel zu schnell, als dass man von einer gesunden Erholung sprechen könnte", gibt Jens Winkler, Händler bei der WestLB, zu bedenken. Auch seien die Indexstände nun bereits wieder zu hoch in Anbetracht des nach den Terroranschlägen stark verschlechterten fundamentalen Umfelds. Der Dax notiert wie der Dow Jones zur Zeit nur noch acht Prozent unter seinem Schlussstand vom 10. September, Nemax-50 und Nasdaq liegen zwölf Prozent im Minus. "Da wären wir auch gewesen, wenn es den Kurseinbruch nicht gegeben hätte", meint Winkler. Er taxiert das Rückschlagpotenzial des Dax in dieser Woche auf 4000 Zähler. Die Märkte bleiben anfällig, prognostizieren auch die Experten der Helaba Trust: Die jüngsten Kursgewinne seien nicht mehr gewesen als eine technische Gegenreaktion auf die überverkaufte Marktlage.
Einige wenige Optimisten gehen indes davon aus, dass sich die technische Rallye zumindest noch einige Tage fortsetzen könnte. Die Angst vor einem Militärschlag sei zunächst abgeklungen, führen sie als Begründung ins Feld. "Wenn es von militärischer Seite ruhig bleibt, könnte der Dax in dieser Woche Richtung 4500 Zähler laufen", sagt etwa Eckhard Frahm, Händler bei Merck Finck.
Erschwert werden dürfte dieses Szenario aber durch das Fehlen vieler Marktteilnehmer in der durch den Feiertag verkürzten Handelswoche. Zudem könnten sich die anstehenden US-Konjunkturdaten als Störfeuer erweisen. Mit Spannung erwarten die Börsianer vor allem den US-Einkaufsmanagerindex, der heute zur Veröffentlichung ansteht, sowie den US-Arbeitsmarktbericht für September, der Freitag auf dem Terminkalender vermerkt ist. Und auch morgen wird sich alle Aufmerksamkeit nach Übersee richten, wo der Offenmarktausschuss der US-Notenbank Fed tagt. Fraglich scheint nur, inwieweit eine Zinssenkung die Kurse beflügeln kann, denn ein weiterer Zinsschritt gilt den meisten Experten als ausgemachte Sache.
Von Unternehmensseite gibt es in dieser Woche nur wenige Termine. Am Montag veröffentlicht der Schweizer Pharma-Konzern Roche Holding seine Ergebnisse für das dritte Quartal, am Freitag berichtet der amerikanische Aluminumhersteller Alcoa. Von den Dax-Konzernen steht die Deutsche Bank im Fokus: Sie wagt am Mittwoch den Gang an die New York Stock Exchange und könnte wie andere deutsche Unternehmen zuvor ins Visier von Short Sellern geraten.
Allerdings, warnen Kapitalmarktexperten, könnte es aus dem Lager der Unternehmen auch wieder einige außerplanmäßige Nachrichten geben - in Form von Gewinnwarnungen im Vorfeld der bald beginnenden Berichtssaison für das dritte Quartal. Und dass der Markt diese gänzlich ungerührt zur Kenntnis nehmen wird, bezweifeln selbst Optimisten.
Berlin - Wer in der zurückliegenden Handelswoche noch nicht wieder am Aktienmarkt engagiert war, dürfte sich geärgert haben: Mit einem Plus von fast 14 Prozent oder 520 Punkten erlebte der Dax die beste Woche seiner Geschichte, der Nemax-50 legte sogar um mehr als 17 Prozent zu. Langfristig orientierte Anleger haben nach Ansicht von Händlern und Strategen aber nichts verpasst. Die Mehrheit geht davon aus, dass die Indizes in dieser Woche wieder deutlich zurückfallen. Einigen Investmentprofis scheint auch ein erneuter Test der Tiefstände in der nahen Zukunft nicht ausgeschlossen.
"Die Aufholjagd ging viel zu schnell, als dass man von einer gesunden Erholung sprechen könnte", gibt Jens Winkler, Händler bei der WestLB, zu bedenken. Auch seien die Indexstände nun bereits wieder zu hoch in Anbetracht des nach den Terroranschlägen stark verschlechterten fundamentalen Umfelds. Der Dax notiert wie der Dow Jones zur Zeit nur noch acht Prozent unter seinem Schlussstand vom 10. September, Nemax-50 und Nasdaq liegen zwölf Prozent im Minus. "Da wären wir auch gewesen, wenn es den Kurseinbruch nicht gegeben hätte", meint Winkler. Er taxiert das Rückschlagpotenzial des Dax in dieser Woche auf 4000 Zähler. Die Märkte bleiben anfällig, prognostizieren auch die Experten der Helaba Trust: Die jüngsten Kursgewinne seien nicht mehr gewesen als eine technische Gegenreaktion auf die überverkaufte Marktlage.
Einige wenige Optimisten gehen indes davon aus, dass sich die technische Rallye zumindest noch einige Tage fortsetzen könnte. Die Angst vor einem Militärschlag sei zunächst abgeklungen, führen sie als Begründung ins Feld. "Wenn es von militärischer Seite ruhig bleibt, könnte der Dax in dieser Woche Richtung 4500 Zähler laufen", sagt etwa Eckhard Frahm, Händler bei Merck Finck.
Erschwert werden dürfte dieses Szenario aber durch das Fehlen vieler Marktteilnehmer in der durch den Feiertag verkürzten Handelswoche. Zudem könnten sich die anstehenden US-Konjunkturdaten als Störfeuer erweisen. Mit Spannung erwarten die Börsianer vor allem den US-Einkaufsmanagerindex, der heute zur Veröffentlichung ansteht, sowie den US-Arbeitsmarktbericht für September, der Freitag auf dem Terminkalender vermerkt ist. Und auch morgen wird sich alle Aufmerksamkeit nach Übersee richten, wo der Offenmarktausschuss der US-Notenbank Fed tagt. Fraglich scheint nur, inwieweit eine Zinssenkung die Kurse beflügeln kann, denn ein weiterer Zinsschritt gilt den meisten Experten als ausgemachte Sache.
Von Unternehmensseite gibt es in dieser Woche nur wenige Termine. Am Montag veröffentlicht der Schweizer Pharma-Konzern Roche Holding seine Ergebnisse für das dritte Quartal, am Freitag berichtet der amerikanische Aluminumhersteller Alcoa. Von den Dax-Konzernen steht die Deutsche Bank im Fokus: Sie wagt am Mittwoch den Gang an die New York Stock Exchange und könnte wie andere deutsche Unternehmen zuvor ins Visier von Short Sellern geraten.
Allerdings, warnen Kapitalmarktexperten, könnte es aus dem Lager der Unternehmen auch wieder einige außerplanmäßige Nachrichten geben - in Form von Gewinnwarnungen im Vorfeld der bald beginnenden Berichtssaison für das dritte Quartal. Und dass der Markt diese gänzlich ungerührt zur Kenntnis nehmen wird, bezweifeln selbst Optimisten.