Keiner von uns wird in Würde alt. Ich nicht. Sie nicht. Harald Schmidt auch nicht. Und der Papst... naja. Im Klartext: Keiner. Im Gegenteil: Alt werden ist richtig scheiße - sieht man ja an TV-Zombies wie Jürgen Drews und Rudi Carrell. Und wann sahen Sie das letzte Mal Iris Berben oder Margarethe Schreinemakers, ohne zu denken: 'Oh ja... Suff, Syph und Alzheimer kennen wirklich keine Gnade.'?
Woran liegt es denn, dass Senioren in allen Bereichen der Gesellschaft als Ballast empfunden werden? Etwa weil sie es tatsächlich sind? Ja, sagen viele, die dank fleißiger schnorrer-Lektüre endlich ihr politisch korrektes Dauergeheuchle eingestellt haben. Ja, wir wollen sie aus dem Sichtfeld haben, denn wir finden die nuschelnden Sabberfalten eklig. Ja, wir lästern gern über das senile Klapperpack, denn es braucht jedes Mal Stunden, um den Zebrastreifen auch nur zu betreten. Ja, wir wünschen die dementen Inkontinenten in die verdienten Pappsärge - hier draussen erinnern sie uns bloß an unsere eigenen Perspektiven.
Warum tun wir das? Natürlich wegen der mangelnden Nützlichkeit der Alten für die Gesellschaft! Denn seien wir ehrlich: Die vielen Mercedes-Benz und Audis könnten problemlos auch von uns Jungen gefahren werden. Opa Normalfilmers dramatisch gezoomten Videoansichten von Siena, Palma, Sylt samt zugehörigen Flughäfen würde nicht mal Ulrich Meyer einen Skandalbeitrag abringen können. Und die Rentengelder wären für ein paar neue Theater und Opernhäuser in Berlin erheblich besser angelegt.
Tja. Nun. Lohnt es sich also, jung zu bleiben? Der Jugend hinterher zu weinen? Sich auch als 35jähriger Greis noch piercen zu lassen und inlineskatend MAD zu lesen, nur um nicht out zu sein? ARIVA sagt: Nein! Denn schon ein kurzer Blick auf den Lebenslauf des Menschen stützt die alte IG-Techno-These, dass das sozialverträgliche Frühableben gar nicht früh genug einsetzen kann.
Bis zur Volljährigkeit erfüllen Menschen quasi keinerlei Funktion. Die Mädchen dürfen noch nicht legal zum Sex gezwungen werden (außer vom SIEGER), die Jungen noch nicht wirklich im Bergwerk arbeiten. Statt dessen ist dem Parasitenpack ständig die Rotznase zu schnäuzen. Der Versuch, ihnen nützliche Informationen wie Länder- und Hauptstadtnamen, den Zauber der Laplace-Transformation oder das molare Gewicht von C13H18O7 nahe zu bringen, wird mit unwilligem Stimmbruch und vollgeweinten Kissen quittiert.
Alt sein ist schon scheiße, aber Eltern sein noch viel beschissener. Die Anschaffung von Stereoanlagen, Walkmen und MP3-Handys ermöglicht es nur asiatischen Arbeitern, das Taschengeld ihrer Kinder zu erhöhen - Vätern mit deutschem Standort bleibt bloß, über den schlechten Noten ihrer Zöglinge zu verzweifeln. Die miesen Zensuren holen sich die Gymnasial-Teenies mit Aufsätzen und Erörterungen, in denen sie über den Unsinn von Statussymbolen, den Terror des Konsumzwangs und die negativen Effekte von Globalisierung, Drittweltausbeutung und Umweltzerstörung hätten schwadronieren sollen. Doch zum Lernen hatten sie mal wieder keine Zeit, denn sie mussten Nike-Turnschuhe, Levis-Jeans, GAP-T-Shirts und Ikea-Möbel anschaffen und verbrauchen.
Mit 18+ sind Menschen noch ungeheuer nützlich und verwendbar. Sie arbeiten für wenig Geld auf schlechten Stühlen und vor billigen Monitoren - dafür tun sie es um so fleißiger. Das gilt vor allem für Phantombranchen wie Computer, Internet und die Neuen Medien. Diese geben den Kids das Gefühl, wichtig und fähig zu sein, und das, obwohl sie nur in Halbsätzen grunzen können, Hobbes für eine Comicfigur halten und Madagaskar nördlich von Moskau vermuten. Besonders schön: Die jungen Wilden glauben natürlich längst zu wissen, wie der Hase läuft - und das wiederum lenkt sie effektiv von kritischen Gedanken und Gewerkschaftsbroschüren ab.
Vor allem Konsumgüterhersteller kennen den Nutzen dieser Phase, denn weil der Lebensabend noch weit, weit weg ist, interessieren sich die Frischlinge nicht die Bohne für Altersvorsorge und Sparverträge. Statt dessen stecken sie jede Mark sofort in CDs, Wodka-Red-Bull oder Ecstasy. Techno bei 123db tut ein übriges, indem es das letzte Quäntchen Verstand aus ihren Schädeln bläst: Wer geht denn gegen Renten-Generationsbetrug und zunehmende Korruption auf die Barrikaden, wenn die nächste Love-Parade schon pauschalgebucht ist?
Eine Ausnahme von der Nützlichkeit der Jugend bilden lediglich Studenten. Die wollen einerseits nicht arbeiten, andererseits sind sie aber ohnehin zu unselbständig, sich auch nur die Schnürsenkel zu binden. (Daher auch die Klettverschluss-Turnschuhe und das unkompliziert verzehrbare Studentenfutter.) Immerhin erzeugen Studenten den gleichen Umsatz wie die arbeitenden Twens, da sie das Geld ihrer Eltern und Omas und Opas abschöpfen. (Ärgerlich nur, dass so viel davon nach Marokko und Afghanistan fließt.)
Eine weitere Ausnahme sind junge Frauen: Beim Oralsex checken sie in diesem Alter nämlich leider noch gar nichts. Andererseits kann das ja auch mal ganz nett sein. Und dass sich die Weiber hier noch weigern, für Männer zu kochen, ist angesichts ihrer noch suboptimalen Kochkünste ja nicht unbedingt von Nachteil. (Schon allein aus diesem Grunde hängen Männer und Frauen zwischen 18 und 30 gerne in Kneipen herum, selbst zum Sonntagsfrühstück. Übrigens: Dass Frauen und Männer sich in diesem Alter noch die Klamotten vom Leib reißen, um es schwitzend auf Küchenablagen, Ikea-Beistelltischchen oder in Express-Fotokabinen miteinander zu treiben, verbraucht zwar Kalorien, hat aber sonst wenig Nutzen, sofern nicht die Tüte platzt und trotz Haschmich mit der rostigen Speiche ihres Holland-Rades neun Monate später die erste sabbernde Göre durch die letztmalig enge Pussy flutscht.)
Der Nutzwerk von Männern sinkt rapide, schon mit 30 geht's abwärts. Je größer die Hinterkopfplatte wird, desto kleiner der Umsatz des Friseurs - eine volkswirtschaftliche Katastrophe, die bei den ungeheuer wichtigen Analysten von Goldman Sachs noch viel zu wenig Beachtung findet. Der Bierkonsum allein kann das nur schwer kompensieren, denn mit 30 saufen Männer auch nicht mehr jene Barrels weg, die mit 18 noch problemlos durch ihre Blasen plätscherten. Die Häufigkeit des Onanierens unterschreitet plötzlich die des echten Sexes, und das, obwohl auch dessen Frequenz sinkt. Und während Männer mit 18 noch Adorno oder Grass lesen müssen, um keinen Dauerständer zu haben, muss es nun ein US-Hustler sein, um ohne weibliches Zutun überhaupt einen hoch zu kriegen.
Frauen sind mit 30 entweder verheiratet oder nicht mehr heiratsfähig. Wenn sie mit 30 verheiratet sind, stehen sie in der Blüte ihrer Nützlichkeit: Das Balg ist schon geboren, ihre Nutzfunktion besteht also aus dem Stopfen mit Babynahrung (oben) und dem Wischen der Babykimme (unten), der Sicherstellung der sanitären Hygiene (Kloputzen), der Zubereitung von Speisen (Hinzufügen von Wasser zu Fertiggerichten) und der Verfügbarkeit beim Vollzug der Ehe durch den Mann, von ihm aus auch nach einer halben Flasche Fusel ihrerseits, Männer sind da nicht wählerisch. Faustregel: In der Woche zwier oder vier schadet weder ihm noch ihr.
30jährige Frauen, die nicht verheiratet sind, haben keinen Nutzwert. Immerhin: Volkswirtschaftlich gesehen schaffen sie Umsätze durch den erhöhten Konsum von Schuhen, Kleidern, Blusen, Bodys, Handtaschen, Rotwein und aufwendigen Frisuren. Des weiteren stehen sie verheirateten wie unverheirateten Männern jeden Alters als Zwischenlager für überschüssiges Ejakulat zur Verfügung. Und das jederzeit und auf Anruf - eine sehr bequeme Einrichtung zur Entspannung des machthabenden Patriarchats, dessen sozio-politischer Wert gar nicht hoch genug eingeschätzt werden kann.
Verheiratete Frauen wollen eigentlich schon ab 30 nicht mehr gef... werden. Sie nehmen es dennoch in Kauf. Denn weil der Mann noch einigermaßen im Saft steht, also durchaus Alternativen hätte und sich scheiden lassen könnte, hat er noch die Macht, den Sozialplan der Frau zu zerstören - und das zu verhindern sind Frauen vieles zu tun bereit.
Sehr vieles.
(Gottseidank.)
Unverheiratete Frauen ab 30 wollen übrigens auch nicht mehr gevögelt werden. Doch auch hier sieht das Handeln anders aus: Denn williger, hemmungsloser, uneingeschränkter Sex ist ihre einzige Möglichkeit, einen Mann für eine Heirat zu interessieren (Added Value: 'Kochen kann ich natürlich auch.') und so die eigene Altersversorgung sicherzustellen. (Wer das für ein Klischee hält, sollte eine Antwort auf die Frage parat haben, warum die Weiber in diesem Alter immer sofort von 'Bindungsangst' sprechen, wenn wir Männer nicht bereits nach der zweiten Nummer Weinglas, Rose und Heiratsantrag aus dem Ärmel ziehen.)
Sexuell gesehen ist der Nutzwert unverheirateter Frauen also zwischen ihren 30. und 40. Lebensjahren am höchsten. Ja... (seufz'): Die Mädels machen hier wirklich jede auch noch so abartige Perversion mit und quälen sich zudem noch freiwillig in Sportstudios, um mit den 20-30jährigen (die mit den Pfirsich-Titten und den Nussknacker-Ärschen) mithalten zu können. (...was soll ich sagen... da geht wirklich alles! Kluge Männer zwischen 18 und 100 greifen deswegen bevorzugt zu Frauen zwischen 30 und 40!)
Die Genüsse von Phase II sollte man bis zur Neige ausschöpfen, denn danach ist's aus. Frauen jenseits der 40 will ja keiner mehr mit der Beißzange anfassen, außer jene demenznahen ARIVA-Poster, die allnächtlich die 'Frauen ab 40 verwöhnen Dich, indem sie ihre Highheels ablutschen'-Spots aufzeichnen und sich diese am Wochenende gestaffelt reinpfeifen. (Kann mir einer Kopien schicken?)
Ja: Für Frauen ist der Sex nun vorbei. Und das ist okay so. Männer jenseits der 40 würden bei Frauen jenseits der 40 auch keinen mehr hoch kriegen, es sei denn, eine Penetrator-de-luxe-Stahlprothese würde ihnen unter die Schwellkörper greifen, oder über die LCDs der Augäpfel-Implantate liefe das Facial-Special im Premiere-Pornochannel und sorgte so für die fehlende optische Stimulation.
(Um umgekehrt mal zu visualisieren, wie Sex zwischen zwei 40- bis 50-jährigen aussieht, nehme man eine 3 Wochen alte Banane, und versuche, damit ein 300 Wochen altes Weißbrot zu penetrieren.)
Die gesellschaftliche Funktion von Männern und Frauen zwischen 40 und 50 beschränkt sich also darauf, dem Nachwuchs zu drohen, man werde ihn bald rausschmeißen oder das Studiengeld kürzen und ähnlichen Mumpitz. In der Regel steckt dahinter die Erkenntnis der eigenen Jugendsünden, zum Beispiel die dumme Angewohnheit der Töchter gut betuchter Industriellen-Familien, verlausten sozialen Abschaum zu beschlafen, bloß weil es sich bei ihm um einen Maler/Bildhauer handelt (Urinalen-Installationen und Sonnenuntergänge aus Kot nach Rote-Beete-Genuss), oder um einen Rockstar (Akkorde C, F und G, danach grölend die Bierflasche in die Menge schmeißen) oder um schnorrer.
Wirtschaftlich ist dieses Alter ein Desaster. Unverheiratete Frauen zwischen 40 und 50 nehmen in unseren Unternehmen ihren männlichen Managern zwischen 40 und 50 die qualifizierten Stellen weg. Und weil die Trampolin- und Töpfer-Kurse der VHS zu langweilig werden, wollen auch die verheirateten Frauen wieder arbeiten, um sich 'zu verwirklichen' (eine Wortkombination, deren Bedeutung bis heute nicht ganz geklärt wurde). Auf diese Weise bedrohen sie auch die Jobs der unqualifizierten Männer.
(Es ist übrigens bezeichnend, dass in diesem unserem Lande etwa so viele Frauen Jobs haben wie Deutschland Arbeitslose hat. Es gibt hierfür sicherlich Lösungen, die auf der Hand liegen, doch dazu müsste man den Weibern erst mal wieder das Wahlrecht entziehen, und das würden sie sicher spitzkriegen, denn sooo lange haben sie's ja noch nicht...)
Männliche Unternehmer in diesem Alter haben jeden Kontakt zur Realität verloren, wissen weder, welches Produkt die Firma produziert, noch, wer überhaupt in der Firma arbeitet. Dementsprechend krude sind die Anweisungen von Managern zwischen 40 und 50. An denen leider keinerlei Kritik geübt werden darf, es sei denn, man kann ihm die drohende Abmahnung durch einen kleinen Job unter dem Schreibtisch wieder aus dem Denkfleisch blasen. Immerhin fließt wegen des prekären Missmanagements enorm viel Geld an Unternehmensberater zwischen 40 und 50, die zwar ebenso die Bodenhaftung vermissen lassen, dafür aber kompetenter wirken. Consultants haben diese Kompetenz schon als 30-40jährige auf Seminaren gelernt, und zwar von den 40-50-jährigen der Generation vor ihnen. (Das ist nur ein Beispiel für den selbstreferenziellen Charakter des Geldkreislaufs, der diese Lebensphase so unnütz macht.)
Vielen Männern geht mit 50 das Sperma aus. Das macht sie biologisch, sozial und wirtschaftlich endgültig unbrauchbar. Leider existiert fast nie ein Entsorgungsplan. Auch wiederholte Schlaganfälle zeigen wegen zu guter Ernährung und langjährigem Doping mit Doppelherz, Ilja-Rogoff-Knoblauchkapseln und präventiv überdosierten Senioren-Vitaminen immer seltener die vom Schicksal gewünschte Wirkung. Statt ein sozial verträgliches Frühableben zu pflegen, werden die MUHUs (Männer Unter HUndert) dann zu Pflegefällen. Obwohl für Frauen mangels Eizellen, Embryonen und ähnlichen gottgegebenen Einrichtungen nun kaum noch Verwertungsmöglichkeiten in der Industrie bestehen, können sie hier dann dennoch ihre ganze Nützlichkeit ausspielen - im sozialen Sektor, um die Pflegefälle in ihren Rollstühlen mit Alkohol- und Zigarettenverbot zu quälen.
Überhaupt werden Frauen jenseits der 50 wieder nützlich. Damit ist nicht einmal die Tatsache gemeint, dass sie plötzlich wieder Sex haben wollen, sondern ihre Funktion als Omi für den Nachwuchs des Nachwuchses. Denn der hat ja einen enormen Taschengeldverbrauch, um sich neue MP3s und die Microsoft Video-Bravo mobil aus dem Internet downzuphonen. Des weiteren schreiben Frauen im Alter ihres höchsten Anti-Age-Emulsionsverbrauchs gerne mal schmalzige Bücher, um sich gegenseitig zu unterhalten. Oder sie veranstalten lustige Kaffee- und Schnapsfahren, auf denen auch der oder andere Mann mal wieder zum Schuss kommt, wenn auch zum verfrühten.
Im Alter von 60 bis 70 sterben die meisten Männer.
Die Frauen warten in dieser Zeit darauf, dass ihre Männer sterben. Viele werden für ihre Geduld belohnt. Unter anderem mit 70 Prozent seiner Rente, mehr Platz im Bett und weniger uringelber Wäsche. Im Prinzip hat sich somit der arbeitsaufwändige Anteil des gegenseitigen Schmarotzertums einer Beziehung erledigt und die Frau hat endlich mehr Zeit für Neuigkeiten aus den Königshäusern.
Außerdem kann sie die veraltete Videokamera den Enkeln schenken und die 300 Kästen mit den Bergtour-Dias endlich in den Müll schmeißen. Den Freundinnen wird nach diesem Zeitpunkt erzählt, was für ein toller Kerl er doch war - er ist ja nicht mehr anwesend, um den Gegenbeweis vor Augen zu führen.
Um die 70 herum haben sich auch Frauen damit abgefunden, dass sie bald sterben werden. Sie kleiden sich deswegen in beige Textilien, passend zur Haut, aus dem das Rot ihrer Lippenstifte allerdings extrem heraussticht - möglicherweise ein erotisches Signal für jene Handvoll gleichaltriger Männer, die dank Nikotin, Koffein und Dornkaat noch am Leben sind.
Nicht ohne Chancen, denn Männer über 70 kriegen wieder Lust auf Sex. Allerdings dreht sich ein Grossteil ihrer Fantasien um die Gesichtsbesamung keuchender, vorwiegend 16jähriger Abiturientinnen. Dass sich die Fräuleins aufgrund der zu vermutenden langen Wartezeit bis zur Besamung die Halswirbel stauchen würden, kommt in ihren Träumen nicht vor. Denn derlei kam auch in den heimlich geliehenen Videos nicht vor, ebenso wenig wie die Nebeneffekte der Inkontinenz bei Sexpraktiken in diesem Alter. (Überhaupt sind Pornos so verdammt unrealistisch.)
Dennoch ist zu erwarten, dass die beliebten Ruf-mich-an-Werbespots demnächst speziell diese Zielgruppe adressieren werden. Denkbar sind Werbespots, in denen erotisch gefleckte Frauen nicht nur die Beweise der unbarmherzigen Schwerkraft bzw. das Versagen des örtlichen Schönheitschirurgen vor laufender Kamera auf ihre Knie klatschen lassen, sondern zur Demonstration ihrer speziellen Altersfähigkeiten auch intensiven Fellatio mit einer geschälten Banane demonstrieren, um zu zeigen, dass diese dabei nicht einen einzigen schmerzhaften Kratzer abbekommt. (Ihr Trick ist, vor dem Blowjob das Gebiss herauszunehmen.)
Der Tod ist völlig nutzwertlos, abgesehen davon, dass er uns von diesem Leben erlöst. Nach dem Tod sind wir immerhin als Dünger oder Tütenkeksrohstoff zu gebrauchen. Also bestehen Sie lieber nicht darauf, auch noch unnütz in einer Urne herumzustehen.
Sorgen Sie statt dessen möglichst früh für nachträglichen Nutzen, etwa indem sie ihre Asche in eine Eieruhr füllen lassen, ihr Zahngold der CDU-nahen Kanther-Stiftung vermachen oder im Testament spaßeshalber den größten Verschwender Ihrer Familie am umfangreichsten bedenken - tun Sie wenigstens ein Mal das Richtige. (Lieber Opa, weisst Du jetzt vielleicht endlich, worauf ich mit dieser Satire hinauswill?)
zyn
Woran liegt es denn, dass Senioren in allen Bereichen der Gesellschaft als Ballast empfunden werden? Etwa weil sie es tatsächlich sind? Ja, sagen viele, die dank fleißiger schnorrer-Lektüre endlich ihr politisch korrektes Dauergeheuchle eingestellt haben. Ja, wir wollen sie aus dem Sichtfeld haben, denn wir finden die nuschelnden Sabberfalten eklig. Ja, wir lästern gern über das senile Klapperpack, denn es braucht jedes Mal Stunden, um den Zebrastreifen auch nur zu betreten. Ja, wir wünschen die dementen Inkontinenten in die verdienten Pappsärge - hier draussen erinnern sie uns bloß an unsere eigenen Perspektiven.
Warum tun wir das? Natürlich wegen der mangelnden Nützlichkeit der Alten für die Gesellschaft! Denn seien wir ehrlich: Die vielen Mercedes-Benz und Audis könnten problemlos auch von uns Jungen gefahren werden. Opa Normalfilmers dramatisch gezoomten Videoansichten von Siena, Palma, Sylt samt zugehörigen Flughäfen würde nicht mal Ulrich Meyer einen Skandalbeitrag abringen können. Und die Rentengelder wären für ein paar neue Theater und Opernhäuser in Berlin erheblich besser angelegt.
Tja. Nun. Lohnt es sich also, jung zu bleiben? Der Jugend hinterher zu weinen? Sich auch als 35jähriger Greis noch piercen zu lassen und inlineskatend MAD zu lesen, nur um nicht out zu sein? ARIVA sagt: Nein! Denn schon ein kurzer Blick auf den Lebenslauf des Menschen stützt die alte IG-Techno-These, dass das sozialverträgliche Frühableben gar nicht früh genug einsetzen kann.
Zur Verwertbarkeit des menschlichen Lebens
Bis zur Volljährigkeit erfüllen Menschen quasi keinerlei Funktion. Die Mädchen dürfen noch nicht legal zum Sex gezwungen werden (außer vom SIEGER), die Jungen noch nicht wirklich im Bergwerk arbeiten. Statt dessen ist dem Parasitenpack ständig die Rotznase zu schnäuzen. Der Versuch, ihnen nützliche Informationen wie Länder- und Hauptstadtnamen, den Zauber der Laplace-Transformation oder das molare Gewicht von C13H18O7 nahe zu bringen, wird mit unwilligem Stimmbruch und vollgeweinten Kissen quittiert.
Alt sein ist schon scheiße, aber Eltern sein noch viel beschissener. Die Anschaffung von Stereoanlagen, Walkmen und MP3-Handys ermöglicht es nur asiatischen Arbeitern, das Taschengeld ihrer Kinder zu erhöhen - Vätern mit deutschem Standort bleibt bloß, über den schlechten Noten ihrer Zöglinge zu verzweifeln. Die miesen Zensuren holen sich die Gymnasial-Teenies mit Aufsätzen und Erörterungen, in denen sie über den Unsinn von Statussymbolen, den Terror des Konsumzwangs und die negativen Effekte von Globalisierung, Drittweltausbeutung und Umweltzerstörung hätten schwadronieren sollen. Doch zum Lernen hatten sie mal wieder keine Zeit, denn sie mussten Nike-Turnschuhe, Levis-Jeans, GAP-T-Shirts und Ikea-Möbel anschaffen und verbrauchen.
Phase I: 18-30
Mit 18+ sind Menschen noch ungeheuer nützlich und verwendbar. Sie arbeiten für wenig Geld auf schlechten Stühlen und vor billigen Monitoren - dafür tun sie es um so fleißiger. Das gilt vor allem für Phantombranchen wie Computer, Internet und die Neuen Medien. Diese geben den Kids das Gefühl, wichtig und fähig zu sein, und das, obwohl sie nur in Halbsätzen grunzen können, Hobbes für eine Comicfigur halten und Madagaskar nördlich von Moskau vermuten. Besonders schön: Die jungen Wilden glauben natürlich längst zu wissen, wie der Hase läuft - und das wiederum lenkt sie effektiv von kritischen Gedanken und Gewerkschaftsbroschüren ab.
Vor allem Konsumgüterhersteller kennen den Nutzen dieser Phase, denn weil der Lebensabend noch weit, weit weg ist, interessieren sich die Frischlinge nicht die Bohne für Altersvorsorge und Sparverträge. Statt dessen stecken sie jede Mark sofort in CDs, Wodka-Red-Bull oder Ecstasy. Techno bei 123db tut ein übriges, indem es das letzte Quäntchen Verstand aus ihren Schädeln bläst: Wer geht denn gegen Renten-Generationsbetrug und zunehmende Korruption auf die Barrikaden, wenn die nächste Love-Parade schon pauschalgebucht ist?
Eine Ausnahme von der Nützlichkeit der Jugend bilden lediglich Studenten. Die wollen einerseits nicht arbeiten, andererseits sind sie aber ohnehin zu unselbständig, sich auch nur die Schnürsenkel zu binden. (Daher auch die Klettverschluss-Turnschuhe und das unkompliziert verzehrbare Studentenfutter.) Immerhin erzeugen Studenten den gleichen Umsatz wie die arbeitenden Twens, da sie das Geld ihrer Eltern und Omas und Opas abschöpfen. (Ärgerlich nur, dass so viel davon nach Marokko und Afghanistan fließt.)
Eine weitere Ausnahme sind junge Frauen: Beim Oralsex checken sie in diesem Alter nämlich leider noch gar nichts. Andererseits kann das ja auch mal ganz nett sein. Und dass sich die Weiber hier noch weigern, für Männer zu kochen, ist angesichts ihrer noch suboptimalen Kochkünste ja nicht unbedingt von Nachteil. (Schon allein aus diesem Grunde hängen Männer und Frauen zwischen 18 und 30 gerne in Kneipen herum, selbst zum Sonntagsfrühstück. Übrigens: Dass Frauen und Männer sich in diesem Alter noch die Klamotten vom Leib reißen, um es schwitzend auf Küchenablagen, Ikea-Beistelltischchen oder in Express-Fotokabinen miteinander zu treiben, verbraucht zwar Kalorien, hat aber sonst wenig Nutzen, sofern nicht die Tüte platzt und trotz Haschmich mit der rostigen Speiche ihres Holland-Rades neun Monate später die erste sabbernde Göre durch die letztmalig enge Pussy flutscht.)
Phase II: 30-40
Der Nutzwerk von Männern sinkt rapide, schon mit 30 geht's abwärts. Je größer die Hinterkopfplatte wird, desto kleiner der Umsatz des Friseurs - eine volkswirtschaftliche Katastrophe, die bei den ungeheuer wichtigen Analysten von Goldman Sachs noch viel zu wenig Beachtung findet. Der Bierkonsum allein kann das nur schwer kompensieren, denn mit 30 saufen Männer auch nicht mehr jene Barrels weg, die mit 18 noch problemlos durch ihre Blasen plätscherten. Die Häufigkeit des Onanierens unterschreitet plötzlich die des echten Sexes, und das, obwohl auch dessen Frequenz sinkt. Und während Männer mit 18 noch Adorno oder Grass lesen müssen, um keinen Dauerständer zu haben, muss es nun ein US-Hustler sein, um ohne weibliches Zutun überhaupt einen hoch zu kriegen.
Frauen sind mit 30 entweder verheiratet oder nicht mehr heiratsfähig. Wenn sie mit 30 verheiratet sind, stehen sie in der Blüte ihrer Nützlichkeit: Das Balg ist schon geboren, ihre Nutzfunktion besteht also aus dem Stopfen mit Babynahrung (oben) und dem Wischen der Babykimme (unten), der Sicherstellung der sanitären Hygiene (Kloputzen), der Zubereitung von Speisen (Hinzufügen von Wasser zu Fertiggerichten) und der Verfügbarkeit beim Vollzug der Ehe durch den Mann, von ihm aus auch nach einer halben Flasche Fusel ihrerseits, Männer sind da nicht wählerisch. Faustregel: In der Woche zwier oder vier schadet weder ihm noch ihr.
30jährige Frauen, die nicht verheiratet sind, haben keinen Nutzwert. Immerhin: Volkswirtschaftlich gesehen schaffen sie Umsätze durch den erhöhten Konsum von Schuhen, Kleidern, Blusen, Bodys, Handtaschen, Rotwein und aufwendigen Frisuren. Des weiteren stehen sie verheirateten wie unverheirateten Männern jeden Alters als Zwischenlager für überschüssiges Ejakulat zur Verfügung. Und das jederzeit und auf Anruf - eine sehr bequeme Einrichtung zur Entspannung des machthabenden Patriarchats, dessen sozio-politischer Wert gar nicht hoch genug eingeschätzt werden kann.
Verheiratete Frauen wollen eigentlich schon ab 30 nicht mehr gef... werden. Sie nehmen es dennoch in Kauf. Denn weil der Mann noch einigermaßen im Saft steht, also durchaus Alternativen hätte und sich scheiden lassen könnte, hat er noch die Macht, den Sozialplan der Frau zu zerstören - und das zu verhindern sind Frauen vieles zu tun bereit.
Sehr vieles.
(Gottseidank.)
Unverheiratete Frauen ab 30 wollen übrigens auch nicht mehr gevögelt werden. Doch auch hier sieht das Handeln anders aus: Denn williger, hemmungsloser, uneingeschränkter Sex ist ihre einzige Möglichkeit, einen Mann für eine Heirat zu interessieren (Added Value: 'Kochen kann ich natürlich auch.') und so die eigene Altersversorgung sicherzustellen. (Wer das für ein Klischee hält, sollte eine Antwort auf die Frage parat haben, warum die Weiber in diesem Alter immer sofort von 'Bindungsangst' sprechen, wenn wir Männer nicht bereits nach der zweiten Nummer Weinglas, Rose und Heiratsantrag aus dem Ärmel ziehen.)
Sexuell gesehen ist der Nutzwert unverheirateter Frauen also zwischen ihren 30. und 40. Lebensjahren am höchsten. Ja... (seufz'): Die Mädels machen hier wirklich jede auch noch so abartige Perversion mit und quälen sich zudem noch freiwillig in Sportstudios, um mit den 20-30jährigen (die mit den Pfirsich-Titten und den Nussknacker-Ärschen) mithalten zu können. (...was soll ich sagen... da geht wirklich alles! Kluge Männer zwischen 18 und 100 greifen deswegen bevorzugt zu Frauen zwischen 30 und 40!)
Phase III: 40-50
Die Genüsse von Phase II sollte man bis zur Neige ausschöpfen, denn danach ist's aus. Frauen jenseits der 40 will ja keiner mehr mit der Beißzange anfassen, außer jene demenznahen ARIVA-Poster, die allnächtlich die 'Frauen ab 40 verwöhnen Dich, indem sie ihre Highheels ablutschen'-Spots aufzeichnen und sich diese am Wochenende gestaffelt reinpfeifen. (Kann mir einer Kopien schicken?)
Ja: Für Frauen ist der Sex nun vorbei. Und das ist okay so. Männer jenseits der 40 würden bei Frauen jenseits der 40 auch keinen mehr hoch kriegen, es sei denn, eine Penetrator-de-luxe-Stahlprothese würde ihnen unter die Schwellkörper greifen, oder über die LCDs der Augäpfel-Implantate liefe das Facial-Special im Premiere-Pornochannel und sorgte so für die fehlende optische Stimulation.
(Um umgekehrt mal zu visualisieren, wie Sex zwischen zwei 40- bis 50-jährigen aussieht, nehme man eine 3 Wochen alte Banane, und versuche, damit ein 300 Wochen altes Weißbrot zu penetrieren.)
Die gesellschaftliche Funktion von Männern und Frauen zwischen 40 und 50 beschränkt sich also darauf, dem Nachwuchs zu drohen, man werde ihn bald rausschmeißen oder das Studiengeld kürzen und ähnlichen Mumpitz. In der Regel steckt dahinter die Erkenntnis der eigenen Jugendsünden, zum Beispiel die dumme Angewohnheit der Töchter gut betuchter Industriellen-Familien, verlausten sozialen Abschaum zu beschlafen, bloß weil es sich bei ihm um einen Maler/Bildhauer handelt (Urinalen-Installationen und Sonnenuntergänge aus Kot nach Rote-Beete-Genuss), oder um einen Rockstar (Akkorde C, F und G, danach grölend die Bierflasche in die Menge schmeißen) oder um schnorrer.
Wirtschaftlich ist dieses Alter ein Desaster. Unverheiratete Frauen zwischen 40 und 50 nehmen in unseren Unternehmen ihren männlichen Managern zwischen 40 und 50 die qualifizierten Stellen weg. Und weil die Trampolin- und Töpfer-Kurse der VHS zu langweilig werden, wollen auch die verheirateten Frauen wieder arbeiten, um sich 'zu verwirklichen' (eine Wortkombination, deren Bedeutung bis heute nicht ganz geklärt wurde). Auf diese Weise bedrohen sie auch die Jobs der unqualifizierten Männer.
(Es ist übrigens bezeichnend, dass in diesem unserem Lande etwa so viele Frauen Jobs haben wie Deutschland Arbeitslose hat. Es gibt hierfür sicherlich Lösungen, die auf der Hand liegen, doch dazu müsste man den Weibern erst mal wieder das Wahlrecht entziehen, und das würden sie sicher spitzkriegen, denn sooo lange haben sie's ja noch nicht...)
Männliche Unternehmer in diesem Alter haben jeden Kontakt zur Realität verloren, wissen weder, welches Produkt die Firma produziert, noch, wer überhaupt in der Firma arbeitet. Dementsprechend krude sind die Anweisungen von Managern zwischen 40 und 50. An denen leider keinerlei Kritik geübt werden darf, es sei denn, man kann ihm die drohende Abmahnung durch einen kleinen Job unter dem Schreibtisch wieder aus dem Denkfleisch blasen. Immerhin fließt wegen des prekären Missmanagements enorm viel Geld an Unternehmensberater zwischen 40 und 50, die zwar ebenso die Bodenhaftung vermissen lassen, dafür aber kompetenter wirken. Consultants haben diese Kompetenz schon als 30-40jährige auf Seminaren gelernt, und zwar von den 40-50-jährigen der Generation vor ihnen. (Das ist nur ein Beispiel für den selbstreferenziellen Charakter des Geldkreislaufs, der diese Lebensphase so unnütz macht.)
Phase IV: 50 bis 60
Vielen Männern geht mit 50 das Sperma aus. Das macht sie biologisch, sozial und wirtschaftlich endgültig unbrauchbar. Leider existiert fast nie ein Entsorgungsplan. Auch wiederholte Schlaganfälle zeigen wegen zu guter Ernährung und langjährigem Doping mit Doppelherz, Ilja-Rogoff-Knoblauchkapseln und präventiv überdosierten Senioren-Vitaminen immer seltener die vom Schicksal gewünschte Wirkung. Statt ein sozial verträgliches Frühableben zu pflegen, werden die MUHUs (Männer Unter HUndert) dann zu Pflegefällen. Obwohl für Frauen mangels Eizellen, Embryonen und ähnlichen gottgegebenen Einrichtungen nun kaum noch Verwertungsmöglichkeiten in der Industrie bestehen, können sie hier dann dennoch ihre ganze Nützlichkeit ausspielen - im sozialen Sektor, um die Pflegefälle in ihren Rollstühlen mit Alkohol- und Zigarettenverbot zu quälen.
Überhaupt werden Frauen jenseits der 50 wieder nützlich. Damit ist nicht einmal die Tatsache gemeint, dass sie plötzlich wieder Sex haben wollen, sondern ihre Funktion als Omi für den Nachwuchs des Nachwuchses. Denn der hat ja einen enormen Taschengeldverbrauch, um sich neue MP3s und die Microsoft Video-Bravo mobil aus dem Internet downzuphonen. Des weiteren schreiben Frauen im Alter ihres höchsten Anti-Age-Emulsionsverbrauchs gerne mal schmalzige Bücher, um sich gegenseitig zu unterhalten. Oder sie veranstalten lustige Kaffee- und Schnapsfahren, auf denen auch der oder andere Mann mal wieder zum Schuss kommt, wenn auch zum verfrühten.
Phase V: 60 bis 70
Im Alter von 60 bis 70 sterben die meisten Männer.
Die Frauen warten in dieser Zeit darauf, dass ihre Männer sterben. Viele werden für ihre Geduld belohnt. Unter anderem mit 70 Prozent seiner Rente, mehr Platz im Bett und weniger uringelber Wäsche. Im Prinzip hat sich somit der arbeitsaufwändige Anteil des gegenseitigen Schmarotzertums einer Beziehung erledigt und die Frau hat endlich mehr Zeit für Neuigkeiten aus den Königshäusern.
Außerdem kann sie die veraltete Videokamera den Enkeln schenken und die 300 Kästen mit den Bergtour-Dias endlich in den Müll schmeißen. Den Freundinnen wird nach diesem Zeitpunkt erzählt, was für ein toller Kerl er doch war - er ist ja nicht mehr anwesend, um den Gegenbeweis vor Augen zu führen.
Phase VI: 70 bis 110
Um die 70 herum haben sich auch Frauen damit abgefunden, dass sie bald sterben werden. Sie kleiden sich deswegen in beige Textilien, passend zur Haut, aus dem das Rot ihrer Lippenstifte allerdings extrem heraussticht - möglicherweise ein erotisches Signal für jene Handvoll gleichaltriger Männer, die dank Nikotin, Koffein und Dornkaat noch am Leben sind.
Nicht ohne Chancen, denn Männer über 70 kriegen wieder Lust auf Sex. Allerdings dreht sich ein Grossteil ihrer Fantasien um die Gesichtsbesamung keuchender, vorwiegend 16jähriger Abiturientinnen. Dass sich die Fräuleins aufgrund der zu vermutenden langen Wartezeit bis zur Besamung die Halswirbel stauchen würden, kommt in ihren Träumen nicht vor. Denn derlei kam auch in den heimlich geliehenen Videos nicht vor, ebenso wenig wie die Nebeneffekte der Inkontinenz bei Sexpraktiken in diesem Alter. (Überhaupt sind Pornos so verdammt unrealistisch.)
Dennoch ist zu erwarten, dass die beliebten Ruf-mich-an-Werbespots demnächst speziell diese Zielgruppe adressieren werden. Denkbar sind Werbespots, in denen erotisch gefleckte Frauen nicht nur die Beweise der unbarmherzigen Schwerkraft bzw. das Versagen des örtlichen Schönheitschirurgen vor laufender Kamera auf ihre Knie klatschen lassen, sondern zur Demonstration ihrer speziellen Altersfähigkeiten auch intensiven Fellatio mit einer geschälten Banane demonstrieren, um zu zeigen, dass diese dabei nicht einen einzigen schmerzhaften Kratzer abbekommt. (Ihr Trick ist, vor dem Blowjob das Gebiss herauszunehmen.)
Letzte Phase: Der Tod
Der Tod ist völlig nutzwertlos, abgesehen davon, dass er uns von diesem Leben erlöst. Nach dem Tod sind wir immerhin als Dünger oder Tütenkeksrohstoff zu gebrauchen. Also bestehen Sie lieber nicht darauf, auch noch unnütz in einer Urne herumzustehen.
Sorgen Sie statt dessen möglichst früh für nachträglichen Nutzen, etwa indem sie ihre Asche in eine Eieruhr füllen lassen, ihr Zahngold der CDU-nahen Kanther-Stiftung vermachen oder im Testament spaßeshalber den größten Verschwender Ihrer Familie am umfangreichsten bedenken - tun Sie wenigstens ein Mal das Richtige. (Lieber Opa, weisst Du jetzt vielleicht endlich, worauf ich mit dieser Satire hinauswill?)
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