Zu wenig Studenten in Deutschland

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borgling:

Zu wenig Studenten in Deutschland

 
14.06.01 20:05
Nur 28 Prozent der jungen Erwachsenen nehmen in Deutschland ein Studium auf, im Durchschnitt aller OECD-Staaten sind es 45 Prozent.

Deutschland verfügt im Vergleich zu anderen Industrienationen über einen hohen Bildungsstand in der Bevölkerung, hat aber viel zu wenig Studienanfänger und Hochschulabsolventen. Zu dieser Einschätzung kommt der Bildungsbericht 2001 der OECD (Organisation für Economic Cooperation and Development), den Bundesbildungsministerin Edelgard Bulmahn am Mittwoch vorstellte.

So nehmen in Deutschland nur 28 Prozent der jungen Erwachsenen ein Studium auf, im Durchschnitt aller OECD-Staaten sind es 45 Prozent.

Besonders dramatisch ist der Abstand in den naturwissenschaftlichen Fächern. So ist der Anteil der studierten Ingenieure und Naturwissenschaftler an der jungen Erwerbsbevölkerung in Finnland, Frankreich und Großbritannien doppelt so hoch wie in Deutschland.

Bundesbildungsministerin Edelgard Bulmahn und - als Vertreter der Kultusministerkonferenz - der Berliner Schulsenator Klaus Böger beklagten die mangelnde Zahl an Studienanfängern und -absolventen in Deutschland und forderten, dass die Bildungsanstrengungen weiter verstärkt werden müssten.
     
   

» Beim Anteil der Bildungsausgaben am Bruttoinlandsprodukt liegt Deutschland mit 5,5 Prozent leicht unter dem OECD-Durchschnitt (5,7 Prozent). «        
 

   
Bulmahn betonte aber auch, die jetzt veröffentlichten OECD-Zahlen bezögen sich vor allem auf die Jahre 1998/99. Deshalb hätten sich die Anstrengungen der letzten beiden Jahre, die Bildungsinvestitionen erheblich zu steigern, in dem Bericht noch nicht niederschlagen können.

Beim Anteil der Bildungsausgaben am Bruttoinlandsprodukt liegt Deutschland mit 5,5 Prozent leicht unter dem OECD-Durchschnitt (5,7 Prozent).

Fachkräftemangel droht Wachstumsbremse zu werden

Auf den absehbaren Fachkräftemangel in Deutschland vor allem in akademischen Berufen hatte dieser Tage auch eine Prognose der Bund-Länder-Kommission für Bildungsplanung aufmerksam gemacht.

Ohne massive Änderungen in deutschen Schulen und Hochschulen würden bald noch mehr Naturwissenschaftler, Ingenieure, Informatiker und Lehrer fehlen, warnte die BLK. Dies drohe zu einer „gefährlichen Wachstumsbremse“ für die deutsche Wirtschaft zu werden.      
 
   

» 81 Prozent der deutschen Bevölkerung haben Abitur oder eine abgeschlossene berufliche Ausbildung. (OECD-Durchschnitt: 60 Prozent) «        
 

   
Der OECD-Bericht stellt dem Bildungsstand in Deutschland generell
ein gutes Zeugnis aus: Hier hätten 81 Prozent der Bevölkerung mindestens einen Abschluss des so genannten Sekundarbereichs II - Abitur oder eine abgeschlossene berufliche Ausbildung mit Lehre und Berufsschule beziehungsweise an Berufsfachschulen.

Der OECD-Durchschnitt liegt bei rund 60 Prozent. Lediglich die USA (87 Prozent), die Tschechische Republik (86 Prozent) und Norwegen (85 Prozent) wiesen höhere Werte auf.

Die Einkommenssituation von deutschen Lehrern ist nach dem Bericht im internationalen Vergleich sehr gut. Lediglich Lehrkräfte in der Schweiz verdienten noch besser als ihre Kollegen in Deutschland.

Allerdings seien die Lehrer in Deutschland wesentlich älter als im OECD-Durchschnitt: Mehr als ein Drittel sei älter als 50 Jahre.

Quelle: sueddeutsche.de /dpa/AP

Na wenn das mal keine Ohrfeige für unser Bildungssystem ist. Und ich habe auf der Treppe sitzen müssen, weil es keine Stzplätze mehr gab. Möchte mal wissen, was passiert, wenn wirklich 45 Prozent Studierten? Aber wie aussagekräftig die Studie ist, ziegt schon die Angaben über die USA. Dazu müssen die das High School Diploma dem Abitur gleichgesetzt haben. HAHAHA!!!

Gruß Borgling
das Zentrum d.:

Studenten vielleicht ja - aber Bildungsstand nein

 
14.06.01 20:18
Der Bildungsstand und die Fachausbildung ist nirgends so gut wie in Deutschland. Das geht auch aus deinem Bericht hervor. Lediglich die Anzahl der Studenten ist im Vergleich zu den anderen sehr niedrig. Und trotzdem gibt es in Deutschland immer mehr Überqualifizierung. Wenn für Berufe wie Handelsfachpacker o.ä. bereits Abiturienten als Azubi eingestellt werden, da sie einfach die bessere Ausbildung haben, darf man von Überqualifizierung sprechen. Die Frage ist: Wie viele Studenten werden in welchem Fach benötigt?
Was nützen uns vielleicht 60% Studenten wenn nur 30% gebraucht werden und in Deutschland nur 15% Arbeit finden? Arbeitsstrucktur und sinnvoller Umgang mit Wissen sind Grundvorraussetzung. Ich sehe diese Dinge aus der Sicht eines Ausbildungsleiters im Handel. Sicher werden Studenten, Professoren oder Politiker das anders sehen. Das ist aber auch legitim.  
boomer:

Zentrum, man beachte die Arbeitsmarktstatistik:

 
14.06.01 23:45
Akademiker sind immer schon prozentual weniger arbeitslos als andere.

Was ist heute schon Abitur?

ca. 36% eines Jahrgangs haben es!

Was wurde hier vor kurzem langatmig berichtet:

"Abitur war easy" außer vielleicht in Bayern
das Zentrum d.:

boomer - das ist nicht das Problem

 
17.06.01 14:19
Was nützt es uns, wenn hochqualifizierte Menschen eine Arbeit verrichten, die sie mit einem normalen Realschulabschluss auch hätten verrichten können. Der Realschulabgänger bekommt den Ausbildungsplatz nicht und sitzt auf der Strasse. Wir haben jetzt schon in vielen Bereichen eine klassische Überqualifikation.  
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