Wochenend-Börsenkommentar
Schadensbegrenzung notwendig
Von nachhaltigen Kaufsignalen sind die Aktienmärkte derzeit Welten entfernt. Jetzt müssen die Börsen erst einmal zeigen, ob sie sich überhaupt kurzfristig stabilisieren können.
DÜSSELDORF. Der Dow Jones ist unter 9800 gerutscht, der Dax unter 4800. Beides waren wichtige Hürden auf dem Weg nach oben, die nun aber auf dem Weg nach unten durchschlagen wurden. Wenn sich die Blue Chips diesseits und jenseits des Atlantiks nicht wieder schnell über diese Hürden schwingen und dabei gleich etwas mehr Boden gut machen, dann ist das ein schlechtes Zeichen für die nächsten Wochen.
Das grundlegende Problem der Märkte: Es fehlen derzeit die großen Aktien, die den Trend stabilisieren. Die Techniker sind es schon lange nicht mehr; im Gegenteil, sie sind sowohl im Dax als auch im Dow nach wie vor eine Last. Kein Wunder, dass der Nasdaq 100 ganz so aussieht, als ob er die Tiefen des vergangenen September noch einmal ausloten will – und ihm der Nemax dabei folgen dürfte.
Doch auch eine andere Aktiengruppe von Bedeutung ist erneut unter erstaunlichem Druck geraten: Versicherungen, Finanzdienstleister, Banken. Dass die Geldgilde in Zeiten rauher Börsen kein leichtes Leben hat, verwundert niemanden. Doch bislang sah es so aus, dass sie das Kursdilemma der vergangenen Monate erst einmal weggesteckt hätten. Jetzt sacken Papiere wie die Allianz oder Aegon erneut ab, verlieren sogar einst stabile Werte wie American Express oder Citigroup deutlich an Boden – und können sich Spezialfälle wie MLP alles ande-re als erholen.
Hoffnungsträger und zugleich Ausweg in den vergangenen Wochen waren die Spezialmärkte: vom Gold bis Südostasien, von Japan bis Russland, von Wien bis Budapest. Doch hier sind die Kurse mittlerweile so weit gestiegen, dass die Märkte Schritt für Schritt in Konsolidierungen übergehen. Wobei die Mittel, die abfließen, natürlich nicht umfangreich genug sind, etwa die zentralen Börsen zu stützen.
DMEuro.com Analyse:
Für Dax, Dow und Nasdaq werden damit die nächsten Wochen schwierig. Zahlreiche Positionen, die für einen moderaten Aufschwung aufgebaut worden sind, könnten zur Disposition stehen. Dann steht im Dow die Zone um 9400 bis 9700 zur Debatte und im Dax 4500/4600. Noch haben die Märkte eine Chance, diesem weiteren Verfall zu entkommen: Ein schneller Schwung im Dow über 9900/10000 hinaus käme einer Erlösung gleich. Doch die Ri-siken, dass die Märkte dies nicht schaffen, sind derzeit durchaus vorhanden.
von Anton Riedl, DMEuro
Schadensbegrenzung notwendig
Von nachhaltigen Kaufsignalen sind die Aktienmärkte derzeit Welten entfernt. Jetzt müssen die Börsen erst einmal zeigen, ob sie sich überhaupt kurzfristig stabilisieren können.
DÜSSELDORF. Der Dow Jones ist unter 9800 gerutscht, der Dax unter 4800. Beides waren wichtige Hürden auf dem Weg nach oben, die nun aber auf dem Weg nach unten durchschlagen wurden. Wenn sich die Blue Chips diesseits und jenseits des Atlantiks nicht wieder schnell über diese Hürden schwingen und dabei gleich etwas mehr Boden gut machen, dann ist das ein schlechtes Zeichen für die nächsten Wochen.
Das grundlegende Problem der Märkte: Es fehlen derzeit die großen Aktien, die den Trend stabilisieren. Die Techniker sind es schon lange nicht mehr; im Gegenteil, sie sind sowohl im Dax als auch im Dow nach wie vor eine Last. Kein Wunder, dass der Nasdaq 100 ganz so aussieht, als ob er die Tiefen des vergangenen September noch einmal ausloten will – und ihm der Nemax dabei folgen dürfte.
Doch auch eine andere Aktiengruppe von Bedeutung ist erneut unter erstaunlichem Druck geraten: Versicherungen, Finanzdienstleister, Banken. Dass die Geldgilde in Zeiten rauher Börsen kein leichtes Leben hat, verwundert niemanden. Doch bislang sah es so aus, dass sie das Kursdilemma der vergangenen Monate erst einmal weggesteckt hätten. Jetzt sacken Papiere wie die Allianz oder Aegon erneut ab, verlieren sogar einst stabile Werte wie American Express oder Citigroup deutlich an Boden – und können sich Spezialfälle wie MLP alles ande-re als erholen.
Hoffnungsträger und zugleich Ausweg in den vergangenen Wochen waren die Spezialmärkte: vom Gold bis Südostasien, von Japan bis Russland, von Wien bis Budapest. Doch hier sind die Kurse mittlerweile so weit gestiegen, dass die Märkte Schritt für Schritt in Konsolidierungen übergehen. Wobei die Mittel, die abfließen, natürlich nicht umfangreich genug sind, etwa die zentralen Börsen zu stützen.
DMEuro.com Analyse:
Für Dax, Dow und Nasdaq werden damit die nächsten Wochen schwierig. Zahlreiche Positionen, die für einen moderaten Aufschwung aufgebaut worden sind, könnten zur Disposition stehen. Dann steht im Dow die Zone um 9400 bis 9700 zur Debatte und im Dax 4500/4600. Noch haben die Märkte eine Chance, diesem weiteren Verfall zu entkommen: Ein schneller Schwung im Dow über 9900/10000 hinaus käme einer Erlösung gleich. Doch die Ri-siken, dass die Märkte dies nicht schaffen, sind derzeit durchaus vorhanden.
von Anton Riedl, DMEuro