Wo will der Euro denn noch hin?

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Wo will der Euro denn noch hin?

 
05.01.04 13:37
Stützungskäufe $ erst bei 1,50 (laut EZB).

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Marktbericht

 
05.01.04 14:03
Marktbericht am Mittag

Dax tritt auf der Stelle - Euro steigt weiter

05. Januar 2004 Der Deutsche Aktienindex (Dax) hat zu Beginn der Woche die Marke von 4.000 Punkten verteidigt. Das wichtigste deutsche Börsenbarometer legt am Montag bis gegen 13.00 Uhr geringfügig um 0,1 Prozent auf 4.020 Punkte zu. Der MDax zeigt sich ebenfalls etwas besser bei 4.535 Zählern, das sind gut sechs mehr als beim Schluß am Freitag. Der TecDax verbessert sich um 0,3 Prozent auf 554 Punkte.

Der Euro nimmt derweil Kurs auf die Marke von 1,27 Dollar. Zeitweise notierte die Gemeinschaftswährung bei 1,2695 Dollar. Gold läuft sogar auf ein neues 13-Jahreshoch. Der Preis für die Unze des Edelmetalls zur sofortigen Lieferung wurde in London zum Mittag mit 418,55 Dollar festgestellt. Damit bestätigen sich Prognosen von Rohstoffexperten, daß der Preisauftrieb in diesem Segment weitergeht („Wir haben erst die Hälfte der Rohstoff-Rally gesehen“).

MAN an der Spitze der Gewinner im Dax

Größter Gewinner im Dax ist die MAN-Aktie, die um 3,4 Prozent auf 25,16 Euro zulegt. TUI steigen um 2,5 Prozent auf 17,42 Euro und Schering um 1,7 Prozent auf 41,32 Euro. Sehr fest präsentieren sich auch Deutsche Telekom, die sich von Ausgabekurs weiter entfernen und 1,6 Prozent auf 15,20 Euro gewinnen.

Größter Verlierer ist das Papier des Handelskonzerns Metro mit minus 2,5 Prozent auf 34,86 Euro. Das Statistische Bundesamt hatte für November einen deutlichen Umsatzrückgang im deutschen Einzelhandel berichtet. Zudem haben Volkswirte die Einschätzung geäußert, die Flaute im Einzelhandel sei noch nicht Geschichte. Volkswagen verlieren 2,1 Prozent auf 43,71 Euro. Finanzvorstand Hans Dieter Pötsch hatte am Rande der Internationalen Autoshow in Detroit bestätigt, daß der Autobauer 2003 vom operativen Ergebnis von 4,7 Milliarden Euro aus dem Vorjahr die Hälfte nicht erreiche.

Depfa setzen Höhenflug fort - Mobilcom stark

In der zweiten Reihe setzen Depfa ihren Höhenflug fort. Die Aktie des Staatsfinanzierers legt im MDax um 2,0 Prozent auf 104,73 Euro zu (Depfa-Aktie dürfte Allzeithoch weiter ausbauen). Bester Titel im Mittelwerte-Index sind Medion mit einem Plus von 2,7 Prozent auf 32,10 Euro vor Comdirect Bank mit einem Aufschlag von 2,3 Prozent auf 7,72 Euro. Anders als Metro im Dax können sich Karstadt-Quelle leicht im Plus halten. Kurz vor dem Fall in die ungeliebte Penny-Stock-Liga stehen WCM nach einem Abschlag von 3,8 Prozent auf 1,01 Euro.

Im TecDax zeigen sich Mobilcom stark, die sich um 4,4 Prozent auf 13,88 Euro verbessern. Das gleiche gilt für GPC Biotech bei einem Aufschlag von 3,1 Prozent  auf 8,39 Euro. Bester Titel sind dagegen Web.de, die im Dezember schwächelten und nun um 10,0 Prozent auf 10,10 Euro zulegen, also den vergangene Woche begonnenen kurzfristigen Trend eindrucksvoll bestätigen. Dagegen verlieren United Internet 2,3 Prozent auf 18,02 Prozent.

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Dax trotzt starkem Euro

 
05.01.04 15:33
Dax trotzt starkem Euro und zeigt sich robust
Montag 5 Januar, 2004 14:45 CET

Frankfurt (Reuters) - Zu Beginn der ersten vollen Handelswoche im neuen Jahr hat der deutsche Aktienmarkt am Montag dem Anstieg des Euro getrotzt und leicht zugelegt.

"Die Stimmung der vergangenen Wochen stützt den Markt noch", begründete Sales-Händler Ernst Merkhofer vom Bankhaus Merck Finck die Kursgewinne. Der starke Euro verhindere allerdings einen kräftigen Dax-Anstieg. "Viele sehen die Risiken, schauen aber nicht hin. Einige beginnen aber, sich nach dem deutlichen Euro-Anstieg der vergangenen Wochen Gedanken zu machen, ob der Euro nicht doch an den Gewinnen der Unternehmen nagt." Vor allem das Plus des Dax-Schwergewichts Telekom stützte anderen Händlern zufolge den Deutschen Aktienindex.

Der Dax notierte am Nachmittag mit einem Plus von 0,3 Prozent bei 4030 Punkten. Auch die mittelschweren Aktien, die im MDax zusammengefasst sind, behaupteten ihre Gewinne vom Freitag, so dass der MDax mit knapp 4539 Zählern zeitweise das höchste Niveau seit April 2002 erreichte. Händler beschrieben die Umsätze - abgesehen von denen der Telekom-Papiere - als eher verhalten. "Wegen des Feiertages am Dienstag in einigen süddeutschen Ländern sind doch noch viele Anleger in Urlaub", erklärten Händler.

STARKER EURO KÖNNTE UNTERNEHMENSGEWINNE SCHMÄLERN

Der Euro lag bei rund 1,2660 Dollar, nachdem er im Handelsverlauf auf ein Rekordhoch knapp unter 1,27 Dollar geklettert war. Viele Devisenhändler rechnen damit, dass die Gemeinschaftswährung zumindest bis auf 1,30 Dollar zulegen wird. Je stärker der Euro ist, desto mehr verteuern sich Exporte aus der Euro-Zone in andere Währungsgebiete und gefährden damit Absatz und Gewinne exportorientierter Firmen.

TELEKOM-AKTIEN SEHR GEFRAGT

Das wieder steigende Interesse der Anleger an den Aktien der Telekom stützte den Dax laut Händlern besonders deutlich. "Wir beobachten offenbar einen Favoritenwechsel, nachdem sich die Telekom-Aktie 2003 nur unterdurchschnittlich entwickelt hat", sagte Analyst Michael Bosse von der Helaba. Die Telekom-Aktien hatten im vergangenen Jahr mit einem Plus von 18 Prozent bei einem Dax-Gewinn von rund 37 Prozent im unteren Drittel der Dax-Gewinner gelegen. Marktanalyst Giuseppe Amato vom Broker Lang & Schwarz stellte fest: "Die T-Aktie hat Nachholbedarf verglichen mit den übrigen Telekom-Papieren." Die Aktien notierten am Nachmittag mit 1,7 Prozent im Plus bei 15,21 Euro.

TUI UND SAP EBENFALLS STÄRKER ALS DER GESAMTMARKT IM PLUS

Die Titel von TUI waren mit einem Plus von mehr als fast drei Prozent auf 17,49 Euro unter den größten Gewinnern im Dax. "Möglicherweise wirkt sich da die Hoffnung aus, dass TUI als einer der schlechteren Performer 2003 im neuen Jahr zu den Gewinnern zählen könnten", sagte Norbert Pütz von der Postbank.

Die Aktien von SAP legten 2,5 Prozent auf 138,68 Euro zu, nachdem der US-Konkurrent Siebel für das vierte Quartal seine Gewinnprognose angehoben hatte. Siebel erwartet dank höherer Lizenzumsätze für das vierte Quartal 2003 einen Gewinn je Aktie von acht (bisher fünf bis sechs) Cent und einen Umsatz von 365 (bisher 335 bis 355) Millionen Dollar. "Die SAP-Aktie profitiert klar von den guten Siebel-Zahlen und der Hoffnung, dass auch die Walldorfer im vierten Quartal ein gutes Geschäft gemacht haben", sagte ein auf Technologiewerte spezialisierter Händler einer Frankfurter Großbank.

METRO UND VOLKSWAGEN DEUTLICH IM MINUS

Stärkste Tagesverlierer im Dax waren die Aktien von Metro, die 1,8 Prozent auf 35,12 Euro einbüßten. "Die Metro-Aktien leiden unter den schwachen Einzelhandelsdaten für November, die am Morgen veröffentlicht wurden", sagte Norbert Pütz von der Postbank. Die Einzelhändler verbuchten im November einen bereinigten Umsatzeinbruch von 1,8 Prozent. Andere Händler bezweifelten allerdings einen Zusammenhang zwischen den Daten und den Kursverlusten. "Ich würde den Daten nicht zu viel Gewicht einzuräumen, da sie für November sind und alle auf die Dezember-Zahlen warten", sagte ein Börsianer. Die Verluste seien eine Reaktion auf kräftige Gewinne im späten Handel am Freitag.

Zu den größeren Verlierern zählten auch die Titel von Volkswagen mit minus 1,5 Prozent auf 43,99 Euro. VW hatte zuvor für 2004 ein ähnlich schlechtes Ergebnis in den USA in Aussicht gestellt wie für 2003.

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und zu guter letzt

 
05.01.04 18:49
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Euro kratzt an der 1,27-Dollar-Marke


D er Euro hat am Montag seine Rekordjagd fortgesetzt und knapp unter der Marke von 1,27 US-Dollar einen neuen Höchststand erreicht. In der Spitze kletterte die europäische Gemeinschaftswährung bis auf 1,2694 Dollar. Am Nachmittag rutschte der Euro aber wieder leicht auf 1,2666 Dollar ab. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs zuvor auf 1,2657 Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete damit 0,7901 Euro. Allein im vergangenen Jahr hat der Euro im Vergleich zum Dollar um rund 20 Prozent aufgewertet.

Der Präsident des Münchener Ifo-Instituts, Hans-Werner Sinn, warnte in einem Interview mit der „Berliner Zeitung“ vor den Folgen eines weiteren Anstiegs des Euro. Dieser könnte sich zu einer ernsthaften Gefahr für den Konjunkturaufschwung in Deutschland entwickeln. Aus Befragungen von Unternehmen gehe hervor, dass bei einem Euro-Kurs von 1,30 Dollar die Gefährdungsgrenze erreicht werde. Bei noch höheren Kursen, die derzeit nicht ausgeschlossen werden könnten, werde der Export trotz der Wechselkursabsicherungen der Firmen in Mitleidenschaft gezogen. „Dann wird die Luft für exportorientierte Firmen wirklich dünn“, sagte Sinn. In einem solchen Fall müsse befürchtet werden, dass die Exportkonjunktur zum Erliegen komme.

Ein rasches Ende des Höhenfluges des Euro erwartet Devisenexperte Folker Hellmeyer von der Bremer Landesbank unterdessen nicht. Das nächste Kursziel für den Euro sieht der Experte bei 1,2750 Dollar. Abnehmende Kapitalströme in die USA bestimmten derzeit die Entwicklung. Auch nach Einschätzung der Landesbank Hessen-Thüringen (Helaba) ist kein Ende der Dollar-Schwäche auszumachen. „Der Markt hat sich auf einen schwächeren Dollar eingeschossen. Das ist zu einem Selbstläufer geworden“, sagte Helaba-Devisenexpertin Antje Praefcke. Der Weg für eine weitere Aufwertung des Euro sei frei. Bereits in den kommenden Wochen dürfte der Euro bis auf 1,30 Dollar klettern und auch Kurse von 1,35 Dollar seien nicht ausgeschlossen.

Triebfeder des jüngsten Höhenfluges seien Hinweise aus der US-Notenbank, dass die Leitzinsen mittelfristig niedrig bleiben werden. Das Zinsgefälle zwischen den USA und der Eurozone bliebe damit bestehen. Darüber hinaus habe eine neue Botschaft des Terrornetzwerks El Kaida den Dollar belastet.

Die ausgeprägte Dollarschwäche zeigte sich auch zu anderen wichtigen Währungen. Im Tagesverlauf rutschte der Dollar zum Yen auf den tiefsten Stand seit drei Jahren und zum Pfund auf ein neues Elf-Jahres-Tief.

Die EZB legte die Referenzkurse für einen Euro auf 0,70260 britische Pfund, 134,53 japanische Yen und 1,5594 Schweizer Franken fest. Im Sog der Dollar-Schwäche kletterte der Goldpreis zeitweise auf den höchsten Stand seit 13 Jahren. Die Feinunze Gold wurde in London am Nachmittag mit 420,60 Dollar notiert.

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06.01.2004

 
06.01.04 10:02
F.A.Z.-Konjunkturanalyse
Freude über Aufschwung überwiegt Euro-Sorgen
Von Werner Mussler

06. Januar 2004 Die aktuellen Konjunkturaussichten für den Euro-Raum unterscheiden sich nicht grundlegend von jenen für Deutschland, die größte Volkswirtschaft des gemeinsamen Währungsgebiets. Die Mehrheit der Ökonomen rechnet nach drei Jahren mit sehr schwachem Wachstum für das Jahr 2004 erstmals mit einem deutlichen Plus des realen Bruttoinlandsprodukts. Die Prognosen liegen zwischen 1,5 und gut 2 Prozent Zuwachs.

Wie für Deutschland gilt auch für den gesamten Euro-Raum: Die Hoffnungen auf eine deutliche Belebung gründen fast ausschließlich auf der Erwartung der Exportwirtschaft, vom kräftigen Aufschwung der Weltwirtschaft profitieren zu können. Die Binnennachfrage dürfte frühestens in der zweiten Jahreshälfte anspringen. Zugleich erscheint der Export derzeit mit den stärksten Risiken behaftet: Der steigende Euro-Kurs nährt die Sorge, die Erholung könne wechselkursbedingt schon abgewürgt werden, bevor sie in einen sich selbst tragenden Aufschwung münde.

Produktionssteigerung in den großen Industrieländern

Abgesehen von diesen Sorgen, sind die Rahmenbedingungen für die Euro-Konjunktur aber so günstig wie schon lange nicht mehr. Im zweiten Halbjahr 2003 ist die Weltwirtschaft kräftig gewachsen. Die großen Industrieländer erlebten insgesamt einen deutlichen Produktionsanstieg. Die Wachstumsrate in den G-7-Staaten betrug im dritten Quartal - auf das Jahr hochgerechnet - rund 5 Prozent. Freilich geht dieses deutliche Plus in erster Linie auf das Konto der Vereinigten Staaten und Japans. Der Euro-Raum blieb mit einem Zuwachs von 1,5 Prozent (wiederum auf das Gesamtjahr hochgerechnet) der konjunkturelle Nachzügler. Nachdem die Euro-Wirtschaft aber im Quartal davor noch geschrumpft war, zeugt dieses Wachstum doch von einer Trendwende. Impulsgeber für diese Entwicklung war eindeutig die Weltwirtschaft.

Die globalen Konjunkturaussichten bleiben selbst dann gut, wenn die amerikanische Wirtschaft nicht in dem rasanten Tempo des zweiten Halbjahres 2003 weiterwachsen wird. Die weltpolitischen Risiken sind geringer geworden; der Ölpreis bewegt sich zwar derzeit auf einem relativ hohen Niveau, dürfte dieses Niveau aber mittelfristig kaum halten. Positiv wirkt außerdem die deutliche Erholung der Finanzmärkte. Sie signalisieren, daß die Unternehmen auf der ganzen Welt die Folgen der geplatzten Börsenblase langsam überwunden haben.

Impulse von der expansiven Geldpolitik

Im Euro-Raum kommen zudem Impulse von der derzeit sehr expansiven Geldpolitik. Bislang hat sich das indes noch nicht in einer deutlichen Zunahme der Investitionen niedergeschlagen. Das kann insofern nicht überraschen, als die gesamtwirtschaftliche Kapazitätsauslastung bis zur Jahresmitte 2003 zurückging und auch im dritten Quartal noch auf niedrigem Niveau lag.

Die konjunkturellen Frühindikatoren für den Euro-Raum sind weitgehend positiv. Der für diese Zeitung berechnete DZ-Bank-Euro-Indikator ist in den vergangenen Monaten gestiegen. Die Stimmung in der Industrie, gemessen am von der Europäischen Kommission ermittelten Industrievertrauen, hat sich in diesem Zeitraum ebenfalls deutlich verbessert, nachdem sie zuvor auf niedrigem Niveau stagniert hatte. Die jüngsten realwirtschaftlichen Indikatoren deuten darauf hin, daß diese Stimmungsverbesserung gerechtfertigt ist. Die Produktion im Verarbeitenden Gewerbe ist im Oktober um 1,1 Prozent gestiegen, und die von der europäischen Statistikbehörde Eurostat am Montag veröffentlichten Daten zum Auftragseingang sind ebenfalls positiv. Die Unternehmen des auftragsorientierten Verarbeitenden Gewerbes erhielten 1,6 Prozent mehr Aufträge als im Vormonat. Das ist das zweite deutliche Plus hintereinander.

Euro-Konjunktur am Tropf

Daß die Euro-Konjunktur derzeit am Tropf der Weltwirtschaft hängt und die Binnennachfrage zurückbleibt, zeigt sich nicht nur an den bislang schwachen Unternehmensinvestitionen. Vom privaten Verbrauch sind vorläufig keine allzu großen Impulse zu erwarten. Im Gegensatz zum Industrievertrauen hat sich das Verbrauchervertrauen im Euro-Raum in den vergangenen Monaten nur wenig verbessert. Die bislang vorliegenden Daten deuten nicht darauf hin, daß die Konsumenten ihre Zurückhaltung zum Jahresende aufgegeben haben. Das hat nicht zuletzt damit zu tun, daß der bisher absehbare Aufschwung am Arbeitsmarkt weitgehend vorbeigehen dürfte. Niemand rechnet derzeit mit einer spürbaren Veränderung der Arbeitslosenquote, die während des vergangenen Jahres auf hohem Niveau stagnierte.

Somit bleibt es dabei: Die Auslandsnachfrage ist der Hoffnungsträger für die Euro-Konjunktur. Erst wenn sie über einen größeren Zeitraum hinweg anzieht, dürfte die Binnennachfrage nach und nach zulegen und einen sich selbst tragenden Aufschwung ermöglichen. Die Chancen dafür stehen bislang gut. Freilich: Auch jene, die wechselkursbedingte Konjunkturrisiken bislang als gering angesehen haben, blicken mit zunehmendem Stirnrunzeln auf den weiter steigenden Euro. Hans-Werner Sinn, der Chef des Münchner Ifo-Instituts, nannte am Montag den Wert von 1,30 Dollar je Euro als "Schmerzgrenze", von der an die Luft für die exportorientierten Unternehmen dünn werde. Sorge bereitet vor allem das Tempo, mit dem die Gemeinschaftswährung in den vergangenen Wochen zugelegt hat.

Spanien und Italien dürften stärker und hohem Euro leiden

Zwar gilt für fast alle Länder des Euro-Raums, was auch für Deutschland gilt: Mehr als 40 Prozent ihrer Waren exportieren sie in den Euro-Raum. Einige Staaten dürften aber möglicherweise stärker unter dem starken Euro leiden als Deutschland. Während die deutschen Exportunternehmen oft davon profitieren, daß sich ihre Wettbewerbsfähigkeit weniger über den Preis als über die Qualität ihrer Waren definiert, ist für Unternehmen aus anderen Staaten - etwa Spanien und Italien - der Preis häufiger der einzige Wettbewerbsparameter.

Die gewachsenen Risiken für die Euro-Konjunktur sollten indes nicht überschätzt werden. Die Chancen, die sich aus dem weltwirtschaftlichen Aufschwung ergeben, überwiegen immer noch deutlich die Risiken, die aus der Wechselkursentwicklung resultieren. Immer noch gilt die simple Aussage eines Bankvolkswirts, daß der Export immer profitiert, wenn die Weltwirtschaft boomt, unabhängig von der Wechselkursentwicklung. Zudem spricht vieles dafür, daß sich der Höhenflug der Gemeinschaftswährung jedenfalls nicht fortsetzt - auch wenn niemand eine schnelle Trendumkehr erwartet. Von der Europäischen Zentralbank (EZB) sollte niemand erwarten, daß sie den starken Euro zum Anlaß für eine abermalige Zinssenkung nimmt. Schon jetzt wirkt die Geldpolitik der EZB sehr expansiv. Und auch wenn die Inflationsrate im Dezember nach Eurostat-Angaben vom Montag von 2,2 auf 2,1 gesunken ist, liegt sie damit immer noch höher als der Wert, den die EZB mit Preisstabilität für vereinbar hält.

Der sorgenvolle Blick auf die Euro-Entwicklung sollte ohnehin nicht davon ablenken, daß die meisten Schwierigkeiten, die die Euro-Wirtschaft heute hat, politisch verursacht sind. Das Wachstumspotential im Euro-Raum ist weit niedriger als in Amerika. Der Grund sind verkrustete Arbeitsmärkte, überlastete Systeme der sozialen Sicherung und zerrüttete Staatsfinanzen. An diesen Problemen wird die absehbare Erholung nichts ändern.

Text: Frankfurter Allgemeine Zeitung, 06.01.2004, Nr. 4 / Seite 10
Bildmaterial: F.A.Z..

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1,30 keine Utopie mehr

 
06.01.04 11:44
Marktberichte  

Euro knackt die nächste Marke  
[Von ftd.de, 10:37, 06.01.04]

Der Euro ist am Dienstag erstmals seit seiner Einführung vor fünf Jahren über die Marke von 1,27 $ gestiegen. Der hohe Kurs treibt die europäischen Renten weiter an.  
Im frühen Handel erreichte die europäische Gemeinschaftswährung mit 1,2709 $ einen neuen Rekordwert. Ein Dollar war damit 0,7869 Euro wert. Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs am Montag noch mit 1,2657 $ festgesetzt.
Der zügige Anstieg des Euro ist nach Einschätzung des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) ein unterschätztes Risiko für die Wirtschaft in Deutschland. »Eine Aufwertung löst gleichsam eine Kettenreaktion von Wettbewerbsverschlechterung aus«, schrieb DIW-Volkswirt Gustav Adolf Horn in einem Beitrag für das »Handelsblatt«. Horn forderte Politiker und Notenbanker in Europa auf, die Konjunktur zu unterstützen: »Ohne durchgreifende Anstöße seitens der Wirtschaftspolitik kann so ein selbsttragender Aufschwung nicht entstehen.«
Nicht nur Exporte in die USA, sondern auch in Drittmärkte seien von dem Euro-Anstieg zum Dollar betroffen. Als »Milchmädchenrechnung« bezeichnete Horn das Argument, der schädliche Effekt des Euro werde durch sinkende Importpreise wettgemacht. Die Exportquote Deutschlands sei höher als die Importquote, und zudem strahlten Export-Belastungen auch auf die Binnennachfrage aus. Das DIW wird seine aktuelle Konjunkturprognose am Dienstgmittag vorstellen. Presseberichten zufolge erwartet es in diesem Jahr ein Wirtschaftswachstum von 1,4 Prozent.
Euro-Kurs treibt Renten an

Der hohe Euro-Kurs hat den europäischen Staatsanleihen Auftrieb gegeben. »Die Bunds wurden im vergangenen Monat auf Grund der Dollar-Schwäche gekauft und dies wird sich sicher noch eine Weile fortsetzen«, sagte ein Londoner Händler. Ein steigender Euro-Kurs hilft üblicherweise den europäischen Renten, weil Anleger außerhalb der Euro-Zone neben dem Anstieg der Anleihekurse zusätzlich noch vom anziehenden Wechselkurs profitieren.
Auch die Leitzinsen sind ein wichtiges Thema am Markt. Börsianer rechneten nicht damit, dass sich der Zinsabstand zwischen den USA und der Euro-Zone bald verringern wird. Der Gouverneur der US-Notenbank Fed, Ben Bernanke, hatte die lockere US-Geldpolitik angesichts der niedrigen Inflation zuvor als gerechtfertigt bezeichnet. Derzeit ist der Leitzins in der Euro-Zone mit zwei Prozent doppelt so hoch wie in den USA. »Es ist sicher noch zu früh, um über Zinssenkungen zu spekulieren, aber die Leitzinsen werden sicher niedrig bleiben, so lange der Wechselkurs anzieht«, sagte ein Händler.

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Zwergnase:

Jetzt sind wir schon bei knapp 1,275

 
06.01.04 11:49
Es wird immer riskanter in US-amerikanische Aktien zu investieren. Das Kurs-Risiko schätze ich derzeit höher, als das Konjunktur-Risiko bei diesen Papieren ein.

Darum zur Zeit besser Finger weg von US-Papieren. Würde erst wieder bei €-Schwäche darin investieren.

Grüße, ZN
54reab:

es gab schon schlimmere zeiten:

 
06.01.04 12:50
Längerfristige Abweichung

aus währungstechnischer sicht ist es eine gute zeit in us-aktien einzusteigen (wann dann, wenn nicht jetzt?). wenn man allerdings mit einem veritablen us-$-crash und der damit verbundenen weltwirschaftskrise rechnet, sollte man überhaupt keine aktien kaufen.


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