Vor noch nicht allzu langer Zeit, da war das noch gang und gebe: wer sich für die Kurse seiner Aktien interessierte, der blätterte morgens beim Frühstück oder im Zug auf dem Weg zur Arbeit in der Ausgabe einer Tageszeitung seines Vertrauens, und da erfuhr man dann, wie die jeweiligen Kurse bei Redaktionsschluß gestanden hatten.
Heute, im Zeitalter des Internet und der fast unbegrenzten Informationsmöglichkeiten, genügen wenige Mausklicks am Computer, und man erhält die aktuellen (neudeutsch: real time) Kurse sämtlicher Wertpapiere an allen Börsen zwischen Helsinki und Buenos Aires – warum sich also überhaupt noch die Mühe machen (mal ganz abgesehen von den Kosten) in einer Zeitung nach den gewünschten Informationen zu suchen? Ganz einfach: erstens hat man nicht immer das Internet dabei (jedenfalls die meisten unter uns), zweitens hat zumindest im Moment noch nicht jeder Bundesbürger einen Internetanschluß, und drittens, tja, hier darf sich jeder selber Gedanken machen über die Vorzüge einer Tageszeitung gegenüber einem Computerbildschirm.
Nehmen wir also an, der geneigte Leser ist nun in der Situation, gerade eine Ausgabe einer besseren Veröffentlichung der Tagespresse erworben zu haben, etwa der FAZ (wie in diesem Fall), der Süddeutschen, oder noch besser der „Fachliteratur", wie dem Handelsblatt oder der Financial Times. Nach einer kurzen Suche des Wirtschafts- bzw. Finanzteils wird man dann auch schon auf sie stoßen: Tabellen mit Informationen über Wertpapiere aller Arten, mehrere Seiten Kleingedrucktes. Wie soll man nur da was finden? Nur Mut, wir schaffen das schon.
Zunächst einmal sind alle Tabellen nach der Art der Wertpapiere bzw. dem Ort, an dem sie notiert sind geordnet, so stehen z.B. die Werte des DAX 100 zusammen, die des Amtlichen Handels, die des Freiverkehrs, oder die der Investment-Fonds bzw. der Optionsscheine. Innerhalb dieser Gruppen sind die Aktien dann alphabetisch nach ihrem Namen angeordnet. Soweit ist ja alles noch ganz einfach – man muß wissen, was für ein Wertpapier man sucht, wo es notiert ist und natürlich den Namen.
Hat man nun den Kandidaten gefunden, nehmen wir an es handelt sich um eine Aktie, gibt es eine ganze Reihe Informationen über sein Wertpapier – etwa den Höchst- bzw. Tiefststand der letzten 52 Wochen, die Börsenkapitalisierung (d.h. der Wert des Unternehmens), das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV), die Wertpapierkennnummer (WPKN), den Schlußkurs bzw. Höchst- oder Tiefstkurs des Vortages, den Kassakurs, die Dividende der Aktie und die Veränderung in Prozent gegenüber dem Vortag bzw. dem Vorjahresende. Außerdem gibt es Informationen über das Marktsegment, d.h. über den Börsenplatz, an dem die Aktie notiert ist, etwa Frankfurt oder München, und über die Art der Notierung: fortlaufend, Kassakurs, am geregelten Markt oder im Smax (Small Cap Exchange, dort sind kleinere inländische Aktiengesellschaften notiert).
Leicht unterschiedlich dazu sind die Informationen über die verschiedenen anderen Wertpapierformen, z.B. am Anleihemarkt, am Optionsmarkt oder am Terminmarkt. So sind bei Schuldanleihen neben den jeweiligen Kursen der Papiere auch der Zinssatz, der Zinstermin und die Ratings, d.h. die Bewertung der Kreditwürdigkeit des Schuldners aufgeführt. Am Optionsmarkt liegen die Daten des Aktientitels der Option ebenso vor wie der Fälligkeitstermin, und die Settlement-Preise, d.h. die zu erwartenden Rückflüsse bei Kontrakterfüllung.
Verunsichert? Keine Bange, diesem Wust von Informationen haben die einzelnen Tageszeitungen selbst Abhilfe geschaffen, jedes bessere Blatt hat Erläuterungen zu den im Kursteil verwendeten Abkürzungen und dem Aufbau der Informationstabellen. Also, dann sollte ja dem Lesen des Kursteils einer Zeitung nichts mehr im Wege stehen – es sei denn, der geneigte Leser zieht doch die Informationen aus dem World Wide Web
Wichtige Abkürzungen:
a
Kursnotierung ausgesetzt
B
Brief; keine Umsätze, es bestand nur Angebot
bB
bezahlt Brief; es bestand weiteres Angebot
bG
Bezahlt Geld; es bestand weitere Nachfrage
Bn
Börsenplatz Berlin
Br
Börsenplatz Bremen
BR
Bezugsrecht
C
Kompensationsgeschäft; Käufer und Verkäufer identisch
D
Börsenplatz Düsseldorf
F
Börsenplatz Frankfurt a.M.
FN
Fortlaufende Notierungen
G
Geld; keine Umsätze, es bestand nur Nachfrage
GM
Geregelter Markt
gs
Börse geschlossen
H
Börsenplatz Hamburg
Hn
Börsenplatz Hannover
i.A.
in Abwicklung
i.K.
in Konkurs
i.L.
in Liquidation
Inh.
Inhaberakie
KK
Kassakurs
M
Börsenplatz München
Na
Namensaktie
PS
Partizipationsschein
r
rationiert
s
geschätzt
Sx
Smax
T
Taxe (geschätzter Kurs, es gab keine Umsätze)
Vz
Vorzugsaktie
xA
nach Ausgleichszahlung
xB
ausschließlich Bezugsrecht
xD
ausschließlich Dividende
xS
nach Splitting
xZ
nach Zinsen
Wie liest man den Kursteil einer Zeitung?
Vor noch nicht allzu langer Zeit, da war das noch gang und gebe: wer sich für die Kurse seiner Aktien interessierte, der blätterte morgens beim Frühstück oder im Zug auf dem Weg zur Arbeit in der Ausgabe einer Tageszeitung seines Vertrauens, und da erfuhr man dann, wie die jeweiligen Kurse bei Redaktionsschluß gestanden hatten.
Heute, im Zeitalter des Internet und der fast unbegrenzten Informationsmöglichkeiten, genügen wenige Mausklicks am Computer, und man erhält die aktuellen (neudeutsch: real time) Kurse sämtlicher Wertpapiere an allen Börsen zwischen Helsinki und Buenos Aires – warum sich also überhaupt noch die Mühe machen (mal ganz abgesehen von den Kosten) in einer Zeitung nach den gewünschten Informationen zu suchen? Ganz einfach: erstens hat man nicht immer das Internet dabei (jedenfalls die meisten unter uns), zweitens hat zumindest im Moment noch nicht jeder Bundesbürger einen Internetanschluß, und drittens, tja, hier darf sich jeder selber Gedanken machen über die Vorzüge einer Tageszeitung gegenüber einem Computerbildschirm.
Nehmen wir also an, der geneigte Leser ist nun in der Situation, gerade eine Ausgabe einer besseren Veröffentlichung der Tagespresse erworben zu haben, etwa der FAZ (wie in diesem Fall), der Süddeutschen, oder noch besser der „Fachliteratur", wie dem Handelsblatt oder der Financial Times. Nach einer kurzen Suche des Wirtschafts- bzw. Finanzteils wird man dann auch schon auf sie stoßen: Tabellen mit Informationen über Wertpapiere aller Arten, mehrere Seiten Kleingedrucktes. Wie soll man nur da was finden? Nur Mut, wir schaffen das schon.
Zunächst einmal sind alle Tabellen nach der Art der Wertpapiere bzw. dem Ort, an dem sie notiert sind geordnet, so stehen z.B. die Werte des DAX 100 zusammen, die des Amtlichen Handels, die des Freiverkehrs, oder die der Investment-Fonds bzw. der Optionsscheine. Innerhalb dieser Gruppen sind die Aktien dann alphabetisch nach ihrem Namen angeordnet. Soweit ist ja alles noch ganz einfach – man muß wissen, was für ein Wertpapier man sucht, wo es notiert ist und natürlich den Namen.
Hat man nun den Kandidaten gefunden, nehmen wir an es handelt sich um eine Aktie, gibt es eine ganze Reihe Informationen über sein Wertpapier – etwa den Höchst- bzw. Tiefststand der letzten 52 Wochen, die Börsenkapitalisierung (d.h. der Wert des Unternehmens), das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV), die Wertpapierkennnummer (WPKN), den Schlußkurs bzw. Höchst- oder Tiefstkurs des Vortages, den Kassakurs, die Dividende der Aktie und die Veränderung in Prozent gegenüber dem Vortag bzw. dem Vorjahresende. Außerdem gibt es Informationen über das Marktsegment, d.h. über den Börsenplatz, an dem die Aktie notiert ist, etwa Frankfurt oder München, und über die Art der Notierung: fortlaufend, Kassakurs, am geregelten Markt oder im Smax (Small Cap Exchange, dort sind kleinere inländische Aktiengesellschaften notiert).
Leicht unterschiedlich dazu sind die Informationen über die verschiedenen anderen Wertpapierformen, z.B. am Anleihemarkt, am Optionsmarkt oder am Terminmarkt. So sind bei Schuldanleihen neben den jeweiligen Kursen der Papiere auch der Zinssatz, der Zinstermin und die Ratings, d.h. die Bewertung der Kreditwürdigkeit des Schuldners aufgeführt. Am Optionsmarkt liegen die Daten des Aktientitels der Option ebenso vor wie der Fälligkeitstermin, und die Settlement-Preise, d.h. die zu erwartenden Rückflüsse bei Kontrakterfüllung.
Verunsichert? Keine Bange, diesem Wust von Informationen haben die einzelnen Tageszeitungen selbst Abhilfe geschaffen, jedes bessere Blatt hat Erläuterungen zu den im Kursteil verwendeten Abkürzungen und dem Aufbau der Informationstabellen. Also, dann sollte ja dem Lesen des Kursteils einer Zeitung nichts mehr im Wege stehen – es sei denn, der geneigte Leser zieht doch die Informationen aus dem World Wide Web vor…
Nicholas Weichsler
Wichtige Abkürzungen:
a
Kursnotierung ausgesetzt
B
Brief; keine Umsätze, es bestand nur Angebot
bB
bezahlt Brief; es bestand weiteres Angebot
bG
Bezahlt Geld; es bestand weitere Nachfrage
Bn
Börsenplatz Berlin
Br
Börsenplatz Bremen
BR
Bezugsrecht
C
Kompensationsgeschäft; Käufer und Verkäufer identisch
D
Börsenplatz Düsseldorf
F
Börsenplatz Frankfurt a.M.
FN
Fortlaufende Notierungen
G
Geld; keine Umsätze, es bestand nur Nachfrage
GM
Geregelter Markt
gs
Börse geschlossen
H
Börsenplatz Hamburg
Hn
Börsenplatz Hannover
i.A.
in Abwicklung
i.K.
in Konkurs
i.L.
in Liquidation
Inh.
Inhaberakie
KK
Kassakurs
M
Börsenplatz München
Na
Namensaktie
PS
Partizipationsschein
r
rationiert
s
geschätzt
Sx
Smax
T
Taxe (geschätzter Kurs, es gab keine Umsätze)
Vz
Vorzugsaktie
xA
nach Ausgleichszahlung
xB
ausschließlich Bezugsrecht
xD
ausschließlich Dividende
xS
nach Splitting
xZ
nach Zinsen