,wenn die amis uns alles wieder vermiesen.......
Positive Zeichen mehren sich - Short-Interest-Ratio
04.08. 08:10
Vor einer Woche hatten wir an dieser Stelle Richtgrößen angegeben, inwieweit Erholungen an den Aktienmärkten unserer Ansicht nach zu interpretieren sind und bedienten uns hierbei des Beispiels der Ampel.
Für den Dax ist demnach mit der Überwindung der 3.800-Punkte-Marke die Ampel von rot auf gelb gesprungen, d.h. Entwarnung, aber noch ist Vorsicht angebracht. Erst sobald 3.900 Punkte nachhaltig überwunden werden, stehen die Zeichen charttechnisch auf grün. Smart Investor geht nach wie vor davon aus, daß die sechsmonatige Korrektur im Dax am 26. Juli zuende gegangen ist und nun eine markante Aufwärtsbewegung ansteht. Aber wie gesagt: charttechnisch fehlt noch ein kleines Zeichen.
Charttechnik für EuroStoxx 50
Der europäische Leitindex EuroStoxx 50 gibt obigen Sachverhalt übrigens genauso wieder, allerdings sind hier die charttechnischen Ausprägungen noch eingängiger als dies beim Dax der Fall ist. Um auch Intraday-Bewegungen erkennen zu können, haben wir anbei den Stunden-Chart (für jede Stunde ein Balken) für den EuroStoxx 50 angefügt. Dabei kann zu allererst festgestellt werden, daß der annähernd einmonatige Abwärtstrend (blau) Ende der letzten Woche nach oben gebrochen wurde. Dies ist schon einmal als positives Zeichen zu werten. Nun fehlt jedoch noch die endgültige Bestätigung, welche wir hier mit dem Abschluß der eingezeichneten Kopf-Schulter-Formation (SKS) sehen würden. Dazu müßte der EuroStoxx 50 über die Marke von 2.730 Punkte gehen (diese Marke ist als Pendant zur 3.900er Marke im Dax zu sehen). Sobald dies der Fall ist, stehen die Chancen, daß die Aktienmärkte wieder in Richtung ihrer Jahreshochs laufen, sehr gut.
Zyklik und Sentiment
Nochmals: Smart Investor geht weiterhin von einer Vorwahl-Rally aus, auch wenn die charttechnischen Signale noch nicht konkret vorliegen. Fragt sich also, warum wir diese Zuversicht haben. Da wäre zum einen die Zyklik zu erwähnen, die wir hier und vor allem im Smart Investor-Magazin schon hinreichend erläutert haben (wer es nochmals wissen will: in 7/2004 auf S. 14 wurde z.B. der Wahlzyklus ausführlich besprochen). Ein weiterer entscheidender Punkt für unsere Bullishness liegt im Pessimismus bzw. der Apathie der Marktteilnehmer. Im neuen Smart Investor Magazin 8/2004 haben wir auf S. 25 einen "typischen Leserbrief" abgedruckt, welcher quasi eine Zusammenfassung der in den letzten Wochen eingehenden Briefe und eMails wiedergibt. Daraus läßt sich erkennen: Es herrscht Reserviertheit gegenüber dem Aktienmarkt, und zwar aus den verschiedensten Gründen (Terror, Mißtrauen bzgl. Wachstum usw.).
Short-Interest-Ratio
Sicherlich, einige Sentimentindikatoren deuten darauf hin, daß je nach Betrachtungswinkel Optimismus für Aktien herrscht, insbesondere bei einigen Indikatoren, die die USA betreffen. Allerdings gibt es auch Indikatoren, die genau das Gegenteil andeuten, z.B. die Short-Interest-Ratio für die Nasdaq. Hierzu werden für jede Nasdaq-Aktie die Volumina der Leerverkäufe (= Shorts) ermittelt, welches in den USA statistisch festgehalten wird. Dieses Short-Volumen wird nun in Beziehung zu einem durchschnittlichen Tagesumsatz in der betreffenden Aktie gesetzt. So erhält man für jede Aktie das Short-Interest-Ratio. Dieses besagt also: Wie viele Tage würde es theoretisch dauern, um alle Leerverkäufe einzudecken, unter der Voraussetzung, daß so viele Aktien gehandelt werden wie im Durchschnitt der letzten Tage und weiterhin vorausgesetzt, daß alle gehandelten Aktien zur Deckung der Short-Position verwendet werden. Sie sehen schon: Diese Voraussetzungen sind unrealistisch, aber darum geht es hier gar nicht. Vielmehr kann mit der Short-Interest-Ratio eine Aussage darüber gemacht werden, in welchem Ausmaß Shorts zur Anzahl der ausstehenden Aktien getätigt wurden. Und damit haben wir einen mittelfristigen Sentiment-Indikator, welcher nebenstehend für die gesamte Nasdaq (als Durchschnitt aller einzelnen Ratios ermittelt) eingefügt ist (Quelle: Ned Davis Research). Da die Original-Quelle sehr groß ist, sind in der Verkleinerung einige Deitails nicht gut sichtbar, daher in Kürze ein paar Erläuterungen. Der Chart erstreckt sich von 1983 bis Juni 2004. Zuletzt wurde ein Short-Interest-Ratio von 3,1 erreicht, welches während der letzten 20 Jahre bisher erst 3mal erreicht wurde. Diese Graphik deutet also auf einen extremen Pessimismus (da sehr hoher Wert) unter den Nasdaq-Anlegern hin. Denn je höher die Ratio, desto mehr wurde geshortet im Verhältnis zum normalen Tagesumsatz.
Bewertung kurzfristig irrelevant
Ich höre schon unsere Kritiker aufheulen, wie denn eine solche Aussage mit den hohen Bewertungen an der Nasdaq zusammenpassen soll. Antwort: Es paßt eben nicht zusammen, das spielt unter kürzerfristigen Überlegungen aber auch keine Rolle. Denn hohe Bewertungen, wie sie z.B. beim nahenden Börsengang von Google zustande kommen werden, sind eben durchaus noch "ausbaubar", zumindest auf kurze Sicht. Insofern paßt diese Short-Interest-Ratio durchaus zu unserer Annahme einer Vorwahl-Rally. Sobald die Wahl vorüber ist, dürfte der Treibsatz für die Börsen vermutlich jedoch wieder entfallen.
Musterdepot
Wie die jüngste Ausgabe des Smart Investor Magazins mit dem Schwerpunktthema Silber abermals verdeutlicht, stehen wir die Edelmetalle betreffend nach wie vor in der "Ecke der Langzeit-Bullen". Insofern haben wir an unseren diesbezüglichen Positionen auch nichts zu rütteln, auch wenn sie uns in den letzten Wochen keine Freude gemacht haben. Nachdem wir bei Münchner Rück ausgestoppt wurden, liegt unsere Investitionsquote im Musterdepot wieder unter 90 %, genau bei 88 %. Auf der einen Seite haben wir noch einen Buy Stop für Baader laufen (sh. letzten SIW), welcher bis auf Widerruf gültig ist. Auf der anderen Seite finden wir auch jede Menge interessanter Aktien, die wir gerne ins Depot aufnehmen würden. Wir ordern daher zum morgigen Eröffnungskurs 500 Lufthansa-Aktien (WKN: 823212; sh. hierzu das aktuelle Heft auf S. 39), da wir hier eine Outperformance gegenüber dem Dax erwarten. Zusätzlich ordern wir noch 1.000 Sal. Oppenheim Long-Hebelzertifikate auf den Dax (WKN: SAL4NJ), mit Basis 3.700 Punkten und einer Laufzeit bis 17.9.2004 (augenblicklicher Kurs: 1,85 Euro) zur morgigen Eröffnung. Vorsicht: Falls wir mit unserer Einschätzung falsch liegen, droht hier Totalverlust, daher setzen wir auch nur 1,5 % unseres Depotvolumens ein.
Fazit
Bereits in dieser Woche könnte die untere Wende an den Aktienmärkten komplettiert werden. Rein charttechnisch betrachtet stehen die letztendlichen Signale jedoch noch aus. Diese wären im Dax bei ca. 3.900 Punkten und im Euro Stoxx 50 bei ca. 2.730 Punkten gegeben.
Ralf Flierl
Smart Investor Magazin
Positive Zeichen mehren sich - Short-Interest-Ratio
04.08. 08:10
Vor einer Woche hatten wir an dieser Stelle Richtgrößen angegeben, inwieweit Erholungen an den Aktienmärkten unserer Ansicht nach zu interpretieren sind und bedienten uns hierbei des Beispiels der Ampel.
Für den Dax ist demnach mit der Überwindung der 3.800-Punkte-Marke die Ampel von rot auf gelb gesprungen, d.h. Entwarnung, aber noch ist Vorsicht angebracht. Erst sobald 3.900 Punkte nachhaltig überwunden werden, stehen die Zeichen charttechnisch auf grün. Smart Investor geht nach wie vor davon aus, daß die sechsmonatige Korrektur im Dax am 26. Juli zuende gegangen ist und nun eine markante Aufwärtsbewegung ansteht. Aber wie gesagt: charttechnisch fehlt noch ein kleines Zeichen.
Charttechnik für EuroStoxx 50
Der europäische Leitindex EuroStoxx 50 gibt obigen Sachverhalt übrigens genauso wieder, allerdings sind hier die charttechnischen Ausprägungen noch eingängiger als dies beim Dax der Fall ist. Um auch Intraday-Bewegungen erkennen zu können, haben wir anbei den Stunden-Chart (für jede Stunde ein Balken) für den EuroStoxx 50 angefügt. Dabei kann zu allererst festgestellt werden, daß der annähernd einmonatige Abwärtstrend (blau) Ende der letzten Woche nach oben gebrochen wurde. Dies ist schon einmal als positives Zeichen zu werten. Nun fehlt jedoch noch die endgültige Bestätigung, welche wir hier mit dem Abschluß der eingezeichneten Kopf-Schulter-Formation (SKS) sehen würden. Dazu müßte der EuroStoxx 50 über die Marke von 2.730 Punkte gehen (diese Marke ist als Pendant zur 3.900er Marke im Dax zu sehen). Sobald dies der Fall ist, stehen die Chancen, daß die Aktienmärkte wieder in Richtung ihrer Jahreshochs laufen, sehr gut.
Zyklik und Sentiment
Nochmals: Smart Investor geht weiterhin von einer Vorwahl-Rally aus, auch wenn die charttechnischen Signale noch nicht konkret vorliegen. Fragt sich also, warum wir diese Zuversicht haben. Da wäre zum einen die Zyklik zu erwähnen, die wir hier und vor allem im Smart Investor-Magazin schon hinreichend erläutert haben (wer es nochmals wissen will: in 7/2004 auf S. 14 wurde z.B. der Wahlzyklus ausführlich besprochen). Ein weiterer entscheidender Punkt für unsere Bullishness liegt im Pessimismus bzw. der Apathie der Marktteilnehmer. Im neuen Smart Investor Magazin 8/2004 haben wir auf S. 25 einen "typischen Leserbrief" abgedruckt, welcher quasi eine Zusammenfassung der in den letzten Wochen eingehenden Briefe und eMails wiedergibt. Daraus läßt sich erkennen: Es herrscht Reserviertheit gegenüber dem Aktienmarkt, und zwar aus den verschiedensten Gründen (Terror, Mißtrauen bzgl. Wachstum usw.).
Short-Interest-Ratio
Sicherlich, einige Sentimentindikatoren deuten darauf hin, daß je nach Betrachtungswinkel Optimismus für Aktien herrscht, insbesondere bei einigen Indikatoren, die die USA betreffen. Allerdings gibt es auch Indikatoren, die genau das Gegenteil andeuten, z.B. die Short-Interest-Ratio für die Nasdaq. Hierzu werden für jede Nasdaq-Aktie die Volumina der Leerverkäufe (= Shorts) ermittelt, welches in den USA statistisch festgehalten wird. Dieses Short-Volumen wird nun in Beziehung zu einem durchschnittlichen Tagesumsatz in der betreffenden Aktie gesetzt. So erhält man für jede Aktie das Short-Interest-Ratio. Dieses besagt also: Wie viele Tage würde es theoretisch dauern, um alle Leerverkäufe einzudecken, unter der Voraussetzung, daß so viele Aktien gehandelt werden wie im Durchschnitt der letzten Tage und weiterhin vorausgesetzt, daß alle gehandelten Aktien zur Deckung der Short-Position verwendet werden. Sie sehen schon: Diese Voraussetzungen sind unrealistisch, aber darum geht es hier gar nicht. Vielmehr kann mit der Short-Interest-Ratio eine Aussage darüber gemacht werden, in welchem Ausmaß Shorts zur Anzahl der ausstehenden Aktien getätigt wurden. Und damit haben wir einen mittelfristigen Sentiment-Indikator, welcher nebenstehend für die gesamte Nasdaq (als Durchschnitt aller einzelnen Ratios ermittelt) eingefügt ist (Quelle: Ned Davis Research). Da die Original-Quelle sehr groß ist, sind in der Verkleinerung einige Deitails nicht gut sichtbar, daher in Kürze ein paar Erläuterungen. Der Chart erstreckt sich von 1983 bis Juni 2004. Zuletzt wurde ein Short-Interest-Ratio von 3,1 erreicht, welches während der letzten 20 Jahre bisher erst 3mal erreicht wurde. Diese Graphik deutet also auf einen extremen Pessimismus (da sehr hoher Wert) unter den Nasdaq-Anlegern hin. Denn je höher die Ratio, desto mehr wurde geshortet im Verhältnis zum normalen Tagesumsatz.
Bewertung kurzfristig irrelevant
Ich höre schon unsere Kritiker aufheulen, wie denn eine solche Aussage mit den hohen Bewertungen an der Nasdaq zusammenpassen soll. Antwort: Es paßt eben nicht zusammen, das spielt unter kürzerfristigen Überlegungen aber auch keine Rolle. Denn hohe Bewertungen, wie sie z.B. beim nahenden Börsengang von Google zustande kommen werden, sind eben durchaus noch "ausbaubar", zumindest auf kurze Sicht. Insofern paßt diese Short-Interest-Ratio durchaus zu unserer Annahme einer Vorwahl-Rally. Sobald die Wahl vorüber ist, dürfte der Treibsatz für die Börsen vermutlich jedoch wieder entfallen.
Musterdepot
Wie die jüngste Ausgabe des Smart Investor Magazins mit dem Schwerpunktthema Silber abermals verdeutlicht, stehen wir die Edelmetalle betreffend nach wie vor in der "Ecke der Langzeit-Bullen". Insofern haben wir an unseren diesbezüglichen Positionen auch nichts zu rütteln, auch wenn sie uns in den letzten Wochen keine Freude gemacht haben. Nachdem wir bei Münchner Rück ausgestoppt wurden, liegt unsere Investitionsquote im Musterdepot wieder unter 90 %, genau bei 88 %. Auf der einen Seite haben wir noch einen Buy Stop für Baader laufen (sh. letzten SIW), welcher bis auf Widerruf gültig ist. Auf der anderen Seite finden wir auch jede Menge interessanter Aktien, die wir gerne ins Depot aufnehmen würden. Wir ordern daher zum morgigen Eröffnungskurs 500 Lufthansa-Aktien (WKN: 823212; sh. hierzu das aktuelle Heft auf S. 39), da wir hier eine Outperformance gegenüber dem Dax erwarten. Zusätzlich ordern wir noch 1.000 Sal. Oppenheim Long-Hebelzertifikate auf den Dax (WKN: SAL4NJ), mit Basis 3.700 Punkten und einer Laufzeit bis 17.9.2004 (augenblicklicher Kurs: 1,85 Euro) zur morgigen Eröffnung. Vorsicht: Falls wir mit unserer Einschätzung falsch liegen, droht hier Totalverlust, daher setzen wir auch nur 1,5 % unseres Depotvolumens ein.
Fazit
Bereits in dieser Woche könnte die untere Wende an den Aktienmärkten komplettiert werden. Rein charttechnisch betrachtet stehen die letztendlichen Signale jedoch noch aus. Diese wären im Dax bei ca. 3.900 Punkten und im Euro Stoxx 50 bei ca. 2.730 Punkten gegeben.
Ralf Flierl
Smart Investor Magazin