Was Anleger vom drittreichsten Mann d. Erde lernen

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EinsamerSam.:

Was Anleger vom drittreichsten Mann d. Erde lernen

 
21.03.05 08:53
Was Anleger vom drittreichsten Mann der Erde lernen

Rat vom Stahlbaron

Als das US-Magazin Forbes vor wenigen Tagen seine neue Liste der reichsten Erdenbürger veröffentlichte, tauchte auf Rang drei ein kaum bekannter Name auf: Lakshmi (ausgesprochen Lackschmi) Mittal.

NEW YORK. Der indische Stahlbaron landete im Vorjahr noch weit abgeschlagen auf Rang 62. Jetzt zog er vorbei an vielen Multimilliardäre und hat vor sich nur noch Microsoft-Gründer Bill Gates und den Starinvestor Warren Buffett.

Anleger können auf Mittals Erfolg wetten, indem sie die Aktie seines Stahlimperiums Mittal Steel Group kaufen. Zudem liefert der 54-jährige Inder ein Lehrbeispiel für alle, die in den Club der Superreichen wollen, ihre erste Milliarde aber noch nicht verdient haben. Den Grundstein für sein laut Forbes 25 Mrd. Dollar schweres Vermögen legte Mittal vor 29 Jahren. Damals verließ der Sohn einer Stahlunternehmer-Dynastie die Heimat, um bei einem maroden indonesischen Stahlwerk einzusteigen. Seitdem hat Mittal seine schlichte Erfolgsformel beibehalten: Kaufe billig ein, mache deine Unternehmen durch brutales Sparen und vorsichtiges Modernisieren profitabel – und das Geld sprudelt wie von selbst.

Still und leise kaufte Mittal an den unwahrscheinlichsten Orten das zweitgrößte Stahlimperium der Welt zusammen. Zum weit gespannten Mittal-Reich zählen heute Firmen in Algerien, Kasachstan, Bosnien, Südafrika und Rumänien. In Deutschland schlug der Inder ebenfalls zu, als dort niemand mehr was von Stahl wissen wollte. In den USA nutzte er eine schwere Krise der Metallbranche zum Einstieg.

Welche Werte Mittal so über die Jahrzehnte einsammelte, zeigte sich erst im vergangenen Jahr. Im Dezember fusionierte der Inder mit einem Paukenschlag zwei seiner Tochterfirmen und schluckte gleichzeitig den größten US-Stahlkocher, International Steel Group (ISG). Sollten die ISG-Aktionäre die Transaktion auf der Hauptversammlung im April absegnen, steigt die neu benannte Mittal Steel Group zum größten Stahlhersteller der Welt auf.

Welche Lehren birgt die Geschichte des reichsten Asiaten, der heute in London lebt? Erstens, es lohnt sich, geduldig und hartnäckig sein Vermögen aufzubauen. Zweitens, die höchsten Erträge winken abseits ausgeschrittener Pfade, wo die Risiken am größten erscheinen.

Wäre Mittal dem Zeitgeist gefolgt, hätte er seine rostigen Stahlwerke Mitte der 90er-Jahre gegen Aktien heißer Internetfirmen eingetauscht. Seine Name stünde heute sicher nicht auf der Liste der Superreichen. Stattdessen setzte der Inder zeitlebens auf eine Branche, die andere längst als „Old Economy“ abgeschrieben hatten.

Der Erfolg stellte sich nicht über Nach ein. Mittal arbeitete zäh über Jahre und machte sich die Hände schmutzig. Er führte zähe Verhandlungen mit der rumänischen Regierung über die Verstaatlichung eines Stahlwerks. Er trank Wodka mit Ministern in Kasachstan, von wo aus er heute den riesigen chinesischen Markt beliefert. Und er klopfte bei den Stahlbaronen im Ruhrgebiet an, als diese einen Käufer suchten. Übrigens stand eine von Mittals Tochterfirmen, Ispat, mehrfach am Rande des Bankrotts. Denn manche Käufe floppten und rissen tiefe Löcher in die Bilanz.

Heute redet plötzlich alle Welt über Stahlaktien. Mittal Steel Group, aber auch Thyssen-Krupp und Salzgitter haben einen beeindruckenden Kursanstieg erlebt – kein Wunder angesichts immer neuer Preisrekorde bei Rohstoffen. Antizyklisch denkende Investoren werden bei solch rosigen Nachrichten misstrauisch. Das meiste Geld verdient vermutlich, wer bis zum nächsten Einbruch der Stahlpreise wartet und dann zuschlägt.

Lakshmi Mittal selbst scheint ähnlich zu denken. Jedenfalls will er laut Forbes Kasse machen und den Familienanteil am selbst geschaffenen Stahlimperium von 97 Prozent auf 88 Prozent reduzieren. Damit gibt Mittal noch eine dritte Anleger-Lehre preis: Aufhören sollte man, wenn’s gerade am schönsten ist.

Quelle: HANDELSBLATT, Montag, 21. März 2005, 07:06 Uhr

...be invested
  
Der Einsame Samariter

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SAKU:

Die haben was vergessen...

 
21.03.05 09:01
Glück!

Es hätte nämlich auch anders kommen können. WEnn heute in irgendeinem Labor auf der Welt zwei, drei Substanzen aus versehen zusammengeschüttet werden und sich daraus etwas bildet, was Stahl substituieren kann, war er die längste Zeit auf der Forbes Liste.

Was seinen Erfolg nicht schmälert...
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