ist es so, dass die Ratingagenturen, Gleiches nicht gleich bewerten. Während sie in die Verschuldung Griechenlands z.B. auch die Schulden der öffentlichen Krankenhäuser einrechnen, so lassen sie bei des US-Staates und der US-Einzelstaaten vergleichbare Schulden außen vor. Viele US-Staaten haben dreifach höhere Schulden als im öffentlichen Haushalt ausgewiesen wird, u.a wegen der hohen Pensionsverpflichtungen für die Bediensteten der öffentlichen Verwaltung. Das wird aber von den Ratingagenturen nicht berücksichtigt.
Auch hochverschuldete Staaten wie Großbritannien und Japan erhalten weiterhin Bestnoten. Sie können nämlich wie die USA selbst – im Unterschied zum Euro-Raum – ihre Staatsanleihen in eigener Währung herausgeben; d.h. die Zentralbanken können einfach neues Geld drucken bzw. heutzutage das digitale Äquivalent herstellen. Damit wird der nominelle Bankrott vermieden, aber die Schulden gehen durch Inflation auf die Gläubiger über. Die Ratingagenturen stützen dies durch ihre Bewertungen, sie sind Teil dieser Praxis. Als Mexiko stark verschuldet war, benoteten die Agenturen Mexikos Schulden, die in der Landeswährung Peso aufgenommen waren, mit AA-, aber die in US-Dollar aufgenommenen Schulden gleichzeitig mit BB-, und dies allein deswegen, weil Mexiko Pesos drucken konnte, US-Dollars aber nicht.