Wann geht Kirch pleite und was passiert dann?

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Kicky:

Wann geht Kirch pleite und was passiert dann?

 
08.02.02 18:39
5Milliarden Schulden und die Dresdner will den Kredit im April nicht verlängern,im Oktober wird BskyB seine Option ausüben...der Apell der
bayrischen Landesbank verhallt ungehört ...Wird das unser Enron werden?

Rettungsappell der Landesbank findet  kein Echo bei Großbanken / Spekulationen um Anteilsverkäufe
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mot/tmh
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Die angeschlagene Kirch-Gruppe darf sich wenig Hoffnung auf eine konzertierte Rettungsaktion ihrer Gläubigerbanken machen. Die Bayerische Landesbank, mit einem Kreditvolumen von 1,9 Milliarden Euro der größte Geldgeber Kirchs, schlägt eine solche Initiative aller Gläubiger zwar vor. In Frankfurter und Münchener Bankenkreisen fand der Vorstoß am Donnerstag allerdings kein Echo. Gespräche der Banken habe es bislang nicht gegeben, hieß es. Kirchs größte Gläubiger - neben der BayernLB die Deutsche, die Dresdner und die Hypo-Vereinsbank - lehnten einen Kommentar auf Anfrage ab.  Deutsche-Bank-Chef Rolf E. Breuer hatte bereits am Montag Kirch öffentlich für kreditunwürdig erklärt und weitere Kredite für unwahrscheinlich gehalten. "Die Rettung muss von außen kommen", sagte ein Beobachter am Donnerstag. Auch die Bundesregierung ließ Berichte dementieren, wonach am Donnerstag ein Treffen der Banken mit Vertretern des Kanzleramts und der bayerischen Regierung geplant sei.  Werner Schmidt, Chef der BayernLB, hatte am Mittwochabend vor dem Club der Wirtschaftspresse in München, gesagt, er hoffe auf eine rasche Lösung bei Kirch. Diese könne aber nur nach dem Einstieg eines ausländischen Investors oder mit einer gemeinsamen Rettungsaktion der Banken gefunden werden. "Ich bin überzeugt, dass es in den nächsten Wochen zu einer klaren Lösung im Kirch-Imperium kommen wird", sagte Schmidt. Die involvierten Kreditinstitute müssten jetzt an einem Strang ziehen. "Alles andere wäre Vermögensverschleuderung."  Lösung bis Ende April nötig  Ein Teil der Landesbank-Kredite läuft nach den Worten Schmidts am 30. Juni aus. Kreditausfälle fürchte die Bank jedoch nicht, die Kredite seien banküblich abgesichert. Dem Vernehmen nach sind Kirchs Formel 1-Engagement und ein Teil der Filmbibliothek an die Landesbank verpfändet. An eine Fristverlängerung werde nicht gedacht, sagte Schmidt, weil bis Ende April eine Lösung im Fall Kirch gefunden werden müsse. Zu diesem Zeitpunkt kommen auf den Medienkonzern gleich zwei millionenschwere Zahlungsverpflichtungen zu: Zum einen wird ein Kredit über 460 Millionen Euro der Dresdner Bank fällig, der bereits zwei Mal verlängert worden war. Zum anderen verlangt dann der Springer-Konzern die Zahlung von 767 Millionen Euro für den über eine Verkaufsoption an Kirch zurückgereichten Anteil an Pro Sieben Sat 1.  Um wieder liquide zu werden, könnte Kirch deshalb gezwungen sein, sich von Beteiligungen zu trennen. Kirch soll dazu bereits aus dem Kreis seiner Anteilseigner, darunter der Handelskonzern Rewe, gedrängt worden sein. Zum Verkauf stehen könnten seine 40-Prozent-Beteiligung am Axel-Springer-Verlag, die zu weiten Teilen an die Deutsche Bank verpfändet ist, oder die Formel-1-Anteile. "In der Kirch-Gruppe sind einige Perlen, die international und national auf große Nachfrage stoßen", sagte Landesbank-Chef Schmidt.  Interesse an einem größeren Anteil an Kirchs Bezahlsender Premiere World wird dem Medienunternehmer Rupert Murdoch nachgesagt. Er hält derzeit über den britischen Pay-TV-Sender BSkyB 22 Prozent an Premiere, die er im Herbst an Kirch für 1,7 Milliarden Euro zurückverkaufen kann. Der Aufsichtsrat von BSkyB kam am Donnerstag zusammen. Beobachter rechneten damit, dass das Gremium auch über Murdochs weiteres Engagement im deutschen Fernsehmarkt beraten werde. In Frankfurter Bankenkreisen hatte es zuletzt geheißen, die Deutsche Bank habe bereits ein Mandat von Murdoch erhalten, um einen größeren Einstieg in Deutschland einzufädeln. Kirch-Vize Dieter Hahn hatte am Mittwoch sein Aufsichtsratsmandat bei BSkyB niedergelegt, um "Interessenkonflikte" zu vermeiden.  Die fünf im Rennsport aktiven Autokonzerne scheinen derzeit nicht an einem Kauf der Formel 1-Rechte interessiert. Daimler-Chrysler-Vorstand Jürgen Hubbert sagte der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung", das unlängst von Kirch unterbreitete Angebot zur Zusammenarbeit, sei "nach ausführlicher interner Diskussion nicht für zielführend erachtet" worden. Dahinter könnte freilich auch die Taktik stehen, den Preis für die Formel 1 zu drücken. Die Hersteller drohen einstweilen mit der eigenen Serie Grand Prix World Championship ab 2007.
www2.tagesspiegel.de/archiv/2002/02/07/ak-wi-un-665228.html

BSkyB bought a 22 percent stake in KirchPayTV in December 1999 but warned last year it was unhappy with the way it was being run and would probably exercise its option to sell its stake back to German media group Kirch in October this year.  However, Kirch is struggling under a mountain of debt, and BSkyB said it was concerned about its ability to honour the 1.3 billion euro ($1.14 billion) option.  "We're not putting a penny more into KirchPayTV. Our preferred option is to give the stake back," BSkyB Chief Executive Tony Ball told reporters, adding the group would not accept content rights or a bigger KirchPayTV stake as payment for the option.
 Despite the possibility that Kirch may not have the funds to pay BSkyB for its stake, BSkyB said it would not renegotiate the option and would concentrate on getting its cash out.  Murdoch was quoted in the Financial Times on Friday as saying: "I do not see how we can continue with the relationship without putting more money into it and that is something we are not prepared to do".  Kirch is struggling with debts of about $5 billion, due largely to its foray into pay television, and faces the prospect of having to cough up billions to repay debt and meet options to banks and shareholders like BSkyB this year.  Kirch's cash crisis has led to speculation it may have to sell off key assets to stay afloat -- a move that has fuelled rumours that Murdoch may try to take over some assets.  Asked if he planned to renegotiate a different kind of deal with Kirch, Ball told Reuters: "It's unlikely. We are focusing on getting our money back". uk.finance.yahoo.com/    (Auszug)
Gruenspan:

Der Australier mit dem Namen "M" schlägt zu!

 
08.02.02 18:48
Aus Kirch wird Murdoch.
Peet:

droht etlichen Vereinen der Konkurs

 
08.02.02 18:55
Uli Hoeneß: "Gehälter werden bald sinken"

Der deutsche Profi-Fußball zittert wegen der Krise der Kirch-Gruppe. Bleiben künftig Zahlungen des Medien-Moguls aus, droht etlichen Vereinen der Konkurs. Die Spieler müssen mit finanziellen Einbußen rechnen.

Die Kirch-Krise erschüttert die Bundesliga. Die bange Frage der Profiklubs: Was passiert, wenn die führenden deutschen Banken, die Deutsche Bank, Dresdner Bank, Hypo-Vereinsbank, Commerzbank und Bayerische Landesbank, dem Münchner Medientycoon den Geldhahn abdrehen, keine neuen Kredite mehr geben, wie Anfang der Woche von Vorstandssprecher Rolf Breuer von der Deutschen Bank angekündigt, und vielmehr Rückzahlungen in Milliardenhöhe (Bayerische Landesbank und Springer Konzern) von der mit etwa sechs Milliarden Euro in der Kreide stehenden Kirch-Gruppe fordern?

Droht gleich mehreren Klubs ein Konkurs, welche Lösungen hat der Liga-Verband DFL parat?

Der Fußball hängt am Tropf des Fernsehens. Bei fast allen Klubs in der Zweiten Liga, aber auch bei mehreren Bundesligavereinen machen die TV-Honorare mehr als fünfzig Prozent des Etats aus. Im Durchschnitt etwa 15 Millionen Euro bekommt jeder Bundesligaklub und ungefähr vier Millionen Euro jeder Zweitligaklub derzeit aus dem TV-Vertrag. Sollte diese Quelle nicht mehr wie bislang sprudeln, droht dem Fußball die große Dürre.

Es war noch nie ein Geschäft, das Leo Kirch mit dem Fußball gemacht hat. Die Abonnentenzahlen seines Pay-TV-Senders dümpeln trotz einer zu Beginn dieser Saison vorgenommen großen Preisreduzierung und Zusatzangeboten wie der Bundesliga-Schaltkonferenz bei 2,41 Millionen Haushalten. 3,9 Millionen Abonnenten wären zur Kostendeckung erforderlich.

Bezahlt hat Kirch immer an den Fußball, überaus pünktlich, wie man bei der FIFA und bei der DFL betont. 1,3 Milliarden Schweizer Franken hat Kirch für die Übertragungsrechte für die WM 2002 "bis auf den letzten Rappen", so Sprecher Guido Tognoni, überwiesen. Die DFL übt in der Stunde der Not ihres wichtigsten Partners den Schulterschluss. "Wenn jemand immer pünktlich bezahlt und zudem perfekte Arbeit abgeliefert hat, dann ist es Kirch. Schon daher verbietet es sich, an Spekulationen teilzunehmen", sagt Wolfgang Holzhäuser, Mitglied im DFL-Aufsichtsrat und Manager von Bayer Leverkusen.

Verspekuliert hat sich Kirch womöglich mit geliehenem Geld. Die Dresdner Bank fordert per 30. April 460 Millionen Euro zurück, die Bayerische Landesbank ist mit einem Kredit in Höhe von etwa 2,2 Milliarden Euro bei einem Eigenkapital von etwa 16 Milliarden Euro längst an die Schmerzgrenze gegangen. Und der Springer-Konzern hat eine Kaufoption ausgeübt und will für ein Paket von 11,5 Prozent an der Senderfamilie ProSieben/Sat1 767 Millionen Euro. Und wenn Rolf Breuer, der mächtigste Mann in der deutschen Banken-Landschaft, nun sagt, "dass der Finanzsektor nicht bereit ist, auf unveränderter Basis noch weitere Fremd- und Eigenmittel zur Verfügung zu stellen", so ist das für die Vorstände aller Banken ein deutliches Signal, für Kirch und den Fußball ein Fanal.

Kippt Kirch, wird der Fußball einen dramatischen Einnahme-Einbruch hinnehmen müssen. Denn zu unveränderten Konditionen einspringen in den zwischen Kirch und der Liga geschlossenen Vertrag mit einer durchschnittlichen Zahlung von etwa 380 Millionen Euro pro Saison wird kein anderer Anbieter. Der ARD-Vorsitzende Fritz Pleitgen hofft, "dass Kirch im Spiel bleibt" und stellt im gleichen Atemzug klar: "Wir warten nicht auf die Beute." ARD und ZDF haben nicht das Geld, um im Notfall auszuhelfen. "Es geht ja hier um Hundert-Millionen-Beträge", sagte Pleiten im Berliner "Tagesspiegel".

Selbst kann die Liga, die seit geraumer Zeit von einem eigenen Bundesliga-TV redet, die Sache noch nicht in die Hand nehmen. "So weit sind wir noch nicht", räumt Holzhäuser ein.

Nur Bayern-Manager Uli Hoeneß beurteilt die aktuelle Situation nicht so dramatisch wie Politiker und Wirtschaftsexperten: "Ich sehe das alles ziemlich unproblematisch, da wird nichts passieren. Ich bin ein alter Börsenspekulant und weiß, was los ist: Das sind Machtkämpfe." Gleichwohl sieht Hoeneß ein Ende des Wachstums im Fußball. "Es wird keine großen, neuen Einnahmequellen mehr geben. Der nächste TV-Vertrag wird sicher nicht besser, die Sponsoren für die kleinen Klubs werden weniger, die Eintrittspreise können wir nicht erhöhen." Die Prognose des Bayernmanagers: "Die Gehälter werden schon in den kommenden ein, zwei Jahren bis zu 30 Prozent sinken, auch bei den Stars."

Nationalspieler Christian Wörns von Borussia Dortmund ist gleicher Auffassung: "Das Ende der Fahnenstange ist erreicht." Wörns spricht aus eigener Erfahrung: "Auch ich bekomme für meinen neuen, leistungsbezogenen Vertrag bei Borussia keinen Pfennig mehr als vorher." Nationaltorwart Oliver Kahn hält Gehaltskürzungen für "möglich, da die Gehaltsexplosion vor allem durch die TV-Gelder zustande kam." Dass in bestehende Verträge eingegriffen wird, schließt er aber aus: "Ich gehe davon aus, dass ein Verein die Weitsicht hat, nur das Gehalt zu veranschlagen, was er für die Vertragsdauer zahlen kann. Deshalb sehe ich es grundsätzlich nicht ein, auf vereinbartes Geld zu verzichten."

Manager Klaus Stabach von Energie Cottbus spricht von den Nöten der Klubs: "Viele Vereine leben doch nur noch von der Hand in den Mund. Es wird zu Gehaltskürzungen kommen müssen. Aber da muss erst einmal die rechtliche Situation geklärt werden, wenn plötzlich einer für zehn statt für dreißig Euro spielen soll."

Der Schalker Manager Rudi Assauer sieht "große Steigerungen nicht mehr drin", während Kollege Andreas Rettig vom SC Freiburg noch an Wachstum glaubt: "Ich gebe nur das Stichwort virtuelle Vermarktung." Nürnbergs Manager Edgar Geenen setzt auf die WM 2006 in Deutschland, "die dem Fußball einen Schub bringen wird". Gleichzeitig fordert Geenen: "Die Spieler haben an den gestiegenen TV-Honoraren partizpiert. Sinken diese Einnahmen, muss logischerweise auch die Gehaltsschraube zurück gedreht werden."

Kippt Kirch und springt dann nicht der von politischer Seite unerwünschte australische Medienunternehmer Rupert Murdoch in die Bresche, könnte das dem Ende der zentralen Vermarktung der TV-Rechte gleichkommen. Wenn sich dann jeder Verein seinen Haussender suchen kann, werden die Kleinen im großen Fußballgeschäft endgültig auf der Strecke bleiben.
Krisrena:

deutsche Spitzenspieler gehen dann

 
08.02.02 19:01
wohl in die Länder, wo sie mehr verdienen als hier. Unsere Liga wird dann wimmeln mit Spielern, wie man sie jetzt bei Cottbus und Co sieht.
preisfuchs:

nicht gerade possitiv für stoiber!

 
08.02.02 19:43
sollten negative fakten auf den tisch kommen .....
preisfuchs:

ja ja ja "positiv" ;-) o.T.

 
08.02.02 19:44
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