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NTT Docomo bläst Testlauf ab
Der japanische UMTS-Pionier NTT Docomo musste das erste Mobilfunknetz der dritten Generation schon wieder abstellen. Alle 1400 UMTS-Handys wurden wieder eingezogen.
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Die Benutzer hatten zu geringe Akkulaufzeiten, Netzwerk-Ausfälle und Software-Abstürze gemeldet. Wegen der Softwareprobleme hatte schon der ursprünglich für Ende Mai vorgesehene Start des kommerziellen Dienstes auf den 1. Oktober verlegt werden müssen. Der Termin Ende Mai wurde stattdessen als Anlauf einer Testphase umdefiniert. Doch auch das gelang nur mit Verzögerungen. Die Geräte müssten nach einer Softwareberichtigung noch weiter Tests durchlaufen, hieß es.
Über mangelndes Interesse brauchte sich NTT Docomo dennoch nicht zu beklagen. Die 1400 Tester mussten sogar im Rahmen einer Lotterie ermittelt werden. Aus 147.000 Bewerbern hatte der Konzern 3300 Kandidaten für den viermonatigen Testlauf ausgewählt.
Von Analysten werden die Anlaufschwierigkeiten jedoch als übliche Fehlschläge bei Versuchen mit neuer Technik gewertet. "In einem Jahr werden die Probleme gelöst sein", erklärt Makio Inui, Analyst für Telekommunikationswerte bei Nikko Salomon Smith Barney. Auf lange Sicht würden alle Nutzer auf die neue Mobilfunkgeneration umstellen, wie es auch schon bei der Vorgängergeneration geschehen sei.
Die Analysten sind auch zuversichtlich, dass die neue Mobilfunkgeneration NTT Docomo einen deutliches Umsatzwachstum bescheren wird, wenn das landesweite Netz erst einmal fertig ist. Gegenüber den europäischen Konkurrenten haben die Japaner dabei noch einen Riesenvorteil: Die exorbitanten Kosten für die Lizenzgebühren bleiben ihnen erspart.
aus www.spiegel.de