www.ndrtv.de/weltspiegel/20020120/usa.html
In New York greifen viele wieder zur Zigarette, seit dem 11. September wird auch mehr Alkohol getrunken. Und die Psychiater haben Stress: Die Folgen der Terroranschläge werden jetzt so langsam deutlich.
Die Standesbeamten vermelden mehr Hochzeiten, gleichzeitig haben auch Scheidungsanwälte mehr zu tun: Ihre Lebenszeit scheint vielen Amerikanern offensichtlich zu kostbar, um sie allein oder mit einem nicht mehr geliebten Partner zu verbringen.
Und immer mehr Menschen denken über eine grundlegende Änderung ihres Lebensstils nach: Sie wollen ihr Leben vereinfachen, weniger konsumieren, weniger arbeiten, weniger Geld verdienen, dafür mehr Zeit mit der Familie verbringen, weil sie seit dem 11. September andere Werte für wichtig erkannt haben. Wieder andere suchen Halt in der Religion - Mittagsgottesdienste, "Power Lunch" - haben neuerdings regen Zulauf.
Wir treffen ein Liebespärchen, beide aus der Finanzbranche, beide gut situiert. Er arbeitet in San Francisco, sie in New York. Bisher fanden sie es chic und - trotz der vielen Wochenendflüge quer über den Kontinent - auch ganz praktisch, so zu leben: Ohne Rücksicht auf den Partner in der Woche an der Karriere und am Geldverdienen basteln, und sich nur jedes zweite Wochenende dem Partner widmen.
Seit den Terroranschlägen halten sie es kaum noch aus: Sie haben erkannt, daß Geld und Job nicht alles sind, der Halt einer dauerhaften Beziehung, der Schutz einer Familie sind ihnen wichtig.
Plötzlich also denkt das erfolgreiche New Yorker Partygirl an Kinder und Kochkurse, an die Sicherheit, die ihr die Ehe zu bieten scheint ... Sie will im Frühjahr zu ihm nach San Francisco ziehen.
Der wohlsituierte Bauunternehmer denkt über eine grundlegende Vereinfachung des Lebens nach: Weniger verdienen, weniger ausgehen und verreisen, weniger arbeiten. Er trifft sich in Los Angeles mit einer Gruppe, die seit den Ereignissen vom 11. September über 50 Prozent neue Mitglieder bekommen hat: "Samen der Einfachheit" nennen sie sich. Die Mitglieder beraten sich über ein Leben nach dem Konsum - und scheinen darin Halt und Glück zu finden - denn irgendetwas musste sich ja schließlich ändern im Leben mit dem Terror.
mfG: Speculator
In New York greifen viele wieder zur Zigarette, seit dem 11. September wird auch mehr Alkohol getrunken. Und die Psychiater haben Stress: Die Folgen der Terroranschläge werden jetzt so langsam deutlich.
Die Standesbeamten vermelden mehr Hochzeiten, gleichzeitig haben auch Scheidungsanwälte mehr zu tun: Ihre Lebenszeit scheint vielen Amerikanern offensichtlich zu kostbar, um sie allein oder mit einem nicht mehr geliebten Partner zu verbringen.
Und immer mehr Menschen denken über eine grundlegende Änderung ihres Lebensstils nach: Sie wollen ihr Leben vereinfachen, weniger konsumieren, weniger arbeiten, weniger Geld verdienen, dafür mehr Zeit mit der Familie verbringen, weil sie seit dem 11. September andere Werte für wichtig erkannt haben. Wieder andere suchen Halt in der Religion - Mittagsgottesdienste, "Power Lunch" - haben neuerdings regen Zulauf.
Wir treffen ein Liebespärchen, beide aus der Finanzbranche, beide gut situiert. Er arbeitet in San Francisco, sie in New York. Bisher fanden sie es chic und - trotz der vielen Wochenendflüge quer über den Kontinent - auch ganz praktisch, so zu leben: Ohne Rücksicht auf den Partner in der Woche an der Karriere und am Geldverdienen basteln, und sich nur jedes zweite Wochenende dem Partner widmen.
Seit den Terroranschlägen halten sie es kaum noch aus: Sie haben erkannt, daß Geld und Job nicht alles sind, der Halt einer dauerhaften Beziehung, der Schutz einer Familie sind ihnen wichtig.
Plötzlich also denkt das erfolgreiche New Yorker Partygirl an Kinder und Kochkurse, an die Sicherheit, die ihr die Ehe zu bieten scheint ... Sie will im Frühjahr zu ihm nach San Francisco ziehen.
Der wohlsituierte Bauunternehmer denkt über eine grundlegende Vereinfachung des Lebens nach: Weniger verdienen, weniger ausgehen und verreisen, weniger arbeiten. Er trifft sich in Los Angeles mit einer Gruppe, die seit den Ereignissen vom 11. September über 50 Prozent neue Mitglieder bekommen hat: "Samen der Einfachheit" nennen sie sich. Die Mitglieder beraten sich über ein Leben nach dem Konsum - und scheinen darin Halt und Glück zu finden - denn irgendetwas musste sich ja schließlich ändern im Leben mit dem Terror.
mfG: Speculator