US-Zinserhöhung?

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soros:

US-Zinserhöhung?

 
14.12.04 17:47
Wahrscheinlichkeit für US-Zinserhöhung gesunken

Daten der kommenden Tage können die Entscheidung noch beeinflussen
Nur 112 000 neue Stellen wurden im November in den USA geschaffen. Das ist deutlich weniger als im Vormonat, als es noch 330 000 waren, und vor allem weniger, als die meisten Analysten erwartet hatten. Daher gaben die Aktienkurse nach der Veröffentlichung des Arbeitsmarktberichts am Freitag deutlich nach, und der Euro-Kurs stieg auf ein neues Allzeithoch.


In den Tagen zuvor hatte dagegen der gesunkene Ölpreis noch für umfassenden Optimismus an der Börse gesorgt. Nun scheinen aber die hohen Ölpreise der vergangenen Wochen ihren Tribut zu fordern. "Die Ölpreise drücken in einigen Branchen auf die Gewinnmargen, und einige Unternehmen setzen einen geplanten Stellenausbau erst mal aus", sagt Nariman Behravesh, Chefökonom der Investmentberatung Global Insight.


Damit ist nun die Wahrscheinlichkeit wieder gesunken, daß der Offenmarktausschuss der amerikanischen Notenbank auf seiner nächsten Sitzung am 14. Dezember die Zinsen erneut um 0,25 Prozentpunkte anhebt. Die Märkte werden daher in den kommenden Tagen alle Daten besonders genau beobachten, die diese Entscheidung beeinflussen könnten.


Dazu gehört die Preisentwicklung. Am Donnerstag werden Zahlen zu den Importpreisen, am Freitag zu den Produzentenpreisen in den USA veröffentlicht. Je höher die Inflationsrate ausfällt, um so mehr wächst wieder die Wahrscheinlichkeit für weitere Zinserhöhungen durch die Notenbank.


Auch der Index zum Verbrauchervertrauen der Universität Michigan wird auf Interesse stoßen. Je stärker das Vertrauen der Konsumenten, desto nachhaltiger dürfte der Aufschwung sein, und um so eher könnte die US-Wirtschaft eine Zinserhöhung verkraften. Der Index wird am Freitag veröffentlicht, und die Analysten erwarten, daß er gegenüber dem Vormonat deutlich zulegt.


Aus Deutschland werden dagegen weitaus weniger positive Daten erwartet. Am Dienstag wird der Konjunkturindex des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) veröffentlicht. Er gilt als Hinweis darauf, wie der Ifo-Geschäftsklima-Index ausfallen könnte, der später im Monat publiziert wird. Die Konsensprognose geht von einem leichten Rückgang aus. Auch die Zahl der Auftragseingänge, die am Montag publiziert wird, und die Industrieproduktion, deren Daten am Donnerstag folgen, dürften im November zurückgegangen sein.  Frank Stocker




Artikel erschienen am 5. Dezember 2004

Gruß

Soros
sbroker:

suche eine tabelle

 
14.12.04 17:55
mit den datierten zinsschritten der FED. wen möglich sehr historisch. bis 2001 hab ich.. ab 20 jahre wär klasse.. kann mir jemand helfen?

 

US-Zinserhöhung? 1742910US-Zinserhöhung? 1742910

 

soros:

ich suche mal!

 
14.12.04 17:57



03.11.2004
 


GOLDMAN-SACHS-KOLUMNE

Vorerst keine Zinserhöhung

Von David Walton


Die aktuellen Indikatoren zur Konjunkturentwicklung in Euroland sind schwächer ausgefallen als erwartet. Für die EZB besteht daher wenig Grund, die Zinsen zu erhöhen. Aber ist der derzeitige Zinssatz nicht zu niedrig? Auf der Suche nach einer Antwort könnte das "neutrale" Zinsniveau helfen.


Trotz aller Indikatoren zur Konjunkturentwicklung - ein Argument für eine baldige Zinserhöhung bleibt: Das Zinsniveau ist möglicherweise einfach zu niedrig. Dieses Argument hängt allerdings entscheidend davon ab, wo das "normale" bzw. neutrale Zinsniveau liegt. Und die Antwort auf diese Frage ist kompliziert.



© mm.de


David Walton ist Chief European Economist der Investmentbank Goldman Sachs in London



Der neutrale Zinssatz ist ein theoretisches Konstrukt, das der schwedische Ökonom Knut Wicksell in den 20er Jahren entwickelte. Einer neueren Definition zufolge ist der neutrale Zinssatz derjenige Zinssatz, der mit stabiler Inflation und trendgemäßem Wirtschaftswachstum in Einklang steht.

Ein Anhaltspunkt für das neutrale Zinsniveau ist der langfristige durchschnittliche Geldmarktsatz. In den vergangenen 35 Jahren lag dieser bei 2,6 Prozent - wenn auch mit beträchtlichen Schwankungen. Weitere Faktoren, die zu Ermittlung des neutralen Zinsniveaus beitragen können, sind die Produktivität, die demographische Entwicklung, die Inflationsrisikoprämie, die Finanzpolitik und schließlich die Effizienz des Finanzsystems.

Eine Veränderung eines dieser Faktoren impliziert - zumindest in der Theorie - auch eine Veränderung des neutralen Zinssatzes. Freilich spielen auch globale Entwicklungen wie die weltweite Ersparnisbildung und Investitionstätigkeit eine Rolle.

Wir glauben, dass auch die strukturellen Veränderungen im deutschen Bankensystem hierzulande möglicherweise zu einem niedrigeren neutralen Zinssatz beigetragen haben. Außerdem gibt es Hinweise darauf, dass das Produktivitätswachstum anscheinend abgenommen hat. Weniger klar ist die Wirkung der demographischen Entwicklung.

Der Inflationsrückgang scheint von Dauer

Die Inflationsrisikoprämie hat offenbar ebenfalls abgenommen. Es gibt keinen Hinweis darauf, dass der in den vergangenen Jahren beobachtete Inflationsrückgang eine kurzlebige Erscheinung ist. Zudem haben die EWU-Länder alles in allem eine verantwortungsbewusste Finanzpolitik betrieben. Es ist also unwahrscheinlich, dass die fiskalischen Herausforderungen der nächsten Jahre zu ausufernden Haushaltsdefiziten führen werden. Schließlich gibt es auch Anzeichen dafür, dass das Finanzsystem Eurolands in den vergangenen zehn Jahren effizienter geworden ist.
sbroker:

sowas nur historischer

 
14.12.04 17:58
 
DatumNeuer Zinssatz (Tagesgeld)Zinsschritt
(in Prozent)
10. November 20042,00+0,25
21. September 20041,75+0,25
10. August 20041,50+0,25
30. Juni 20041,25+0,25
25. Juni 20031,00-0,25
6. November 20021,25-0,50
11. Dezember 20011,75-0,25
6. November 20012,00-0,50
2. Oktober 20012,50-0,50
17. September 20013,00-0,50
21. August 20013,50-0,25
27. Juni 20013,75-0,25
15. Mai 20014,00-0,50
18. April 20014,50-0,50
20. März 20015,00-0,50
31. Januar 20015,50-0,50
3. Januar 20016,00-0,50

 

US-Zinserhöhung? 1742913US-Zinserhöhung? 1742913

 

soros:

@sbroker: bisher nichts gefunden!

 
14.12.04 18:06
Doktor Greenspan bereitet Finanzmärkte auf Zinsoperation vor
Kerninflationsrate steil angestiegen - Unternehmen erwirtschaften Gewinne wie seit 20 Jahren nicht mehr - Kritiker: Fed reagiert zu spät
von Peter Herkenhoff

New York -  Der Chef der amerikanischen Notenbank, Alan Greenspan, hat so deutlich wie seit mehreren Jahren nicht mehr von einer zunehmenden Gefahr für die Preisstabilität gewarnt. Während einer Konferenz in London, zu der Greenspan via Satellit zugeschaltet wurde, versicherte der 78-Jährige zugleich, dass die Notenbank in angemessener Weise auf die Inflationsgefahr reagieren werde. Sorge bereitet ihm die zuletzt gestiegene Kerninflationsrate, eine Kennziffer, die verzerrende Faktoren wie den Ölpreis von vornherein ausklammert. Lag sie im Dezember noch bei beruhigenden 1,1 Prozent, so ist sie im Juni auf 1,8 Prozent gestiegen. Dieser Wert ist zwar immer noch sehr niedrig, doch nun besteht die Gefahr, dass die Marktteilnehmer mit weiter steigenden Preisen rechnen. Im ungünstigsten Fall kann es auf einzelnen Märkten zu einem Ungleichgewicht kommen. Gewerkschaften könnten zum Beispiel versuchen, höhere Löhne durchzusetzen und damit die von Ökonomen gefürchtete Lohn-Preis-Spirale in Gang setzen.


Tatsächlich passt das aktuelle Zinsniveau von einem Prozent nicht zur wirtschaftlichen Lage in den Vereinigten Staaten. Die Wirtschaft hat längst wieder an Fahrt gewonnen, die Unternehmen erwirtschaften so hohe Gewinne wie zuletzt vor 20 Jahren und seit Anfang des Jahres sind bereits 1,2 Mio. neue Arbeitsplätze geschaffen worden. Der geldpolitische Ausschuss der Federal Reserve tagt das nächste Mal am 29./30. Juni. Es gilt als sicher, dass die Fed die Tagesgeldzinsen ("Fed Funds") um einen Viertelprozentpunkt auf dann immer noch rekordniedrige 1,25 Prozent anheben wird.


Zugleich deutete Greenspan in typisch verklausulierter Form an, dass die Notenbank nicht davor zurückschrecken werde, die Schraube notfalls auch kräftiger anzuziehen. Die Terminmärkte hätten höhere Zinsen bereits eingepreist, sagte Greenspan und versicherte zugleich, dass die Fed aus Fehlern der Vergangenheit gelernt habe. Ohne die Märkte ausreichend vorzubereiten, hatte die Notenbank die Zinsen 1994 innerhalb von zwölf Monaten um drei Prozentpunkte angehoben und den damaligen Aufschwung abgewürgt. Damals wie heute war es die längst totgeglaubte Inflation, die sich nach einer längeren Phase niedriger Zinsen wieder mit Macht zurückmeldete. "Im Gegensatz zu 1994 sind die Kapitalmarktzinsen in Erwartung einer restriktiven Geldpolitik bereits angestiegen", sagte "Mr. Greenspeak", konnte sich dabei aber einen Seitenhieb an die Finanzmärkte nicht verkneifen. "Die Geschichte lehrt, dass die Erwartungen der Investoren an die Wirkungen der Geldpolitik nicht gerade perfekt sind." Im Übrigen unterstreiche das zuletzt deutlich gestiegene Geldangebot, dass die Fed die Kapitalmärkte mit ausreichend "Liquidität" versorgt habe. Bei zahlreichen Investoren dürfte sein Abschluss-Satz für Hektik und Aufregung gesorgt haben. "Sollte sich unsere Einschätzung als falsch herausstellen, ist der geldpolitische Ausschuss jederzeit bereit, seinen Auftrag zu erfüllen und Preisstabilität bei gleichzeitig nachhaltigem Wirtschaftswachstum sicherzustellen". Im Klartext: Zinsschritte von 0,5 Prozentpunkten sind nicht ausgeschlossen.


Experten waren dennoch nicht überrascht. Citigroup-Volkswirt Robert DiClemente sagte, die Fed bereite die Märkte auf eine aggressivere Geldpolitik vor, akuten Handlungsbedarf gebe es zur Zeit aber nicht. Ausgewiesene Fed-Kritiker wie Morgan-Stanley-Chefvolkswirt Stephen Roach werfen Greenspan seit langem vor, die Notenbank habe zu zögerlich auf den Aufschwung reagiert und hinke der "Inflationskurve" deutlich hinterher.

scalper1:

hi sbroker, vieleicht hilft dir der link

 
14.12.04 18:21
sbroker:

das ist schon etwas besser ;)

 
14.12.04 18:23
danke..

 

US-Zinserhöhung? 1742941US-Zinserhöhung? 1742941

 

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