US-Wirtschaft - Kapitulation der Konsumenten?
Die Daten zum Konsumverhalten der Amerikaner im Dezember fielen schlechter aus, als von den meisten Ökonomen zuvor erwartet. Heißt das, dass die für die US-Wirtschaft so immens wichtigen Konsumenten den Kampf um die Konjunktur aufgegeben haben? Nicht unbedingt, eine Vielzahl von Experten ist weiterhin zuversichtlich.
Dem Commerce Department zufolge kletterten die Erlöse im Einzelhandel im Weihnachtsmonat zwar um 1,2 Prozent. Die von Volkswirten im Vorfeld durchschnittlich prognostizierten plus 1,5 Prozent wurden allerdings klar verfehlt. Ohne den Automobilsektor stagnierten die Einzelhandelsumsätze sogar – ein Minus von 0,3 Prozent gegenüber der Konsensschätzung.
Im Vergleich zu 2001 stiegen die Erlöse im Einzelhandel in 2002 insgesamt nur um 3,4 Prozent – das kleinste Plus seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 1993. Die in Chicago ansässigen Marktforscher von ShopperTrak sagten, dass während der 37-tägigen Weihnachtssaison 2002 nur ein Umsatzanstieg von 1,6 Prozent gegenüber 2001 erreicht wurde. Dies sei der schwächste Zuwachs seit dem Jahr 1990 gewesen, so die Experten.
Lacy Hunt, Chef-Ökonomin der texanischen Hoisington Investment Management, zur aktuellen Lage: "Das größte Risiko für eine Erholung der US-Wirtschaft ist, dass wir die Konsumenten verlieren. Und ich denke, dass wir sie verlieren."
Alles deutet also darauf hin, dass die Verbraucher angesichts dreijähriger Baisse am Aktienmarkt, hunderttausenden von Stellenstreichungen und steigender Verschuldung kapituliert haben. Droht den USA nun ein Käuferstreik, wie ihn Japans Wirtschaft bereits seit einigen Jahren erlebt?
(Noch) keine Panik angebracht
Viele Volkswirte mahnen vor einem überschnellen Urteil. Sie argumentieren, dass die Arbeitslosenquote derzeit immer noch deutlich unterhalb der Werte während der letzten beiden Rezessionen in den Jahren 1981/82 und 1990/91 liege. Zudem haben die amerikanischen Unternehmen durch Restrukturierungsmaßnahmen ihre Effizienz inzwischen enorm gesteigert. Beleg dafür ist der starke Produktivitätsanstieg im dritten Quartal von 5,1 Prozent – das größte Plus seit 1950. Eine höhere Produktivität sorgt für Preisstabilität und diese wiederum fördert den Konsum.
Hinzu kommt, dass die Zinsen sowohl am kurzen als auch am langen Ende auf dem niedrigsten Stand seit der Zeit der Kennedy-Aministration liegen. Dies ist gut für die Schuldner, da sie weniger Zinsausgaben haben und mehr für den Konsum übrig bleibt. Letztlich spricht auch die Geschichte gegen einen Käuferstreik. Denn das letzte Quartal in dem die Amerikaner real weniger konsumierten als in der vergleichbaren Vorjahresperiode war das vierte 1991, also genau der Zeitraum, in dem der Aufschwung am Arbeitsmarkt nach der Rezession '90/'91im vollen Gange war.
"Ich bin überzeugt, dass mit Blick auf die Historie sich das Konsumverhalten, falls nicht noch irgend etwas Außerordentliches passiert, wieder erholen wird", sagte Bill Cheney, Chef-Volkswirt von John Hancock Financial Services.
Die Daten zum Konsumverhalten der Amerikaner im Dezember fielen schlechter aus, als von den meisten Ökonomen zuvor erwartet. Heißt das, dass die für die US-Wirtschaft so immens wichtigen Konsumenten den Kampf um die Konjunktur aufgegeben haben? Nicht unbedingt, eine Vielzahl von Experten ist weiterhin zuversichtlich.
Dem Commerce Department zufolge kletterten die Erlöse im Einzelhandel im Weihnachtsmonat zwar um 1,2 Prozent. Die von Volkswirten im Vorfeld durchschnittlich prognostizierten plus 1,5 Prozent wurden allerdings klar verfehlt. Ohne den Automobilsektor stagnierten die Einzelhandelsumsätze sogar – ein Minus von 0,3 Prozent gegenüber der Konsensschätzung.
Im Vergleich zu 2001 stiegen die Erlöse im Einzelhandel in 2002 insgesamt nur um 3,4 Prozent – das kleinste Plus seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 1993. Die in Chicago ansässigen Marktforscher von ShopperTrak sagten, dass während der 37-tägigen Weihnachtssaison 2002 nur ein Umsatzanstieg von 1,6 Prozent gegenüber 2001 erreicht wurde. Dies sei der schwächste Zuwachs seit dem Jahr 1990 gewesen, so die Experten.
Lacy Hunt, Chef-Ökonomin der texanischen Hoisington Investment Management, zur aktuellen Lage: "Das größte Risiko für eine Erholung der US-Wirtschaft ist, dass wir die Konsumenten verlieren. Und ich denke, dass wir sie verlieren."
Alles deutet also darauf hin, dass die Verbraucher angesichts dreijähriger Baisse am Aktienmarkt, hunderttausenden von Stellenstreichungen und steigender Verschuldung kapituliert haben. Droht den USA nun ein Käuferstreik, wie ihn Japans Wirtschaft bereits seit einigen Jahren erlebt?
(Noch) keine Panik angebracht
Viele Volkswirte mahnen vor einem überschnellen Urteil. Sie argumentieren, dass die Arbeitslosenquote derzeit immer noch deutlich unterhalb der Werte während der letzten beiden Rezessionen in den Jahren 1981/82 und 1990/91 liege. Zudem haben die amerikanischen Unternehmen durch Restrukturierungsmaßnahmen ihre Effizienz inzwischen enorm gesteigert. Beleg dafür ist der starke Produktivitätsanstieg im dritten Quartal von 5,1 Prozent – das größte Plus seit 1950. Eine höhere Produktivität sorgt für Preisstabilität und diese wiederum fördert den Konsum.
Hinzu kommt, dass die Zinsen sowohl am kurzen als auch am langen Ende auf dem niedrigsten Stand seit der Zeit der Kennedy-Aministration liegen. Dies ist gut für die Schuldner, da sie weniger Zinsausgaben haben und mehr für den Konsum übrig bleibt. Letztlich spricht auch die Geschichte gegen einen Käuferstreik. Denn das letzte Quartal in dem die Amerikaner real weniger konsumierten als in der vergleichbaren Vorjahresperiode war das vierte 1991, also genau der Zeitraum, in dem der Aufschwung am Arbeitsmarkt nach der Rezession '90/'91im vollen Gange war.
"Ich bin überzeugt, dass mit Blick auf die Historie sich das Konsumverhalten, falls nicht noch irgend etwas Außerordentliches passiert, wieder erholen wird", sagte Bill Cheney, Chef-Volkswirt von John Hancock Financial Services.