New York: Verschnaufpause
(Instock) Die Kräfte schienen nach der Montagsrallye bereits geschwunden zu sein. Ungeachtet neuer Konjunkturzahlen wagten sich die Indizes kaum vom Fleck. Vor Handelsbeginn wurde die auf das Gesamtjahr hochgerechnete BIP-Wachstumsrate von 7,2 auf 8,2 Prozent revidiert. Das Verbrauchervertrauen fiel ebenfalls besser als erwartet aus.
Der Dow Jones-Index legte 16 Zähler auf 9.764 Punkte zu. Der breiter gefasste S&P 500 zog 1 Zähler auf 1.054 Punkte an. Der Composite-Index an der Technologiebörse Nasdaq erreichte 1.943 Punkte – ein Minus von 4 Punkten.
Am Rentenmarkt notierte die Rendite der richtungsweisenden 10-jährigen Staatsanleihe mit 4,19 Prozent (- 4 Stellen), die der 30-jährigen Staatsanleihe mit 5,03 Prozent (- 3 Stellen). Der Euro hielt sich bei 1,1785 US-Dollar. Der Preis für eine Feinunze Gold notierte mit 390,80 Dollar.
Im Blickpunkt
Mit einem Abschlag von 0,8 Prozent auf 22,62 Dollar verabschiedete sich Oracle. Der Datenbankspezialist hält unbeirrt an seinen Absichten zur feindlichen Übernahme des Konkurrenten Peoplesoft (- 0,5 Prozent auf 21,65 Dollar) fest. Der Faktor Zeit spiele dabei keine entscheidende Rolle, sagte Oracle-Vize-Präsident Chuck Phillips in einer Analystenkonferenz. Das Angebot von 19,50 US-Dollar je Aktie bleibe unverändert bestehen. Zudem will Oracle die Wahl von vier neuen Mitgliedern in den Peoplesoft-Aufsichtsrat unterstützen, die einer Übernahme des Unternehmens nicht ablehnend gegenüber stehen.
Der im Umbau befindliche Fotokonzern Eastman Kodak ging auf Einkaufstour, gab jedoch 1,1 Prozent auf 24,18 Dollar ab. Für 250 Millionen Dollar wurde die Sparte Scitex Digital Printing der israelischen Scitex erworben. Der Zukauf soll 190 Millionen Dollar Umsatz zur Kodak-Bilanz beisteuern.
Im Finanzsektor sorgten ebenfalls Übernahmen für Schlagzeilen: So kündigte die Independence Community Bank die Übernahme der Staten Island Bancorp für 1,5 Milliarden Dollar an. Die Citigroup schluckt eine Sparte des Finanzdienstleisters Washington Mutual für 1,25 Milliarden Dollar. Die Neuerwerbung beschäftigte 2.300 Mitarbeiter und verwaltet rund 4 Milliarden US-Dollar an Kundengeldern. Börsianer hievten die Citigroup-Anteile auf 46,91 Dollar – ein Zugewinn von 0,4 Prozent.
Mit Blick auf das bessere Geschäftsumfeld stufte J.P. Morgan die Konkurrenten Morgan Stanley (+ 1,6 Prozent auf 55,10 Dollar) und Goldman Sachs (+ 1,4 Prozent auf 96,25 Dollar) von "neutral" auf "übergewichten" herauf.
Ketchup-Hersteller H.J. Heinz hat im vergangenen Quartal wie von Analysten erwartet einen Gewinneinbruch von 10 Prozent erlitten, zugleich blieb der Umsatz hinter den Prognosen zurück. Der Konzern hatte im Vorjahr unprofitable Geschäftsbereiche ausgegliedert, die ein Fünftel der Geschäftsaktivitäten ausmachten. Zuletzt legte Heinz 1,5 Prozent auf 36,19 Dollar zu.
Nach den jüngsten Fehlschlägen bei der Medikamentenentwicklung senkte CS First Boston seine Gewinnschätzungen für den Pharmakonzern Merck. 2004 rechnet CSFB nur noch mit 3,14 Dollar Gewinn je Aktie. Zuvor war man von 3,20 Dollar ausgegangen. Allerdings bekräftigten die Analysten ihr Kursziel 49 Dollar. Unbeeindruckt gab der Dow-Wert 1,6 Prozent auf 41,42 Dollar nach.