US-Börsianer haben Konditionsprobleme

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US-Börsianer haben Konditionsprobleme

 
09.01.02 23:11
Den US-Börsen ist zum Schluss die Luft ausgegangen. Nachdem es lange Zeit nach einem positiven Handelsschluss aussah, drehten die Indices in der letzten Handelsstunde ins Minus. Das zeigt, wie labil die Aktienmärkte in der momentanen Marktphase immer noch sind. Dabei überwogen heute durchaus die positiven Impulse. Vor allem die Technologieunternehmen Cisco und Oracle hatten Erfreuliches zu berichten.  
 
Der Netzwerkausrüster Cisco plant eine Reihe kleinerer Firmen zuzukaufen, und der Softwarekonzern Oracle blickt wieder optimistischer ins neue Jahr. Das verhalf den Aktienmärkten zu einem guten Start, das Ende allerdings war ernüchternd. Der Dow Jones schloss den Tag mit einem Minus von 0,6 Prozent, der S&P500 verlor 0,5 Prozent und selbst der Nasdaq100, der gestern als einziger US-Index zulegen konnte, rutschte mit 0,8 Prozent ins Minus. Gewinnmitnahmen lautet die beliebte wie nichtssagende Begründung für die späte Marktschwäche.

In einer an Konjunkturdaten eher armen Woche stürzten sich die Anleger verstärkt auf die Ankündigungen aus der Unternehmenswelt. Zwar ist allen bewusst, dass die anstehende Berichtssaison noch einmal sinkende Gewinne bereit hält, doch daneben zeigen sich die ersten Hoffnungsschimmer. Zudem haben sich die negativen Überraschungen im Vorfeld deutlich reduziert.

Cisco beflügelt Märkte und wird dann selbst mitgerissen

Furchtlos gibt sich  Cisco -Chef John Chambers: Trotz der schlechten Branchenaussichten will er 2002 acht bis zwölf kleinere Unternehmen kaufen und seine Marktanteile vergrößern. In den schwierigen Börsenzeiten lassen sich Unternehmen billig einkaufen. Diese Strategie scheint die Anleger zu überzeugen, die Aktien lagen lange Zeit deutlich im Plus und waren einer der Markttreiber des heutigen Tages. Kurz vor Handelsschluss rutschte Cisco dann aber mit dem Gesamtmarkt leicht ins Minus.

Besser konnte sich der zweite Markttreiber des Tages halten. Der weltweit zweitgrößte Softwareanbieter Oracle gibt sich für das Jahr 2002 wieder optimistischer und konnte letztlich um ein Prozent zulegen. Seinen eindrucksvollen Aufwärtstrend setzt der Anbieter von Bioinformatiklösungen  Tripcos fort. Das Unternehmen hat seine Prognose für das abgelaufene Jahr noch einmal angehoben und wurde dafür mit einem Kursplus von drei Prozent belohnt.

Kerngesund ist der Pharma-Hersteller  Pfizer . Die Nummer Eins der Branche bekräftigte ihre Gewinnprognosen für das zurückliegende und das laufende Jahr. Das interessiert die Anleger mehr als der drohende Ärger mit der US-Regierung. Pfizer weigert sich, der Regierung Auskunft über seine Preisgestaltung zu geben. Trotz dem konnte das Unternehmen heute fast ein Prozent zulegen. Aus der Bankenbranche tut sich die Investmentbank  Merrill Lynch mit einem Sparprogramm und Stellenstreichungen hervor. Den Anlegern scheint’s zu gefallen, die Aktie entwickelte sich mit einem Zuwachs von fast drei Prozent deutlich besser als der Gesamtmarkt.  

Die Bullen sind nach wie vor noch Schwach auf der Brust, die Kondition reichte heute nicht für den vollen Handelstag. Am Schluss rutschten die Märkte doch noch ins Minus. Den Aktienmärkte steht mit der Berichtssaison eine aufgeregte Zeit bevor. Wem die Achterbahnfahrt an den Börsen zu wild wird, der kann sich damit trösten, dass die US-Konjunkturdaten auf bessere Zeiten hindeuten.  

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