US-Aktien? Nein danke...

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Seth Gecko:

US-Aktien? Nein danke...

 
04.09.02 01:33
Mal ehrlich, die "guten alten Zeiten" der Börsenpanik scheinen endgültig(?!)vorbei zu sein.
Wie wird es uns z.B. von 1929 überliefert (denn so alt bin ich nun auch wieder nicht, um darüber persönlich zu berichten :-)? Da stürzten die US-Indizes (Dow Jones IA 30 und S&P500) im Oktober gerade nicht ca. 25% ab, und schon herrschte eine starke Massenpanik vor, dabei war das Verhältnis von Haussiers zu Baissiers nahezu dasselbe wie heute (ca. 10:1)!
Und wie sieht es heute aus? NASDAQ Comp. verliert grob 70% und immer noch ziegen ALLE statisken an, daß es mehr Optimisten als Pessimisten für die an der NASDAQ gelisteten Werte gibt. Der deutsche NEMAX verlor gar über 90%, und das Verhältnis Optimisten zu Pessimisten steht gerade mal bei 50:50!!
Natürlich darf man sich als "kluger Investor" nicht von solchen psychologischen Relationen allein beeinflussen lassen, aber Grund zur Sorge sehe ich allemal. Scheinbar ist uns inzwischen alles egal, auch die Tatsacxhe, daß wir, wenn wir im März 2000 (vorläufiger Höhepunkt der weltweiten Börseneuphorie) eingestiegen sind, erst nach ca. 25-30 Jahren wieder aus der Verlustzone draußen sind (mit Geldzeitwertsberücksichtigung sogar erst nach 50-60 Jahren!)...

Und was passiert mit dem "verlorenem" Geld (natürlich geht an der Börse kein Geld verloren, aber das Verhältnis zw. Baissiers und Haussiers habe ich z.B. bereits erwähnt)? Die Auswirkungen sind schon jetzt zu spüren: Nach 11 Zinssenkungen der Fed in den USA ist von Inflationsgefahr immer noch nichts zu spüren, im gegenteil, die ersten Analytiker (ausdrücklich ANALYTIKER und nicht  BANKanalysten!) sprechen inzwischen die drohende Deflationsgefahr an (für die Neulinge an board und die wirtschaftlich nicht selbständig denkenden: Einne Deflation ist eine der schlimmstdenkbaren Lähmungen für jede volkswirtschaft).
Und wem das alles immer noch zu theoretisch und vage ist, möchte ich noch die rückläufigen Umsätze bei dramatisch fallenden Kursen entgegenhalten (niedrige Umsätze tun der Börse immer gut, aber NUR bei STEIGENDEN Kursen!).
Diese Aspekte sind die veranlassung für eine grundlegende Änderung meiner Anlagestrategie: Wer meine Beiträge kennt, weiß, daß ich bisher von einer mehrere Jahre andauernden stagnierende und LEICT rückläufigen Börse ausging. Inzwischen halte ich einen "echten" Crash (=zurückführung auf ein unbegründet unrealistisch und übertrieben stark unterbewertetes Niveau) für wahrscheinlich, und werde dank der in meinen Augen wahrscheinliche Dollarabwertung (siehe u.a. Handels-/Zahlungsbilanz USA) in den nächsten Monaten jede sich bietende Möglichkeit nutzen, um aus dem US-Aktien UND Anleiehnmarkt auszusteigen. Das daraus resultierende kapital wird in Asien, Europa oder gar per Festgeld deponiert, je nachdem, wie sich die zeichen der Zeit ergeben. Aber der nordamerikanische Boden wird mir inzwischen schon allein (oder gerade deswegen!) aufgrund des Währunsrisikos zu heiß. Nur ein schneller und definitiver Schlag gegen den Irak könnte mich zwischenzeitlich umstimmen, so verrckt es sich anhören mag, und der ist das letzte, was mein politisches Gewissen will.

cu, seth
Kannibale:

Die USA kämpfen zusätzlich mit einer sehr hohen

 
04.09.02 07:24
Verschuldung der privaten Haushalte und einer extrem niedrigen Sparquote (kleiner 1%) im Vergleich zum langjährigen Mittel (ca. 9%).
Jeder Prozentpunkt Sparquote mehr kostet 80 Mrd. US-$ Konsum pro Jahr. Und es ist nur eine Frage der Zeit, bis die Sparquote wieder in ihre alten Bahnen zurückkehrt, denn irgendwann müssen die Amis ihre Schulden bezahlen. Zumal ihre ursprünglich als Sicherheiten gedachten Aktiendepots nur noch ein Bruchteil dessen wert sind, was sie mal waren. Und was das für die Weltkonjunktur bedeutete, dürfte jedem klar sein.

Ich sehe auch den Dollar klar auf dem Rückzug gegenüber dem Euro in den nächsten Jahren, habe meinen Aktienanteil schon vor kurzem fast komplett heruntergefahren, bin auch aus in US-$ notierenden Anleihen raus und investiere erst mal in €-Anleihen-Fonds, Immobilienfonds sowie in Emerging-Markets-Anleihen-Fonds. Dazu zwei Sparpläne in Emerging-Markets-Aktienfonds, denn in den EM liegen immer noch die höchsten Wachstumsraten.  
Nokiacrash:

US-Aktien ?

 
04.09.02 07:43
Da der DAX, Eurostoxx und der NM dem Nasdaq wie ein Hundchen nachlaufen, ist
es egal, ob US-Aktien oder nicht. Am besten gar keine Aktien. Auch die EM
Werte werden von drastischen Kurseinbrüchen bei den Ami´s beeinflußt, gehen
aber nicht so tief auf Tauchstation. Mit Anleihen- und Immo-fonds kann man
nichts falsch machen. Nur wird die Rendite bei den Immo´s sinken, da in letzter
Zeit enorme Mittelzuflüsse dahin festzustellen waren. Eine geringe Rendite ist
aber immer noch besser als ein hoher Kursverlust.

Viel Glück, Euch Beiden
N.C.



 
kalle4712:

interessant o.T.

 
04.09.02 16:13
Kannibale:

Bei Immobilienfonds muss man auf eine hohe

 
04.09.02 16:26
Investitionsquote des Fonds achten und auf eine möglichst internationale Ausrichtung. Dann können höhere Zuflüsse den Ertrag nicht allzu sehr verwässern.

Und klar, die Rendite von Anleihen ist mager, aber wie schon richtig gesagt: Immer noch besser als fette Miese mit Aktien.
Seth Gecko:

Danke Kalle. @Nokiacrash: Da liegst Du falsch,

 
04.09.02 16:57
DENN: Angenommen ich investiere 1000$ in US-Aktien, diese steigen dann 10%, der Dollar verliert aber gleichzeitig 15%, so habe ich einen Verlust gemacht. Selbst wenn ich in Frankfurt US-Aktien zu Euro-Kursen ordere, habe ich dieses Problem, da die in Deutschland (und Euro) gehandelten US-Papiere sich an die Dollar-Kurs-Vorgaben aus der Heimatbörse halten.

@kannibale
Die Sparquote war sogar lange Zeit NEGATIV. Wer den Volkswirtschaftlern blind glaubt, dem ist aber auch klar, daß die Investitionen immer genau dem Sparen entsprechen. Und da klaffte in den 90ern (z.B. dank den hedonischen Preisindizes) die Schere zwischen Sparen und Investieren gewaltig auseinander.

cu, seth
Seth Gecko:

sorry Nokiacrash, da hab ich geantwortet, bevor

 
04.09.02 17:01
ich Deinen Kommentar zu Ende gelesen habe :-)

Irgendwann hinken die US-Aktien womöglich den Europäischen hinterher. Und in meinen Träumen folgt bald schon der S&P500 "brav" den asiatischen Börsen :-))))

Ist aber nur so ein utopischer Traum :-)

cu, seth
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