Automann wird?!? Oder wie die "W `s " Wolf+Wendlin" eine betroffenen Spielgruppe gründen!
Volle Power
Porsche-Chef Wendelin Wiedeking hat sich bei der VW-Übernahme verhoben. Am Ende gewinnt wieder einmal Ferdinand Piëch.
Eigentlich gehört VW zu Porsche, jedenfalls zu gut 50 Prozent. Wiedeking und seine rechte Hand, der Porsche-Finanzvorstand Holger Härter, haben in den vergangenen zwei Jahren äußerst geschickt die Mehrheit in Wolfsburg übernommen und dabei mit komplizierten Wertpapiergeschäften Milliarden verdient. Das ist die eine Seite. Die Übernahme hat aber auch fremdes Geld gekostet, Kredite, die zu bedienen sind. Wiedeking und Härter hatten sich nun ausgedacht, mit einem Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrag an die VW- Kasse (aktueller Stand: 10,7 Milliarden Euro) zu kommen. Ferner wollten sie 75 Prozent an Volkswagen übernehmen und gleichzeitig mit Hilfe der EU das VW-Gesetz kippen. Denn dieses Gesetz räumt Niedersachsen, mit gut 20 Prozent der zweite große VW-Aktionär, eine Sonderrolle inklusive Sperrminorität ein.
Wiedekings Kalkül ist gleich mehrfach nicht aufgegangen: Das Gesetz hat Bestand, Porsche ist weit entfernt von 75 Prozent und wird überdies zunehmend klamm. Die teuren Sportwagen verkaufen sich schlecht – zwischen August 2008 und Januar 2009 brach der Verkauf um 26,7 Prozent ein.
Außerdem sind die angeschlagenen Banken bei der Kreditvergabe strenger denn je. So schaffte es Finanzchef Härter nur nach wochenlangen Verhandlungen, einen Zehn-Milliarden-Kredit zu verlängern – zu deutlich schlechteren Konditionen als die Porsche-Finanzjongleure sie bislang gewohnt waren. Bitter für Härter, der letztes Jahr noch als Finanzgenie gefeiert wurde, und der nun netto neun Milliarden Euro Schulden zu bedienen hat. Superstar Wiedeking, der Porsche zum profitabelsten Autobauer der Welt machte und dafür in den letzten Jahren einen dreistelligen Millionenbetrag kassierte, wird inzwischen mit Maria-Elisabeth Schaeffler verglichen, die sich ebenfalls mit einer Übernahme (von Continental) verhob. Bei VW ist die Genugtuung eher klammheimlich, doch im Schutz der Anonymität kann man die Schadenfreude „über das Arschloch, das immer alles besser weiß“, deutlich formulieren. So spricht ein VW-Aufsichtsrat über Wiedeking, der auch im Aufsichtsrat sitzt.
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