Unbemerkt abkassieren

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Brummer:

Unbemerkt abkassieren

 
21.01.02 17:28
"17.000 Mark? Das kann nicht sein", regte sich eine Frau in Berlin auf, nachdem sie ihre Telefonrechnung gesehen hatte. Doch die Rechnung war korrekt. Ihr Sohn hatte einen so genannten 0190-Dialer auf dem PC installiert, angeblich um über eine schnellere Verbindung besser online spielen zu können. So wurden pro Online-Minute 3,63 Mark berechnet. Die Frau zog gegen die Telefongesellschaft vor Gericht - und verlor. Im Urteil heißt es unter anderem, dass es Sache des PC-Besitzers sei, sich um Sicherheitsmechanismen zu kümmern, die solche Programme sperren. Die Gesellschaft stelle nur die Leitungen zur Verfügung.
Vielfach werden Dialer, von Erotikanbietern genutzt, aber nicht ausschließlich. Einige nutzen auch die Einwahl 0193, die noch gefährlicher ist, da ihr kein fester Tarif zugewiesen ist. Ein gewisser Schutz entsteht also schon, wenn solche Seiten nicht angesteuert werden. Auch muss sich der Anwender in den meisten Fällen das Programm selber herunterladen und installieren. Doch sind seltene Fälle bekannt, bei denen das Programm mittels einer SPAM-Mail wahllos verschickt wurde und sich beim Öffnen selbst installierte. Außerdem gab es Fälle, in denen dies geschah, nachdem eine Website aufgerufen worden war.

Warnprogramme helfen nur begrenzt

Einen Vorteil haben Nutzer von Browsern wie Netscape und Opera, da sie das Programm Active X nicht kennen, mittels dessen die Dialer geladen und nach einem erneuten Systemstart aktiv werden. Nur der Internet Explorer (IE) unterstützt Active X. Trotzdem sind IE-Nutzer diesem verwerflichen Treiben nicht schutzlos ausgesetzt. Es gibt verschiedene Möglichkeiten, den Dialer vom Rechner zu entfernen oder besser noch, vor seiner Installation gewarnt zu werden. Denn einige Dialer gehen inzwischen soweit, dass sie die in der DFÜ-Verbindung angegebene Telefonnummer fälschen, um unerkannt zu bleiben.

Einige Tipps, wie man sich gegen Dialer wehren kann:

Vor dem Surfen jedes Mal die Nummer der DFÜ-Verbindung überprüfen. Eventuell die alte DFÜ-Verbindung löschen und eine neue anlegen.
Beim Besuch einer Website unaufgefordert aufpoppende Downloadfenster sofort schließen.
Ist ein Dialer einmal installiert, muss er gelöscht werden, denn manche Programme schreiben ihre Einwahlnummer immer wieder in die DFÜ-Verbindung. Die bequemste Möglichkeit ist, das Programm von einem Virenscanner unschädlich machen zu lassen. Per Hand sollten nur Fachleute diese Programme aus den Systemdateien entfernen.
Least Cost Router optimieren nicht nur die Kosten der Internetverbindung, sondern einige warnen auch vor der Anwahl von 0190-Nummern. Sie sind im Fachhandel erhältlich.
Am sichersten, aber auch am radikalsten ist die Lösung, beim Telefonanbieter alle 0190-Nummern sperren zu lassen. Das schützt allerdings nicht vor 0193-Nummern.
Am besten ist es natürlich, wenn sich die Dialer erst gar nicht installieren können. Davor warnen verschiedene Programme, die allesamt als Freeware erhältlich sind. Leider wiesen bei einem Test der Computerzeitschrift c't alle Kandidaten Mängel auf. Das Programm YAW >> schnitt noch am besten ab, da es alle Dialer erkannte. Allerdings waren seine Warnfunktionen noch nicht ausgereift. Die Programme 0190-Alarm >> und 0190-Warner >> hatten zwar gute Warnfunktionen, fanden jedoch nur vier beziehungsweise fünf der installierten Dialer.
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