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Tissue Engineering
Wachstumsmarkt von morgen?
Von Christian Garbe, Biotech-Analyst der GZ-Bank
4. Mai 2001 Tissue Engineering hat als Ziel Gewebe zu reparieren und zu ersetzen. Dazu zählen Knorpeldefekte, Leberversagen oder Hautverbrennungen. Die Wissenschaftler isolieren patienteneigene Zellen und Gewebe, die dann quasi im Reagenzglas zu einer bestimmten Struktur, zu Ersatzgewebe oder gar zu ganzen Ersatzorganen heran gezüchtet werden, um so die biologische Funktion wiederherzustellen.
Ein großer Vorteil dieser Technologie ist es, dass autologes Material genutzt werden kann. Autolog bedeutet, dass das Zellmaterial der Trans- oder Implantate aus Zellen des späteren Empfängers herangezüchtet werden kann. Abstoßungsreaktionen, ein großes Problem in der gegenwärtigen Organtransplantation, treten dann nicht mehr auf.
Großer Bedarf nach Transplantationen
Ein Blick auf die Situation von Patienten mit schweren Organschäden demonstriert die Dringlichkeit weiterer Forschung und Entwicklung im Tissue Engineering. Etwa 3.500 Nieren, Lebern und Herzen werden jährlich in Deutschland transplantiert. Der Bedarf ist ungleich größer. Mit graduellen Unterschieden für alle Organe gilt, dass die Nachfrage nach Spenderorganen steigt, während das Angebot nur langsam wächst bzw stagniert. Nach Ansicht der Unternehmensberatung Frost&Sullivan werden die höchsten Umsatzsteigerungen im Bereich chirurgischer Produkte wie Herzklappen aus Zellgewebe im Bereich des Tissue Engineering zu erwarten sein. Auch künstliche Hautprodukte, die auf spezifische Verletzungsstadien zugeschnitten sein sollen und so eine schnelle Wundheilung versprechen, dürften auf große Nachfrage treffen.
Ethische Fragen aufgeworfen
Tissue Engineering ist eine junge Methode. Sie hat indes vermehrte Aufmerksamkeit auf die Entstehung von Organen gelenkt und damit ethische Fragen aufgeworfen. Denn es werden auch undifferenzierte Zelltypen, sogenannte Stammzellen, verwendet. Stammzellen erlangten bereits Bedeutung mit der Entwicklung der Hochdosis-Chemotherapie in der Onkologie. Die Vision der Forschung ist es, aus Stammzellen eines Tages ganze Organe kultivieren zu können.
Damit tritt das Tissue Engineering in Konkurrenz zur Xenotransplantation. Denn der Bedarf an Transplantationsorganen könnte auch durch die Xenotransplantation gedeckt werden. Bei der Xenotransplantation werden Organe über die Artgrenzen hinweg, von Tier zu Mensch, transplantiert. Wie bei den üblichen Transplantationen besteht hier das Problem der Abstoßung durch den Patienten und die Gefahr von Virenübertragungen. Dem Problem soll auf verschiedene Weise begegnet werden. So werden transgene Schweine gezüchtet, deren Organe eine abgeschwächte Immunantwort hervorruft. Darüber hinaus soll die Immunantwort des Patienten herabgesetzt werden.
Attraktive Investments
Für den Investor bietet der Bereich des Tissue Engineering eine Vielzahl an Investmentmöglichkeiten. In den Vereinigten Staaten sind die bekanntesten Unternehmen, Advanced Tissue Sciences, Organogenesis, Genzyme Tissue Repair (Siehe entsprechende Links) sowie Lifecell. Auch am Neuen Markt finden sich mit BioTissue und Co.Don zwei Unternehmen, die sich mit Tissue Engineering beschäftigen. Im Gegensatz zu den deutschen Unternehmen sind die amerikanischen Unternehmen schon seit längerer Zeit börsenotiert und haben bereits 1996 eine Euphorie an der Börse erlebt. Danach sank das Interesse wieder schnell und konnte den Boom von 1996 nicht wieder erleben. Nun könnte sich eine Renaissance der Tissue Engineering Werte andeuten. Unbestritten ist das Potenzial im Bereich Tissue Engineering, der Weg zu autologen Ersatzorganen ist jedoch noch weit und wird mit einigen Hürden versehen sein.
www.faz.net/IN/INtemplates/faznet/...E-11D4-AE7B-0008C7F31E1E}
gruß
proxi
Tissue Engineering
Wachstumsmarkt von morgen?
Von Christian Garbe, Biotech-Analyst der GZ-Bank
4. Mai 2001 Tissue Engineering hat als Ziel Gewebe zu reparieren und zu ersetzen. Dazu zählen Knorpeldefekte, Leberversagen oder Hautverbrennungen. Die Wissenschaftler isolieren patienteneigene Zellen und Gewebe, die dann quasi im Reagenzglas zu einer bestimmten Struktur, zu Ersatzgewebe oder gar zu ganzen Ersatzorganen heran gezüchtet werden, um so die biologische Funktion wiederherzustellen.
Ein großer Vorteil dieser Technologie ist es, dass autologes Material genutzt werden kann. Autolog bedeutet, dass das Zellmaterial der Trans- oder Implantate aus Zellen des späteren Empfängers herangezüchtet werden kann. Abstoßungsreaktionen, ein großes Problem in der gegenwärtigen Organtransplantation, treten dann nicht mehr auf.
Großer Bedarf nach Transplantationen
Ein Blick auf die Situation von Patienten mit schweren Organschäden demonstriert die Dringlichkeit weiterer Forschung und Entwicklung im Tissue Engineering. Etwa 3.500 Nieren, Lebern und Herzen werden jährlich in Deutschland transplantiert. Der Bedarf ist ungleich größer. Mit graduellen Unterschieden für alle Organe gilt, dass die Nachfrage nach Spenderorganen steigt, während das Angebot nur langsam wächst bzw stagniert. Nach Ansicht der Unternehmensberatung Frost&Sullivan werden die höchsten Umsatzsteigerungen im Bereich chirurgischer Produkte wie Herzklappen aus Zellgewebe im Bereich des Tissue Engineering zu erwarten sein. Auch künstliche Hautprodukte, die auf spezifische Verletzungsstadien zugeschnitten sein sollen und so eine schnelle Wundheilung versprechen, dürften auf große Nachfrage treffen.
Ethische Fragen aufgeworfen
Tissue Engineering ist eine junge Methode. Sie hat indes vermehrte Aufmerksamkeit auf die Entstehung von Organen gelenkt und damit ethische Fragen aufgeworfen. Denn es werden auch undifferenzierte Zelltypen, sogenannte Stammzellen, verwendet. Stammzellen erlangten bereits Bedeutung mit der Entwicklung der Hochdosis-Chemotherapie in der Onkologie. Die Vision der Forschung ist es, aus Stammzellen eines Tages ganze Organe kultivieren zu können.
Damit tritt das Tissue Engineering in Konkurrenz zur Xenotransplantation. Denn der Bedarf an Transplantationsorganen könnte auch durch die Xenotransplantation gedeckt werden. Bei der Xenotransplantation werden Organe über die Artgrenzen hinweg, von Tier zu Mensch, transplantiert. Wie bei den üblichen Transplantationen besteht hier das Problem der Abstoßung durch den Patienten und die Gefahr von Virenübertragungen. Dem Problem soll auf verschiedene Weise begegnet werden. So werden transgene Schweine gezüchtet, deren Organe eine abgeschwächte Immunantwort hervorruft. Darüber hinaus soll die Immunantwort des Patienten herabgesetzt werden.
Attraktive Investments
Für den Investor bietet der Bereich des Tissue Engineering eine Vielzahl an Investmentmöglichkeiten. In den Vereinigten Staaten sind die bekanntesten Unternehmen, Advanced Tissue Sciences, Organogenesis, Genzyme Tissue Repair (Siehe entsprechende Links) sowie Lifecell. Auch am Neuen Markt finden sich mit BioTissue und Co.Don zwei Unternehmen, die sich mit Tissue Engineering beschäftigen. Im Gegensatz zu den deutschen Unternehmen sind die amerikanischen Unternehmen schon seit längerer Zeit börsenotiert und haben bereits 1996 eine Euphorie an der Börse erlebt. Danach sank das Interesse wieder schnell und konnte den Boom von 1996 nicht wieder erleben. Nun könnte sich eine Renaissance der Tissue Engineering Werte andeuten. Unbestritten ist das Potenzial im Bereich Tissue Engineering, der Weg zu autologen Ersatzorganen ist jedoch noch weit und wird mit einigen Hürden versehen sein.
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gruß
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