"The Day after"

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"The Day after"

 
12.09.01 19:33
"The Day after"

Zentralbanken stützen Märkte


Nach den unvorstellbaren Terroranschlägen in den USA, bei denen unter anderen beide Zwillingstürme des World Trade Center (WTC) in New York in sich zusammengestürzt waren, werden heute erste vorsichtige Bilanzen des Unglücks gezogen. Bereits gestern trennten sich die Anleger in Europa und Asien von ihren Aktien und lösten damit einen massiven Kurssturz aus. Der Handel an den US-Börsen wurde für den heutigen Tag nochmals ausgesetzt. Wann die Wall Street wieder eröffnet ist noch nicht entschieden.

Asiatische Märkte reagieren mit massiven Kursverlusten

Heute Nacht erreichte die Panikwelle auch Asien. Der Nikkei-Index fiel kurz nach Handelsbeginn unter die wichtige 10.000 Punkte Marke, zum Börsenschluss notierte er mit 6,6 Prozent im Minus bei 9610 Punkten. Der Handel wurde aufgrund der Anschläge mit einer Verspätung von 30 Minuten eröffnet. Der japanische Finanzminister Masajuro Shiokawa erklärte unterdessen, dass die Attentate die gesamte Weltwirtschaft belasten werden.

Was müssen die Versicherungen bezahlen?

Nach dem gestern bereits die großen Versicherer wie die Münchener Rück, Allianz oder auch die Schweizer Swiss Re deutliche Einbußen erlitten, fragt man sich wie Hoch der tatsächliche Schaden für die Gesellschaften sein werde. Ein Versicherungsanalyst aus London schätzt die Gesamtkosten des Anschlags auf über 40 Mrd. US-Dollar, jedoch sollten die Aufwendungen der Versicherungen nur zehn Mrd. US-Dollar betragen. Der Experte ist der Ansicht, dass der Großteil der Kosten nicht durch Versicherungen getragen werde, da es sich um terroristische Akte gehandelt habe, der nicht von den Policen abgedeckt sei. Der größte Teil der Schadenszahlungen dürfte auf Leistungen aus Lebensversicherungen entfallen.

Dauerhafter Börsencrash unwahrscheinlich

Der Chefvolkswirt der Commerzbank, Ulrich Ramm rechnet nicht mit einem dauerhaften Börsencrash. In einem Interview mit dem Magazin "Focus Money" betonte Ramm, dass es sei nun entscheidend sei auf die Fundamentaldaten der Gesellschaften zu schauen, die stark vom Ölpreis beeinflusst würden. Politische Ereignisse wirkten in der Vergangenheit nur für eine begrenzte Zeit auf die Märkte. Der Aktienmarkt befinde sich längst in einer Übertreibungsphase nach unten.

Osama Bin Laden streitet Beteiligung ab

Der US-Staatsfeind Nummer 1, Osama Bin Laden, hat jegliche Beteiligung an den US-Anschlägen auf das World Trade Center und das Pentagon abgestritten. Dies berichtet die japanische Nachrichtenagentur Kyodo unter Berufung die in Afganistan erscheinende Zeitung "Ausaf". Wie nicht anders zu erwarten war unterstütze er jedoch die Anschläge. Ein Sprecher von bin Laden habe ein Statement in seinem Namen vorgelesen, heißt es weiter.

Der Ölmarkt

Bereits gestern hielten Londoner Marktanalysten als Folge der Terroranschläge einen Anstieg der Ölpreise auf 35 bis 40 US-Dollar je Barrel (Brent) für möglich. Am frühen Mittwoch waren noch keine Angaben zu den Auswirkungen der Anschläge vom Mineralölwirtschaftsverband und den Ölkonzernen zu erhalten. Vielleicht könne man im Verlauf des Tages mit einem Statement rechnen, teilte der Mineralölwirschaftsverband mit. Auch die ExxonMobil Central Europe Holding GmbH kann noch keinen Ausblick über die Entwicklung der Preise für Rohöl und Benzin geben, teilte ein Sprecher der Gesellschaft mit. Der Rohölpreis, der gestern in der Spitze bis auf 31 US-Dollar nach oben schnellte, hat bereits bei Börsenschluss schon wieder unter der 30 US-Dollar Marke gelegen. Der Sprecher der Deutsche Shell GmbH wollte ebenfalls keine Prognose über die weitere Entwicklung der Rohöl- und Benzinpreise abgeben. Noch sei die Marktlage zu unübersichtlich. Eine Erhöhung der Benzinpreise an den Shell-Tankstellen sei aktuell nicht geplant.

Zentralbanken stehen bereit

Wim Duisenberg, der Präsident der Europäischen Zentralbank (EZB), hat eine mögliche Stützung der internationalen Finanzmärkte nach den Terroranschlägen in den USA bereits zugesagt. "Die EZB und die nationalen Zentralbanken sind bereit, die normale Funktionsweise der Märkte zu unterstützen, falls dies nötig sein sollte", sagte Duisenberg in Brüssel am Mittwoch. Die EZB stehe auch in Kontakt mit allen großen Zentralbanken der Welt fügte er weiter hinzu.

flife

 
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