Telekom entscheidet über Umstellung auf US-GAAP im 2. Halbjahr
BONN (dpa-AFX) - Die Deutsche Telekom will im zweiten Halbjahr 2001 darüber entscheiden, ob und wann sie auf die neuen US-GAAP-Regeln zur Bilanzierung umstellt. Das erklärte Finanzvorstand Karl-Gerhard Eick in einem Interview mit "Focus-Money". Der Aktienkurs der Deutschen Telekom reagierte umgehend und legte am Donnerstagnachmittag um 5 Prozent zu.
Telekomsprecher Stephan Broszio bestätigte, dass das Unternehmen derzeit die Umstellung der Rechnungslegung prüfe. Die neuen Regeln von US-GAAP böten den Vorteil, dass Abschreibungen nur noch nach Bedarf vornehmen werde könnten. Berichte, dass die Änderung der Bilanzierungsvorschriften zum 1. Juli wirksam werden könnte, dementierte Broszio. "Es gibt noch keinen Stichtag." Auf jeden Fall würden die neuen Regeln erst 2002 wirksam werden.
Das US-Bilanzrecht schafft regelmäßige Abschreibungen auf Aquisitionsprämien ab. Mit der neuen Rechnungslegung würde der Gewinn ab 2002 deutlich größer ausfallen. Bereits jetzt lege die Deutsche Telekom zwei unterschiedliche Ergebnisse vor, eins nach HGB und eins nach US-GAAP, erklärte Eick. "In beiden Rechnungslegungen verdeutlicht der ausgewiesene Jahresüberschuss die Ertragskraft der Telekom nur unzureichend", zitiert "Focus-Money" Eick. "Eigentlich ist der Gewinn um einige Milliarden Mark zu niedrig."
"Die Meldung über Bilanzierung nach US-GAAP brachte den turnaround von heute", kommentierte die Analystin Ilona Hasselbring von der Berenberg-Bank den unerwarteten Kursgewinn der Deutschen Telekom. "Belastungen durch Goodwill-Abschreibungen treten dann nicht mehr auf und die Deutsche Telekom stellt sich auf EBIT-Basis deutlich besser dar auch im Vergleich zu ihren europäischen Konkurrenten", sagte die Analystin./mh
28.06. - 15:31 Uhr
BONN (dpa-AFX) - Die Deutsche Telekom will im zweiten Halbjahr 2001 darüber entscheiden, ob und wann sie auf die neuen US-GAAP-Regeln zur Bilanzierung umstellt. Das erklärte Finanzvorstand Karl-Gerhard Eick in einem Interview mit "Focus-Money". Der Aktienkurs der Deutschen Telekom reagierte umgehend und legte am Donnerstagnachmittag um 5 Prozent zu.
Telekomsprecher Stephan Broszio bestätigte, dass das Unternehmen derzeit die Umstellung der Rechnungslegung prüfe. Die neuen Regeln von US-GAAP böten den Vorteil, dass Abschreibungen nur noch nach Bedarf vornehmen werde könnten. Berichte, dass die Änderung der Bilanzierungsvorschriften zum 1. Juli wirksam werden könnte, dementierte Broszio. "Es gibt noch keinen Stichtag." Auf jeden Fall würden die neuen Regeln erst 2002 wirksam werden.
Das US-Bilanzrecht schafft regelmäßige Abschreibungen auf Aquisitionsprämien ab. Mit der neuen Rechnungslegung würde der Gewinn ab 2002 deutlich größer ausfallen. Bereits jetzt lege die Deutsche Telekom zwei unterschiedliche Ergebnisse vor, eins nach HGB und eins nach US-GAAP, erklärte Eick. "In beiden Rechnungslegungen verdeutlicht der ausgewiesene Jahresüberschuss die Ertragskraft der Telekom nur unzureichend", zitiert "Focus-Money" Eick. "Eigentlich ist der Gewinn um einige Milliarden Mark zu niedrig."
"Die Meldung über Bilanzierung nach US-GAAP brachte den turnaround von heute", kommentierte die Analystin Ilona Hasselbring von der Berenberg-Bank den unerwarteten Kursgewinn der Deutschen Telekom. "Belastungen durch Goodwill-Abschreibungen treten dann nicht mehr auf und die Deutsche Telekom stellt sich auf EBIT-Basis deutlich besser dar auch im Vergleich zu ihren europäischen Konkurrenten", sagte die Analystin./mh
28.06. - 15:31 Uhr