Allgemeine Beurteilung
Die internationalen politischen Rahmenbedingungen haben sich in den letzten Handelstagen nicht verbessert, sondern eher zugespitzt. Ein Krieg im Irak, auch am UN-Sicherheitsrat vorbei, scheint immer wahrscheinlicher. Probleme innerhalb der NATO, gestiegene Terror-Angst in der ganzen westlichen Welt und bis zur Hysterie in den USA und in Großbritannien getrieben, sollten einen weiteren Fall der Aktienmärkte im Grunde unausweichlich machen. Auf dem New Yorker Parkett wird sogar die These ernsthaft diskutiert, daß der Krieg im Irak noch an diesem Wochenende beginnen könnte, da am Montag in den USA Feiertag ist.
Doch die heute zu Ende gehende Handelswoche, unterschied sich von den vorangegangenen Wochen dahingehend, daß die Aktienindizes in Europa eine auffallend hohe innere Stärke gegenüber den US Indizes aufbauten und Kursstabilisierungen innerhalb der noch immer dominierenden Abwärtstrends in den Vordergrund traten.
Aus charttechnischer Sicht ist die allgemeine Gesamtsituation unverändert kritisch, d.h., uns liegen weiterhin dominante Abwärtstrends vor, sowohl in den wichtigsten europäischen Aktienindizes (Ausnahmen bilden hier lediglich der FTSE 100 (UK), als auch der MIB 30 (Italien)) aber auch in den US Börsenbarometern. Doch der Abgabedruck in den europäischen Börsen ist in den letzten Handelstagen deutlich zurückgegangen, so daß die Wahrscheinlichkeit steigt, daß wir in Europa innerhalb der laufenden Bewegungsfraktale keine neuen Bewegungstiefs sehen werden. Markttechnisch erhält diese Erwartungshaltung ebenfalls Nahrung. Im mittelfristigen Zeitfenster ist die Gesamtsituation noch überaus kritisch. So ist die mittelfristig gemessene und bewertete Bewegungsdynamik in den meisten Aktienindizes noch immer auf hohem Niveau, jedoch ist ein Nachlassen des Anstiegsmomentums unübersehbar. In den Europa Indizes ist die Bewegungsdynamik sogar wieder leicht rückläufig. Im kurzfristigen Zeitfenster bilden sich über die Oszillatoren im Verhältnis zu den Kursverläufen zunehmend sogenannte positive Divergenzen aus, eine Tendenz, die auch in der überwiegenden Zahl der Kursverläufe der jeweiligen Branchensektoren feststellbar ist. Diese Entwicklungen sind zwar alles noch keine hinreichenden Argumente oder umsetzbare Handelssignale, um auf ein Ende des Abschwungs zu setzen, aber sie alle sind äußerst interessante Indizien, daß wir uns mit steigender Wahrscheinlichkeit wohl wirklich in der letzten Phase des laufenden Abschwungs befinden.
Wir wollen an dieser Stelle noch nicht unterstellen, daß die Märkte nun vor einem Ende ihrer übergeordneten (primären und sekundären) Abwärtstrends stehen, daß ist in der aktuellen Situation noch überhaupt nicht seriös abzuschätzen. Aber daß die laufende Abschwungphase ihrem Ende entgegenblickt, halten wir durchaus für realistisch.
Welches sind die wichtigsten technischen Fakten, mit denen wir in das Wochenende starten:
(1) die charttechnisch kritischsten Aktienindizes sind weiterhin die US Börsenbarometer, auch wenn per gestriger Tagesentwicklung hier kurzfristige technische Reaktionen innerhalb ihrer dominanten Abwärtstrends eingeleitet worden sein könnten;
(2) die europäischen Aktienindizes zeigten sich in dieser Handelswoche, angesichts der Entwicklung an den US Börsen stabiler, als wir es in den Vorwochen gewöhnt waren; es wurden per gestern zwar im holländischen AEX und im französischen CAC 40 marginale neue Bewegungstiefs innerhalb ihrer laufenden Abwärtstrends generiert, diese wurden jedoch per Schlußkurs nicht bestätigt und die Entwicklung der Markttechnik läßt auch hier wieder steigende Kurse erwarten;
(3) klare Krisensignale liefern dagegen noch immer die Rentenmärkte; der EURO-BUND Future kletterte auch im gestrigen Tagesverlauf deutlich weiter in die Höhe, nachdem er am Mittwoch die obere Begrenzung seines bis dahin gültigen Konsolidierungsbereiches innerhalb eines gültigen, hochdynamischen Aufwärtstrends überschritten hatte;
(4) beurteilen wir die Qualität der abwärts gerichteten Bewegungsimpulse in den europäischen Aktienindizes in der letzten Handelswoche, ist das wichtigste Merkmal die Tatsache, daß der überaus hohe, konzentrierte Verkaufsdruck, der besonders im Future des FTSE 100 und im FDAX auftrat, nahezu vollständig verschwunden ist; Angebot und Nachfrage hielten sich in den letzten Tagen weitestgehend die Waage und die Kurse folgten nur noch in geringerem Ausmaß den Vorgaben aus den USA, wenn wir die jüngsten Tagesbewegungen mit den Vorwochen vergleichen;
Als allgemeines Fazit können wir festhalten:
(1) noch kann keine Entwarnung gegeben werden, es wäre sogar denkbar, daß der laufende Stabilisierungsprozeß nur als Zwischenkonsolidierung anzusehen ist, bevor sich die Abwärtstrends fortsetzen; dennoch, die Wahrscheinlichkeit, daß wir jetzt Zeugen eines Impulswechsels werden, steigt und ist als realistisch zu betrachten;
(2) strategisch ausgerichtete Käufe bleiben noch zurückgestellt, noch liegt uns keine nachhaltige, ausgeprägte Stabilisierung im Kursverlauf vor, wir sind erst in einer möglichen Anfangsphase dieses Prozesses; grundsätzlich wird es aber immer wahrscheinlicher, daß wir bereits nächste Woche mögliche Einstiegsszenarien für weiterführende Long-Positionen an dieser Stelle diskutieren können;
(3) kurzfristig mehren sich die Hinweise, daß Short-Positionen wohl zum aktuellen Zeitpunkt nur noch mit zunehmendem Risiko zu händeln sind, auch wenn diese in Richtung der dominanten Bewegungstendenz stehen; interessant werden jetzt spekulative Trading Positionen entgegengesetzt zum tertiären / sekundären Abwärtstrend;
US Indizes
Charttechnisch gesehen, bleiben die US-Indizes derzeit noch immer die kritischsten Börsenbarometer. Hier dominieren nicht nur die übergeordneten Abwärtstrends, sondern diese bilden sich noch immer mit deutlich steigender Bewegungsdynamik aus. Im gestrigen Tagesverlauf wurden sowohl in den beiden beurteilten US Standardwerte Indizes, als auch in den Wachstumswerte Indizes neue Bewegungstiefs generiert und neue Tiefs per Schlußkurs markiert. Aus strategischem Blickwinkel heraus, müssen wir damit an unserer allgemein kritischen Aussage zu den US-Indizes festhalten, daß diese noch immer das größte Risiko auf der Unterseite bereithalten und die nächst tieferen (alten) Unterstützungen weit tiefer liegen.
Im kurzfristigen Zeitfenster ist die gestrige Tagesentwicklung jedoch recht positiv zu bewerten. In allen vier beurteilten Indizes (Dow Jones, S&P 500 Index, beide NASDAQ´s) wurden Kursmuster ausgebildet, die sowohl in die Kategorie „Hammer Formation“, als auch „positiver Tages-Doji“ passen. Sei es drum, Fakt ist, daß diese Tagesmuster ein Resultat eines Umschwungs im Kräfteverhältnis zwischen Angebot und Nachfrage darstellen und damit die Chance deutlich gestiegen ist, daß wir zum Wochenende hin mit steigenden Kursen rechnen können. Aus aktueller Sicht kann dies bisher nur als technische Korrektur gewertet werden, sollte den Europa Indizes jedoch unter die Arme greifen.
Die statistischen Auswertungen dieser Tagesmuster in allen vier Indizes signalisieren zwar nicht ganz so hohe Trefferquoten in den US Börsenbarometern wie im DAX, wenn wir als erfolgreiche Umsetzung des Impulswechsels jetzt Kursanstiege mit mindestens drei Prozent Profit unterstellen (Trefferquoten liegen hier zwischen 37 und 45 Prozent, im DAX liegen diese bei einem ausgebildeten „schwarzen Hammer“ bei 52 Prozent – im Vergleich dazu: die Trefferquote eines weißen Hammers liegt im DAX zwischen 65 und 79 Prozent, je nach dem, wie der Positionsausstieg definiert ist; in den hier vorliegenden vier US Indizes lägen die Trefferquoten zwischen 43 und 50 Prozent). Dennoch, die gestrige Entwicklung könnte durchaus ein erstes Achtungssignal sein, daß ein Impulswechsel auch in den USA anstehen könnte.
Auf den Oberseiten haben wir in den USA nun folgende Marken vor uns: im Dow Jones: 7800 (untergeordneter Widerstand), 8158 bis 8200 (übergeordneter Widerstandsbereich), im S&P 500 Index: 823 (untergeordneter Widerstand), um 845 übergeordneter Widerstandsbereich), in beiden NASDAQ´s haben wir einigen Platz auf der Oberseite: 990 (nächster Widerstand im NASDAQ 100, 1314 (nächster Widerstand im NASDAQ Comp.).
Fazit:
Unter mittelfristigen Gesichtspunkten können wir per heute morgen noch keine Entwarnung für die US Indizes geben, kurzfristig sollten wir hier jedoch vor dem Beginn technischer Aufwärtskorrekturen stehen.
EUROPA Indizes
In Indizes wie dem französischen CAC40 und dem holländischen AEX, könnte man etwas theatralisch schon sagen, „hier geht´s jetzt um die Wurst“. Im DAX und im EUROSTOXX 50, aber auch im spanischen IBEX 35 sind wir aktuell auch den aktuellen Bewegungstiefs ziemlich nahe, somit liegt uns auch hier ein nicht unerhebliches Risiko auf der Unterseite vor. Dennoch, allein aus Sicht der Markttechnik heraus, verweisen wir ja bereits seit einigen Tagen auf eine sich ausbildende Stabilisierungstendenz in den Kursverläufen. Ziehen wir nun auch noch die sich zumindest kurzfristig verbessernde Situation / Chance in den US-Indizes mit hinzu, sollte sich die Erwartungshaltung auf ein Halten der aktuellen Unterstützungen verstärken.
Indizes wie der FTSE 100 und der MIB 30 laufen aktuell ohnehin innerhalb stabiler Staubereiche und gelten nicht als gefährdet.
DAX
Allgemeine Beurteilung
Im gestrigen Tagestief rutschte der DAX bis auf 2535 Indexpunkte ab, zeigte sich aber besonders in den letzten Handelsstunden überaus robust, auch als die US-Indizes wieder in die Talfahrt übergingen.
Aus technischer Sicht können wir den aktuell gültigen Unterstützungsbereich um 2528 bis 2519 derzeit als übergeordnet betrachten. Das Bewegungsverhalten des DAX intra day signalisiert, daß die Abgabebereitschaft oder –möglichkeit auf aktuellem Kursniveau ausreichend niedrig sein muß, so daß es der Nachfrage gelingt, diese zu absorbieren. Damit räumen wir diesem Unterstützungsband derzeit eine hohe analytische Bedeutung ein. Sollte es zu einem Bruch dieses Niveaus per Schlußkurs kommen, warum auch immer, sollte dies zu einem deutlichen Anspringen des Abgabedrucks führen, oberhalb dieses Niveaus, wird mit hoher Wahrscheinlichkeit dagegen die Nachfrageseite an Dominanz gewinnen.
Widerstände auf der Oberseite lassen sich mittlerweile einige definieren, folgen wir den klassischen Regelwerken, so ist das Tageshoch vom 11. Februar bei 2664 als potentielles Widerstandsniveau anzusehen, sowie die Niveaus um 2745 / 2750 und 2808. Den höchsten analytischen Stellenwert räumen wir dem Bereich um 2745 / 2750 ein. Gelingt dem DAX tatsächlich ein Anstieg in diesen Bereich hinein, sollte der jüngste sekundäre Abwärtstrend als separates Bewegungsfraktal tatsächlich beendet sein.
Fazit:
(1) wir werden für den DAX zunehmend optimistischer in die Richtung, daß wir es für immer unwahrscheinlicher sehen, daß der DAX im Zuge des laufenden Bewegungsfraktals das Vorjahrestief unterschreitet;
(2) vielmehr rechnen wir mit einem beginnenden Kursanstieg, wobei wir zunächst einmal ein allgemeines Kursziel um 2750 für realistisch betrachten;
(3) kommt es zu einer extremen Zuspitzung der internationalen Situation, die über die bereits deutlich gestiegene Reizschwelle der Marktteilnehmer hinaus geht, wird dieses kurz- bis mittelfristig positive Szenario hinfällig; somit ist bei jeder Aktivität um 2510 bzw. unmittelbar unter 2500 die Reißleine zu ziehen; ein Stop als letzte Lebensversicherung ist zwingend; was die aktuelle Situation jedoch so reizvoll macht, ist die Tatsache, daß mögliche Positionsaufbauten nahe der „ultimativen“ Unterstützung erfolgen können und damit ein Stop Kurs auch im technischen Gesamtbild sinnvoll platziert werden kann;
Praktische Konsequenz
(1) große strategische Käufe stellen wir weiterhin zurück; dies hat nicht nur den Grund, daß wir mit hoher Wahrscheinlichkeit erst in der Anfangsphase einer weiterführenden Stabilisierung sind, sondern wir verfolgen die These, daß jede erfolgreiche strategische Position aus einer erfolgreichen taktischen Position erwächst; damit liegt unser Augenmerk noch immer im kurzfristig ausgerichteten Handlungsrahmen;
(2) sollte noch die Short-Position vom Mittwoch bestehen (Entry bei 2584, Stop bisher bei 2610), so ziehen wir heute den Stop-Kurs deutlich nach, da wir mittlerweile kaum noch mit einer erfolgreichen Positionsentfaltung auf der Unterseite rechnen; den Stop-Kurs setzen wir per heute auf 2580 Indexpunkte; sollte der DAX tiefer eröffnen, ist ein Schließen der Position zu Handelsbeginn unserer Ansicht nach ebenfalls sinnvoll;
(3) Short-Positionen werden für uns heute erst wieder unter 2510 Indexpunkten sinnvoll; hier gilt: unter 2510 per Schlußkurs bzw. 2480 intraday gerissen;
(4) Eine (hoch) spekulative Trading Long Position ist oberhalb des gestrigen Tageshochs bei 2599 anzudenken; Stop Kurs dann 2550;
Wir wünsche Ihnen eine erfolgreichen Handelstag und ein erholsames Wochenende !!
Uwe Wagner





Die internationalen politischen Rahmenbedingungen haben sich in den letzten Handelstagen nicht verbessert, sondern eher zugespitzt. Ein Krieg im Irak, auch am UN-Sicherheitsrat vorbei, scheint immer wahrscheinlicher. Probleme innerhalb der NATO, gestiegene Terror-Angst in der ganzen westlichen Welt und bis zur Hysterie in den USA und in Großbritannien getrieben, sollten einen weiteren Fall der Aktienmärkte im Grunde unausweichlich machen. Auf dem New Yorker Parkett wird sogar die These ernsthaft diskutiert, daß der Krieg im Irak noch an diesem Wochenende beginnen könnte, da am Montag in den USA Feiertag ist.
Doch die heute zu Ende gehende Handelswoche, unterschied sich von den vorangegangenen Wochen dahingehend, daß die Aktienindizes in Europa eine auffallend hohe innere Stärke gegenüber den US Indizes aufbauten und Kursstabilisierungen innerhalb der noch immer dominierenden Abwärtstrends in den Vordergrund traten.
Aus charttechnischer Sicht ist die allgemeine Gesamtsituation unverändert kritisch, d.h., uns liegen weiterhin dominante Abwärtstrends vor, sowohl in den wichtigsten europäischen Aktienindizes (Ausnahmen bilden hier lediglich der FTSE 100 (UK), als auch der MIB 30 (Italien)) aber auch in den US Börsenbarometern. Doch der Abgabedruck in den europäischen Börsen ist in den letzten Handelstagen deutlich zurückgegangen, so daß die Wahrscheinlichkeit steigt, daß wir in Europa innerhalb der laufenden Bewegungsfraktale keine neuen Bewegungstiefs sehen werden. Markttechnisch erhält diese Erwartungshaltung ebenfalls Nahrung. Im mittelfristigen Zeitfenster ist die Gesamtsituation noch überaus kritisch. So ist die mittelfristig gemessene und bewertete Bewegungsdynamik in den meisten Aktienindizes noch immer auf hohem Niveau, jedoch ist ein Nachlassen des Anstiegsmomentums unübersehbar. In den Europa Indizes ist die Bewegungsdynamik sogar wieder leicht rückläufig. Im kurzfristigen Zeitfenster bilden sich über die Oszillatoren im Verhältnis zu den Kursverläufen zunehmend sogenannte positive Divergenzen aus, eine Tendenz, die auch in der überwiegenden Zahl der Kursverläufe der jeweiligen Branchensektoren feststellbar ist. Diese Entwicklungen sind zwar alles noch keine hinreichenden Argumente oder umsetzbare Handelssignale, um auf ein Ende des Abschwungs zu setzen, aber sie alle sind äußerst interessante Indizien, daß wir uns mit steigender Wahrscheinlichkeit wohl wirklich in der letzten Phase des laufenden Abschwungs befinden.
Wir wollen an dieser Stelle noch nicht unterstellen, daß die Märkte nun vor einem Ende ihrer übergeordneten (primären und sekundären) Abwärtstrends stehen, daß ist in der aktuellen Situation noch überhaupt nicht seriös abzuschätzen. Aber daß die laufende Abschwungphase ihrem Ende entgegenblickt, halten wir durchaus für realistisch.
Welches sind die wichtigsten technischen Fakten, mit denen wir in das Wochenende starten:
(1) die charttechnisch kritischsten Aktienindizes sind weiterhin die US Börsenbarometer, auch wenn per gestriger Tagesentwicklung hier kurzfristige technische Reaktionen innerhalb ihrer dominanten Abwärtstrends eingeleitet worden sein könnten;
(2) die europäischen Aktienindizes zeigten sich in dieser Handelswoche, angesichts der Entwicklung an den US Börsen stabiler, als wir es in den Vorwochen gewöhnt waren; es wurden per gestern zwar im holländischen AEX und im französischen CAC 40 marginale neue Bewegungstiefs innerhalb ihrer laufenden Abwärtstrends generiert, diese wurden jedoch per Schlußkurs nicht bestätigt und die Entwicklung der Markttechnik läßt auch hier wieder steigende Kurse erwarten;
(3) klare Krisensignale liefern dagegen noch immer die Rentenmärkte; der EURO-BUND Future kletterte auch im gestrigen Tagesverlauf deutlich weiter in die Höhe, nachdem er am Mittwoch die obere Begrenzung seines bis dahin gültigen Konsolidierungsbereiches innerhalb eines gültigen, hochdynamischen Aufwärtstrends überschritten hatte;
(4) beurteilen wir die Qualität der abwärts gerichteten Bewegungsimpulse in den europäischen Aktienindizes in der letzten Handelswoche, ist das wichtigste Merkmal die Tatsache, daß der überaus hohe, konzentrierte Verkaufsdruck, der besonders im Future des FTSE 100 und im FDAX auftrat, nahezu vollständig verschwunden ist; Angebot und Nachfrage hielten sich in den letzten Tagen weitestgehend die Waage und die Kurse folgten nur noch in geringerem Ausmaß den Vorgaben aus den USA, wenn wir die jüngsten Tagesbewegungen mit den Vorwochen vergleichen;
Als allgemeines Fazit können wir festhalten:
(1) noch kann keine Entwarnung gegeben werden, es wäre sogar denkbar, daß der laufende Stabilisierungsprozeß nur als Zwischenkonsolidierung anzusehen ist, bevor sich die Abwärtstrends fortsetzen; dennoch, die Wahrscheinlichkeit, daß wir jetzt Zeugen eines Impulswechsels werden, steigt und ist als realistisch zu betrachten;
(2) strategisch ausgerichtete Käufe bleiben noch zurückgestellt, noch liegt uns keine nachhaltige, ausgeprägte Stabilisierung im Kursverlauf vor, wir sind erst in einer möglichen Anfangsphase dieses Prozesses; grundsätzlich wird es aber immer wahrscheinlicher, daß wir bereits nächste Woche mögliche Einstiegsszenarien für weiterführende Long-Positionen an dieser Stelle diskutieren können;
(3) kurzfristig mehren sich die Hinweise, daß Short-Positionen wohl zum aktuellen Zeitpunkt nur noch mit zunehmendem Risiko zu händeln sind, auch wenn diese in Richtung der dominanten Bewegungstendenz stehen; interessant werden jetzt spekulative Trading Positionen entgegengesetzt zum tertiären / sekundären Abwärtstrend;
US Indizes
Charttechnisch gesehen, bleiben die US-Indizes derzeit noch immer die kritischsten Börsenbarometer. Hier dominieren nicht nur die übergeordneten Abwärtstrends, sondern diese bilden sich noch immer mit deutlich steigender Bewegungsdynamik aus. Im gestrigen Tagesverlauf wurden sowohl in den beiden beurteilten US Standardwerte Indizes, als auch in den Wachstumswerte Indizes neue Bewegungstiefs generiert und neue Tiefs per Schlußkurs markiert. Aus strategischem Blickwinkel heraus, müssen wir damit an unserer allgemein kritischen Aussage zu den US-Indizes festhalten, daß diese noch immer das größte Risiko auf der Unterseite bereithalten und die nächst tieferen (alten) Unterstützungen weit tiefer liegen.
Im kurzfristigen Zeitfenster ist die gestrige Tagesentwicklung jedoch recht positiv zu bewerten. In allen vier beurteilten Indizes (Dow Jones, S&P 500 Index, beide NASDAQ´s) wurden Kursmuster ausgebildet, die sowohl in die Kategorie „Hammer Formation“, als auch „positiver Tages-Doji“ passen. Sei es drum, Fakt ist, daß diese Tagesmuster ein Resultat eines Umschwungs im Kräfteverhältnis zwischen Angebot und Nachfrage darstellen und damit die Chance deutlich gestiegen ist, daß wir zum Wochenende hin mit steigenden Kursen rechnen können. Aus aktueller Sicht kann dies bisher nur als technische Korrektur gewertet werden, sollte den Europa Indizes jedoch unter die Arme greifen.
Die statistischen Auswertungen dieser Tagesmuster in allen vier Indizes signalisieren zwar nicht ganz so hohe Trefferquoten in den US Börsenbarometern wie im DAX, wenn wir als erfolgreiche Umsetzung des Impulswechsels jetzt Kursanstiege mit mindestens drei Prozent Profit unterstellen (Trefferquoten liegen hier zwischen 37 und 45 Prozent, im DAX liegen diese bei einem ausgebildeten „schwarzen Hammer“ bei 52 Prozent – im Vergleich dazu: die Trefferquote eines weißen Hammers liegt im DAX zwischen 65 und 79 Prozent, je nach dem, wie der Positionsausstieg definiert ist; in den hier vorliegenden vier US Indizes lägen die Trefferquoten zwischen 43 und 50 Prozent). Dennoch, die gestrige Entwicklung könnte durchaus ein erstes Achtungssignal sein, daß ein Impulswechsel auch in den USA anstehen könnte.
Auf den Oberseiten haben wir in den USA nun folgende Marken vor uns: im Dow Jones: 7800 (untergeordneter Widerstand), 8158 bis 8200 (übergeordneter Widerstandsbereich), im S&P 500 Index: 823 (untergeordneter Widerstand), um 845 übergeordneter Widerstandsbereich), in beiden NASDAQ´s haben wir einigen Platz auf der Oberseite: 990 (nächster Widerstand im NASDAQ 100, 1314 (nächster Widerstand im NASDAQ Comp.).
Fazit:
Unter mittelfristigen Gesichtspunkten können wir per heute morgen noch keine Entwarnung für die US Indizes geben, kurzfristig sollten wir hier jedoch vor dem Beginn technischer Aufwärtskorrekturen stehen.
EUROPA Indizes
In Indizes wie dem französischen CAC40 und dem holländischen AEX, könnte man etwas theatralisch schon sagen, „hier geht´s jetzt um die Wurst“. Im DAX und im EUROSTOXX 50, aber auch im spanischen IBEX 35 sind wir aktuell auch den aktuellen Bewegungstiefs ziemlich nahe, somit liegt uns auch hier ein nicht unerhebliches Risiko auf der Unterseite vor. Dennoch, allein aus Sicht der Markttechnik heraus, verweisen wir ja bereits seit einigen Tagen auf eine sich ausbildende Stabilisierungstendenz in den Kursverläufen. Ziehen wir nun auch noch die sich zumindest kurzfristig verbessernde Situation / Chance in den US-Indizes mit hinzu, sollte sich die Erwartungshaltung auf ein Halten der aktuellen Unterstützungen verstärken.
Indizes wie der FTSE 100 und der MIB 30 laufen aktuell ohnehin innerhalb stabiler Staubereiche und gelten nicht als gefährdet.
DAX
Allgemeine Beurteilung
Im gestrigen Tagestief rutschte der DAX bis auf 2535 Indexpunkte ab, zeigte sich aber besonders in den letzten Handelsstunden überaus robust, auch als die US-Indizes wieder in die Talfahrt übergingen.
Aus technischer Sicht können wir den aktuell gültigen Unterstützungsbereich um 2528 bis 2519 derzeit als übergeordnet betrachten. Das Bewegungsverhalten des DAX intra day signalisiert, daß die Abgabebereitschaft oder –möglichkeit auf aktuellem Kursniveau ausreichend niedrig sein muß, so daß es der Nachfrage gelingt, diese zu absorbieren. Damit räumen wir diesem Unterstützungsband derzeit eine hohe analytische Bedeutung ein. Sollte es zu einem Bruch dieses Niveaus per Schlußkurs kommen, warum auch immer, sollte dies zu einem deutlichen Anspringen des Abgabedrucks führen, oberhalb dieses Niveaus, wird mit hoher Wahrscheinlichkeit dagegen die Nachfrageseite an Dominanz gewinnen.
Widerstände auf der Oberseite lassen sich mittlerweile einige definieren, folgen wir den klassischen Regelwerken, so ist das Tageshoch vom 11. Februar bei 2664 als potentielles Widerstandsniveau anzusehen, sowie die Niveaus um 2745 / 2750 und 2808. Den höchsten analytischen Stellenwert räumen wir dem Bereich um 2745 / 2750 ein. Gelingt dem DAX tatsächlich ein Anstieg in diesen Bereich hinein, sollte der jüngste sekundäre Abwärtstrend als separates Bewegungsfraktal tatsächlich beendet sein.
Fazit:
(1) wir werden für den DAX zunehmend optimistischer in die Richtung, daß wir es für immer unwahrscheinlicher sehen, daß der DAX im Zuge des laufenden Bewegungsfraktals das Vorjahrestief unterschreitet;
(2) vielmehr rechnen wir mit einem beginnenden Kursanstieg, wobei wir zunächst einmal ein allgemeines Kursziel um 2750 für realistisch betrachten;
(3) kommt es zu einer extremen Zuspitzung der internationalen Situation, die über die bereits deutlich gestiegene Reizschwelle der Marktteilnehmer hinaus geht, wird dieses kurz- bis mittelfristig positive Szenario hinfällig; somit ist bei jeder Aktivität um 2510 bzw. unmittelbar unter 2500 die Reißleine zu ziehen; ein Stop als letzte Lebensversicherung ist zwingend; was die aktuelle Situation jedoch so reizvoll macht, ist die Tatsache, daß mögliche Positionsaufbauten nahe der „ultimativen“ Unterstützung erfolgen können und damit ein Stop Kurs auch im technischen Gesamtbild sinnvoll platziert werden kann;
Praktische Konsequenz
(1) große strategische Käufe stellen wir weiterhin zurück; dies hat nicht nur den Grund, daß wir mit hoher Wahrscheinlichkeit erst in der Anfangsphase einer weiterführenden Stabilisierung sind, sondern wir verfolgen die These, daß jede erfolgreiche strategische Position aus einer erfolgreichen taktischen Position erwächst; damit liegt unser Augenmerk noch immer im kurzfristig ausgerichteten Handlungsrahmen;
(2) sollte noch die Short-Position vom Mittwoch bestehen (Entry bei 2584, Stop bisher bei 2610), so ziehen wir heute den Stop-Kurs deutlich nach, da wir mittlerweile kaum noch mit einer erfolgreichen Positionsentfaltung auf der Unterseite rechnen; den Stop-Kurs setzen wir per heute auf 2580 Indexpunkte; sollte der DAX tiefer eröffnen, ist ein Schließen der Position zu Handelsbeginn unserer Ansicht nach ebenfalls sinnvoll;
(3) Short-Positionen werden für uns heute erst wieder unter 2510 Indexpunkten sinnvoll; hier gilt: unter 2510 per Schlußkurs bzw. 2480 intraday gerissen;
(4) Eine (hoch) spekulative Trading Long Position ist oberhalb des gestrigen Tageshochs bei 2599 anzudenken; Stop Kurs dann 2550;
Wir wünsche Ihnen eine erfolgreichen Handelstag und ein erholsames Wochenende !!
Uwe Wagner





