Technischer Morgenkommentar vom 06. September 2004

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Technischer Morgenkommentar vom 06. September 2004

 
06.09.04 10:24
Zum Wochenende hin schafften es nun auch die "Nachzügler" unter den von uns beurteilten Aktien-Indizes, neue Bewegungshochs zu markieren. Einzige Ausnahme: der japanische Nikkei 225. Ansonsten konnten alle übrigen Börsenbarometer im Anschluss an ihre vorangegangenen Minimumkorrekturen neue Bewegungshochs innerhalb ihrer laufenden Aufwärtstrends erreichen und damit definitionsgemäß ihre Aufwärtsimpulse fortsetzen.
 
Uwe Wagner
Quelle: Finanzen.net
06. September 2004

 
 

Allgemeine Beurteilung

Ordnen wir diese jüngste Entwicklung in das Gesamtbild ein, können wir für heute folgende technische Ausgangslage beschreiben:

(1) Grundsätzlich liegen uns (mit Ausnahme des Nikkei 225) weiterhin junge, intakte sekundäre Aufwärtstrends vor. Ihre dynamikstärkste Ausbildung haben diese in den europäischen Aktien-Indizes FTSE 100 (UK), MIB 30 (Italien) und IBEX 35 (Spanien). Ihre geringste Ausprägung mit nachlassender Schwungkraft finden wir in den beiden US-amerikanischen Wachstumswerte-Indizes NASDAQ Comp. und NASDAQ 100.

(2) In nahezu allen beurteilten Indizes werden diese Aufwärtstrends auch markttechnisch definiert. Über die Kombination von trendfolgenden Indikatoren mit verschiedenen Zeitfenstern liegen uns so genannte long-set-up}s vor, die Schwungkraft ist überwiegend ansteigend.

(3) In der Konsequenz halten wir somit zumindest unter mittelfristigen Gesichtspunkten an unserer optimistischen Erwartungshaltung fest, eine Fortsetzung der Aufwärtsbewegung zu sehen.

Über die Entwicklung der US-Aktien-Indizes trübt sich dagegen, zumindest kurzfristig, das Gesamtbild wieder etwas ein. Sehen wir uns die Kursverläufe der US-Standardwerte-Indizes Dow Jones und S&P 500 Index an, so liegen uns hier klassische Shootingstar Tagesmuster vor. Von ihrer Klassifikation her, sind diese Tages-Candles den so genannten Verkaufssignalen zuzuordnen. Ihre Trefferquote in beiden Standardwerte-Indizes hält sich zwar deutlich in Grenzen, dennoch sollte die gestiegene Wahrscheinlichkeit auf eine erneute Reaktion hin nicht unterschätzt werden.

Technisch kritischer sehen wir die Entwicklung in den beiden Wachstumswerte-Indizes. Kann sich hier der Kursverlauf nicht heute, spätestens morgen in Richtung eines neuen Bewegungshochs schieben, müssen wir die Ausbildung einer Schiebe- / Konsolidierungszone unterstellen. Damit würde auch Europas Aktien-Indizes der Schub entzogen.

In den beiden beurteilten asiatischen Indizes fällt der japanische Nikkei 225 bereits durch eine Schiebezonenbildung auf. Dieser pendelt zwischen den Begrenzungen um 11128 auf der Oberseite und 11022 / 11013 auf der Unterseite. Markttechnisch ist der Nikkei 225 mittlerweile als neutral einzustufen.

Der Hong Konger HSI erreichte in der Vorwoche im Zuge einer kräftigen und stetigen Aufwärtsbewegung die Widerstandsebene um 13075. Obwohl auch hier ein messbarer Rückgang an Schwungkraft auffällt, ist zumindest im Sinne der Definition der Aufwärtstrend noch immer intakt.

Fazit:

Als allgemeines Fazit halten wir fest: mittelfristig bleiben wir optimistisch, kurzfristig rechnen wir erneut mit einer Reaktion, zumindest einer Konsolidierung. Zur Argumentation verweisen wir auf die markttechnische Entwicklung in den US-amerikanischen Leit-Indizes. In der Konsequenz sollten bestehende Trading-Long-Positionen (sofern welche bestehen) engmaschig per Stop-Kurs abgesichert werden.

Öl-Preis

Ende letzter Woche verwiesen wir auf ein mögliches Ende der Aufwärtsreaktion der beiden vorangegangenen Handelstage und unterstellten eine mögliche Konsolidierungsbewegung in den Bereichen um 42.17 USD auf der Oberseite und 39.26 USD auf der Unterseite.

Noch bleiben wir dabei und halten an dieser Aussage fest. Sollten wir mit dieser Erwartungshaltung tatsächlich richtig liegen, sollte sich der Öl-Preis in den nächsten Tagen weiterhin leicht abschwächen und den Aktienmarkt zumindest psychologisch leicht entlasten.

Stop-Kurs für diese Erwartungshaltung wäre das Kursniveau um 42.17 USD, welches nicht überschritten werden dürfte.

Bund-Future

Einen deutlichen Kurseinbruch erlebten wir am Freitag im Bund-Future (September Kontrakt), der im Zuge der Veröffentlichung der US-Wirtschaftszahlen seine untere Bereichsgrenze der jüngst ausgebildeten Schiebezone bei 115.27 / 115.13 unterschritt. Damit ist nicht nur der Ausbruch auf der Oberseite vom Dienstag / Mittwoch der Vorwoche ein so genannter bestätigter False Break, sondern die jüngste Schiebezone ist in ihrer bisherigen Definition hinfällig.

Long-Positionen, welche im Zusammenhang mit dem Ausbruch von Anfang letzter Woche aufgebaut und knapp unterhalb der rechnerischen Mitte der Konsolidierungszone per Stop-Kurs abgesichert wurden, wurden mit Verlust geschlossen.

EURO / USD

Am Freitag schwächte sich der EURO gegenüber dem USD wieder leicht ab und fiel erneut in Richtung der unteren Begrenzung der noch immer gültigen, übergeordneten Konsolidierungszone bei 1.1967 / 1.1955 USD (Schlusskurs bei 1.2058 USD). Grundsätzlich bewegt sich der EURO weiterhin innerhalb einer breit gefassten Konsolidierungszone mit o.g. Untergrenze und einer oberen Begrenzung bei 1.2385 USD (im engeren Sinne) bzw. 1.2435 / 1.2460 USD (im weiteren Sinne).

Mittelfristig gilt der Wechselkurs EURO / USD somit auf Wochenbasis als neutral.

Diese Aussage behält ihre Gültigkeit, solange sich der Wechselkurs innerhalb der oben genannten Begrenzungen bewegt.

DAX

Widerstände: 3899 / 3911 (ü), 4099 (u), 4156 / 4175 (u);

Unterstützungen: 3856 (u), 3778 (u), 3758 / 3749 (O), 3618 (u), 3576 (O);

Mit einem Tageshoch bei 3882 Indexpunkten und einem Schlusskurs bei 3866, ging der DAX am Freitag ins Wochenende. In der Konsequenz überwand er damit die avisierte 3856 und setzte seinen, jetzt als sekundären Aufwärtstrend definierten Bewegungsimpuls fort. Zumindest aus analytischer Sicht ist damit die 3900 wieder als realistisches Kursziel in den Mittelpunkt gerückt.

Markttechnisch wird der Aufwärtstrend weitestgehend bestätigt. Zumindest liegt ein so genanntes long-set-up vor. In der Entwicklung der Schwungkraft haben wir naturgemäß einen "Knick" in Folge der Zwischenreaktion der Vorwoche. Hier müsste sich der Aufwärtsimpuls jetzt rasch fortsetzen, sonst bildet sich eine negative Divergenz ab.

Im Zusammenhang mit der Abschwächung der US-Märkte am Freitag, rechnen wir jedoch auch im deutschen Aktienmarkt mit einer Verzögerung im Kursanstieg. Für heute erwarten wir eine tiefere Eröffnung im Kursverlauf.

In der praktischen Konsequenz verfahren wir wie folgt:

- Sollte noch eine Long-Position von Mittwoch bestehen, passen wir den Stop-Kurs auf 3850 FDAX-Punkte an.

Zu dieser möglichen Long-Position noch einige Ausführungen, da Irritationen aufgetreten sind. Im Abendkommentar vom Mittwoch letzter Woche wiesen wir auf den Sachverhalt einer Hammer-Bildung hin und empfahlen den Aufbau einer Trading-Long-Position, sofern der Schlusskurs des FDAX oberhalb der 3815 läge. Der tatsächliche Schlusskurs lag bei 3814.5, der rechnerische, von der Börse ausgewiesene Schlusskurs liegt bei 3816. In der Konsequenz gab es viele Anfragen nach dem Umgang mit einer Long-Position, welche eröffnet wurde, obwohl der definierte Trigger per Schluss doch um 0,5 Punkte verpasst wurde. Somit führen wir für diesen Fall die Stop-Kursanpassungen mit.

- Für heute interessieren uns wieder die Tagesextreme von Freitag. Eröffnet der FDAX oberhalb der 3886.5, wird dieses Niveau zum Short-Trigger mit Kursziel bei 3857 und Stop-Kurs bei 3911. Eröffnet der FDAX unterhalb der 3825.5, wird dieses Niveau zum Long-Trigger mit Kursziel bei 3855 und einem Stop-Kurs bei 3801.

- Weiterhin interessieren wir uns für das Tagestief vom Donnerstag bei 3801.5 FDAX-Punkten. Sollte der FDAX dieses Niveau unterschreiten, gehen wir short mit Kurs-Ziel bei 3772 und einem Stop-Kurs bei 3826.

EURO STOXX 50

Widerstände: 2741 (u), 2787 (u);

Unterstützungen: 2708 (u), 2667 (u), 2649 / 2638 (u), 2559 (u), 2530 (O);

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