Allgemeine Beurteilung
Aus technischer Sicht, sind wir mit der gestrigen Tagesentwicklung in eine Korrekturphase eingetreten, die bereits am ersten Tag recht deutlich ausfiel und einige Indizes damit an einen Punkt führte, an dem nun die Entscheidung fallen sollte, ob wir im laufenden Bewegungsfraktal mit einer Fortsetzung der zum Teil noch gültigen sekundären Aufwärtstrends rechnen können oder ob ein Richtungswechsel ansteht.
An den Rentenmärkten setzte sich dagegen per gestern der Kursanstieg in den unverändert gültigen, im Grunde jedoch sich überhitzenden Aufwärtstrends fort. In den US-T-Bonds (sowohl im 10, wie auch im 30 jährigen T-Bond) wurden neue Jahreshochs markiert, die verbliebenen Tagesmuster signalisieren jedoch auch hier, daß kurzfristig erhöhte Aufmerksamkeit notwendig wird.
Die technisch wohl beeindruckendste Entwicklung nahm im gestrigen Tagesverlauf der EURO gegenüber dem USD, der nach einer Fortsetzung des Reaktionsansatzes vom Mittwoch, nach der Entscheidung der EZB, die Zinsen im EURO-Raum unverändert zu lassen, deutlich zulegte, ein neues Mehrjahreshoch markierte und auch heute morgen, mit einem bisherigen Tageshoch bei 1.1533 USD diesen Höhenflug fortsetzt.
Seit gut zwei Wochen vollzog auch der Ölpreis im gestrigen Handelsverlauf erstmals wieder einen weiterreichenden Kursanstieg, der ihn im Nordsse-Öl aus seiner jüngsten Konsolidierungszone brachte und damit zumindest den mittelfristig zu sehenden Stabilisierungsansatz unterstrich.
Gold setzte mit einem Sprung über die Widerstandsmarke bei 345.50 USD seinen, seit Anfang / Mitte April gültigen Aufwärtstrend fort. Aus analytischer Sicht eröffnete sich mit der gestrigen Entwicklung ein weiterführendes Aufwärtspotential in Richtung 357.30 USD. Markttechnisch wird diese Aufwärtstendenz bestätigt.
Allgemeines Fazit:
Grundsätzlich können wir festhalten: betrachten wir das Geschehen an den Märkten aus Sicht der klassischen Erfahrungswerte im intermarket Ansatz, so haben sich die Rahmenbedingungen für die Aktienmärkte nicht verbessert, sondern spitzen sich weiterhin zu. Hier meinen wir weniger die Entwicklung der Rentenmärkte, denn es zeigte sich rückblickend in den letzten Jahren doch immer wieder, daß eher eine gleichgerichtete Korrelation zwischen Aktie und Rente bestand, wenn wir es nicht mit einer konkreten Krise zu tun hatten. Trat diese auf (letztes praktisches Beispiel war der Irak-Konflikt), so drehte sich das Verhältnis um und aus einem „Gleichschritt“ der Märkte wurde ein klassisches „Gegenlaufen“.
Sorge macht uns hier eher die Entwicklung im EURO, auch wenn von anderer Seite eine Vielzahl von Argumenten angeführt werden kann, warum ein steigender EURO gerade jetzt nicht störend wirken sollte. Sehen wir uns Entwicklungsphasen in der US-Währung rückblickend an, waren starke Kursverluste des USD in der Regel ein nicht unerheblicher Belastungsfaktor.
Daraus ziehen wir folgende Konsequenzen: kurz vor dem Erreichen der strategischen Kursziele in den Aktienindizes, werden wir seit einigen Wochen wieder mit einer Situation konfrontiert, die uns möglicherweise wieder zum Umdenken zwingt. In wieweit ein Festhalten an unserer bisher optimistischen Sichtweise für die Aktienmärkte noch gerechtfertigt ist, werden wir klären müssen.
Rentenmärkte
EURO / BUND
Widerstände: 116.22 / 116.35, 116.86;
Unterstützungen: 115.06 / 114.98, 114.78 (Trendlinie), 113.95;
Tendenz: unverändert positiv, der Aufwärtstrend ist
weiterhin intakt und hat per Mittwoch eine
deutliche Beschleunigung erfahren, kurz-
fristig überkauft, Verkaufssignale liegen nicht
vor;
Mit einem Tageshoch bei 116.17 erreichte der EURO / BUND am Donnerstag ein neues Bewegungshoch innerhalb seines intakten, bereits überhitzten Aufwärtstrends und erreichte damit fast punktgenau das nächst höher erwartete Widerstandsband bei 116.22 / 116.35.
Technisch gesehen, können wir derzeit zu diesem Trendverlauf nur folgende Fakten hervorheben:
(1) der Aufwärtstrend ist zum aktuellen Zeitpunkt absolut intakt;
(2) es liegen uns derzeit keine Kursmuster vor, welche auf einen Impulswechsel hinweisen könnten;
(3) markttechnisch wird uns für den EURO / BUND ein bestätigendes Bild für den vorliegenden Aufwärtstrend ausgewiesen: d.h. konkret – über die Trendfolger, in einer Kombination aus trendfolgenden Indikatoren mit unterschiedlichen Zeitfenstern als Richtungsfilter unterlegt, wird ein long-set-up ausgewiesen, die Oszillatoren steigen und signalisieren stark zunehmende Schwungkraft; die sich in letzter Zeit herausgebildete negative Divergenz zwischen Kursverlauf und Oszillatorkurve ist damit vorerst überwunden;
(4) im Gegenzug dazu signalisieren uns die Oszillatoren eine erheblich überhitzte Situation im Kursverlauf des EURO / BUND, jedoch liegen uns noch keine Verkaufssignale vor;
Wir rechnen im Grunde mit einer baldigen Reaktion im EURO / BUND, wissen aber auch, daß wir mit unseren Ansätzen das Hoch nicht erwischen werden. Somit können wir derzeit nur dem Trend folgen und über ein engmaschiges Stop-Kurs-Management rasch den Markt verlassen, wenn er denn kippen sollte.
US-T-BONDS
10 jähriger US-T-Bond Future
Widerstände: keine
Unterstützungen: 115*52, 115*47, 115*02 (Trendlinie), 114*13, 113*14;
Tendenz: weiterhin positiv, Aufwärtstrend erhielt per Mittwoch
eine deutliche Beschleunigung und kann kurzfristig
als überkauft interpretiert werden; Reaktionsrisiko
steigt, es liegen uns noch keine Verkaufssignale vor;
Stop-Kurs anpassen; Achtung: per gestern bildete
sich ein Doji – Tagesmuster aus;
30 jähriger US-T-Bond Future
Widerstände: keine
Unterstützungen: 114*27, 113*26 (Trendlinie), 112*11, 111*12;
Tendenz: weiterhin positiv, Aufwärtstrend erhielt per Mittwoch
eine deutliche Beschleunigung und kann kurzfristig
als überkauft interpretiert werden; Reaktionsrisiko
steigt, es liegen uns noch keine Verkaufssignale vor;
Stop-Kurs anpassen; Achtung: auch hier bildete sich
per gestern ein Kursmuster aus, welches einem Doji
in der Interpretation nahe kommt;
In beiden US-T-Bonds wurden im gestrigen Handelsverlauf neue Bewegungshochs markiert, im Zuge der Fortentwicklung der erst jüngst beschleunigten Aufwärtstrends.
Viel interessanter erscheint uns jetzt jedoch die Ausbildung der entsprechenden Tagesmuster in beiden T-Bonds. Im 10 jährigen Future (Juni-Kontrakt) liegt uns ein klassisches Doji-Tagesmuster vor, im Kursverlauf des 30 jährigen T-Bonds (Juni-Kontrakt), kommt der gestrige Kreisel einem Doji in seiner Interpretation sehr nahe.
In beiden T-Bonds wird uns signalisiert: das Kräfteverhältnis zwischen Angebot und Nachfrage erscheint punktuell und zeitpunktbezogen ausgeglichen. Beide Kurse „stehen“ somit vor einem „Kreuzungsweg“, wobei wir in Anbetracht des Gesamtbildes (Überhitzung des Kursverlaufes) das Risiko auf eine bevorstehende Reaktion auf der Unterseite für erheblich gestiegen ansehen.
In der praktischen Konsequenz bedeutet dies: es eignen sich die beiden Tagesextreme beider Tagesmuster (jeweils Hoch- und Tiefkurs) als sogenannte Trigger für die Platzierung von Stop-Kursen bzw. als Eröffnungs-Trigger für hochspekulative Trading-Positionen (besonders auf der Short-Seite).
Dies wären die Niveaus um 116*29 auf der Unterseite bzw. 117*04 auf der Oberseite im 10 jährigen T-Bond, sowie 115*25 auf der Unterseite bzw. 116*21 auf der Oberseite im 30 jährigen T-Bond. Kursziele auf der Unterseite wären im Falle einer beginnenden Reaktion zunächst die jeweiligen aktuellen Unterstützungen.
EURO / USD
Widerstände: keine
Unterstützungen: 1.1200 (Trendlinie), 1.1084, 1.0969, 1.0824;
Tendenz: sekundärer und primärer Aufwärtstrend unverändert
intakt; jüngster technischer Reaktionsansatz lief
nur kurz und wenig ausgeprägt;
Der Reaktionsansatz, der noch im gestrigen Kommentar im Mittelpunkt stand, hielt nur kurz und ging bereits zur Tagesmitte in eine beeindruckende Fortsetzung der Kurs Rallye über. Damit bleibt das Gesamtbild des EURO gegenüber dem USD unverändert zu den Aussagen der Vortage:
(1) es liegt uns ein absolut intakter Aufwärtstrend vor, hochdynamisch, mit starker Schwungkraft auf der Oberseite, überhitzt, aber ohne konkrete Verkaufssignale;
(2) bei der Beurteilung der Verhältnisse einiger Oszillatorkurven verschiedener Zeithorizonte gegenüber dem Kursverlauf des EURO, fällt die mögliche Ausbildung von negativen Divergenzen auf, sollte aber im aktuellen Stadium nicht überbewertet werden, da der Ausbildungsgrad noch nicht ausreicht, um daran bereits Erwartungshaltungen zu knüpfen;
(3) Widerstände können wir auf der Oberseite derzeit nicht sinnvoll herleiten;
Als Fazit gilt: vorerst weist alles darauf hin, daß sich der Aufwärtstrend erst einmal fortsetzen kann. Auch wenn eine weiterreichende Reaktion notwendig und erwartet wäre, macht es aus unserer Sicht heraus derzeit keinen Sinn, sich bereits jetzt und hier gegen den Trend stellen zu wollen. Wir folgen auch hier dem Trend, bestehen noch Trading-Long-Positionen, sollten diese weiterhin engmaschig abgesichert werden.
Internationale Aktienindizes
An den internationalen Aktienindizes erlebten wir gestern Reaktionen in einem Ausmaß, welche die noch bestehenden sekundären Aufwärtstrends mittlerweile zum Teil ernsthaft bedrohen und damit unter Umständen zu einem Umdenken in unserer bisher strategisch optimistischen Erwartungshaltung (zumindest im laufenden Bewegungsfraktal) zwingen könnten. Dies gilt gleichermaßen für Europas Aktienindizes, wie auch für die Börsenbarometer in den USA.
Halten wir fest: noch haben wir es mit einfachen technischen Reaktionen zu tun. Noch ist im Sinne der klassischen Dow Theorie nicht viel Schaden entstanden, somit hätten wir zumindest aus diesem Blickwinkel heraus noch eine Chance, auch diese Reaktion in das gleiche Schema zu passen, wie wir sie in den letzten Wochen sahen. In der praktischen Konsequenz müssen wir uns jedoch auf Kursniveaus festlegen, bei deren Unterschreiten „etwas passieren muß“, damit wir nicht plötzlich irgendeinem „Wunschdenken“ nachhängen und die Realität verpassen.
US-amerikanische Aktienindizes
Fassen wir die Entwicklung in den USA zusammen, so können wir festhalten: der S&P 500 Index erreichte im gestrigen Tagesverlauf seine bisher gültige sekundäre Aufwärtstrendlinie (verlief im Bereich um 924 Indexpunkte – gestriges Tagestief bei 919.73, Schlußkurs bei 920.11), unterschritt sie auch per Schlußkurs leicht und stellt sie damit zur Disposition. In Anbetracht der ohnehin rückläufigen Schwungkraft (wir wiesen in den letzten Tagen immer wieder darauf hin), ist das Risiko eines nachhaltigen Trendbruchs damit jedoch weiter erheblich gestiegen.
Der Dow Jones fiel ebenfalls erneut unter die 8522, unterschritt damit seine jüngste, nur drei Tage alte Schiebezone und erreichte im Tief seine aktuell gültige Aufwärtstrendlinie des noch gültigen Sekundärtrends.
Der NASDAQ 100 Future fiel im gestrigen Tagesverlauf ebenfalls deutlich zurück und rutschte auf seine aktuell gültige Unterstützung im Bereich um 1120, ein Niveau, welches er zumindest im heutigen Globex-Handel noch verteidigen kann.
Somit gilt auch hier: das Risiko für eine sich ausweitende Reaktion ist zweifellos hoch und wir gehen davon aus, heute bzw. in den nächsten zwei / drei Tagen etwas klarer zu sehen, wohin die Reise geht. In der Konsequenz gilt jedoch, noch bestehende Trading-Longs unbedingt per engem Stop-Kurs-Management absichern, wenn noch nicht aufgelöst. Positionsschließungen oder wenigstens Teilschließungen sollten jedoch nicht verkehrt sein.
Dow Jones
Widerstände: 8641, 8869;
Unterstützungen: 8475 (Trendlinie), 8340, 8288, 8235, 8145, 7929;
Tendenz: Aufwärtstrend noch intakt; Trendlinie heute bei
8475, steht in ihrem Bestand zur Disposition;
Schwungkraft nimmt von bisherigem niedrigen
Niveau deutlich ab; fällt 8475, nächste potentielle
Auffangniveaus um 8340, dann um 8288;
S&P 500 Index
Widerstände: (931 / 935 – konnte sich bisher weitestgehend behaupten),
954;
Unterstützungen: 928 (Trendlinie – steht zur Disposition), 924 / 919, 877,
862, 843;
Tendenz: im Grunde ist der sekundäre Aufwärtstrend noch intakt;
Trendlinie steht jedoch zur Disposition; gebrochen im
Sinne der Dow Theorie wäre der Trend bei Unterschreiten
der 8340, auf jeden Fall bei Bruch der 8288; stark
reaktionsgefährdet;
NASDAQ 100 Future
Widerstände: 1136.50, 1157 / 1164;
Unterstützungen: 1120 / 1119, 1090 (Trendlinie), 1081;
Tendenz: mittelfristiger Aufwärtstrend noch immer intakt, aktuell
befindet sich Future jedoch in technischer Abwärts-
reaktion; Augenmerk liegt auf Unterstützung um 1120;
Europa - Aktienindizes
Sehen wir uns die Kursverläufe der Europa-Indizes an, dominiert allmählich das Konsolidierungsverhalten der Kurse, welches bereits in einigen Indizes zur Ausbildung von seitwärts ausgerichteten Schiebezonen führte. Intakte sekundäre Aufwärtstrends in ihrer ursprünglichen Definition haben wir mit Stand Schlußkurs Donnerstag abend noch in folgenden Aktienindizes vorliegen: deutscher DAX, italienischer MIB 30 (hier erreichte der Index jedoch die Trendbegrenzungslinie per Donnerstagstief) und französischer CAC 40 (allerdings auch hier gilt: Trendbegrenzungslinie wurde per Donnerstagstief erreicht). Für den MIB 30 und den CAC 40 gilt somit: fällt der Kurs heute weiter (und die Schlußtaxen von gestern abend um 22:00 Uhr lassen dies nicht ausgeschlossen), wären auch hier beide sekundären Trends Geschichte.
Schiebezonen im klassischen Sinne, sogar mit klarer charttechnischer Begrenzung liegen uns vor im EUROSTOXX 50, im schweizer SMI und im holländischen AEX. Rückfälle in die ursprüngliche Schiebezone haben wir im CAC 40 und im DAX, ohne die übergeordneten Aufwärtstrends zu zerstören (im CAC 4ß liegen wir jedoch unmittelbar davor). Einen Rückfall in die ursprüngliche Schiebezone innerhalb einer übergeordnet, seitwärts ausgerichteten Konsolidierungsphase, haben wir im britischen FTSE 100 vorliegen.
Im spanischen IBEX 35 droht uns sogar die Ausbildung eines weiterführenden Abwärtsimpulses.
Als Fazit können wir somit festhalten: auch in Europas Aktienmärkten steigt das Risiko auf weiterführende Reaktionen. Da sich das allgemeine Bild eingetrübt hat und die dominierende Tendenz von ursprünglich steigenden Trendverläufen hin zu Konsolidierungsphasen gewechselt ist, müssen wir auch hier ein Umdenken im Bezug auf unsere positive Erwartungshaltung bezogen auf neue Bewegungshochs im laufenden Bewegungsfraktal durchführen, mit der praktischen Konsequenz, auch hier bestehende Long-Positionen entweder deutlich zu reduzieren bzw. aus dem Markt zu nehmen. Neupositionierungen auf der Kaufseite stellen wir vorerst zurück.
DAX
Widerstände: 3000, 3068, 3145;
Unterstützungen: 2824 / 2814, 2772 (Trendlinie 1), 2696 / 2685;
Tendenz: DAX befindet sich innerhalb einer technischen
Reaktion, steiler verlaufende Trendlinie 2 wurde
per gestern unterschritten und damit neutralisiert;
Augenmerk liegt auf 2824 / 2814, sollte es hier zu
einem Unterschreiten dieses Niveaus kommen, wäre
sekundärer Aufwärtstrend im Sinne der Dow Theorie
in seiner aktuellen Definition hinfällig;
Technische Ausgangslage
Sehen wir uns zunächst das übergeordnete, strategische Bild des DAX an:
(1) der sekundäre Aufwärtstrend ist im Sinne seiner charttechnischen Definition noch immer intakt; die untere Trendbegrenzungslinie verläuft per heute im Bereich um 2772 Indexpunkte;
(2) unser Augenmerk liegt somit auf dem Niveau um 2824 / 2814, welches die nächste sinnvolle Unterstützung im DAX darstellt; sollte dieses Niveau unterschritten werden, wäre der sekundäre Aufwärtstrend im Sinne seiner ursprünglichen Definition nach den Regelwerken der Dow Theorie hinfällig;
(3) im markttechnischen Sinne wird dem Index wieder ein neutrales set-up ausgewiesen, die Schwungkraft ist deutlich zurückgefallen; aktuell scheint sich die negative Divergenz, auf die wir gestern aufmerksam machten, umzusetzen; nutzen wir zur Beurteilung der Schwungkraft des DAX einen modifizierten Oszillator, wird dem DAX ein überverkauftes Niveau ausgewiesen, jedoch ohne eine Indikation dafür zu liefern, daß der DAX unmittelbar vor einer Gegenbewegung stehen sollte;
Im kurzfristig / taktischen Bild des DAX, steht im Mittelpunkt unserer Betrachtung die ehemalige Schiebezone, welche in den Bereichen um 2824 / 2814 (untere Begrenzung) und 3000 / 3004 (obere Begrenzung) definiert war.
Das ein Kursverlauf nach Überwindung der oberen Begrenzung einer Schiebezone im Zuge einer Reaktion in diese zurückfallen kann, ist nichts ungewöhliches und gefährdet in der Regel nicht zwangsläufig die ursprünglich positive Indikation, welche sich aus dem vorangegangenen Ausbruch heraus ergab. Dafür gibt es in der Vergangenheit in verschiedensten Kursverläufen ausreichend Beispiele. Jedoch gibt es einen Erfahrungswert, der besagt, daß solche Rückfälle in der Regel die Mitte der zugrundeliegenden Schiebezone nicht unterschreiten sollte. Passiert dies dennoch, dann hat man zumindest eine ernst zunehmende Indikation vorliegen, daß die Schwungkraft, die ursprünglich noch hoch genug gewesen sein muß, um den Kurs aus der Schiebezone nach oben hin zu führen, mittlerweile deutlich nachgelassen hat. Und zwar in einem Ausmaß, daß eine erneute Aufnahme des Aufschwungs nach Ende der Reaktion, mit der Folge neuer Bewegungshochs, nur noch als gering wahrscheinlich gilt.
In der Konsequenz schränken wir unsere bisher mittelfristig gültige positive Erwartungshaltung im Bezug auf das Erreichen der 3145 im laufenden Bewegungsfraktal deutlich ein, sollte es zu einem Fall der 2824 / 2814 kommen, wäre diese hinfällig.
Der DAX rutschte im gestrigen Handel auf 2884 Indexpunkte ab (Schlußkurs 2886) und durchschritt die Schiebezone damit um mehr als die Hälfte ihres Ausmaßes. Damit gilt: eine Fortsetzung der Konsolidierung ist wohl absehbar.
Mittelfristig ausgerichtete Schlußfolgerungen
In der mittelfristig ausgerichteten Konsequenz, schlossen wir gestern bei Erreichen und Unterschreiten der 2900 Indexpunkte noch bestehende strategisch ausgerichtete Long-Positionen im DAX.
Kurzfristig / taktische Beurteilung (DAX durchläuft technische Reaktion – deren Ausmaß steht im Mittelpunkt unserer Beurteilungen)
Im kurzfristigen Zeitfenster stellt sich nun die Frage: hält die Konsolidierungszone mit der unteren Begrenzung bei bisher 2824 / 2814? Wenn ja, dann könnten wir diese zumindest für kurzfristig ausgerichtete Trading-Aktivitäten nutzen. Somit liegt unser Augenmerk aktuell auf dem Bereich um 2824 / 2814 im DAX Index (bezogen auf den FDAX (Juni-Kontrakt) wäre das der Bereich um 2829 / 2815).
Bezogen auf das gestrige Tagesmuster, haben wir aktuell keine Indikation dafür, ob wir in Kürze mit einer Gegenreaktion rechnen können. Weder liegt uns ein Kursmuster vor, welches als „Kaufsignal“ akzeptable Trefferquoten liefern würde, noch verlor der DAX Future per gestern mehr als vier Prozent, was zumindest ein interessanter Hinweis auf eine heutige mögliche bessere Eröffnung gewesen wäre.
Somit orientieren wir uns auf das Kursverhalten des DAX / FDAX nahe der unteren Bereichsbegrenzung. Stabilisierungsansätze in der Spanne um 2850 bis 2815 im FDAX sollten durchaus für den spekulativen Aufbau von Trading-Positionen auf der Long-Seite genutzt werden, mit einem Stop-Kurs bei knapp unter 2800 im FDAX. Ansonsten liegen die Schwerpunkte der Trading-Aktivitäten im day-trading.
Bilden sich per heute abend im Bereich der aktuellen Unterstützung potentielle Kaufmuster im FDAX aus (Hammer, positives Schiebe- bzw. Überlappungmuster) gehen wir spekulativ long und bleiben es auch nur dann over night.
Einzelaktien
Das Bild in den Einzelaktien hat sich in den letzten zwei Tagen ebenfalls deutlich gedreht. Sehen wir uns die Branchensektoren in Europa an, so dominieren wieder die neutralen set-up´s, vereinzelt treten short-set-up´s auf, es werden keine long-set-up´s ausgewiesen.
Ein ähnliches eingetrübtes Bild sehen wir in den Einzelaktien des DAX und des EUROSTOXX 50. Von dreißig DAX Werten liegen uns neunzehn neutrale set-up´s vor, fünf long-set-up´s und sechs short-set-up´s.
Im EUROSTOXX 50 ist das Bild nicht anders, hier dominieren ebenfalls die markttechnisch neutralen Trendausrichtungen, gefolgt von short-set-up´s. Sieben long-set-up´s sind der verbliebene kümmerliche Rest einer noch starken Basis vor wenigen Tagen.
Kaufenswerte Einzelaktien können wir aktuell aus den 30 DAX Titeln nicht herausfiltern. Im Gegenteil: wir verwiesen in den letzten Tagen auf Aktien, welche sich zwar in der Reaktion befinden, bisher dennoch intakte Aufwärtstrends auswiesen, so daß wir hier auf Stabilisierungsansätze warten wollten, um dann zugreifen zu können.
Mittlerweile haben sich eine DBK, eine SAP, eine SIE und eine Deutsche Börse Aktie von ihren sekundären Aufwärtstrends nach unten hin verabschiedet, so daß hier die ursprüngliche Überlegung nicht mehr greift.
In der Konsequenz warten wir weiter ab und halten uns im Bezug auf Käufe zurück.
Wir wünschen Ihnen einen erfolgreichen Handelstag und ein erholsames Wochenende !!
Uwe Wagner
www.technical-investor.de/content.asp?P=anl/Analyse.asp&id=4464
Aus technischer Sicht, sind wir mit der gestrigen Tagesentwicklung in eine Korrekturphase eingetreten, die bereits am ersten Tag recht deutlich ausfiel und einige Indizes damit an einen Punkt führte, an dem nun die Entscheidung fallen sollte, ob wir im laufenden Bewegungsfraktal mit einer Fortsetzung der zum Teil noch gültigen sekundären Aufwärtstrends rechnen können oder ob ein Richtungswechsel ansteht.
An den Rentenmärkten setzte sich dagegen per gestern der Kursanstieg in den unverändert gültigen, im Grunde jedoch sich überhitzenden Aufwärtstrends fort. In den US-T-Bonds (sowohl im 10, wie auch im 30 jährigen T-Bond) wurden neue Jahreshochs markiert, die verbliebenen Tagesmuster signalisieren jedoch auch hier, daß kurzfristig erhöhte Aufmerksamkeit notwendig wird.
Die technisch wohl beeindruckendste Entwicklung nahm im gestrigen Tagesverlauf der EURO gegenüber dem USD, der nach einer Fortsetzung des Reaktionsansatzes vom Mittwoch, nach der Entscheidung der EZB, die Zinsen im EURO-Raum unverändert zu lassen, deutlich zulegte, ein neues Mehrjahreshoch markierte und auch heute morgen, mit einem bisherigen Tageshoch bei 1.1533 USD diesen Höhenflug fortsetzt.
Seit gut zwei Wochen vollzog auch der Ölpreis im gestrigen Handelsverlauf erstmals wieder einen weiterreichenden Kursanstieg, der ihn im Nordsse-Öl aus seiner jüngsten Konsolidierungszone brachte und damit zumindest den mittelfristig zu sehenden Stabilisierungsansatz unterstrich.
Gold setzte mit einem Sprung über die Widerstandsmarke bei 345.50 USD seinen, seit Anfang / Mitte April gültigen Aufwärtstrend fort. Aus analytischer Sicht eröffnete sich mit der gestrigen Entwicklung ein weiterführendes Aufwärtspotential in Richtung 357.30 USD. Markttechnisch wird diese Aufwärtstendenz bestätigt.
Allgemeines Fazit:
Grundsätzlich können wir festhalten: betrachten wir das Geschehen an den Märkten aus Sicht der klassischen Erfahrungswerte im intermarket Ansatz, so haben sich die Rahmenbedingungen für die Aktienmärkte nicht verbessert, sondern spitzen sich weiterhin zu. Hier meinen wir weniger die Entwicklung der Rentenmärkte, denn es zeigte sich rückblickend in den letzten Jahren doch immer wieder, daß eher eine gleichgerichtete Korrelation zwischen Aktie und Rente bestand, wenn wir es nicht mit einer konkreten Krise zu tun hatten. Trat diese auf (letztes praktisches Beispiel war der Irak-Konflikt), so drehte sich das Verhältnis um und aus einem „Gleichschritt“ der Märkte wurde ein klassisches „Gegenlaufen“.
Sorge macht uns hier eher die Entwicklung im EURO, auch wenn von anderer Seite eine Vielzahl von Argumenten angeführt werden kann, warum ein steigender EURO gerade jetzt nicht störend wirken sollte. Sehen wir uns Entwicklungsphasen in der US-Währung rückblickend an, waren starke Kursverluste des USD in der Regel ein nicht unerheblicher Belastungsfaktor.
Daraus ziehen wir folgende Konsequenzen: kurz vor dem Erreichen der strategischen Kursziele in den Aktienindizes, werden wir seit einigen Wochen wieder mit einer Situation konfrontiert, die uns möglicherweise wieder zum Umdenken zwingt. In wieweit ein Festhalten an unserer bisher optimistischen Sichtweise für die Aktienmärkte noch gerechtfertigt ist, werden wir klären müssen.
Rentenmärkte
EURO / BUND
Widerstände: 116.22 / 116.35, 116.86;
Unterstützungen: 115.06 / 114.98, 114.78 (Trendlinie), 113.95;
Tendenz: unverändert positiv, der Aufwärtstrend ist
weiterhin intakt und hat per Mittwoch eine
deutliche Beschleunigung erfahren, kurz-
fristig überkauft, Verkaufssignale liegen nicht
vor;
Mit einem Tageshoch bei 116.17 erreichte der EURO / BUND am Donnerstag ein neues Bewegungshoch innerhalb seines intakten, bereits überhitzten Aufwärtstrends und erreichte damit fast punktgenau das nächst höher erwartete Widerstandsband bei 116.22 / 116.35.
Technisch gesehen, können wir derzeit zu diesem Trendverlauf nur folgende Fakten hervorheben:
(1) der Aufwärtstrend ist zum aktuellen Zeitpunkt absolut intakt;
(2) es liegen uns derzeit keine Kursmuster vor, welche auf einen Impulswechsel hinweisen könnten;
(3) markttechnisch wird uns für den EURO / BUND ein bestätigendes Bild für den vorliegenden Aufwärtstrend ausgewiesen: d.h. konkret – über die Trendfolger, in einer Kombination aus trendfolgenden Indikatoren mit unterschiedlichen Zeitfenstern als Richtungsfilter unterlegt, wird ein long-set-up ausgewiesen, die Oszillatoren steigen und signalisieren stark zunehmende Schwungkraft; die sich in letzter Zeit herausgebildete negative Divergenz zwischen Kursverlauf und Oszillatorkurve ist damit vorerst überwunden;
(4) im Gegenzug dazu signalisieren uns die Oszillatoren eine erheblich überhitzte Situation im Kursverlauf des EURO / BUND, jedoch liegen uns noch keine Verkaufssignale vor;
Wir rechnen im Grunde mit einer baldigen Reaktion im EURO / BUND, wissen aber auch, daß wir mit unseren Ansätzen das Hoch nicht erwischen werden. Somit können wir derzeit nur dem Trend folgen und über ein engmaschiges Stop-Kurs-Management rasch den Markt verlassen, wenn er denn kippen sollte.
US-T-BONDS
10 jähriger US-T-Bond Future
Widerstände: keine
Unterstützungen: 115*52, 115*47, 115*02 (Trendlinie), 114*13, 113*14;
Tendenz: weiterhin positiv, Aufwärtstrend erhielt per Mittwoch
eine deutliche Beschleunigung und kann kurzfristig
als überkauft interpretiert werden; Reaktionsrisiko
steigt, es liegen uns noch keine Verkaufssignale vor;
Stop-Kurs anpassen; Achtung: per gestern bildete
sich ein Doji – Tagesmuster aus;
30 jähriger US-T-Bond Future
Widerstände: keine
Unterstützungen: 114*27, 113*26 (Trendlinie), 112*11, 111*12;
Tendenz: weiterhin positiv, Aufwärtstrend erhielt per Mittwoch
eine deutliche Beschleunigung und kann kurzfristig
als überkauft interpretiert werden; Reaktionsrisiko
steigt, es liegen uns noch keine Verkaufssignale vor;
Stop-Kurs anpassen; Achtung: auch hier bildete sich
per gestern ein Kursmuster aus, welches einem Doji
in der Interpretation nahe kommt;
In beiden US-T-Bonds wurden im gestrigen Handelsverlauf neue Bewegungshochs markiert, im Zuge der Fortentwicklung der erst jüngst beschleunigten Aufwärtstrends.
Viel interessanter erscheint uns jetzt jedoch die Ausbildung der entsprechenden Tagesmuster in beiden T-Bonds. Im 10 jährigen Future (Juni-Kontrakt) liegt uns ein klassisches Doji-Tagesmuster vor, im Kursverlauf des 30 jährigen T-Bonds (Juni-Kontrakt), kommt der gestrige Kreisel einem Doji in seiner Interpretation sehr nahe.
In beiden T-Bonds wird uns signalisiert: das Kräfteverhältnis zwischen Angebot und Nachfrage erscheint punktuell und zeitpunktbezogen ausgeglichen. Beide Kurse „stehen“ somit vor einem „Kreuzungsweg“, wobei wir in Anbetracht des Gesamtbildes (Überhitzung des Kursverlaufes) das Risiko auf eine bevorstehende Reaktion auf der Unterseite für erheblich gestiegen ansehen.
In der praktischen Konsequenz bedeutet dies: es eignen sich die beiden Tagesextreme beider Tagesmuster (jeweils Hoch- und Tiefkurs) als sogenannte Trigger für die Platzierung von Stop-Kursen bzw. als Eröffnungs-Trigger für hochspekulative Trading-Positionen (besonders auf der Short-Seite).
Dies wären die Niveaus um 116*29 auf der Unterseite bzw. 117*04 auf der Oberseite im 10 jährigen T-Bond, sowie 115*25 auf der Unterseite bzw. 116*21 auf der Oberseite im 30 jährigen T-Bond. Kursziele auf der Unterseite wären im Falle einer beginnenden Reaktion zunächst die jeweiligen aktuellen Unterstützungen.
EURO / USD
Widerstände: keine
Unterstützungen: 1.1200 (Trendlinie), 1.1084, 1.0969, 1.0824;
Tendenz: sekundärer und primärer Aufwärtstrend unverändert
intakt; jüngster technischer Reaktionsansatz lief
nur kurz und wenig ausgeprägt;
Der Reaktionsansatz, der noch im gestrigen Kommentar im Mittelpunkt stand, hielt nur kurz und ging bereits zur Tagesmitte in eine beeindruckende Fortsetzung der Kurs Rallye über. Damit bleibt das Gesamtbild des EURO gegenüber dem USD unverändert zu den Aussagen der Vortage:
(1) es liegt uns ein absolut intakter Aufwärtstrend vor, hochdynamisch, mit starker Schwungkraft auf der Oberseite, überhitzt, aber ohne konkrete Verkaufssignale;
(2) bei der Beurteilung der Verhältnisse einiger Oszillatorkurven verschiedener Zeithorizonte gegenüber dem Kursverlauf des EURO, fällt die mögliche Ausbildung von negativen Divergenzen auf, sollte aber im aktuellen Stadium nicht überbewertet werden, da der Ausbildungsgrad noch nicht ausreicht, um daran bereits Erwartungshaltungen zu knüpfen;
(3) Widerstände können wir auf der Oberseite derzeit nicht sinnvoll herleiten;
Als Fazit gilt: vorerst weist alles darauf hin, daß sich der Aufwärtstrend erst einmal fortsetzen kann. Auch wenn eine weiterreichende Reaktion notwendig und erwartet wäre, macht es aus unserer Sicht heraus derzeit keinen Sinn, sich bereits jetzt und hier gegen den Trend stellen zu wollen. Wir folgen auch hier dem Trend, bestehen noch Trading-Long-Positionen, sollten diese weiterhin engmaschig abgesichert werden.
Internationale Aktienindizes
An den internationalen Aktienindizes erlebten wir gestern Reaktionen in einem Ausmaß, welche die noch bestehenden sekundären Aufwärtstrends mittlerweile zum Teil ernsthaft bedrohen und damit unter Umständen zu einem Umdenken in unserer bisher strategisch optimistischen Erwartungshaltung (zumindest im laufenden Bewegungsfraktal) zwingen könnten. Dies gilt gleichermaßen für Europas Aktienindizes, wie auch für die Börsenbarometer in den USA.
Halten wir fest: noch haben wir es mit einfachen technischen Reaktionen zu tun. Noch ist im Sinne der klassischen Dow Theorie nicht viel Schaden entstanden, somit hätten wir zumindest aus diesem Blickwinkel heraus noch eine Chance, auch diese Reaktion in das gleiche Schema zu passen, wie wir sie in den letzten Wochen sahen. In der praktischen Konsequenz müssen wir uns jedoch auf Kursniveaus festlegen, bei deren Unterschreiten „etwas passieren muß“, damit wir nicht plötzlich irgendeinem „Wunschdenken“ nachhängen und die Realität verpassen.
US-amerikanische Aktienindizes
Fassen wir die Entwicklung in den USA zusammen, so können wir festhalten: der S&P 500 Index erreichte im gestrigen Tagesverlauf seine bisher gültige sekundäre Aufwärtstrendlinie (verlief im Bereich um 924 Indexpunkte – gestriges Tagestief bei 919.73, Schlußkurs bei 920.11), unterschritt sie auch per Schlußkurs leicht und stellt sie damit zur Disposition. In Anbetracht der ohnehin rückläufigen Schwungkraft (wir wiesen in den letzten Tagen immer wieder darauf hin), ist das Risiko eines nachhaltigen Trendbruchs damit jedoch weiter erheblich gestiegen.
Der Dow Jones fiel ebenfalls erneut unter die 8522, unterschritt damit seine jüngste, nur drei Tage alte Schiebezone und erreichte im Tief seine aktuell gültige Aufwärtstrendlinie des noch gültigen Sekundärtrends.
Der NASDAQ 100 Future fiel im gestrigen Tagesverlauf ebenfalls deutlich zurück und rutschte auf seine aktuell gültige Unterstützung im Bereich um 1120, ein Niveau, welches er zumindest im heutigen Globex-Handel noch verteidigen kann.
Somit gilt auch hier: das Risiko für eine sich ausweitende Reaktion ist zweifellos hoch und wir gehen davon aus, heute bzw. in den nächsten zwei / drei Tagen etwas klarer zu sehen, wohin die Reise geht. In der Konsequenz gilt jedoch, noch bestehende Trading-Longs unbedingt per engem Stop-Kurs-Management absichern, wenn noch nicht aufgelöst. Positionsschließungen oder wenigstens Teilschließungen sollten jedoch nicht verkehrt sein.
Dow Jones
Widerstände: 8641, 8869;
Unterstützungen: 8475 (Trendlinie), 8340, 8288, 8235, 8145, 7929;
Tendenz: Aufwärtstrend noch intakt; Trendlinie heute bei
8475, steht in ihrem Bestand zur Disposition;
Schwungkraft nimmt von bisherigem niedrigen
Niveau deutlich ab; fällt 8475, nächste potentielle
Auffangniveaus um 8340, dann um 8288;
S&P 500 Index
Widerstände: (931 / 935 – konnte sich bisher weitestgehend behaupten),
954;
Unterstützungen: 928 (Trendlinie – steht zur Disposition), 924 / 919, 877,
862, 843;
Tendenz: im Grunde ist der sekundäre Aufwärtstrend noch intakt;
Trendlinie steht jedoch zur Disposition; gebrochen im
Sinne der Dow Theorie wäre der Trend bei Unterschreiten
der 8340, auf jeden Fall bei Bruch der 8288; stark
reaktionsgefährdet;
NASDAQ 100 Future
Widerstände: 1136.50, 1157 / 1164;
Unterstützungen: 1120 / 1119, 1090 (Trendlinie), 1081;
Tendenz: mittelfristiger Aufwärtstrend noch immer intakt, aktuell
befindet sich Future jedoch in technischer Abwärts-
reaktion; Augenmerk liegt auf Unterstützung um 1120;
Europa - Aktienindizes
Sehen wir uns die Kursverläufe der Europa-Indizes an, dominiert allmählich das Konsolidierungsverhalten der Kurse, welches bereits in einigen Indizes zur Ausbildung von seitwärts ausgerichteten Schiebezonen führte. Intakte sekundäre Aufwärtstrends in ihrer ursprünglichen Definition haben wir mit Stand Schlußkurs Donnerstag abend noch in folgenden Aktienindizes vorliegen: deutscher DAX, italienischer MIB 30 (hier erreichte der Index jedoch die Trendbegrenzungslinie per Donnerstagstief) und französischer CAC 40 (allerdings auch hier gilt: Trendbegrenzungslinie wurde per Donnerstagstief erreicht). Für den MIB 30 und den CAC 40 gilt somit: fällt der Kurs heute weiter (und die Schlußtaxen von gestern abend um 22:00 Uhr lassen dies nicht ausgeschlossen), wären auch hier beide sekundären Trends Geschichte.
Schiebezonen im klassischen Sinne, sogar mit klarer charttechnischer Begrenzung liegen uns vor im EUROSTOXX 50, im schweizer SMI und im holländischen AEX. Rückfälle in die ursprüngliche Schiebezone haben wir im CAC 40 und im DAX, ohne die übergeordneten Aufwärtstrends zu zerstören (im CAC 4ß liegen wir jedoch unmittelbar davor). Einen Rückfall in die ursprüngliche Schiebezone innerhalb einer übergeordnet, seitwärts ausgerichteten Konsolidierungsphase, haben wir im britischen FTSE 100 vorliegen.
Im spanischen IBEX 35 droht uns sogar die Ausbildung eines weiterführenden Abwärtsimpulses.
Als Fazit können wir somit festhalten: auch in Europas Aktienmärkten steigt das Risiko auf weiterführende Reaktionen. Da sich das allgemeine Bild eingetrübt hat und die dominierende Tendenz von ursprünglich steigenden Trendverläufen hin zu Konsolidierungsphasen gewechselt ist, müssen wir auch hier ein Umdenken im Bezug auf unsere positive Erwartungshaltung bezogen auf neue Bewegungshochs im laufenden Bewegungsfraktal durchführen, mit der praktischen Konsequenz, auch hier bestehende Long-Positionen entweder deutlich zu reduzieren bzw. aus dem Markt zu nehmen. Neupositionierungen auf der Kaufseite stellen wir vorerst zurück.
DAX
Widerstände: 3000, 3068, 3145;
Unterstützungen: 2824 / 2814, 2772 (Trendlinie 1), 2696 / 2685;
Tendenz: DAX befindet sich innerhalb einer technischen
Reaktion, steiler verlaufende Trendlinie 2 wurde
per gestern unterschritten und damit neutralisiert;
Augenmerk liegt auf 2824 / 2814, sollte es hier zu
einem Unterschreiten dieses Niveaus kommen, wäre
sekundärer Aufwärtstrend im Sinne der Dow Theorie
in seiner aktuellen Definition hinfällig;
Technische Ausgangslage
Sehen wir uns zunächst das übergeordnete, strategische Bild des DAX an:
(1) der sekundäre Aufwärtstrend ist im Sinne seiner charttechnischen Definition noch immer intakt; die untere Trendbegrenzungslinie verläuft per heute im Bereich um 2772 Indexpunkte;
(2) unser Augenmerk liegt somit auf dem Niveau um 2824 / 2814, welches die nächste sinnvolle Unterstützung im DAX darstellt; sollte dieses Niveau unterschritten werden, wäre der sekundäre Aufwärtstrend im Sinne seiner ursprünglichen Definition nach den Regelwerken der Dow Theorie hinfällig;
(3) im markttechnischen Sinne wird dem Index wieder ein neutrales set-up ausgewiesen, die Schwungkraft ist deutlich zurückgefallen; aktuell scheint sich die negative Divergenz, auf die wir gestern aufmerksam machten, umzusetzen; nutzen wir zur Beurteilung der Schwungkraft des DAX einen modifizierten Oszillator, wird dem DAX ein überverkauftes Niveau ausgewiesen, jedoch ohne eine Indikation dafür zu liefern, daß der DAX unmittelbar vor einer Gegenbewegung stehen sollte;
Im kurzfristig / taktischen Bild des DAX, steht im Mittelpunkt unserer Betrachtung die ehemalige Schiebezone, welche in den Bereichen um 2824 / 2814 (untere Begrenzung) und 3000 / 3004 (obere Begrenzung) definiert war.
Das ein Kursverlauf nach Überwindung der oberen Begrenzung einer Schiebezone im Zuge einer Reaktion in diese zurückfallen kann, ist nichts ungewöhliches und gefährdet in der Regel nicht zwangsläufig die ursprünglich positive Indikation, welche sich aus dem vorangegangenen Ausbruch heraus ergab. Dafür gibt es in der Vergangenheit in verschiedensten Kursverläufen ausreichend Beispiele. Jedoch gibt es einen Erfahrungswert, der besagt, daß solche Rückfälle in der Regel die Mitte der zugrundeliegenden Schiebezone nicht unterschreiten sollte. Passiert dies dennoch, dann hat man zumindest eine ernst zunehmende Indikation vorliegen, daß die Schwungkraft, die ursprünglich noch hoch genug gewesen sein muß, um den Kurs aus der Schiebezone nach oben hin zu führen, mittlerweile deutlich nachgelassen hat. Und zwar in einem Ausmaß, daß eine erneute Aufnahme des Aufschwungs nach Ende der Reaktion, mit der Folge neuer Bewegungshochs, nur noch als gering wahrscheinlich gilt.
In der Konsequenz schränken wir unsere bisher mittelfristig gültige positive Erwartungshaltung im Bezug auf das Erreichen der 3145 im laufenden Bewegungsfraktal deutlich ein, sollte es zu einem Fall der 2824 / 2814 kommen, wäre diese hinfällig.
Der DAX rutschte im gestrigen Handel auf 2884 Indexpunkte ab (Schlußkurs 2886) und durchschritt die Schiebezone damit um mehr als die Hälfte ihres Ausmaßes. Damit gilt: eine Fortsetzung der Konsolidierung ist wohl absehbar.
Mittelfristig ausgerichtete Schlußfolgerungen
In der mittelfristig ausgerichteten Konsequenz, schlossen wir gestern bei Erreichen und Unterschreiten der 2900 Indexpunkte noch bestehende strategisch ausgerichtete Long-Positionen im DAX.
Kurzfristig / taktische Beurteilung (DAX durchläuft technische Reaktion – deren Ausmaß steht im Mittelpunkt unserer Beurteilungen)
Im kurzfristigen Zeitfenster stellt sich nun die Frage: hält die Konsolidierungszone mit der unteren Begrenzung bei bisher 2824 / 2814? Wenn ja, dann könnten wir diese zumindest für kurzfristig ausgerichtete Trading-Aktivitäten nutzen. Somit liegt unser Augenmerk aktuell auf dem Bereich um 2824 / 2814 im DAX Index (bezogen auf den FDAX (Juni-Kontrakt) wäre das der Bereich um 2829 / 2815).
Bezogen auf das gestrige Tagesmuster, haben wir aktuell keine Indikation dafür, ob wir in Kürze mit einer Gegenreaktion rechnen können. Weder liegt uns ein Kursmuster vor, welches als „Kaufsignal“ akzeptable Trefferquoten liefern würde, noch verlor der DAX Future per gestern mehr als vier Prozent, was zumindest ein interessanter Hinweis auf eine heutige mögliche bessere Eröffnung gewesen wäre.
Somit orientieren wir uns auf das Kursverhalten des DAX / FDAX nahe der unteren Bereichsbegrenzung. Stabilisierungsansätze in der Spanne um 2850 bis 2815 im FDAX sollten durchaus für den spekulativen Aufbau von Trading-Positionen auf der Long-Seite genutzt werden, mit einem Stop-Kurs bei knapp unter 2800 im FDAX. Ansonsten liegen die Schwerpunkte der Trading-Aktivitäten im day-trading.
Bilden sich per heute abend im Bereich der aktuellen Unterstützung potentielle Kaufmuster im FDAX aus (Hammer, positives Schiebe- bzw. Überlappungmuster) gehen wir spekulativ long und bleiben es auch nur dann over night.
Einzelaktien
Das Bild in den Einzelaktien hat sich in den letzten zwei Tagen ebenfalls deutlich gedreht. Sehen wir uns die Branchensektoren in Europa an, so dominieren wieder die neutralen set-up´s, vereinzelt treten short-set-up´s auf, es werden keine long-set-up´s ausgewiesen.
Ein ähnliches eingetrübtes Bild sehen wir in den Einzelaktien des DAX und des EUROSTOXX 50. Von dreißig DAX Werten liegen uns neunzehn neutrale set-up´s vor, fünf long-set-up´s und sechs short-set-up´s.
Im EUROSTOXX 50 ist das Bild nicht anders, hier dominieren ebenfalls die markttechnisch neutralen Trendausrichtungen, gefolgt von short-set-up´s. Sieben long-set-up´s sind der verbliebene kümmerliche Rest einer noch starken Basis vor wenigen Tagen.
Kaufenswerte Einzelaktien können wir aktuell aus den 30 DAX Titeln nicht herausfiltern. Im Gegenteil: wir verwiesen in den letzten Tagen auf Aktien, welche sich zwar in der Reaktion befinden, bisher dennoch intakte Aufwärtstrends auswiesen, so daß wir hier auf Stabilisierungsansätze warten wollten, um dann zugreifen zu können.
Mittlerweile haben sich eine DBK, eine SAP, eine SIE und eine Deutsche Börse Aktie von ihren sekundären Aufwärtstrends nach unten hin verabschiedet, so daß hier die ursprüngliche Überlegung nicht mehr greift.
In der Konsequenz warten wir weiter ab und halten uns im Bezug auf Käufe zurück.
Wir wünschen Ihnen einen erfolgreichen Handelstag und ein erholsames Wochenende !!
Uwe Wagner
www.technical-investor.de/content.asp?P=anl/Analyse.asp&id=4464