Technischer Morgenkommentar 08. Mai 2003

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Technischer Morgenkommentar 08. Mai 2003

 
08.05.03 07:49
Dow Jones

Widerstände: 8641, 8869;
Unterstützungen: 8522, 8457 (Trendlinie), 8288, 8235, 8145, 7929;
Tendenz: mit Überwindung der 8522 wurde wichtiger Schritt
in Richtung Fortsetzung des Aufwärtstrends gemacht;
dennoch, Schwungkraft läßt zu Wünschen übrig, derzeit
unterstellen wir die Ausbildung einer Schiebezone ober-
halb der 8522; mittelfristig noch positiv, kurzfristig
neutral;

Wir wiesen in der Vorwoche auf den (statistisch bisher unbestätigten) Erfahrungswert hin, daß einem Kursverlauf in der Regel die Schwungkraft fehlt, wenn Dreiecksformationen (definiert und klassifiziert in der klassischen Formationslehre) im letzten Drittel verlassen werden. Auch diesmal scheint sich diese Entwicklung abzuzeichnen. Dem Dow Jones gelang zwar der Sprung über die 8522, im Anschluß an diese Entwicklung fehlt jedoch jegliche Dynamik.

Aus charttechnischer Sicht liegt uns unverändert ein intakter Aufwärtstrend vor, die untere Trendbegrenzungslinie verläuft per heute im Bereich um 8457, solange diese nicht unterschritten ist, bleiben wir mittelfristig auch weiterhin positiv für den Dow Jones, mit einem strategischen Kursziel um 8850 Indexpunkte.

Im kurzfristigen Zeitfenster steigt jedoch erneut das Reaktionsrisiko an, was sich bereits in der Ausbildung einer Schiebezone knapp oberhalb der 8522 bemerkbar macht. Aus aktuellem Blickwinkel heraus definieren wir diese im Bereich um 8522 auf der Unterseite (untere Begrenzung) und 8641 auf der Oberseite (obere Begrenzung). Daraus lassen sich hier auch die derzeit relevanten Trigger für Neupositionierungen herleiten. Gelingt eine Überwindung der 8641 (vorzugsweise per Schlußkurs), eröffnet sich erneut Raum in Richtung unseres mittelfristigen Kurszieles bei 8850. Auf der Unterseite: ein Unterschreiten der 8522 wäre als erstes deutliches Warnsignal zu interpretieren, das der aktuelle Aufwärtstrend in seiner bisherigen Definition zur Disposition stehen könnte. Hinfällig wäre er bei Unterschreiten der Trendbegrenzungslinie (heute bei 8457), ein Ende des Trends im Sinne der Dow Theorie läge uns vor bei einem Fall des Kurses unter die 8340, dem Reaktionstief vom 01. Mai.

Markttechnisch wird dem Dow Jones zwar ein long-set-up ausgewiesen, über alle übrigen eingesetzten Indikatoren kann der Index jedoch als neutral interpretiert werden.

S&P 500 Index

Widerstände: (931 / 935 – steht zur Disposition), 954;
Unterstützungen: 924 / 919, 924 (Trendlinie), 877, 862, 843;
Tendenz: Aufwärtstrend noch immer intakt, jüngste Schiebezone
innerhalb des Aufwärtstrends in der Vorwoche nach
obenhin überwunden; Index verliert zunehmend
an Schwungkraft, Reaktionsgefahr steigt (!!);

Aus charttechnischer Sicht liegt uns im S&P 500 Index ungebrochen ein intakter sekundärer Aufwärtstrend vor, welcher sich durch folgende Charakteristika auszeichnet:

(1) nachlassende Schwungkraft: das zeigt sich zum einen im Kursverlauf, da sich die Bewegungshochs immer zaghafter von der aktuell gültigen unteren Trendbegrenzungslinie ablösen; zum anderen wird die nachlassende Schwungkraft mittlerweile auch über einige Oszillatoren ausgewiesen;

(2) der Widerstandsbereich um 931 / 935 steht zwar in seinem Bestand derzeit zur Disposition, setzt sich bisher jedoch durch; somit können wir aktuell durchaus unterstellen, daß der Angebotsüberhang auf diesem Niveau recht massiv ist;

In der Konsequenz halten wir fest: im S&P 500 Index steigt das Reaktionsrisiko deutlich an. Dem sollte über ein engmaschiges Anpassen des Stop-Kurses Rechnung getragen werden. Derzeit halten wir es für sinnvoll, den Bereich knapp unter 920 Indexpunkte als Stop-Kurs Niveau zu betrachten.

Europäische Aktienindizes

DAX

Widerstände: 3145;
Unterstützungen: um die 3000, 2980 (Trendlinie 2), 2824 / 2814,
2755 (Trendlinie 1), 2696 / 2685;
Tendenz: mittelfristig unverändert positiv, Schiebezone ist im
Sinne ihrer bisherigen Definition überwunden, nächst
höherer Widerstand und nächst höhere analytische
Kurszielzone ist Bereich um 3145, kurzfristig steigt
jedoch auch hier das Reaktionsrisiko, Stop-Kurse
für laufende, mittelfristig ausgerichtete Long-Position
auf 2900 anpassen;

Technische Ausgangslage

Unter mittelfristigen Gesichtspunkten ist die technische Ausgangslage im DAX unverändert zu den Aussagen der Vortage und rechtfertigt damit ein weiteres Festhalten an unserer positiven Erwartungshaltung.

(1) der DAX befindet sich weiterhin innerhalb eines intakten, aufwärts ausgerichteten Sekundärtrends; dieser konnte bisher einmal mit einem steileren Anstiegswinkel angepaßt werden, somit liegt uns dieser Trend mit zwei Begrenzungslinien vor (siehe Chart); die „ursprüngliche“ Trendbegrenzungslinie verläuft per heute im Bereich um 2755 Indexpunkte (Trendlinie 1), die angepaßte Trendbegrenzung (Trendlinie 2) verläuft im Bereich um 2980 und steht möglicherweise heute zur Disposition;

(2) dieser Sekundärtrend behält seine Gültigkeit im Sinne der Dow Theorie, wie der Bereich um 2814 nicht unterschritten wird;

(3) ein mögliches Unterschreiten der Trendlinie 2 bei heute 2980 sollte im Sinne des Bestandes des Sekundärtrends nicht überbewertet, sondern lediglich als Warnhinweis bzw. Indikation gewertet werden;

(4) markttechnisch wird dem DAX noch immer ein sogenanntes long-set-up ausgewiesen, die mittelfristig relevante Bewegungsdynamik (gemessen über den ADX in seiner Standardeinstellung) ist weiterhin leicht ansteigend;

(5) erste wirkliche Warnhinweise im Bezug auf ein ansteigendes Reaktionsrisiko im DAX bekommen wir über die Oszillatoren signalisiert; hier fallen erste negative Divergenzen auf, daß heißt konkret, die Schwungkraft und damit die Stabilität der Aufwärtsbewegung im kurzfristigen Zeitfenster läßt gegenüber dem vorangegangenen Kursanstieg nach; damit erhöht sich das Reaktionsrisiko auf der Unterseite, bezogen auf den jüngsten, aufwärts ausgerichteten Bewegungsschub;

(6) das Niveau um 3000 Indexpunkte, ist derzeit zum einen das nächst tiefer liegende potentielle Unterstützungsniveau, gleichzeitig als „runde Zahl“ auch psychologisch nicht unwichtig; nächst tieferes Unterstützungsniveau ist der Bereich um 2824 / 2814;

(7) auf der Oberseite ist das nächst höhere Widerstandsniveau der Bereich um 3145 und dient gleichzeitig noch als potentielles Kurszielniveau im mittelfristigen Zeitfenster; sollte sich per heute die Reaktion auf der Unterseite fortsetzen, definieren wir das Hoch vom Dienstag bei 3066 als neues (bisher noch unbestätigtes) Widerstandsniveau;

Schlußfolgerungen (mittelfristig weiterhin positiv, erster ernstzunehmender Warnhinweis unter 2900, Trendbruch im Sinne der Dow Theorie bei Unterschreiten der 2814)

Kurzfristig halten wir eine Fortsetzung der per gestern eingeleiteten technischen Reaktionsbewegung für sehr wahrscheinlich, mittelfristig gilt der Trend dagegen erst mit Unterschreiten der 2814 als hinfällig im Sinne seiner Definition. Somit halten wir mittelfristig ein Festhalten an unserer positiven Erwartungshaltung für den DAX noch immer für gerechtfertigt.

Erfahrungswerte zeigen, daß auch ein Rückfall in vorangegangen überwundene Schiebezonen kein Ende einer Aufwärts- (oder auch Abwärtstendenz) darstellen muß, jedoch orientiert man sich hier an einem „Sicherheitsniveau“, welches in etwa der Hälfte des Ausmaßes dieser Schiebezone entspricht. Im konkreten Fall bedeutet dies, solange der DAX oberhalb der 2900 bleibt, sehen wir mittelfristig kein wirkliches Risiko für ein strategisches Kursziel bei mindestens 3145 im laufenden Trend, fällt die 2900 gehen die Ampeln auf Gelb.

In der Konsequenz halten wir es demnach auch für sinnvoll, den Stop-Kurs für eventuell bestehende strategische Long-Positionierungen, welche auf Basis des Sekundärtrends laufen, im Bereich um 2900 zu belassen (bzw. noch anzupassen).

Kurzfristig / taktische Beurteilung (noch ist der Aufwärtstrend auch im kurzfristigen Zeitfenster intakt, es baut sich jedoch Reaktionspotential auf der Unterseite auf; Risiko im Bezug auf eine Abwärtsreaktion steigt deutlich an (!!!))

Im kurzfristigen Zeitfenster war die gestrige Tagesentwicklung im DAX als erste Warnung im jüngsten Aufwärtsimpuls zu betrachten. Hierfür sprechen derzeit folgende Fakten:

(1) mit dem gestrigen Abschwung liegen uns über einige Oszillatoren erste negative Divergenzen vor, d.h., es wird ein Nachlassen der Kraft und Stabilität im Aufwärtstrend signalisiert; erfahrungsgemäß ist dies ein ernst zunehmender Hinweis auf eine bevorstehende Impulswende;

(2) im DAX Index liegt uns auf Basis der Candlestick-Theorie ein negativer „inside bar“ vor, ein Zweitages-Muster, welches in der Fachliteratur als Verkaufsmuster interpretiert wird;

(3) das Kursmuster im FDAX paßt nicht ganz in die Definition eines negativen „inside bars“, betrachten wir uns jedoch die Körperausbildung, sollte die Indikation dem „inside bar“ aber nahe kommen;

Unterziehen wir das vorliegende Kursmuster einem Test auf Zuverlässigkeit und Trefferquote als Verkaufssignal, so fällt auf, daß die Trefferquoten, je nachdem, welches Kurszielpotential wir diesem Muster einräumen, nicht über 50 Prozent steigen, jedoch die Profitfaktoren in allen Tests zum Teil deutlich über 1 liegen, was auf ein profitabel handelbares Kursmuster hinweist, wenn es sich denn entfaltet. Ganz plakativ gesagt bedeutet das, nur jedes zweite Kursmuster der vorliegenden Art leitete tatsächlich einen profitabel umsetzbaren Abwärtsimpuls ein. Wenn es ihn jedoch einleitete, trug dieser in der Regel über zwei Prozent, bevor ein Gegenimpuls einsetzte. Immerhin noch 34.15 Prozent aller bisheriger Kursmuster schöpfte einen Gewinn von drei Prozent aus, 26.83 Prozent schafften einen Kursgewinn von mehr als fünf Prozent im eingeleiteten Abwärtsimpuls.

Interessant ist weiterhin, daß eine Eröffnung nach Formationsvollendung (sprich gestern zum Schlußkurs) und ein Schließen dieser Position zur Eröffnung des Folgetages in der Regel mit einem Minus endete. Erst eine Bestätigung, also ein Unterschreiten des Formationstiefs als Einstieg genutzt, brachte oben genannte Ergebnisse. Konkret übersetzt bedeutet dies, bei einem Trigger bei 2986 im FDAX (Tagestief vom Dienstag) als Einstiegssignal für eine Trading Short Position, haben wir eine Trefferquote von 45.24 Prozent, eine weitere Kursabschwächung von einem Prozent in der Reaktion zu sehen. Zwei Prozent Verlust sahen wir bisher mit einer Trefferquote von 39.02 Prozent, drei Prozent Abschwächung traten in 34.15 Prozent aller Kursmuster auf, vier und fünf Prozent Abschwächung erfolgten in 26.83 Prozent aller Fälle.

Charttechnisch interessante Einzelaktien

Im DAX werden uns derzeit noch immer für achtzehn Einzelaktien sogenannte long-set-up´s ausgewiesen, zehn sind mittlerweile als neutral zu interpretieren, zwei Einzelaktien (Fresenius, Infineon) weisen ein short-set-up aus.

Auffallend ist, daß wir mit der gestrigen Entwicklung auch in den Aktien, die mittelfristig intakte Aufwärtstrends aufweisen, Kursrücksetzer sahen, die die Aktien kurzfristig nicht interessant erscheinen lassen, uns unter Umständen (sofern die Trends halten) aber attraktivere Einstiegskurse ermöglichen könnten.

Hierzu zählen:

(1) eine Bayer Aktie, die per gestern einen shootingstar im Zusammenhang mit der Überwindung ihrer aktuell noch gültigen Schiebezone ausbildete; fällt diese in den Bereich um 17.40 / 15.62 zurück und stabilisiert sich hier (wir halten Sie auf dem Laufenden), sollte dies ein interessantes Investment sein;

(2) in der Allianz Aktie liegt uns unverändert ein intakter Aufwärtstrend vor; auch hier setzte per gestern eine Reaktion ein, womit die Aktie zunächst an der Hürde um 69.61 scheiterte; die Trendlinie verläuft im Bereich um 61.85, somit werden wir auch hier oberhalb dieses Niveaus Stabilisierungsansätze abwarten um einen (Wider-) Einstieg vorzunehmen;

(3) Deutsche Bank, hier liegt uns per gestern ein negatives Schiebemuster vor, der Aufwärtstrend ist jedoch unverändert intakt; Trendlinie verläuft im Bereich um 46.73 EURO; auch hier wäre eine Stabilisierung eine interessante Einstiegsmöglichkeit; wir halten Sie auf dem Laufenden und besprechen diesen Sachverhalt konkret, wenn es sinnvoll erscheint;

(4) Schering steht möglicherweise vor dem Ausbruch aus einer Schiebe- / Konsolidierungszone mit oberer Begrenzung um 43 EURO; diese Aktie behalten wir im Auge und werden sie diskutieren, um möglicherweise interessante Einstiege zu finden;

(5) RWE bleibt interessant, Aufwärtstrend intakt; per gestern bildete sich ein Tages-Kreisel, in Kombination mit dem Vortag liegt uns hier ein nur schlapp ausgebildeter „inside bar“ vor; Stop kurzfristig bei 24.70, mittelfristig bei etwa 23.80 EURO;

Wir wünschen Ihnen einen erfolgreichen Handelstag !!

Uwe Wagner

www.technical-investor.de/content.asp?P=anl/Analyse.asp&id=4459

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Termine heute

 
08.05.03 07:56

•  HK Feiertag - The Buddha's Birthday  
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•  HK Hong-Kong Exchange geschlossen  
•  CH Verbraucherstimmung 2. Quartal  
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•  DE Deutsche Börse Zwischenbericht 1. Quartal  
• 07:00 -  JP Frühindikator März  
• 07:30 -  DE BMW Zahlen 1. Quartal  
• 08:00 -  DE Außenhandel mit EU Beitrittskandidaten 2002  
• 08:00 -  DE Hochschulausgaben 2001  
• 08:00 -  DE Rohstahlproduktion April  
• 09:30 -  EU EZB Ratssitzung  
• 10:30 -  GB BoE Ratssitzung  
• 12:00 - !  EU BIP 4. Quartal  
• 12:00 - !  EU BIP Schätzung 1. u. 2. Quartal  
• 13:00 - !  GB BoE Sitzungsergebnis  
• 13:45 - !  EU EZB Sitzungsergebnis  
• 14:30 - !  US Erstanträge Arbeitslosenhilfe (Woche)  
• 14:30 - !  EU EZB PK zur Ratssitzung  
• 15:15 - !  US Rede Fed-Chairman Alan Greenspan  
• 15:15 -  US Rede Chicago Fed-Präsident Moskow  
• 16:50 -  US Rede Fed-Gouverneurin Schmidt Bies  
• 17:00 -  US Chain Store Sales Mai  
• 17:00 -  US Ankündigung 3- u. 6-monatiger Bills  
• 19:00 -  US Auktion 10-jähriger Notes  
• 20:00 -  US FOMC Sitzungsprotokoll  
• 22:30 -  US Wochenausweis Geldmenge

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